F&A 2014_02 | thebereancall.org

TBC Staff

Frage: Sie scheinen eine schlechte Einstellung über den Kalvinismus zu haben, doch ich bemerkte, dass Sie auch mit Kalvinisten zusammen dienen und Materialien anbieten, die von Kalvinisten geschrieben sind. Es scheint mir, Sie sind scheinheilig oder zumindest inkonsequent. Spiegelt das die Tatsache wider, dass McMahon jetzt den Dienst leitet, oder folgt er darin einfach Dave Hunt.

Antwort: Jeder, der Dave Hunts von TBC publizierten Klassiker Eine Frage der Liebe gelesen hat, wird eine sehr gute Vorstellung über die Grundhaltung des Dienstes über die Lehren des Kalvinismus haben. Wir gründen unsere Haltung auf die Bibel und bieten deshalb keine Materialien an, die für den Kalvinismus werben. Auf der anderen Seite bieten wir Materialien an, die von einigen produziert wurden, die an gewissen Aspekten des Kalvinismus festhalten und die vielleicht nicht gerne Kalvinisten genannt werden möchten, obgleich sie persönlich solche Ansichten vertreten. Aufgrund ihrer spezifischen Dienste sind sie einbezogen. Wir halten sie für aufbauend und wertvoll für den Leib Christi. Der Inhalt von diesen Diensten hat nichts mit dem Kalvinismus zu tun. All dies ist mit der Position Daves im Einklang, der auf Konferenzen mit Kalvinisten zusammen auftrat und einige von ihnen persönlich unterstützte, obgleich er bedeutende Meinungsverschiedenheiten mit den Ansichten des Kalvinismus hatte. Er betrachtete viele von ihnen als Brüder und Schwestern in Christus wie auch als gute Freunde.

Frage: Mir wurde von einem Kalvinisten gesagt, wenn ich kein Kalvinist bin, dann bin ich ein Arminianer. Muss ich als Christ entweder der eine oder der andere sein?

Antwort: Wie ich in einem früheren Rundbrief erwähnte, habe ich mit Etiketten ein großes Problem. Öfter als nötig charakterisieren sie eine Person gemäß einer vom Fragesteller aufgezwungenen Definition. Sie sind auch sehr subjektiv, weil die Person, die einer anderen das Etikett aufzwingt, selten weiß, was die gekennzeichnete Person tatsächlich glaubt. In Ihrer Lage ist es nicht klärend, sondern schrecklich irreführend. Die Gegensätzlichkeit hat üblicherweise mit Errettung zu tun und ob ein Gläubiger ewig sicher ist oder nicht. Kalvinisten behaupten, an ewige Sicherheit zu glauben; „Arminianer“ sollen angeblich glauben, ein Christ könne seine Rettung verlieren. Beide Aussagen haben ihre Probleme.

Zuerst ist „Ausharren der Gläubigen“ (Das P in T.U.L.I.P.) kaum eine Gewissheit ewiger Rettung wie Kalvinisten behaupten.

Zweitens glaubte Jakob Arminius selbst an ewige Sicherheit. (siehe Dave Hunt, What Love Is This? S. 91, Fußnote 17, aus The Works of James Arminius, Vol. 1 and 2)

Wenn jemand mir ein Etikett verpassen möchte, ist das einzige, dem ich zustimmen würde, „biblischer Christ“. Zumindest bei diesem Etikett gibt es eine objektive Grundlage, um die biblische Grundlage für meinen Glauben festzulegen, anstatt sich in den Lehren und Definitionen zu verfangen, die Menschen sich ausdenken.

Um zu zeigen, wie lächerlich komplex menschliche Etiketten werden können, betrachten wir jemanden, den ich als Kalvinist bezeichnen kann. Würde dieses Etikett wirklich seinen tatsächlichen Glauben ausmachen? Schwer zu sagen. Ist er Hyperkalvinist? Ist er ein 27 Punkte Kalvinist? Ein 5- oder 4-, ein 3-, 2- oder ein 1 Punkte Kalvinist? Glaubt er an begrenzte Versöhnung oder teilweise Tilgung? Ist er supralapsarisch (auch als antilapsarisch bezeichnet) oder infralapsarisch (auch als sublapsarisch bezeichnet)? Ist er amillennialer, postmillennialer oder premillennialer Kalvinist? Ist er ein christlicher Rekonstruktionist oder theonomistischer Kalvinist? Ist er Neo-Kalvinist oder Neokalvinist (Kuyperianischer Kalvinist)? Ist er ein Präterist oder partiell präteristischer Kalvinist? Ist er ein kalvinistischer Cessationist oder glaubt er als Kalvinist an das Fortbestehen der Gaben? Ist er ein providentialistischer Kalvinist? Das sind nur ein paar der Kategorien, denen manche Kalvinisten zustimmen.

Frage: Bei John MacArthurs Strange Fire Conference machten die Redner großen Wind darum, welch erstklassige Ausleger der Schriften Johannes Kalvin und andere, die seinen Lehren folgten, waren. Wie passt das zu der Tatsache, dass viele der Reformatoren an einigen römisch-katholischen Ansichten und Praktiken festhielten?

Antwort: Es passt nicht. Jeder Gläubige hat sein Verständnis der Bibel zu verantworten. Kein Menschensystem, ob kalvinistisch oder sonst gibt jemandem spezielle Einsichten. Es kommt auf Exegese oder Eisegese an. Erstere befasst sich mit objektivem Erkennen aus dem Text, was Gott kommuniziert. Letztere geschieht, wenn jemand dem Schrifttext seine Vorstellungen subjektiv aufzwingt, ohne Kontext oder andere hermeneutische Regeln zu beachten.

Ich notierte in dem aktuellen Artikel, dass Menschen wie Augustinus und Kalvin den Vers Lukas 14,23 verwendeten, um Ihren Gebrauch von Zwang, Bestrafung und sogar Tod beim Umgang mit denen zu rechtfertigen, die sie als Häretiker ansahen. Augustinus argumentierte: „Warum sollte also die Kirche keine Gewalt gebrauchen, um ihre verlorenen Söhne zur Umkehr zu zwingen?... Der Herr selbst sagte, ‚Geh hinaus an die Landstraßen und Zäune und nötige sie hereinzukommen‘ Wozu dient die Macht, die die Kirche… durch den religiösen Charakter und Glauben von Königen erhalten hat… das Instrument, durch das jene, die an den Landstraßen und Zäunen sind – das heißt in Häresie und Spaltungen – genötigt werden, hineinzukommen, und sie sollen den Zwang nicht beanstanden.“ (E. H. Broadbent, The Pilgrim Church [Port Colborne, ON: Gospel Folio Press, reprint 1999], 49.)

Das ist ein klarer Fall von Eisegese, bei dem Augustinus der Schrift seine Sicht aufzwingt, und dabei den Kontext vollkommen missachtet. John MacArthur macht bei seiner Interpretation vom „Scherflein der Witwe“ in Lukas 21 dasselbe: „Ich weiß nicht, was euch über diese Geschichte der Witwe, die ihre letzten beiden Cents gab, gelehrt worden ist – das war kein Beispiel christlichen Gebens. Gott erwartet von euch nicht, die beiden letzten Cents zu geben und nach Hause zu gehen, um zu sterben. Das geschieht einer Witwe, die durch eine Werksreligion unterstützt wird. Sie versuchte mit den beiden letzten Cents ihren Weg ins Reich zu kaufen, weil sie das gelehrt worden war. Und Jesus sagt, ‚Jedes System, das Leute bis zu dem Punkt aussaugt, wo sie in falscher Hoffnung nichts übrig haben, wird fallen‘. Und das geschah.“ (www.gty.org/resources/sermons/TM13-6/testing-the-spirits-john-macarthur)

Dann gibt es die Verwirrung von Kalvinisten, mit dem 5-Punkte Kalvinismus im Einklang zu sein, und besonders dem Leugnen des freien Willens und der Vorbestimmung. John MacArthur wird bei der Strange Fire Conference als einer aus „einer Menge von begabten [kalvinistischen] Lehrern“ gepriesen, und einer der einflussreichen reformierten „Bannerträger“ seiner Generation. Dennoch verkündet er, dass Auswahl dazugehört: „Jeder, der Jesus als Herrn nicht bekennen will, kann nicht gerettet werden. Aber der Schock ist, es gibt Leute, die Jesus als Herrn bekennen werden, die nicht gerettet sind. Sie werden Jesus als Herrn lauthals und wiederholt auf ihrem Weg zur Hölle bekennen. Diese Einladung am Ende der Bergpredigt zwingt einen jeden, der liest, zu wählen. Zwischen falschem und wahrem Glauben, nicht rettendem und rettendem Glauben gibt es einen sehr scharf definierten Gegensatz. Zwei Pfade, zwei Wege, und es gibt noch die Wahl.“ [Hervorhebung hinzugefügt]