Die Überraschende Katholische Verbindung des Kalvinismus | thebereancall.org

Hunt, Dave

Die Überraschende Katholische Verbindung des Kalvinismus

Langversion des Exzerpts aus: Calvin’s Tyrannical Kingdom

Dave Hunt

ES STEHT AUSSER FRAGE, dass Kalvin der Bibel bestimmte irrige Interpretationen aus seinem römisch-katholischen Hintergrund aufdrängte. Viele führende Kalvinisten geben zu, die Schriften von Augustinus seien die eigentliche Quelle des meisten im Kalvinismus, wie man ihn heute kennt, gewesen. Die Kalvinisten David Steele und Curtis Thomas machen darauf aufmerksam, „Augustinus hat im fünften Jahrhundert die grundlegenden Lehren der kalvinistischen Position energisch gegen Pelagius verteidigt“. [1]

In seinem erkenntnisreichen Buch, The Other Side of Calvinism (Die andere Seite des Kalvinismus), dokumentiert Laurence M. Vance gründlich, dass „Johannes Kalvin nicht die Lehren hervorbrachte, die seinen Namen tragen….“ [2] Vance zitiert diesbezüglich zahlreiche, wohlbekannte Kalvinisten. Kenneth G. Talbot und W. Gary Crampton zum Beispiel schreiben, „Das Lehrsystem, das den Namen von Johannes Kalvin trägt, stammte in keiner Weise von ihm….“ [3] B.B. Warfield erklärte, „Das Lehrsystem, das von Kalvin gelehrt wurde, ist genau der Augustinianismus, der der ganzen Gruppe von Reformatoren gemeinsam ist“. [4] Somit wird die Verpflichtung, welche die aus der Reformation kommenden Glaubensbekenntnisse dem Augustinus schuldig sind, ebenso anerkannt. Dies ist nicht überraschend angesichts der Tatsache, dass die meisten der Reformatoren aus der römisch-katholischen Kirche kamen, in der Augustinus einer der hoch angesehenen „Heiligen“ war. John Piper erkennt an, dass Augustinus der hauptsächliche Einfluss sowohl auf Kalvin wie auch auf Luther war, die ihn und seine Lehren weiterhin verehrten, sogar nachdem sie sich vom römischen Katholizismus getrennt hatten.

C.H. Spurgeon gab zu; „Vielleicht hat Kalvin ihn [den Kalvinismus] selbst hauptsächlich von den Schriften des Augustinus abgeleitet.“ [6] Alvin L. Baker schrieb: „Es gibt kaum eine Lehre von Kalvin, die nicht vom Einfluss des Augustinus gekennzeichnet war.“ [7] Das Folgende von Augustinus zum Beispiel klingt wie ein Echo, das durch die Schriften Kalvins widerhallt:

Ebenso wie er sie berufen hat, regeneriert zu werden… welche er als der allbarmherzige Gnadenspender zum ewigen Leben vorherbestimmt hat, wohingegen für die, die er zu ewigem Tod vorherbestimmt hat, ist er auch der gerechteste Zuteiler von Bestrafung. [8]

C. Gregg Singer sagt, „Die Hauptmerkmale von Kalvins Theologie finden sich dergestalt in den Schriften von St. Augustinus, dass viele Theologen den Kalvinismus als die vollständiger entwickelte Form des Augustinianismus ansehen“. [9] Solche Feststellungen sind umwerfende Erklärungen hinsichtlich der unbestrittenen Tatsache, dass, wie Vance aufzeigt, die römisch-katholische Kirche selbst einen besseren Anspruch auf Augustinus hat als die Kalvinisten. [10] Kalvin selbst sagte:

Augustinus ist so gänzlich mit mir, dass wenn ich ein Bekenntnis meines Glaubens aufzuschreiben wünschte, ich das mit ganzer Fülle und Zufriedenheit für mich aus seinen Schriften tun könnte“. [11]

Augustinus und der Gebrauch von Gewalt

Die Donatisten im vierten Jahrhundert glaubten, die Kirche solle eine reine Gemeinschaft von wahren Gläubigen sein, die die Wahrheit des Evangeliums in ihrem Leben veranschaulichten. Sie verabscheuten den Abfall, der in die Kirche gekommen war, als Konstantin das Christentum mit dem Heidentum vermählte, um das Kaiserreich zu einen. Geistliche, die Kompromisse eingingen, waren „böse Priester, die mit den Königen der Welt unter einer Decke stecken, die zeigen, dass sie bloß Cäsar als König hatten“. Für die Donatisten war die Kirche ein „kleiner Leib von Geretteten, umgeben von der nicht wiedergeborenen Masse“. [12] Das ist natürlich die biblische Sichtweise.

Auf der anderen Seite sah Augustinus die Kirche seiner Tage als Mischung von Gläubigen und Ungläubigen an, in welcher Reinheit und Böses der Einheit zuliebe Seite an Seite existieren sollten. Er benutzte die Staatsgewalt, um den Kirchenbesuch zu erzwingen (wie es 1.200 Jahre später auch Kalvin tun würde): „Wer immer nicht in der Kirche gefunden wurde, wurde nicht nach dem Grund gefragt, sondern musste zurechtgewiesen und bekehrt werden….“ [13] Kalvin folgte seinem Mentor Augustinus darin, Kirchenbesuch und Teilnahme an den Sakramenten durch Drohungen (und Schlimmeres) gegen die Bürger von Genf zu erzwingen. Augustinus „identifizierte die Donatisten als Häretiker… die der kaiserlichen Gesetzgebung [und Gewalt] in derselben Weise wie andere Kriminelle und Irrgläubige einschließlich Giftmischer und Heiden unterworfen sein sollten“. [14] Frend sagt über Augustinus, „der suchende, feinfühlige Jugendliche war zum Vater der Inquisition geworden“. [15]

Obgleich er wenn möglich versuchte, zu überzeugen, hieß Augustinus militärische Gewalt gegen jene gut, die als Gläubige nach der Bekehrung zu Christus wiedergetauft wurden, und gegen andere angebliche Häretiker. In seiner Kontroverse mit den Donatisten erklärte Augustinus unter Verwendung einer verdrehten und unchristlichen Interpretation von Lukas 14,23. [16]:

Warum also sollte nicht die Kirche Gewalt anwenden, wenn sie ihre verlorenen Söhne zur Rückkehr zwingt?... Der Herr Selbst sagte „Geh hinaus an die Landstraßen und Zäune und nötige sie hereinzukommen….“ Wozu dient die Macht, die die Kirche erhalten hat… durch den religiösen Charakter und Glauben von Königen… das Instrument, durch welches jene, die an den Landstraßen und Zäunen gefunden werden – das heißt in Häresie und Spaltung – gezwungen sind, herein zu kommen und lasst sie nicht darüber nörgeln, gezwungen zu werden. [17]

Traurigerweise führte Kalvin in Genf genau die Prinzipien von Bestrafung, Nötigung und Tod ein, die Augustinus befürwortete, und denen die römisch-katholische Kirche Jahrhunderte lang beständig folgte. Henry H. Milman schreibt: „durch den strengen Intellekt von Kalvin wurde der Augustinianismus in ein noch strengeres und unnachgiebigeres System weiterentwickelt“. [18] Und er rechtfertigte sich mit Augustinus falscher Interpretation von Lukas 14,23. Wie könnte jemand, der heute Kalvin als einen großen Exegeten begrüßt, solchen Missbrauch dieser Textstelle akzeptieren?

Nötigen? Erledigt das Gott nicht durch Bedingungslose Erwählung und Unwiderstehliche Gnade? Jene zu nötigen, für die Christus nicht starb und die Gott für die ewige Pein vorherbestimmte? Dieser Vers widerlegt den Kalvinismus, egal wie man ihn interpretiert!

Der Dominante Einfluss von Augustinus

Die wichtige Rolle, die Augustinus bei der Formung von Kalvins Denken, Theologie und Handlungen spielte, steht außer Frage. Das trifft besonders auf die entscheidenden Grundlagen des Kalvinismus zu. Warfield bezieht sich auf Kalvin und Augustinus als „zwei außerordentlich begabte Menschen, [die] wie Pyramiden den Schauplatz der Geschichte überragen“. [19] Kalvins Institutio Christianae Religionis macht wiederholt zustimmende Hinweise auf Augustinus, und zitiert seine Schriften häufig als autoritativ und verwendet den Ausdruck, „Bestätigt durch die Autorität von Augustinus“. [20] Kalvin schreibt es oft Augustinus zu, die Schlüsselkonzepte formuliert zu haben, welche er dann in seiner Institutio entwickelt. Das Folgende ist nur eine kleine Sammlung solcher Verweisstellen.

  • „Wir sind zum Weg des Glaubens gekommen“, sagt Augustinus: „Lasst uns beständig daran festhalten….“ [21]
  • „Die Wahrheit Gottes ist zu mächtig, hier und woanders, um die Verleumdung der Gottlosen zu fürchten, wie Augustinus kraftvoll behauptet…. Augustinus verbirgt nicht, dass… ihm oft vorgeworfen wurde, er predige die Lehre der Prädestination zu unbefangen, sondern er widerlegt den Vorwurf reichlich…. Denn Augustinus sagte scharfsinnig (De Genesi ad litteram, Lib V), dass wir sicher der Schrift folgen können…. [22]
  • Denn Augustinus, der diese Stelle richtig auslegt, sagt…. [23]
  • Ich sage mit Augustinus, dass der Herr jene erschaffen hat, die, wie er natürlich vorherwusste, in die Zerstörung gehen würden, und er machte es so, weil er es so wollte. [24]
  • Wenn dein Geist betrübt ist, lehne nicht ab, den Rat von Augustinus anzunehmen…. [25]
  • Ich werde deshalb nicht zögern, einfach mit Augustinus zu bekennen, dass… jene Dinge gewiss geschehen werden, welche er [Gott] vorhergesehen hat [und] dass die Zerstörung [der Nichterwählten], die sich aus der Prädestination ergibt, gleichfalls äußerst gerecht ist. [26]
  • Augustinus gibt besonders an zwei Stellen eine [wohlgesinnte] Schilderung der Form des alten Monastizismus. [Kalvin fährt dann fort, Augustins Lob der frühen Mönche zu zitieren.] [27]
  • Hier passen die Worte von Augustinus am großartigsten [28]
  • Das ist ein glaubwürdiger Ausspruch von Augustinus; aber weil seine Worte vielleicht mehr Autorität als meine haben, lasst uns folgende Stelle von seiner Abhandlung anführen [29]
  • Weshalb Augustinus nicht unverdientermaßen jenen befiehlt, als unvernünftige Lehrer oder schlimme und verhängnisvolle Propheten, sich aus der Kirche zurückzuziehen [30]

Aus den vielen Malen, in denen Kalvin die Schriften von Augustinus eingehend zitiert, könnten wir die obigen Beispiele vom Einfluss Augustinus auf Kalvin leicht vervielfachen. Führende Kalvinisten geben zu, dass Kalvins grundlegende Glaubensannahmen bereits durch die Schriften des Augustinus geformt wurden, während er noch ein frommer römischer Katholik war – ein Einfluss, der ihm sein ganzes Leben blieb.

Zu den Lehren von Augustinus, die Kalvin in seiner Institutio vorstellte, gehörte die Souveränität, die Gott zur Ursache von allem machte (einschließlich der Sünde), die Prädestination von einigen zur Erlösung und anderen zur Verdammung, Erwählung und Verurteilung, Glaube als eine unwiderstehliche Gabe Gottes – in der Tat, die Schlüsselkonzepte im Herzen des Kalvinismus.

Vergeblich suchen wir nach Beweisen, dass Kalvin je irgendeine von den Häresien des Augustinus missbilligte. Kalvinist Richard A. Muller gesteht, „Johannes Kalvin war Teil einer langen Reihe von Denkern, die ihre Lehre der Prädestination auf die Augustinsche Interpretation von St. Paulus gründeten“. [31] In jeder erweiterten Ausgabe seiner Institutio zitiert Kalvin den Augustinus und stützt sich mehr denn je auf ihn.

Ist der Kalvinismus wirklich ein Protestantischer Glaube?

Es ist offensichtlich, dass viele prominente Evangelikale heute noch von Augustinus verzaubert sind – das ist erstaunlich, wenn man seine zahlreichen Häresien bedenkt. Norm Geisler hat gesagt, „St. Augustinus war einer der größten christlichen Denker aller Zeiten“. [32] Doch Augustinus sagte, „Ich sollte dem Evangelium nicht glauben, es sei denn die Autorität der [katholischen] Kirche bewegt mich dazu“. [33] Diese Aussage wurde im Jahr 1986 mit großer Zufriedenheit von Papst Johannes Paul II anlässlich des 1.600. Jahrestags der Bekehrung des Augustinus zitiert. Der Papst sagte dann:

Das Vermächtnis von Augustinus… besteht in den theologischen Methoden, denen er absolut treu blieb… ganzes Festhalten an der Autorität des Glaubens… offenbart durch Schrift, Tradition und die Kirche…. Gleichermaßen der unergründliche Sinn fürs Mysterium – „denn es ist besser“ ruft er aus, „eine gläubige Unwissenheit zu haben als ein überhebliches Wissen….“ Ich drücke einmal mehr mein inbrünstiges Begehren aus… dass die autoritative Lehre eines so großen Kirchenvaters und Pastors immerfort glücklich in der Kirche gedeihen möge…. [34]

In meiner Debatte mit James White behauptet dieser, „Kalvin widerlegte genau diese Stelle in der Institutio und jedes anständige Lesen von Augustinus eigenen Schriften widerlegt Hunts Fehldarstellung“. Tatsächlich erkannte Kalvin die Authentizität dieser Feststellung an und versuchte, sie als legitimen Gedankengang jener zu verteidigen, die keine Gewissheit im Glauben durch den Heiligen Geist hatten. [36]

Vance liefert zahlreiche, erstaunliche Zitate von Kalvinisten, die Augustinus rühmen: „Einer der größten, theologischen und philosophischen Köpfe, den seiner Kirche zu geben Gott für sehr richtig hielt“. [37] „Der größte Christ seit neutestamentlichen Zeiten… der größte Mensch, der je lateinisch schrieb“. [38] „[Seine] Mühen und Schriften trugen mehr als jene von irgendeinem anderen Menschen in der Zeit, in der er lebte, zur Beförderung der gesunden Lehre und Wiederbelebung wahrer Religion bei.“ [39]

Warfield ergänzt, „Augustinus bestimmte für alle Zeit die Lehre der Gnade“. [40] Doch er [Augustinus] glaubte, Gnade käme durch die römisch-katholischen Sakramente. Dass Kalvinisten solches Lob auf Augustinus niederprasseln lassen, macht es leichter zu verstehen, warum sie dasselbe Lob auf Kalvin häufen.

Was die Entstehung der Lehren und Praktiken des römischen Katholizismus betrifft, war der Einfluss von Augustinus in der Geschichte am größten. Vance erinnert uns, dass Augustinus „einer der ursprünglichen ‚vier Kirchenväter’ war, [und ihm] ein Feiertag in der katholischen Kirche am 28. August, seinem Todestag [gewidmet wurde]“. [41] Papst Johannes Paul II nannte Augustinus „den gemeinsamen Vater unserer christlichen Zivilisation“. [42] William P. Grady, schreibt andererseits, „der irregeführte Augustinus (354 – 430) ging so weit, zu verkünden (durch sein Buch, The City of God), Rom sei privilegiert worden, in das Tausendjährige Königreich hineinzuführen (ansonsten bekannt als das ‚frühe [finstere] Mittelalter’)“. [43]

Einen verschmutzten Strom anzapfen

Sir Robert Anderson erinnert uns: „Die römisch [katholische] Kirche ist durch Augustinus in die Form gebracht worden, die sie seither beibehalten hat. Fast alle in späteren Jahrhunderten in den Kirchenlehren entwickelten Irrtümer kann man in Embryoform in seinen Schriften finden.“ [44] Dazu gehören Kindertaufe zur Wiedergeburt (Kinder, die ungetauft sterben, sind verdammt), die Notwendigkeit der Taufe zur Vergebung der Sünde (Märtyrertod tut, wie im Islam, dasselbe), Fegefeuer, Erlösung in der Kirche alleine durch ihre Sakramente, und Verfolgung derer, die katholische Dogmen ablehnen. Augustinus verursachte auch die Annahme der Apokryphen (wobei er zugab, dass sogar Juden sie ablehnten), die allegorische Interpretation der Bibel (somit sind der Schöpfungsbericht, die sechs Tage und andere Details in 1 Mose nicht notwendigerweise wörtlich zu verstehen), und Ablehnung der buchstäblichen, persönlichen Herrschaft Christi auf Erden für Tausend Jahre (wir sind jetzt angeblich im Tausendjährigen Reich Christi und die Kirche herrscht und der Teufel ist gegenwärtig gebunden)

Augustinus besteht darauf, dass Satan jetzt auf der Grundlage „gebunden“ ist, dass „sogar jetzt und zweifellos bis zum Ende der Welt Menschen zum Glauben aus dem Unglauben bekehrt werden, in dem er [Satan] sie hielt“. Dass er die verheißene Bindung Satans im „Abgrund“ (Offenbarung 20,1-3) allegorisch sieht, ist klar. Erstaunlicherweise wird Satan „in jedem Fall gebunden, in dem er eines seiner Güter beraubt wird [d.h. wenn einer an Christus glaubt]“. Und noch erstaunlicher, „der Abgrund, in den er eingeschlossen ist“, sei irgendwie nach Auslegung von Augustinus „in den Tiefen der blinden Herzen“ von Ablehnern Christi. Auf diese Weise ist Satan beständig eingesperrt wie in einem Abgrund. [45]

Augustinus versucht nicht zu erklären, wie er zu solch einer erstaunlichen Idee kam, noch weniger, wie ein Abgrund in Millionen Herzen vorhanden sein könnte, oder wie Satan, wenn er dort „gebunden“ ist, immer noch in der Lage sein könnte, jene zu blenden, in deren „Herzen“ er angeblich gebunden ist (2 Korinther 4,4). Auch erklärt er nicht, wie oder warum trotz der Bindung Satans folgendes geschieht

  • Christus beauftragte den Paulus, Juden und Heiden „von der Gewalt des Satans zu Gott“ (Apostelgeschichte 26,18) zu bekehren
  • Paulus konnte den Unzüchtigen dem Satan übergeben (1 Korinther 5,5)
  • Satan kann sich in „einen Engel des Lichts“ verwandeln (2 Korinther 11,14)
  • Paulus sollte die Gläubigen in Ephesus warnen, „Gebet auch nicht Raum dem Lästerer“ (Epheser 4,27) um sie und uns heute anzuspornen, „dass ihr bestehen könnet gegen die listigen Anläufe des Teufels“ (6,11)
  • Satan kann immer noch umhergehen „wie ein brüllender Löwe und sucht, welchen er verschlinge“ (1 Petrus 5,8)
  • Satan ist immer noch in der Lage, Christen beständig vor Gott anzuklagen, und kann noch mit seinen Engeln Krieg im Himmel gegen „Michael und seine Engel“ führen, bis er zuletzt aus dem Himmel auf die Erde hinab geworfen wird (Offenbarung 12,7-10)

Augustinus war einer der ersten, der die Tradition auf das gleiche Niveau wie die Bibel erhob und viel Philosophie, speziell Platonismus, in seine Theologie einverleibte. Vance deckt die Torheit derer auf, die Augustinus preisen, indem er schreibt:

Er glaubte an apostolische Nachfolge ausgehend von Petrus als einem der Kennzeichen der wahren Kirche, lehrte, dass Maria sündlos war und förderte ihre Anbetung. Er war der Erste, der die so genannten Sakramente als sichtbare Zeichen unsichtbarer Gnade definierte…. Die Gedenkfeier vom Abendmahl des Herrn wurde zu einer geistlichen Gegenwart von Christi Leib und Blut. Für Augustinus war die katholische Kirche die eine, wahre Kirche. In seiner Schrift gegen die Donatisten machte er geltend: „Die katholische Kirche alleine ist der Leib Christi…. Außerhalb dieses Leibs gibt der Heilige Geist niemandem Leben… [und] wer Feind der Einheit ist, hat keinen Anteil an göttlicher Liebe. Deshalb haben jene nicht den Heiligen Geist, die außerhalb der Kirche sind.“ [46]

Und das ist der Mann, den Geisler „einen der größten christlichen Denker aller Zeiten“ nennt. Im Gegenteil, Kalvin zapfte einen schwer verunreinigten Strom an, als er die Lehren von Augustinus annahm! Wie konnte man in solch verunreinigende Häresie eintauchen, ohne verwirrt und infiziert zu werden? Doch dieses verwirrende Durcheinander von Spekulation und gestaltendem römischen Katholizismus wird als die Quelle des Kalvinismus anerkannt – und von führenden Evangelikalen gepriesen. Man ist sprachlos bei dem Beifall, der von ansonsten vernünftigen christlichen Führern sowohl auf Kalvin als auch auf Augustinus gehäuft wird.

Ein verblüffender Widerspruch

Kalvins beinahe vollständige Übereinstimmung mit und wiederholtes Lob von Augustinus kann nicht geleugnet werden. Kalvin nannte sich „einen augustinischen Theologen“. [47] Über Augustinus sagte er, „den wir häufig als besten und treusten Zeuge der ganzen Antike zitieren“. [48]

Kalvinisten selbst beharren auf der Verbindung zwischen Kalvin und Augustinus. McGrath schreibt, „Vor allem betrachtete Kalvin seine Gedanken als die treue Darlegung der führenden Ideen des Augustinus von Hippo“. [49] Wendel räumt ein, „Bei Lehrpunkten, die er von St. Augustinus mit beiden Händen borgt“. [50] Vance schreibt:

Obschon, um endgültig zu beweisen, dass Kalvin ein Jünger von Augustinus war, müssen wir nicht weiter schauen als zu Kalvin selbst. Man kann keine fünf Seiten in Kalvins Institutio lesen, ohne den Namen von Augustinus zu sehen. Kalvin zitiert Augustinus alleine in der Institutio über vierhundert Mal. Er bezeichnet Augustinus mit solchen Titeln wie „heiliger Mann“ und „Heiliger Vater“. [51]

Wie Vance weiter zeigt, „geben Kalvinisten zu, dass Kalvin bei der Ausgestaltung seiner Lehre der Prädestination von Augustinus schwer beeinflusst war“. [52] Wie konnte einer der Führer der Reformation so vollständig die Lehren von jemandem annehmen, der der „theologische Hauptschöpfer des lateinisch katholischen Systems im Unterschied zum… evangelikalen Protestantismus...“ genannt wurde? [53]

Dass Kalvin Augustinus bewundert und viele seiner Lehren angenommen hat, ist nur einer von mehreren Hauptwidersprüchen in seinem Leben, was in diesem Buch voll dokumentiert wird. Auf der römisch katholischen Seite ist die Lage gleichermaßen widersprüchlich. Ihre Dogmen weisen einige der wichtigsten Lehren zurück, die ihr berühmtester Heiliger vertrat – genau die Lehren von Augustinus, die Kalvin annahm.

Hier stehen wir einer merkwürdigen Anomalie gegenüber. Warfield erklärt, „es sei Augustinus, der uns die Reformation gab“ [54] – doch erkennt er zur selben Zeit auch an, Augustins sei „in einem wahren Sinn der Begründer des römischen Katholizismus“ [55] und „der Schöpfer des Heiligen Römischen Reiches“. [56]

Eigenartigerweise erkannte Kalvin anscheinend nicht, dass Augustinus die Errettung durch Gnade alleine durch Glauben alleine an Christus alleine nie verstand. Philip F. Congdon schreibt, „Eine weitere seltsame Parallele zwischen der klassischen, kalvinistischen Theologie und der römisch-katholischen Theologie ist klar ersichtlich. Die beiden teilen eine Einbeziehung von Werken in die Evangeliums Botschaft und eine Unmöglichkeit der Heilsgewissheit…. Beide beschränken sich auf den Vorrang von Gottes Gnade; beide schließen die Notwendigkeit unserer Werke ein“. [57] Die Häresien von Augustinus, besonders seine romanistische Sichtweise des Glaubens an Christus, der durch gute Werke und die Sakramente ergänzt werden musste, ließen Luther nicht kalt, der schrieb: „Am Anfang verschlang ich Augustinus, aber als… ich wusste, was Rechtfertigung durch Glauben wirklich war, war es mit ihm aus.“ [58]

Doch führende Kalvinisten legen nahe, dass ich mich auf die Seite des römischen Katholizismus schlage, indem ich den Kalvinismus ablehne, wenn er auch weitgehend vom höchsten römischen Katholiken kommt, Augustinus. Auf folgende Weise drückte es ein Schreiber an mich aus:

Und vorausgesetzt, dass die Position, für die sie eintreten, in der Tat dem eigentlichen Herzen der Botschaft der Reformatoren äußerst entgegengesetzt ist, und stattdessen auf der Linie mit Roms Sichtweise vom Willen des Menschen und der Natur der Gnade liegt, finde ich es auf ihrer Seite ungeheuer unvereinbar. Sie sprechen oft davon, den Traditionen der Menschen entgegenzutreten, doch in diesem Fall nehmen sie genau die Traditionen an, die im Herzen von Roms „Evangelium“ liegen. [59]

Im Gegenteil, die Reformatoren und ihre Glaubensbekenntnisse sind mit Ideen infiziert, die vom größten römisch-katholischen Katholiken, Augustinus selbst, stammen. Überdies bedeutet die Ablehnung der Erwählung, Prädestination und der Bewahrung der Heiligen, wie sie durch Kalvinisten definiert werden, kaum eine Annahme „des Kernstücks vom römischen ‚Evangelium’“. Das wirkliche Kernstück von Roms Evangelium sind gute Werke und Sakramente. Wenn Kalvin den Sakramentalismus, die Wiedergeburt durch Kindertaufe und die Anerkennung der römisch-katholischen Priesterschaft als gültig beibehält, ist dies gewiss eine viel bedenklichere Umarmung des falschen Evangeliums des Katholizismus. Wenn man den Kalvinismus ablehnt, muss man überhaupt mit keinem Teil der häretischen Lehren der Errettung Roms übereinstimmen.

Es scheint unbegreiflich, dass der vorherrschende Einfluss auf die reformierte Theologie und Glaubensbekenntnisse so eng mit dem eigentlichen römischen Katholizismus verwandt sein kann, gegen den die Reformatoren rebellierten. Doch wer sich nicht diesen Glaubensbekenntnissen beugt, befindet sich angeblich „im Irrtum“. Wie es dazu kam, dass protestantische Glaubensbekenntnisse von der kalvinistischen Lehre dominiert wurden, ist eine interessante Geschichte.

Die Rolle der Lateinischen Vulgata

Zusammen mit den Schriften von Augustinus formte auch die lateinische Vulgata Kalvins Gedanken, wie sie in seiner Institutio Christianae Religionis ausgedrückt werden. Fließend in Latein, hatte Kalvin lange diese verfälschte Übersetzung der Bibel verwendet, welche die offizielle Bibel der römischen Katholiken war, seit sie durch Jerome zu Beginn des fünften Jahrhunderts zusammengestellt worden war. Das wurde nochmals durch das Konzil von Trient im Jahr 1546 so verkündet, als Kalvin 37 Jahre alt war. Mehr als das, ihr Einfluss reichte in die protestantische Bewegung: „Eintausend Jahre lang war die Vulgata praktisch die einzige Bibel, die in Westeuropa bekannt und gelesen war. Alle Kommentare beruhten auf dem Vulgatatext…. Prediger gründeten ihre Predigten auf sie“. [60]

Die Vulgata war durchzogen mit Sichtweisen des Augustinus über Prädestination und der Ablehnung des freien Willens. Nach Philip Schaff, „kann man die Vulgata in der Tat mit unzählbaren Fehlern, Ungenauigkeiten, innerer Widersprüchen und willkürlichem Umgang mit Einzelheiten beschuldigen“. [61] Andere waren derselben Meinung. Samuel Fisk zitiert Samuel Berger, der in der Cambridge History of the English Bible, Vol. 3 (S. L. Greenslade, ed., Cambridge, England: University Press, 1963, 414), die Vulgata als „den am meisten vulgarisierten und verfälschten Text“ bezeichnete. [62] Grady sagt, „Damasus beauftragte Jerome, die archaische Alte Lateinische Bibel im Jahr 382 wiederzubeleben… die vervollständigte Ungeheuerlichkeit wurde als die lateinische ‚Vulgata’ bekannt… und wurde vom Teufel verwendet, in das finstere Mittelalter hineinzuführen“. [63] Fisk erinnert uns:

Wohlbekannte Beispiele weit reichender Irrtümer schließen das ganze System der katholischen „Bußleistung“ ein, abgeleitet vom „tue Buße“ [do penance] der Vulgata… wo das Latein dem Griechischen – Bereuen [repent] hätte folgen sollen.

Gleicherweise war das Wort „Sakrament“ ein Missdeuten des Originalbegriffs für Mysterium in der Vulgata. Sogar bedeutender vielleicht war das Wiedergeben des Wortes presbyter (Ältester) als „Priester“. [64]

Augustinus beschrieb das Problem, dass zu der Produktion der Vulgata führte: „Wenn in den frühesten Tagen des Glaubens ein griechisches Manuskript in die Hand von irgendjemandem geriet, der dachte, er besäße ein wenig Flüssigkeit in beiden Sprachen, erlaubte er es sich, eine Übersetzung [ins Lateinische] zu machen.“ [65] Als Folge eines solchen individuellen Unterfangens, sagt Bruce, „Die Zeit kam, jedoch, als die Vielzahl von [lateinischen] Texten [der Schrift] lästig wurde, um länger toleriert zu werden, und Papst Damasus… seinen Sekretär, Jerome beauftragte, das Werk der Revision durchzuführen“, um eine autorisierte lateinische Version zu produzieren.

Bruce fährt fort: „Er [Jerome] wurde angehalten, um der ‚schwächeren Brüder’ willen vorsichtig zu sein, die es nicht sehen wollten, dass ihre Lieblingstexte verfälscht wurden, sogar im Interesse von größerer Genauigkeit. Dennoch ging er viel zu weit für den Geschmack vieler, während er selbst wusste, dass er nicht weit genug ging“. [66] Unger’s Bible Dictionary kommentiert:

Viele Jahrhunderte lang war sie [Vulgata] die einzige Bibel, die allgemein genutzt wurde…. Im Zeitalter der Reformation [beeinflusste] die Vulgata populäre Versionen. Jene von Luther (NT 1523) war die bedeutendste und in dieser hatte die Vulgata großes Gewicht. Von Luther ging der Einfluss des Lateinischen zu unserer eigenen Autorisierten Version [KJV] über…. [67]

Die Genfer und King James Bibeln und Protestantische Konfessionen

Von nicht geringer Bedeutung für unsere Studie ist die Tatsache, dass diese verfälschte Übersetzung einen Einfluss auf die protestantischen Gemeinden in Europa, England und Amerika hatte. Dieser Einfluss übertrug sich auf die Genfer Bibel (die weitere Probleme hat; siehe unten) wie auch auf frühe Versionen der englischen Bibel und sogar in die King James Bibel heute.

So wie die Vulgata mit Augustinianismen gefüllt war, wurde die Genfer Bibel mit Kalvinismus gefüllt, im Text wie auch in umfangreichen Randbemerkungen. H.S. Millers General Biblical Introduction besagt, „Es war eine Revision Tyndales mit einer Einführung von Kalvin… das Werk von englischen Reformatoren, unterstützt durch Beza, Kalvin und möglicherweise anderen“. J.R. Dore, in Old Bibles: An Account of the Early Versions of the English Bible, 2. Ausgabe, fügt hinzu, „beinahe jedes Kapitel [der Genfer Bibel] enthalte umfangreiche Randbemerkungen voll kalvinistischer Lehre“. Andrew Edgar erklärt in The Bibles of England, „Zur Zeit der ersten Veröffentlichung der Genfer Bibel, war Kalvin der herrschende Geist in Genf. All die Haupteigenschaften seines theologischen, kirchlichen, politischen und sozialen Systems spiegeln sich entsprechend in den Randbemerkungen wider…. Die Lehre der Prädestination wird als Eckstein des Evangeliums hingestellt“. [68]

W. Hoare in The Evolution of the English Bible sagt: „Angesehen als ein literarisches Ganzes, hatte sie [die Genfer Bibel] den Charakter eines kalvinistischen Manifests an sich… ein Buch mit einem speziellen Ziel.“ F.F. Bruce fügt hinzu,

„Die Randbemerkungen der Genfer Bibel… sind natürlich in ihrer Lehre schamlos kalvinistisch…. Die Leute in England und Schottland… lernten einen Großteil ihrer Bibelexegese aus diesen Randbemerkungen…. Die Genfer Bibel gewann sofort eine weit verbreitete Popularität und behielt sie bei. Sie wurde zur Hausbibel der englisch sprechenden Protestanten…. Sie wurde zur autorisierten Bibel in Schottland und wurde nach Amerika mitgebracht, wo sie einen starken Einfluss hatte.“ [69]

Butterworth erklärt: „Im Stammbaum der King James Bibel ist diese [Genfer Bibel] auf alle Fälle der wichtigste einzelne Band…. Die Genfer Bibel… hatte einen sehr großen Einfluss bei der Erstellung der King James Bibel.“ [70] Robinson ist noch deutlicher:

Ein großer Teil ihrer [Genfer Bibel] Neuerungen sind in der Autorisierten Version [KJV] enthalten…. Manchmal werden der Genfer Text und die Genfer Randbemerkungen unangetastet übernommen, manchmal wird der Text zur Randbemerkung und die Randbemerkung zum Text. Manchmal wird die Randbemerkung zum Text und keine Alternative wird angeboten. Sehr oft wird die Genfer Randbemerkung ohne Änderung der Worte zum Text der Autorisierten Version“. [71]

Weitere Belege könnten vorgelegt werden, aber dies sollte genügen, um kurz dem Einfluss des höchsten römischen Katholiken, Augustinus, auf Kalvin durch die lateinische Vulgata und seine Schriften nachzuspüren – und durch Kalvin in die Genfer Bibel und weiter in die King James Bibel. Und somit in die Kanzeln und Häuser der Protestanten in ganz Europa, England und Amerika. Es ist somit kein Wunder, dass jene, die wie Arminius, den Kalvinismus in Frage zu stellen wagten, von der Opposition überwältigt wurden. Natürlich wurden zahlreiche Synoden und Versammlungen abgehalten, um akzeptierte Glaubensbekenntnisse zu formulieren und die Andersdenkenden zu bestrafen, aber die Karten waren zugunsten des Kalvinismus gemischt und kein Einfluss, diesen Irrtum zu mildern, wurde zugelassen. Das wird im nächsten Kapitel dokumentiert werden [Weitere Details siehe T.U.L.I.P. and the Bible: Comparing the Works of Calvin to the Word of God, und What Love Is This? Calvinism’s Misrepresentation of God.].

Die Neue Genfer Studienbibel und die Wahrheit der Reformation

Die heutige Neue Genfer Studienbibel (vor kurzem wieder aufgelegt als The Reformation Study Bible), wird in einem Versuch, die Leser in den Kalvinismus zu indoktrinieren, weit verteilt. Ihre New King James Übersetzung ist ansprechend. Wie bei der ursprünglichen Genfer Bibel jedoch, sind die Notizen kalvinistische Abhandlungen. In seinem Vorwort schreibt R.C. Sproul:

Die Neue Genfer Studienbibel wird so genannt, weil sie in der Tradition der ursprünglichen Genfer Bibel steht…. Das Licht der Reformation war das Licht der Bibel…. Die Genfer Bibel wurde 1560 veröffentlicht… [und] dominierte die englisch sprechende Welt hundert Jahre lang…. Pilger und Puritaner brachten die Genfer Bibel an die Küsten der Neuen Welt. Amerikanische Kolonisten wurden mit der Genfer Bibel großgezogen…. Die Neue Genfer Studienbibel enthält in ihren Kommentaren und theologischen Anmerkungen eine moderne neue Darstellung der Wahrheit der Reformation. Ihr Ziel ist es, das Licht der Reformation von neuem zu präsentieren.

In der Tat ist ihr Ziel, den Leser in den Kalvinismus zu indoktrinieren, welcher fälschlich als „Wahrheit der Reformation“ vermarktet wird – als ob der Kalvinismus und der Protestantismus identisch wären. Es gab in der Tat bei der Reformation weit mehr als den Kalvinismus, ungeachtet der Ansprüche der Kalvinisten.

Die Notwendigkeit, die Verwirrung aufzuklären

Der Kalvinismus erlebt heute einen Wiederaufstieg. Doch es besteht weit verbreitetes Unwissen über das, was sowohl Augustinus wie Kalvin wirklich lehrten und praktizierten. Wurde die Wahrheit unterdrückt, um eine spezielle Theologie zu befördern? Bedenkt Böttners Erklärung, „Kalvin und Augustinus nehmen leicht die Stelle der beiden hervorragenden, systematischen Ausleger des christlichen Systems seit Sankt Paulus ein“. [72] Spurgeon erklärte auch: „Augustinus erhielt seine Sichtweise ohne Zweifel durch den Geist Gottes, aus der sorgfältigen Studie der Schriften von Paulus, und Paulus erhielt sie vom Heiligen Geist, von Jesus Christus“. [73]

Man kann solche Aussagen nur mit Staunen ansehen. Wie unglaublich, dass Loraine Boettner, einer der vornehmsten Apologeten, der sich der römisch katholischen Kirche entgegenstellt, Augustinus pries, der der römisch katholischen Kirche so viele ihrer grundlegenden Lehren gab, dass er der meistgeehrte ihrer „Heiligen“ bis heute ist.

Was Spurgeon betrifft, hätte er bedacht, dass die Lehre des Augustinus über Errettung durch die römisch katholischen Kirche, durch ihre Sakramente alleine, angefangen mit der Wiedergeburt durch Kindertaufe; der Verwendung von Gewalt gegen „Häretiker“ bis zum Tod; Annahme der Apokryphen; allegorischer Interpretation der Schöpfung und der Prophetien hinsichtlich Israel; Ablehnung der buchstäblichen Herrschaft Christi auf Davids Thron; und so viele andere falsche Lehren, auch alles vom Heiligen Geist empfangen wurde? Wie konnte Augustinus – und Kalvin, der viele seiner Hauptirrtümer annahm und weitergab – so falsch bei so vielem liegen, und doch was die Prädestination, Erwählung, Souveränität usw. betrifft, biblisch fehlerfrei sein? Besteht nicht mehr als genug Veranlassung, sorgfältig diese grundlegenden Lehren des Kalvinismus zu untersuchen?

Man kann nur zustimmen. Aus diesem Grund werden die kalvinistischen Schlüssellehren auf den folgenden Seiten vorgestellt und sorgfältig mit Gottes Wort verglichen werden.

Endnotes

  1. David N. Steele and Curtis C. Thomas, The Five Points of Calvinism (Phillipsburg, NJ: Presbyterian and Reformed Publishing Co., 1963), 19.
  2. Laurence M. Vance, The Other Side of Calvinism (Pensacola, FL: Vance Publications, rev. ed., 1999), 37.
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