Die endgültige Unwahrheit | thebereancall.org

Hunt, Dave

Kinder, es ist die letzte Stunde! Und wie ihr gehört habt, daß der Antichrist kommt, so sind jetzt viele Antichristen aufgetreten; daran erkennen wir, daß es die letzte Stunde ist. – 1 Johannes 2,18

Irgendwo genau in diesem Moment lebt der Antichrist nahezu sicher auf dem Planeten Erde – und wartet auf seine Zeit, auf sein Stichwort. Abgedroschene Sensationsmache? Weit davon entfernt! Diese Wahrscheinlichkeit beruht auf einer nüchternen Auswertung aktueller Ereignisse in Bezug auf Bibelprophetie. Der Antichrist ist bereits ein reifer Mann, vielleicht aktiv in der Politik und wird vielleicht sogar als Weltführer bewundert. Oder er führt vielleicht ein globales Unternehmens, ist ein wenig bekannter internationaler Banker mit großem Wohlstand und großem Einfluss hinter den Kulissen, ein großer Sportler – oder er mag vielleicht plötzlich aus der vollkommenen Anonymität hervorkommen. Obgleich er vielleicht genauso wenig Ahnung hat wie jene, die ihm täglich begegnen, wird er irgendwo sorgfältig für die endgültige Rolle präpariert, für die ihn der Satan vorbereitet. Er wird von ihm eines bedeutsamen Tages vollkommen Besitz ergreifen.

Wer immer und wo immer er ist, eine Leidenschaft beherrscht diesen bemerkenswerten Mann – die Gier nach Macht. Dennoch kennzeichnen Wohlwollen, Vernunft, Integrität und Prinzip sein umsichtiges, öffentliches Verhalten. Er mag vielleicht an diesem Punkt in seinem Leben immer noch überzeugt sein, dass seine Motive insgesamt rein und selbstlos sind.

Antichrist! Die Medien haben uns so konditioniert, dass schon der Begriff sofort das Bild eines finsteren Menschen heraufbeschwört, der das Böse aus jeder Pore verbreitet. Aber die Hollywood Karikaturen spielen dem wirklichen Antichristen in die Hände, da kein Verdacht auf diesem einen bleiben wird, dessen bewundernswerten Qualitäten seine dunklen Absichten so gut verbergen. Wenn die Zeit für seine überraschende Übernahme der Welt gekommen ist, herbeigeführt durch eine nie dagewesene globale Krise, wird man ihn begeistert als den Retter der Welt aufnehmen – und diesen Anschein wird er geben.

Der Apostel Paulus zerstreut populäre Missverständnisse und gibt uns die furchteinflößenden Tatsachen: „Satan selbst verkleidet sich als ein Engel des Lichts. Es ist also nichts Besonderes, wenn auch seine Diener sich verkleiden als Diener der Gerechtigkeit…“ (2 Korinther 11,14.15). Gewiss erscheint der Antichrist als der reinste „Engel des Lichts“, den Satan hervorbringen kann.

Die Gesellschaft wurde Schritt für Schritt auf die Ankunft von Satans Messias vorbereitet, und hat heute endlich eine so pervertierte Generation hervorgebracht, dass sie tatsächlich den Antichristen für Christus halten wird. Im Namen der Freiheit und des Wahlrechts hat unsere äußerst gesegnete Nation ihre Ungeborenen zum grausamsten Tod verurteilt, hat die Unantastbarkeit der Ehe zum Gespött gemacht, unterhält sich mit Filmen und Musik, die Gewalt, Satanismus und sexuelle Perversionen zum Hauptthema haben, hat beinahe Millionen ihrer Jugendlichen mit Drogen zerstört und hat städtische Kriegsgebiete und einen vergifteten Planeten geschaffen. Das Böse wird bald reif für die Ernte sein.

Jesus warnte, viele würden behaupten, sie seien Christus. Diese zahlreichen, geringeren Antichristen, die bereits in der Welt waren, wie der Apostel Johannes in 1 Johannes 2,18 erklärte, würden den Weg für den wirklichen Antichristen bereiten, der in den letzten der „letzten Tage“ erscheinen würde. Blickt auf die endgültige Täuschung: Satan gibt sich als Gott aus, der Antichrist maskiert sich als der wahre Christus, und nicht einfach die Welt, sondern eine abgefallene Kirche ist gleichermaßen von dem frechen Betrug komplett eingenommen. Statt eines Frontalangriffs auf das Christentum, wird der Böse die Kirche von innen heraus verderben, indem er sich als ihr Gründer ausgibt. Er wird Christus listig falsch darstellen, während er vorgibt, Christus zu sein. Und durch diesen Vertretungsprozess wird er alles untergraben und verdrehen, was Christus wirklich ist. Weniger als solch eine diabolisch bösartige Strategie wäre dem widerlichen Genie Satans unwürdig.

Dies ist ein vollkommen anderes Szenario als das, was die meisten Leute sich vorstellen. Sollten sie überhaupt an einen wirklichen Antichristen glauben, nehmen sie an, er sei ein offensichtlich böses Ungeheuer, den jedes Kind sofort erkennt. Tatsächlich jedoch wird er die beste Fälschung Christi sein, die Satan hervorbringen kann. Die Welt wird ihn, vollkommen getäuscht von dieser dreisten Maskerade, als Befreier freudig aufnehmen.

Und genau dort wird es deutlich. Sollte der Antichrist tatsächlich vorgeben, Christus zu sein, dann müssen seine Anhänger „Christen“ sein! Die Kirche dieser Tage wird ihn fast ohne Widerspruch als Anführer freudig begrüßen.

Solche Perversion und Täuschung stehen jenseits unserer Vorstellungskraft. Bestimmt glaubt der Durchschnittsmensch das nicht. Doch genau dieses Bild stellt die Bibel vor und darauf weisen die aktuellen Ereignisse klarer denn je hin.

Es wird sofort offensichtlich, dass solch ein undenkbares Szenarium bestimmte Vorbedingungen erfordert, um es glaubwürdig zu machen. Zunächst mal muss die abgefallene Kirche in den letzten Tagen so korrupt geworden sein, dass sie sich tatsächlich dem entgegenstellt, was Christus lehrte, und gleichzeitig darauf beharren, Ihm treu zu sein. Satans Lüge wird als Gottes Wahrheit angenommen – wobei die Kirchenführer, die täuschen, und jene, die getäuscht werden, nicht einmal wissen, dass solch eine Metamorphose stattgefunden hat. Überdies muss, sogar bevor der Antichrist auftaucht, die Vorbereitung für die große Täuschung innerhalb der Kirche der „letzten Tage“ selbst gelaufen sein.

Konnte Paulus was anderes gemeint haben, als er warnte: „Lasst euch von niemand in irgendeiner Weise verführen! Denn es Muss unbedingt zuerst der Abfall [der vom Glauben wegführt] kommen und der Mensch der Sünde [der Antichrist] geoffenbart werden, der Sohn des Verderbens“ (2 Thessalonicher 2,3)? An diesem Tag wird gesunde Lehre verachtet werden (2 Timotheus 4,1-4). Für viele Leute wird die objektive Wahrheit durch Gefühle und Erfahrung ersetzt werden. Für andere werden Intellektualismus und Skeptizismus das gerechtfertigt haben, was wie eine sehr vernünftige Verbesserung des „Christentums“ aussehen wird.

Jesus selbst, der die Frage stellte, ob er überhaupt Glauben auf Erden finden würde, wenn Er zurückkehrt (Lukas 18,8), drückte sich wie Paulus aus. Als Seine Jünger Ihn fragten, was die letzten Tage kurz vor Seiner Wiederkunft charakterisieren würde, erklärte Jesus, es werde eine Zeit größter religiöser Täuschung sein, die die Welt bisher gesehen hatte oder jemals sehen würde. Davor sprach er die ernste Warnung aus: „Habt acht, dass euch niemand verführt“ (Matthäus 24,4; vergleiche 5.11.24).

Wer den Herrn wirklich kennt und solche Warnungen beherzigt wird dem Geist der letzten Tage nicht unterliegen. Wie Gott, der über eine rebellische Welt weint und Sein Gericht aufschiebt, um den Menschen Zeit zur Buße zu geben, werden sie das leidenschaftliche Anliegen haben, Seine Wahrheit der Welt zu übermitteln. Jeder, der Gott mehr als diese Welt liebt und dem Seine Bewertung des eigenen Lebens mehr bedeutet als die launischen Ansichten der Menschen, wird vor der Täuschung bewahrt werden, die die Welt erfassen wird. Wer Gott fürchtet und Sein Wort hält, hat nichts von dem zu fürchten, was andere denken, sagen oder ihnen tun mögen, weil sie Gott mit tiefer Anbetung verehren.

Die Welt muss sowohl religiös wie politisch darauf vorbereitet werden, den Antichristen anzunehmen, wenn er plötzlich zur Macht aufsteigt. Sollte das „Christentum“ offizielle Weltreligion sein (was der Fall sein muss, wenn der Antichrist die Behauptung aufstellt, der zurückgekehrte Christus zu sein), dann muss es breit genug werden, um alle Glaubensrichtungen der Welt unterzubringen. Was das politische Klima betrifft muss die Welt hinsichtlich globalem Frieden und ökologischer Rettung vereint sein, wenn dieser Mann auftaucht.

Es gibt nur zwei Personen, die die absolute Herrschaft über diese Welt besitzen werden. Die erste ist der Antichrist und die zweite der Herr Jesus Christus. Jeder muss sich zwischen diesen beiden Antagonisten und ihren gegensätzlichen Reichen entscheiden. Es gibt keinen neutralen Boden.

Wer andeutet, wir könnten die Vorstellung von Christi Rückkehr zur Herrschaft über den Planeten als Symbol „spiritueller Wahrheit“ beibehalten, die für alle Religionen geeignet ist, verleugnet die eigentliche Grundlage des christlichen Glaubens. Das Christentum beruht auf den Ansprüchen, die Christus für Sich geltend machte und den Augenzeugenberichten über Sein Leben, Tod und Auferstehung, wie sie im Neuen Testament als unbestreitbare Erfüllung alttestamentlicher Prophezeiungen aufgezeichnet sind. Die Unterscheidungen, die das Christentum einzigartig machen, sind mit jeder anderen religiösen Ansicht unvereinbar, und jeder Versuch zur ökumenischen Einheit leugnet das biblische Christentum. Übereinstimmend mit der Besonderheit des Christentums lehrt die Bibel auch, dass der Friede nicht durch den Triumph der Lehren Christi kommen wird, sondern nur durch Seine persönliche Rückkehr, um von Jerusalem aus zu regieren….

Wie kann jemand zu denken wagen, eine Welt, die für das Gericht reif wird, könne durch Christen gerettet werden, die mit den Anhänger aller Religionen in politischem / sozialem Aktivismus zusammenarbeiten, sowie mit Humanisten und Atheisten! Die Schrift sagt wiederholt, nichts als die persönliche und physische Rückkehr Christi auf diese Erde kann ihrer Bosheit und ihrem Leiden ein Ende setzen. Paulus sagte, dass „die ganze Schöpfung mitseufzt und mit in Wehen liegt bis jetzt“, während sie nach der Freiheit verlangt, die nur kommen kann durch „die Herrlichkeit der Kinder Gottes“ (Römer 8,19-22). Paulus macht sehr deutlich, was dieses bedeutet: Nur wenn Christen ihre unsterblichen Leiber erhalten haben und mit Christus verherrlicht sind (Verse 23-25), mit Ihm auf dieser Erde herrschen und regieren, wird die Erde von ihrem Aufruhr und Schmerz befreit werden.

Die letzten Tage vor Christi Rückkehr werden in der Tat vorhergesagt als Periode, die durch wachsendes Böses, Irrtum, und spirituelle Täuschung, die sich sowohl in der Welt wie der bekennenden Kirche manifestieren, gekennzeichnet ist. Es gibt jedoch auch Anzeichen in der Schrift, dass in den letzten Tagen Millionen Leute auf der ganzen Welt Christus als ihren Herr und Heiland annehmen werden, und somit Seine Rückkehr beschleunigen. Viele von ihnen werden die unwahrscheinlichsten Kandidaten für die Errettung sein – New Ager, Drogensüchtige, Gefängnisinsassen, Kommunisten, Moslems, Katholiken, die Armen und Ausgestoßenen der Gesellschaft – wie Christus in der Parabel vom großen Gastmahl anzudeuten schien (Lukas 14,21-23).

Evangelikale neigen dazu, das Evangelium ausschließlich als Heilmittel für persönliche Sünde und Erwerb eines ewigen Heims im Himmel vorzustellen. Sie vernachlässigen im Allgemeinen, es als Gottes Mittel zu verkünden, Frieden auf diesen geplagten Planeten zu bringen, wie es die Engel bei der Geburt Christi und die Urkirche taten. Es ist die Pflicht jedes christlichen Politikers, ob Präsident, Botschafter oder Beamter in anderer Funktion, der ganzen Welt ganz deutlich zu machen, dass alle menschlichen Anstrengungen, Frieden zu erlangen, vergeblich sind, es sei denn Jesus Christus wird zurück auf diese Erde eingeladen, um in jedem einzelnen Herzen und über alle Nationen zu herrschen.

Skeptiker argumentieren, die Urchristen und sogar die Apostel, wie auch zahllose andere seither, hätten alle gedacht, sie würden in den letzten Tagen leben und dass der Begriff daher bedeutungslos ist. Es ist wahr, dass Petrus bei seiner Predigt zu Pfingsten (Apostelgeschichte 2,17) alttestamentliche Prophetie über die „letzten Tage“ (Joel 3,1-5) über das Ausgießen des Geistes zu dieser Zeit auf die Jünger anzuwenden schien. Wenn man den Text in Joel zusammen mit Petrus Worten sorgfältig liest, wird deutlich, dass Petrus nicht verkündete, dies würde in diesem Moment als Erfüllung von Joels Verheißung geschehen. Es war eher ein Beispiel, was hätte geschehen können, wenn Israel über seine Ablehnung Christi Buße getan hätte: Es hätte das Tausendjährige Reich seines Messias erfahren können, das Joel im Folgenden beschreibt. Es war ein Angebot, das Israel ablehnte (wie es auch vorhergesagt war), aber eines, das es in der Zukunft annehmen wird, nachdem Gottes Gericht es völlig bestraft hat.

Der Apostel Johannes, der etwa 95 nach Christi schrieb, verkündete: „Kinder, es ist die letzte Stunde! Und wie ihr gehört habt, dass der Antichrist kommt, so sind jetzt viele Antichristen aufgetreten; daran erkennen wir, dass es die letzte Stunde ist“ (1 Johannes 2,18). Doch Johannes behauptete keineswegs, dass die „letzten Tage“ ganz gekommen sind, wie manche behaupten. Obgleich es bereits viele Antichristen gab, machte er deutlich, dass der Antichrist erst zukünftig erscheinen werde.

Wir müssen daran denken, die Entrückung hätte jeden Moment geschehen können. Tatsächlich wachte und wartete die Urkirche damals wie heute voll eifriger Erwartung darauf, bei diesem herrlichen Ereignis in den Himmel genommen zu werden. Es gibt keine ausdrücklichen Zeichen, die uns zeigen, dass jetzt die Entrückung kommen wird. Die „Zeichen der letzten Tage“ sind nicht für die Gemeinde, sondern für ein ungläubiges Israel; nicht für die Entrückung, sondern für das Zweite Kommen. Nichts steht zwischen der Gemeinde und der „glückseligen Hoffnung“ (Titus 2,13), hochgeholt zu werden und den Bräutigam in der Luft zu treffen.

Jene Ereignisse, die Christus vorhersagte, als Er nach den Zeichen für Sein Kommen gefragt wurde, sind dazu gedacht, Israel vor der Erscheinung des Antichristen zu warnen. Auch davor, dass er nach seiner Friedensgarantie versuchen würde, Israel zu zerstören. Diese spezifischen Zeichen kündigen auch das Kommen von Israels Messias an, um es vor den angreifenden Armeen des Antichristen zu retten, ein Ereignis, das Christen als Christi zweites Kommen in Macht und Herrlichkeit bezeichnen. Da die Entrückung zuerst kommt, mögen jedoch bestimmte Zeichen, die die Nähe des Zweiten Kommens angeben, ihren Schatten weit genug im Voraus werfen, um der Gemeinde mitzuteilen, dass die Entrückung bald sein muss. Dennoch müssen wir immer, ungeachtet der Zeichen, die Entrückung jeden Moment erwarten und in dieser Erwartungshaltung leben (Matthäus 24,44; Lukas 12,35.36; Philipper 3,20; 1 Thessalonicher 1,9.10; Titus 2,13; Hebräer 9,28; 1 Johannes 3,3; Offenbarung 22,17.20).

Das Zweite Kommen zu erwarten wäre für Israel verfrüht, wenn nur ein paar der Zeichen bereits deutlich sichtbar sind. Jesus verkündete: „Also auch ihr, wenn ihr dies alles seht, so erkennt, dass er nahe vor der Türe ist [Zweites Kommen]“ (Matthäus 24,33). Israel wurde alarmiert, so dass es genau wissen kann, wann der Moment der Intervention des Messias zu seiner Rettung gekommen ist. Wie viele dieser Zeichen ihren Schatten zu der Zeit der Entrückung werfen werden kann niemand sagen. Wir wissen jedoch, dass unsere Generation die erste ist, für die überhaupt einer dieser Schatten aufgetaucht ist, und wir haben nun viele.

Die neutestamentlichen Verfasser schienen die „letzten Tage“ als eine Zeit verstanden zu haben, die mit der Himmelfahrt Christi begann und mit Seinem Zweiten Kommen den Höhepunkt erreichen wird. Diesem Ereignis würden spezifische Zeichen vorausgehen, die anzeigten, dass die Generation, die zu dieser Zeit auf Erden existiert, in den letzten der „letzten Tage“ leben würde. Es ist aufregend zu vermerken, dass keine Generation je einen soliden biblischen Grund hatte zu glauben, sie lebe in den letzten der letzten Tage, die dem Zweiten Kommen Christi vorhergehen würden – keine Generation bis zu unserer.

Auszug aus Dave Hunts Buch Countdown to the Second Coming.