F&A 2014_07 | thebereancall.org

TBC Staff

Frage: Was ist Ihre Ansicht zu den „Blut Mond“ Lehren, die wir von John Hagee, Mark Biltz und anderen hören? Stimmt das überhaupt, was sie sagen?

Antwort: Wir haben eine Reihe von Bedenken mit dieser populären Ablenkung. Die erste Finsternis der stark propagierten „Blut Mond“ Tetrade – einer Serie von vier aufeinander folgenden, totalen Mondfinsternissen – verging am 15. April ohne Ereignis; doch im Leib Christi gibt es immer noch Verwirrung.

Der Begriff „Blut Mond“, wie er populär verwendet wird, trifft nicht den biblischen Sinn des Begriffs. Es gibt keinen Beweis zu behaupten, die wahrgenommene Verfärbung des Mondes während einer totalen Mondfinsternis sei das, worauf die Schrift sich bezieht. Finsternisse dauern relativ kurz, sind vollkommen vorhersagbar, und nur auf einem Teil des Planeten sichtbar – und obgleich behauptet wird, sie seien ein möglicher Vorbote von Christi Rückkehr auf dem Ölberg, können sogar drei von vier Finsternissen in dieser Tetrade von keinem Ort im Nahen Osten, und die vierte nur partiell im Gelobten Land gesehen werden. [Siehe NASA Karten: http://eclipse.gsfc.nasa.gov/lunar.html]

Versuche, die Tetrade mit dem Zweiten Kommen zu verknüpfen, beruhen auf Spekulation und mangelhafter Interpretation der Schrift, ganz besonders von Joel 3,3-4, Matthäus 24,29-30 und Offenbarung 6,12-17.

und ich werde Zeichen geben am Himmel und auf Erden: Blut und Feuer und Rauchsäulen; die Sonne soll verwandelt werden in Finsternis und der Mond in Blut, ehe der große und schreckliche Tag des HERRN kommt. (Joel 3,3-4)

Bald aber nach der Drangsal jener Tage wird die Sonne verfinstert werden, und der Mond wird seinen Schein nicht geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen und die Kräfte des Himmels erschüttert werden. Und dann wird das Zeichen des Menschensohnes am Himmel erscheinen… und sie werden den Sohn des Menschen kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit. (Matthäus 24,29-30)

Und… als es das sechste Siegel öffnete… die Sonne wurde schwarz wie ein härener Sack, und der Mond wurde wie Blut; und die Sterne des Himmels fielen auf die Erde…. Und der Himmel entwich wie eine Buchrolle, die zusammengerollt wird, und… [alle Menschen] verbargen sich in den Klüften und in den Felsen der Berge, und sie sprachen zu den Bergen und zu den Felsen: Fallt auf uns und verbergt uns… vor dem Zorn des Lammes! Denn der große Tag seines Zorns ist gekommen, und wer kann bestehen? (Offenbarung 6,12-17)

Die „Blut Mond“ Lehrer konzentrieren sich auf die sichtbare Farbe und den Zeitablauf des Mondes als die Hauptzeichen. Wie aber die oben aufgeführten Schriftverse zeigen, ist der Vergleich einer totalen Mondfinsternis mit diesem prophetischen Zusammenhang so, wie wenn man einen Feuerwerkskörper mit einer Atombombe vergleicht. Am wichtigsten aber, während wir die Lehre des unmittelbaren Bevorstehens einer Entrückung vor der Trübsal bekräftigen (die tatsächlich auf einen jüdischen Festtag fallen könnte), ist die Spekulation, die „Blut Mond“ Tetrade von 2014 – 2015 sei ein Vorbote der Apokalypse, vollkommen ohne Grundlage – und ziemlich wörtlich unmöglich, wie wir sehen werden. 

Mark Biltz, Pastor der El Schaddei Dienste in Bonney Lake, Washington, hat als erster berichtet (schon 2007-2008), wie allgemein anerkannt wird, dass alle vier Finsternisse des momentanen Tetrade Zyklus direkt auf jüdische Festtage fallen. Biltz, ein populärer Lehrer in der Hebrew Roots Bewegung, deutete an, diese Tetrade – die letzte, die so in diesem Jahrhundert stattfindet – könne das Zweite Kommen Christi ankündigen:

Wenn ich über das Zweite Kommen spreche, beziehe ich mich nicht auf die Entrückung, sondern darauf, dass die Füße des Messias nach Sacharja 14 auf dem Ölberg stehen werden. Ich setze kein Datum für die Entrückung. Die einzigen Daten, die ich gebe, sind die Mondfinsternis Daten der NASA und die Daten, die Gott uns auf Seinem Kalender gibt, und dann verknüpfe ich sie…. Ich sagte, und sage nochmal, WENN diese Finsternisse 2015 die sind, worauf sich der Herr bezog, dann könnte 2015 möglicherweise das Jahr sein, in dem Er seine Füße auf den Ölberg stellt. Und WENN dies wahr ist, dann könnte (nicht würde) die Trübsal in diesem Herbst [2008] beim Fest der Posaunen anfangen. (http://archive.today/hZES – Link funktioniert nicht)

Dieses Szenario ist theologisch unhaltbar für alle, die an einer Entrückung vor, in der Mitte oder nach der Trübsal festhalten. Warum? Diese Perspektiven würden zurzeit die Gemeinde in die zweite Hälfte des „großen und schrecklichen Tag des Herrn“ platzieren. Nur wer die Biblische Zeitschiene von sieben Jahren Trübsal nach der Entrückung aufgibt, und Endzeitprophetie vergeistigt (z.B. Amillennialisten und Präteristen), kann vielleicht das Zweite Kommen in Verbindung mit der „Blut Mond“ Tetrade erwarten, die am 28. September 2015 ihren Abschluss findet. 

Gläubige dürfen einer Sache gewiss sein: Alle Prophetie, die zum Zweiten Kommen gehört, muss wörtlich erfüllt werden, damit Jesus nach Jerusalem zurückkehrt. Dazu gehört die Entrückung, Weltregierung, der Gog-Magog Krieg (Hesekiel 38-39), der Friedensvertrag mit Israel, der Bau des dritten Tempels, seine Entweihung durch den Antichristen, das Mal des Tieres, usw. Die gesamte „Blut Mond“ Tetrade ist deshalb nichts mehr als eine Täuschung, wenn auch nur eine dieser Prophetien bis 2015 nicht erfüllt ist.

Trotz dieser Realität hat WND (World Net Daily) Biltz Buch Blood Moons: Decoding the Imminent Heavenly Signs veröffentlicht. Die Leser mögen sich daran erinnern, dass WND Begründer und Herausgeber Joseph Farah (ein weiterer Anhänger der Hebrew Roots), gleichermaßen von Jonathan Cahns The Harbinger fasziniert war. Im Vorwort zum Buche Biltz schreibt Farah:

Gott versucht, unsere Aufmerksamkeit zu erhalten. Und ich bin überzeugt, er hat Mark Biltz gesalbt, uns die Zeiten, in denen wir leben, sowie die dringenden Warnungen, die Gott uns allen übermitteln will, verstehen zu helfen. Seit ich mit Rabbi Jonathan Cahn zusammenarbeitete, war ich nicht so enthusiastisch über eine kraftvolle, spirituelle Lehre…. Blut Monde… ist die Art von Botschaft – eine mit so vielen Details, so unwahrscheinlich, so geheimnisvoll, dass es nur das Ergebnis göttlichem Wirkens sein konnte. 

Fürwahr, die Übereinstimmung des Zeitablaufs mit jüdischen Festtagen ist kein mathematisches Wunder. Eine totale Mondfinsternis kann nur bei Vollmond stattfinden und der hebräische Kalender beruht auf Mondzyklen. Wie die Webseite Israel Today uns erinnert: „Da sowohl Passah wie Sukkot auf den Vollmond fallen, haben beide gelegentlich mit Blut Monden übereingestimmt, das letzte Mal war es der Anfang des Sukkot 1996“ (http://www.israeltoday.co.il/Default.aspx?tabid=178&nid=24559)

Dass heute beinahe jeder genau kalkulieren kann, wann und wo diese Ereignisse sichtbar sein werden (unter Verwendung von NASA Webseiten und PC Software), führt zu einer anderen Frage: Wenn vorhersagbare Mond- und Sonnenfinsternisse prophetische Bedeutung für Israel haben, warum sind dann viele von ihnen nur woanders sichtbar? Sind solche alltäglichen Ereignisse im Vergleich zur Schrift wirklich Zeichen Gottes, die die Apokalypse ankündigen – das Enthüllen, die Offenbarung Jesu Christi als Messias, König der Könige und Herr über alles?

Sollten diese Termine ohne ein Welterschütterndes Ereignis vorübergehen, das in Verbindung mit der Tetrade passiert – wird diese zügellose Spekulation durch Hausierer falscher prophetischer Sichtweisen leider vier weitere Gründe liefern, dass die Welt schlecht von der Wahrheit redet. Wie Dave Hunt ermahnte:

Christus, der die Rabbis tadelte, weil sie die Zeichen Seines ersten Kommens nicht kannten und beachteten (Lukas 12,56), gab genaue Zeichen für die Endzeit, wodurch die Nähe Seines Zweiten Kommens erkannt werden würde – und gewiss gab er diese Zeichen absichtlich. Leider versuchen manche prophetischen Verfasser und Redner, Details zu identifizieren, wo die Schrift nur ein breites Bild gibt…. Solche Versuche führen zur Verwirrung…. [Wir müssen] an der schlichten Sprache der Schrift und den unverblümten Tatsachen festhalten. (http://www.thebereancall.org/content/may-1999-q-and-a-1)