Das einzige Gegenmittel: Die Kraft des Geistes | thebereancall.org

McMahon, T.A.

Denn es wird eine Zeit kommen, da werden sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern sich selbst nach ihren eigenen Lüsten Lehrer beschaffen, weil sie empfindliche Ohren haben... – 2 Timotheus 4,3-4

Für jeden wiedergeborenen Christen sind dies beunruhigende Zeiten. Der Abfall scheint exponentiell zu wachsen. Biblische Christen finden immer schwerer Gemeinden, die die Schrift predigen und lehren. Indem sie sich religiösen Bestsellern und „biblischen“ Filmen zuwenden, statt dem geschriebenen Wort Gottes, haben außerbiblische Inhalte die Vorstellungen einer wachsenden Zahl von Christen ergriffen. Sogar mit mehr Unterscheidungsdiensten und „Wächter“ Blogs hat die lehrmäßige Verwirrung anscheinend unvermindert zugenommen.

Die Bibel warnt, solche Zustände würden eintreten, und sagt uns, wir sollten davon nicht überrascht sein. Die Bibel nennt uns auch ein paar Gründe, warum das so ist. Die Schrift erklärt prophetisch: „Denn es wird eine Zeit kommen, da werden sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern sich selbst nach ihren eigenen Lüsten Lehrer beschaffen, weil sie empfindliche Ohren haben; und sie werden ihre Ohren von der Wahrheit abwenden und sich den Legenden zuwenden“ (2 Timotheus 4,3-4). Ferner sagt sie „Der Geist aber sagt ausdrücklich, dass in späteren Zeiten etliche vom Glauben abfallen und sich irreführenden Geistern und Lehren der Dämonen zuwenden werden...“ (1 Timotheus 4,1-3).

Ob wir in den letzten oder sogar den allerletzten Tagen sind, jedem biblischen Christen sollte klar sein, dass man „gesunde Lehre“ kaum „erträgt“. Es ist eigentlich ironisch, dass in einer Zeit, wo der Zugang zur Bibel im Westen nie größer war, biblische Unbildung bei Christen im Überfluss vorhanden ist. Kaum ein Gläubiger kann die zwölf Apostel nennen; kritischer jedoch ist die Zahl der Christen, denen es schwer fällt, das einfache Evangelium zu erklären. Das „Abgleiten“ von der Wahrheit, vor dem Hebräer 2,1 warnt, ist für die Kirche zum Steilhang geworden.

Die Bibel spielt die Kämpfe, die das Leben eines Gläubigen an Christus begleiten, nicht herunter – einige davon zeigen sich als schlechte Früchte der alten Natur, andere aber sind Folgen des Widerstands der Welt und von Satan gegen Gottes Wort. Jesus verkündete: „Gedenkt an das Wort, das ich zu euch gesagt habe: Der Knecht ist nicht größer als sein Herr. Haben sie mich verfolgt, so werden sie auch euch verfolgen; haben sie auf mein Wort [argwöhnisch] achtgehabt, so werden sie auch auf das eure [argwöhnisch] achthaben. Aber das alles werden sie euch antun um meines Namens willen; denn sie kennen den nicht, der mich gesandt hat…“ (Johannes 15,20-22). Nach Christi Himmelfahrt und dem Märtyrertod von Stephanus wurde die Gemeinde durch großen Wiederstand gegen das Evangelium zerstreut. Der Apostel Paulus, zuvor ein Verfolger der Christen, wurde nach seiner Bekehrung und im ganzen Rest seines Lebens verfolgt. Dennoch schrieb er, „Wie geschrieben steht: »Um deinetwillen werden wir getötet den ganzen Tag; wie Schlachtschafe sind wir geachtet!« Aber in dem allem überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat“ (Römer 8,36-37).

Beständige Kämpfe im Leben eines Gläubigen scheinen vielleicht kein solch gutes Ende zu haben, aber Petrus gibt weitere Einsicht: „Geliebte, lasst euch durch die unter euch entstandene Feuerprobe nicht befremden, als widerführe euch etwas Fremdartiges; sondern in dem Maß, wie ihr Anteil habt an den Leiden des Christus, freut euch, damit ihr euch auch bei der Offenbarung seiner Herrlichkeit jubelnd freuen könnt. Glückselig seid ihr, wenn ihr geschmäht werdet um des Namens des Christus willen! Denn der Geist der Herrlichkeit, [der Geist] Gottes ruht auf euch; bei ihnen ist er verlästert, bei euch aber verherrlicht“ (1 Petrus 4,12-14).

Wenige Gläubige in den USA haben die Arten von physischen Kämpfen erlebt, die Paulus und Petrus beschrieben haben, doch gibt es andere Kämpfe, die, obgleich nicht notwendigerweise physisch, doch geistlich zerstörerisch sind. Es gibt Kämpfe des Glaubens im Bereich religiöser Verführung, zum Beispiel die Täuschung durch populäre, falsche Lehrer und unbiblische Lehren, die Verbannung aus der eigenen Gemeinschaft, da man einer neuen Lehre oder Praxis, die in der Schrift nicht unterstützt wird, nicht zustimmt, oder weil man „ein Dorn im Auge“ eines Hauskreises ist, da man die Wahrheit von Gottes Wort nicht aufs Spiel setzt. Diese Dinge schaffen oft Konflikte, indem man einfach versucht, standhaft im Glauben zu sein.

Wie kann nun die Standhaftigkeit beibehalten werden, ohne Konflikte und Spaltungen hervorzurufen? Mit wenigen Ausnahmen, wo Bereitschaft besteht, Buße zu tun und sich der Wahrheit von Gottes Wort zu unterwerfen, kann man das nicht. Die Schrift verspricht nirgends, es werde kein Widerstand gegen Gottes Wort geben. Stattdessen, verschafft sie den Umstand „jubelnder Freude“, die sich im Herzen abspielt und den Gläubigen befähigt, eine Lage so zu überwinden oder zu handhaben, dass es dem Herrn gefällt. Wie geht das? 1 Petrus 4,14 sagt uns: „…Denn der Geist der Herrlichkeit, [der Geist] Gottes ruht auf euch….“

Das Wirken des Heiligen Geistes im Leben eines Gläubigen ist absolut notwendig. Deshalb sagte Jesus, „Aber ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, dass ich hingehe; denn wenn ich nicht hingehe, so kommt der Beistand nicht zu euch. Wenn ich aber hingegangen bin, will ich ihn zu euch senden…. Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, so wird er euch in die ganze Wahrheit leiten; denn er wird nicht aus sich selbst reden, sondern was er hören wird, das wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen. Er wird mich verherrlichen; denn von dem Meinen wird er nehmen und euch verkündigen“ (Johannes 16,7.13-14). Jeder wahre Gläubige an Jesus ist aus dem Heiligen Geist geboren (Johannes 3,5), versiegelt mit dem Heiligen Geist (Epheser 4,30), und befähigt, bevollmächtigt und geführt durch den Heiligen Geist (Römer 15,13; 8,14), um Gott zu verherrlichen und so zu leben, dass es Ihm gefällt. Nach der Schrift ist das der einzige Weg, wie ein Gläubiger geistlich Frucht bringen kann.

In den späten 1960ern gab Dave Hunt ein Buch von William Law heraus mit dem Titel Die Kraft des Geistes. Im 18. Jahrhundert schrieb Law An Affectionate Address to the Clergy (Voller Titel: An Humble, Affectionate, and Earnest Address to the Clergy). 1896 wurde es von Andrew Murray, einem von Daves christlichen Lieblingsautoren, nachgedruckt. Murray änderte den Titel von Laws Buch in The Power of the Spirit und sagte darüber: „Ich bekenne, in all meiner Lektüre habe ich keinen gefunden, der mir die Wahrheit der Schrift vom Wirken des Heiligen Geistes so verstehen half… Ich flehe meine Brüder im Dienst an, es nicht oberflächlich zu lesen. Ich bin überzeugt, ein geduldiges und andächtiges Studium wird reichen Segen bringen.“

Dave pflichtete natürlich bei: „Es ist meine Überzeugung, Andrew Murray lobte diesen Band Laws nicht über Gebühr. Und obwohl ich wie Murray nicht mit allen Lehren Laws übereinstimmen kann, glaube ich auch, dass alles hier Einbezogene fest auf der Schrift gegründet ist.“ Dave vermerkte überdies die Relevanz von Laws Arbeit für die aktuellen Probleme, die vom geistlichen Abusus der Pfingstler und Charismatiker und der Kritik der konservativen und fundamentalen Christen herrühren: „Was William Law zu sagen hatte ist, so meine ich, ein sehr wichtiger Beitrag für die jetzige Diskussion. Er würde den Stolz, Mangel an Liebe und die Widersprüche in beiden Lagern tadeln und wohl für keine der beiden Extreme Partei ergreifen. Aber er würde unfraglich die schriftgemäße Grundlage für die heutige volle Darstellung und Vitalität des neutestamentlichen Christentums aufrechterhalten. Den Angehörigen der Hauptdenominationen würde er die Notwendigkeit der Souveränität und Kraft des Heiligen Geistes für heute klarmachen; den Pfingstlern würde er die Tatsache einprägen, die Kraft des Geistes werde vor allem verliehen, um Zeugnis zu geben und ein heiliges Leben zu führen. Und gerade seine Schilderung dieses Lebens würde Überführung von Sünde und einen Sinn für Versagen sowohl für Fundamentalisten wie für Pfingstler bringen.

Folgende Auszüge sind aus Kapitel eins, „Der innewohnende Geist Gottes ist wesentlich für die Errettung“, aus TBCs exklusiver Ausgabe von The Power of the Spirit, herausgegeben von Dave Hunt für heutige Leser.

Der Geist des dreieinen Gottes, den Gott Adam bei der Schöpfung eingehaucht hatte, war alleine das, was ihn ein heiliges Wesen im Bilde und Ebenbild Gottes machte. Eine neue Geburt dieses Geistes Gottes im Menschen ist ebenso notwendig, um den gefallenen Menschen wieder für Gott lebendig zu machen, wie es notwendig war, Adam am Anfang im Bilde und Ebenbild Gottes zu machen. Und ein konstanter Fluss dieses göttlichen Lebens durch den Geist ist so notwendig für das Fortbestehen des Menschen in seinem erlösten Zustand wie Licht und Feuchtigkeit für das fortgesetzte Leben einer Pflanze ist. Eine Religion, die nicht völlig auf diesen übernatürlichen Baugrund gebaut ist, sondern in irgendeinem Maß auf menschlichen Mächten, Überlegungen und Schlussfolgerungen beruht, hat nicht einmal den Schatten von Wahrheit in sich. Diese Religion belässt den Menschen mit bloß leerer Form und Bildern, die göttliches Leben in seiner Seele genauso wenig wiederherstellen können, wie ein Ton oder Holzgötze einen anderen Adam erschaffen könnte.

Wahres Christentum ist nur die beständige Abhängigkeit von Gott durch Christus für alles Leben, Licht und Tugend; und die falsche Religion Satans will diese Tugend in einer anderen Quelle zu suchen. Daher erkennt das wahre Kind Gottes an, „Ein Mensch kann sich nichts nehmen, es sei denn, es ist ihm vom Himmel gegeben“ (Johannes 3,27). Genauso gewiss wie alles Leben von Gott kommt, kommt alle Tugend von Gott….

Der Fall des Menschen von seinem ersten Zustand brachte Trennung von Gott und somit vom Leben, Licht und Tugend, die in Ihm ist. Die Rettung des Menschen kann daher nur bewirkt werden, indem sein Geist mit dem Geist des Schöpfers versöhnt wird. „Lasst euch versöhnen mit Gott“ (2 Korinther 5,20), schrieb Paulus. Diese Versöhnung kann auch nicht durch eigene Anstrengungen des Menschen erzielt werden, sondern muss gerade durch ihr Wesen ein Geschenk von Gott sein. Kein Engel oder Mensch könnte anfangen, Liebe, Glauben oder Sehnsucht nach Gott zu zeigen, ohne dass eine lebendige Saat dieser göttlichen Zuneigung zuvor in ihm durch den Geist Gottes gebildet wurde. Und wie ein Baum oder Pflanze nur durch dieselbe Kraft wachsen und Frucht bringen kann, die den Samen zuerst hervorbrachte, von der er kam, so können Glaube, Hoffnung und Liebe zu Gott nur durch dieselbe Kraft wachsen und Frucht tragen, die die erste Saat davon in der Seele schuf. Deshalb ist die Inspiration und das Wirken des Heiligen Geistes im Geist des Menschen nicht weniger essentiell für diese Errettung, die Gott durch Jesus Christus gegeben hat, als die neue Geburt selbst.

Dieses göttliche Leben im Menschen kann nur als Wachstum von Leben in und von Gott in ihm sein. Dem Geist zu widerstehen, ihn zu dämpfen, zu betrüben lässt daher alles Böse wachsen, das in einer gefallenen Schöpfung wohnt und lässt die Menschen und Gemeinden eine leichte und unvermeidliche Beute für die Welt, das Fleisch und den Teufel sein. Nur der Gehorsam dem Geist gegenüber, der Wandel im Geist, Ihm zur beständigen Inspiration zu vertrauen, kann Menschen womöglich davon abhalten, Sünder oder Götzendiener in allem zu sein, was sie tun. Denn alles im Leben oder der Religion des Menschen, das nicht den Geist Gottes als Quelle, Führung und Ziel hat, ist nur irdisch, sinnlich oder teuflisch….

Sich dem Willen Gottes nicht vollständig zu unterwerfen und nicht zu erkennen, dass unsere Errettung nur durch die Kraft des innewohnenden Heiligen Geistes gut laufen kann, der das eigentliche Leben Christi im erlösten Herzen formt, hat die christliche Kirche heute zum selben Abfall wie die jüdische Nation gebracht. Und es geschah aus ein und demselben Grund. Die Juden lehnten Ihn ab, der die Substanz und Erfüllung von allem war, das in ihrem Gesetz und den Propheten gelehrt wurde. Die christliche Kirche ist im gefallenen Zustand wegen derselben Ablehnung des Heiligen Geistes, der gegeben wurde, um die Kraft und Erfüllung von allem zu sein, was durch das Evangelium versprochen wurde. Und genauso wie die Ablehnung Christi durch die Pharisäer unter Glaubensbekenntnis an die messianischen Schriften erfolgte, so lehnen heutige Kirchenführer den Beweis und die Kraft des Heiligen Geistes im Namen gesunder Lehre ab.

Ebenso wie das Kommen des Heiligen Geistes das Evangelium erfüllte, so war Christi Kommen die Erfüllung des Gesetzes und der Propheten. Wie alle Typen und Bilder im Gesetz ohne das Kommen Christi nur leere Schatten waren, so ist das Neue Testament ohne den Heiligen Geist in erlösten Menschen als lebendige Kraft einer vollständigen Errettung bloß toter Buchstabe. Dies wird in diesen Worten deutlich, „Es ist gut für euch, dass ich hingehe; denn wenn ich nicht hingehe, so kommt der Beistand nicht zu euch. Wenn ich aber hingegangen bin, will ich ihn zu euch senden“ (Johannes 16,7). Ohne Kreuz und Auferstehung hätte Christus nicht „hingehen“ können. Diese vorausgehenden Ereignisse machten Seine Himmelfahrt möglich, denn Er war „mit seinem eigenen Blut ein für allemal in das Heiligtum eingegangen… um jetzt für uns vor dem Angesicht Gottes zu erscheinen“ (Hebräer 9,12.24). Somit ist das Kommen des Heiligen Geistes als Frucht von Christi Tod, Auferstehung und Himmelfahrt wesentlich für die Erfüllung der von Christus erworbenen Errettung.

Wo der Heilige Geist nicht als der Eine geehrt wird, durch den das ganze Leben und die Kraft der Errettung durch das Evangelium bewirkt werden soll, ist es kein Wunder, dass Christen nicht mehr von der Wirklichkeit des Evangeliums haben als die Juden von der Reinheit des Gesetzes. Es konnte nicht anders sein, als dass dieselben Lüste und Laster, die unter abgefallenen Juden florierten, mit genauso viel Stärke in der gefallenen Christenheit hervorbrechen würden. Denn das Neue Testament ohne das Kommen des Heiligen Geistes in Macht über das Ich, die Sünde und den Teufel ist genauso wenig eine Hilfe zum Himmel wie das Alte Testament ohne das Kommen des Messias. Muss noch mehr gesagt werden, um die Wahrheit zu zeigen, dass die eine, absolut wesentliche Sache für die Errettung des Menschen der Geist Gottes ist, der im Geist des Menschen lebt und wirkt? Und obwohl wir immer noch an einer Religion kleben, die dies nicht anerkennt, ist es voller Beweis, dass wir noch nicht in diesem erlösten Zustand in unserer Gemeinschaft mit Gott sind, die durch das Evangelium beabsichtigt ist. TBC