Der ausschlaggebende Wert der Bibel – Teil 1 | thebereancall.org

McMahon, T.A.

So spricht der HERR: Der Weise rühme sich nicht seiner Weisheit und der Starke rühme sich nicht seiner Stärke, der Reiche rühme sich nicht seines Reichtums; sondern wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, daß er Einsicht hat und mich erkennt, daß ich der HERR bin, der Barmherzigkeit, Recht und Gerechtigkeit übt auf Erden! Denn daran habe ich Wohlgefallen, spricht der HERR. – Jeremia 9,22-23

Er [Jesus] aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes hervorgeht! – Matthäus 4,4

Wer von uns schon eine Anzahl Jahre Christ ist, kann manchmal den ausschlaggebenden Nutzen der Bibel in seinem Leben aus den Augen verlieren. Ich beziehe mich nicht auf jene, deren Wandel mit dem Herrn man im besten Falle als lauwarm bezeichnen könnte. Ich denke mehr an jene, die sich für bibelgläubige Christen halten, die eine bibeltreue Gemeinde besuchen und sich dort einbringen, die sich der Gemeinschaft hingegebener Gläubiger erfreuen, und die im allgemeinen die Frucht des Geistes bei sich und ihren Familien sehen. So großartig wie diese Dinge jedoch sein mögen, können sie auch bis zum gewissen Maße die eigene Achtsamkeit dafür abstumpfen (man kann es schleichende Selbstzufriedenheit nennen), wie wundersam und notwendig die Schriften sind. Bei diesem Artikel will ich einige Dinge über die Bibel unterstreichen, von denen wir vielleicht zuvor gehört haben, und einige Dinge, deren wir uns nicht einmal bewusst waren. Wir wollen damit unsere Denkweise sowie unsere Dankbarkeit für Gottes übernatürliche Kommunikation an die Menschheit auffrischen.

Zunächst einige allgemeine Gedanken über Gottes Wort, die sich auf die ganze Menschheit beziehen: ohne die Bibel hätte die Menschheit beinahe keine Informationen über Gott; ohne Bibel wären die Leute voller Illusionen über ihren moralischen Zustand; ohne Bibel hätte die Menschheit keine Vorstellung, was ihr Zweck sein mag; ohne die Bibel ist die Menschheit in einem Zustand der Hoffnungslosigkeit oder schlimmer verloren. Wenn Christen es jedoch nicht wirklich ernst mit Gottes Wort meinen, sind sie immer noch fast ohne Information über ihren moralischen Zustand, über ihren Zweck in Gottes Plan, (oder ohne Hinweis auf den Plan selbst), und schlecht ausgerüstet, mit den Problemen des Lebens umzugehen. Tatsächlich mögen sie genauso viel wie Ungläubige straucheln. Was wir also über die Bibel denken und was wir mit ihr anfangen ist von größter Bedeutung.

Ohne die Bibel wäre die Menschheit, wie ich sagte, beinahe ohne Informationen über Gott. Ich sage „beinahe“, da die Schöpfung uns Hinweise auf Gottes Eigenschaften gibt – insbesondere auf Seine Allmacht und Allwissenheit. Obgleich Evolutionisten gegen intelligentes Design wettern, ist es für jeden vernünftigen Menschen offensichtlich, dass die Intelligenz hinter der Schöpfung allmächtig und allwissend sein muss. Sowohl die unermessliche Weite des Universums wie die unglaubliche Komplexität des zellulären und molekularen Lebens weisen darauf hin, dass der Designer gleichermaßen allgegenwärtig sein muss. Bezüglich der Schöpfung sagt uns Römer 1,20 (obgleich in etwas allgemeinen Begriffen) dass die Menschheit ohne Entschuldigung ist, d.h. wir sind Gott dafür rechenschaftspflichtig, Ihn anzuerkennen und zu suchen.

Gott hat die Menschheit jedoch nicht ohne spezifische Information über das gelassen, was wir wissen sollen. Welche Informationen hat er uns gegeben? Wir können über Seine Eigenschaften, Seine Persönlichkeit, Seine Absicht und Plan für die Menschheit und Seine Beziehung (oder deren Fehlen) zu seinen Geschöpfen nachlesen. Darum geht es in der Bibel, und noch einiges mehr. Überdies können wir durch sie etwas über das Wesen der Menschen erfahren, wie sie am Anfang erschaffen wurden, wie auch die Änderung in diesem Wesen, weil Adam und Eva ungehorsam waren, was die ganze Schöpfung beeinträchtigte.

Die Bibel ist ein Geschichtsbuch. Von der Schöpfung des Menschen bis zum Absondern und Vorbereiten der Israeliten als auserwähltes Volk, zu denen Er den Retter der Welt senden würde und zu denen ihr Messias zurückkehren wird.

Sie ist ein prophetisches Buch, das die maßgeblichen Ereignisse bekanntgibt, die sich in der Zukunft ereignen werden, einschließlich der Rückkehr des Herrn für Seine Gemeinde. Danach wird es eine Zeit beispielloser Verwüstung und Trübsal auf der Erde geben. Als nächstes werden jene, die in der Welt geblieben sind, die tausendjährige Herrschaft Christi erfahren, gefolgt vom Ende dieser gegenwärtigen Welt und der Schaffung eines neuen Himmels und einer neuen Erde (Offenbarung 21,1)

Die Bibel ist das Handbuch des Herstellers, ein Belehrungshandbuch, das der Menschheit mitteilt, was wir laut Gott wissen und tun sollen, um unser Leben rechtschaffen, fruchtbar und in einer Weise zu leben, die Ihn verherrlicht.

Die Bibel ist die einzige objektive Informationsquelle, um eine persönliche, intime Beziehung mit Gott, der Liebe ist, zu entwickeln. Sie ist Sein persönlicher Brief an uns, und enthält Seine Worte des Rates, Trostes, Ermutigung, Segens, Korrektur, Schutz, Vergebung, Gericht, Barmherzigkeit und Gnade.

Die Bibel legt das wahre Wesen und Herz jedes Menschen offen. Sie stellt richtig, was moralisch und geistlich gut ist… und böse.

Ohne Gottes Wort, Seiner direkten Kommunikation mit Seinen vernünftigen Geschöpfen, haben wir nur menschliche Meinungen, Spekulationen, und Vermutungen über Gott, nicht zu erwähnen die Lügen, die Satan, Gottes Hauptwidersacher, hereinbringt. Die Strategie Satans bestand seit seinem ersten Dialog mit Eva darin, die Menschheit von Gottes Wort abzubringen: „Sollte Gott wirklich gesagt haben…?“ (1 Mose 3,1).

Aber sind die Worte der Bibel tatsächlich Gottes Worte? Die Schriften behaupten dies. Von 1 Mose bis zur Offenbarung finden wir neben den mehr als 4‘000 ausdrücklichen Redewendungen „So spricht der Herr“ und „Das Wort des Herrn kam zu mir“ auch, wie Gott persönlich zu mancherlei Propheten und anderen Individuen redet. In Jeremia 9,22-23 legt Gott zum Beispiel Charaktereigenschaften von Sich offen, die der Mensch ohne Seine Offenbarung nicht entdecken kann: „So spricht der HERR: Der Weise rühme sich nicht seiner Weisheit und der Starke rühme sich nicht seiner Stärke, der Reiche rühme sich nicht seines Reichtums; sondern wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, dass er Einsicht hat und mich erkennt, dass ich der HERR bin, der Barmherzigkeit, Recht und Gerechtigkeit übt auf Erden! Denn daran habe ich Wohlgefallen, spricht der HERR.“

Gott der Vater sprach zu Jesus nach Seiner Taufe und auf dem Berg der Verklärung. Nach Seiner Himmelfahrt sprach Gott der Sohn zu Saulus auf der Straße nach Damaskus und Er sprach zu Johannes auf der Insel Patmos. Der Apostel Paulus gab Timotheus bekannt, „Alle Schrift ist von Gott eingegeben“. Er dankt Gott auch für die Gläubigen in Thessalonich, die als sie die Lehren von Paulus aufnahmen, „es nicht als Menschenwort aufgenommen habt, sondern als das, was es in Wahrheit ist, als Gottes Wort, das auch wirksam ist in euch, die ihr gläubig seid“ (2 Timotheus 3,16; 1 Thessalonicher 2,13). Petrus verkündete, nachdem er seine Erfahrung auf dem Berg der Verklärung erwähnte, „Dabei sollt ihr vor allem das erkennen, dass keine Weissagung der Schrift von eigenmächtiger Deutung ist. Denn niemals wurde eine Weissagung durch menschlichen Willen hervorgebracht, sondern vom Heiligen Geist getrieben haben die heiligen Menschen Gottes geredet“ (2 Petrus 1,20-21).

Obgleich wir eine Masse biblischer Aussagen haben, die behaupten, Gottes persönliche Kommunikation an die Menschheit zu sein, verlangt die Bibel dennoch eine Voraussetzung, etwas, das zuerst kommen muss, bevor jemand Seine Kommunikation verstehen und Gott wirklich kennen kann. Wir müssen neu geboren werden. Als Jesus zu Nikodemus sprach, einem der jüdischen Religionsführer, sagte er, „Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen“ (Johannes 3,3). Paulus erklärt, warum die Wiedergeburt durch den Geist Gottes der einzige Weg ist, wie man Gott kennen kann: „Der natürliche Mensch aber nimmt nicht an, was vom Geist Gottes ist; denn es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen, weil es geistlich beurteilt werden Muss“ (1 Korinther 2,14). Wenn wir uns erst einmal Gott zuwenden und im Glauben dem Evangelium vertrauen, der guten Nachricht, dass Jesus, der Gott ist, Mensch wurde, um die Strafe für die Sünde der ganzen Menschheit zu bezahlen, werden wir durch den Geist geboren. Wir werden neue Geschöpfe in Christus, in denen der Heilige Geist wohnt. „Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen; siehe, es ist alles neu geworden“ (2 Korinther 5,17).

Wenn ich nicht den Geist Gottes habe, kann ich nur auf meinen menschlichen Geist bauen, um Gott zu kennen – was unmöglich ist. Jesus verkündete, „das Fleisch nützt gar nichts“. Paulus schrieb, „Denn diejenigen, die gemäß [der Wesensart] des Fleisches sind, trachten nach dem, was dem Fleisch entspricht; diejenigen aber, die gemäß [der Wesensart] des Geistes sind, [trachten] nach dem, was dem Geist entspricht. Denn das Trachten des Fleisches ist Tod, das Trachten des Geistes aber Leben und Frieden“ (Johannes 6,63; Römer 8,5-6).

Die Bibel behauptet nicht nur, ihre Worte seien Gottes direkte Offenbarung an die Menschheit, sondern ebenfalls, dass die Worte Gottes absolut wahr sind. Psalm 119,160 stellt fest: „Die Summe deines Wortes ist Wahrheit, und jede Bestimmung deiner Gerechtigkeit bleibt ewiglich.“ Jesus betete zum Vater: „Heilige sie in deiner Wahrheit! Dein Wort ist Wahrheit“ (Johannes 17,17). Die Bibel stellt nicht nur zahlreiche Behauptungen auf, die Wahrheit Gottes zu sein, sondern sie unterstützt diese Behauptungen auch auf nachprüfbare Weise. Das nennt man Prophetie.

Im Buch Jesaja führt Sich Gott als der Gott der Prophetie ein. Er fordert die Heiden heraus, die Wirklichkeit ihrer Götter zu beweisen, indem sie künftige Ereignisse vorhersagen. Das ist etwas, was nur Er tun kann: „Sie mögen sie herbeischaffen und uns verkünden, was sich ereignen wird! Das Frühere, was ist es? Verkündet es, so wollen wir es bedenken und dessen Ausgang erkennen! Oder lasst uns hören, was kommen wird, verkündet, was künftig geschehen wird, so werden wir erkennen, dass ihr Götter seid! Ja, tut doch etwas Gutes oder Böses, so werden wir uns verwundert anschauen und es miteinander betrachten…. Und wer ruft wie ich und verkündigt und tut es mir gleich, seit der Zeit, da ich ein ewiges Volk eingesetzt habe? Ja, was bevorsteht und was kommen wird, das sollen sie doch ankündigen! Fürchtet euch nicht und erschreckt nicht! Habe ich es dir nicht schon längst verkündet und dir angekündigt? Ihr seid meine Zeugen! Gibt es einen Gott außer mir? Nein, es gibt sonst keinen Fels, ich weiß keinen“ (Jesaja 41,22-23; 44,7-8).

Beinahe ein Drittel der Bibel enthält detaillierte Prophezeiungen künftiger Ereignisse, wobei sich die meisten auf Israel und das erste und zweite Kommen des Messias beziehen. Israel wird, so verkündet der Herr, ein Zeuge für die Welt sein, wie Gott direkt mit der Menschheit umgeht: „Ihr seid meine Zeugen… und mein Knecht, den ich erwählt habe, damit ihr erkennt und mir glaubt und einseht, dass {ich} es bin; vor mir ist kein Gott gebildet worden, und nach mir wird es keinen geben“ (Jesaja 43,10). Mit anderen Worten, Gott wird sie und ihr Land gebrauchen, „Zeuge“ zu sein, sowohl für sie selbst wie auch für die Welt – nicht nur dass Er existiert, sondern dass er aktiv bei der Gestaltung der Geschichte Israels beteiligt ist und um Seine Absicht für die ganze Menschheit zu erreichen.

Prophetie ist zwingender Beweis für die Existenz Gottes, und sie beweist auch, dass die Bibel genau das ist, was sie zu sein behauptet– Sein Wort! „Was ist der Beweis?“ wird mancher fragen. Die Antwort findet sich in der Erfüllung dessen, was Gott vorhergesagt hat. Er kündigte dem Adam an (1 Mose 12,1), und dann dem Isaak (1 Mose 26,3) und danach dem Jakob (1 Mose 28,3), Er würde ihnen das Land geben „vom Strom Ägyptens bis an den großen Strom, den Euphrat“ (1 Mose 15,18), und dieses Gelobte Land sollte ihnen gehören. Es ist eine geschichtliche Tatsache, dass die Israeliten das Land in Besitz nahmen, das Gott verheißen hatte, wie das Buch Josua aufzeichnet. Obgleich seine Verheißung nicht widerrufbar ist, warnte Er sie dennoch, sollten sie aufhören, Ihm zu gehorchen, dann würde er sie für eine Zeit aus dem Land vertreiben: „und ihr [das ungehorsame Israel] werdet herausgerissen werden aus dem Land, in das du jetzt ziehst, um es in Besitz zu nehmen“ (5 Mose 28,63).

Sie waren ungehorsam und Er tat es – was zur assyrischen Gefangenschaft des nördlichen Reiches Israel und der babylonischen Gefangenschaft des südlichen Reiches (Juda) führte. Jeremia prophezeite, die Gefangenen würden von Babylon nach Jerusalem zurückkehren, „wenn die 70 Jahre vollendet sind“ (Jeremia 25,12). Aber dennoch wurde eine noch verheerendere Zerstreuung der Juden vorhergesagt: „Denn der HERR wird dich unter alle Völker zerstreuen von einem Ende der Erde bis zum anderen“ (5 Mose 28,64).

Diese letzte bedeutende Diaspora trat ein, als die römische Armee unter Titus im Jahre 70 nach Christus Jerusalem zerstörte. Nicht nur sind die Juden weithin zerstreut worden, wie die Bibel vorhersagte, sondern Gottes Wort gibt uns Details über die Weise, wie sie behandelt werden würden: „und ich will sie… zum Schrecken für alle Königreiche der Erde machen, zum Fluch und zum Entsetzen, zum Spott und zum Hohn unter allen Völkern, wohin ich sie vertrieben habe“ (Jeremia 29,18). Diese Behandlung würde dann später Antisemitismus genannt werden. Die katholische Kirche hat ihn im Mittelalter praktiziert und Hitler brachte ihn auf dämonisches Niveau. Seit dem 7. Jahrhundert wurde er praktiziert und heute macht der Islam damit weiter – doch das wurde schon von Moses vor 3‘500 Jahren vorhergesagt (5 Mose 28,37)!

Diese Zerstreuung, so scheint es, zusammen mit den einhergehenden Verfolgungen und Versuchen, die Juden auszurotten, hätte Gott in eine unhaltbare Position gebracht. Schließlich hat Er Abram (Abraham) bedingungslos versprochen, das Verheißene Land „das du siehst, will ich dir und deinem Samen geben auf ewig“ (1 Mose 13,15). Der Herr verkündete auch, Er würde Israel nicht ungestraft lassen, aber „nur dir will ich nicht ein Ende machen“, sondern „siehe, ich rette dich aus einem fernen Land und deine Nachkommen aus dem Land ihrer Gefangenschaft; und Jakob wird heimkehren“ (Jeremia 30,11; 46,27). Dass eine zerstreute und verfolgte Minderheit 2‘000 Jahre oder mehr unter anderen Völkern leben konnte, ohne in sie absorbiert zu werden (besonders wenn dies endlose Repressionen vermieden hätte) und doch eine einzigartig unterscheidbare ethnische Gruppe bleiben würde, ist unfassbar – bestimmt ist es äußerst unwahrscheinlich und vorher noch nie in der Weltgeschichte geschehen. Zu dieser erstaunlichen Tatsache kommt hinzu, dass sie aus der ganzen Welt gesammelt und in das Land zurückgebracht wurden, das Gott ihnen vor mehr als 3‘000 Jahren verheißen hatte. Doch wie die Welt weiß, fand dies „offiziell“ 1948 statt, als Israel als souveräne Nation anerkannt wurde.

Gottes Wort ist in der Tat genau das: die wahren Worte Gottes. Erfüllte Prophetie ist der unbestreitbare Beweis, dass die Menschheit direkten Zugang zum Gott der ganzen Schöpfung hat. Diese Tatsache sollte die Bibel zum aufregendsten Buch der Welt machen, was sie ist. Gläubige, die diese Begeisterung verloren haben, müssen nur auf täglicher Basis in sie zurückkommen.

Mehr über den ausschlaggebenden Wert der Bibel in Teil Zwei. TBC