F&A 2016_08 | thebereancall.org

TBC Staff

Frage: Ich ringe mit den Begriffen „Kapitulation“ und „Unterwerfung“. Man hat uns gesagt, wenn wir Christen werden, ergeben oder unterwerfen wir uns Christus. In gewissem Maße ist das wahr. Im Neuen Testament kann ich nicht einmal das Wort „Kapitulation“ finden. Wenn ich den Begriff „Kapitulation“ höre, halte ich es oft für etwas, was man tut, wenn man sich dem Feind „ergibt“, ins Gefängnis gesteckt wird oder schlimmer. Man kommt ins Gefangenenlager bis der Krieg vorbei ist. Man hat nicht die Freiheit, einfach aus dem Lager zu gehen. Auch AA benutzt den Begriff für einen der 12 Schritte. Paulus war echter Gefangener Christi, selbstgewählt. Im Brief an Philemon bat Paulus Philemon, den Onesimus nicht als Sklaven oder Gefangenen anzunehmen, sondern als Freund und Bruder in Christus. Das ist beispielhaft. Ich könnte falsch liegen… und bitte Sie um Ihre Meinung.

Antwort: Obgleich „Kapitulation” und „Unterwerfung“ ähnliche Bedeutung haben, ist „sich ergeben“ wie Sie sagen ein militärischer Begriff. Das macht der Verlierer einer Schlacht, wenn er vom Konfliktpartner überwältigt wird.

Sie haben Recht, das Wort „sich ergeben” steht nicht im Neuen Testament. Dennoch betont Paulus in Römer 8,7 hinsichtlich der Nichterlösten: „weil nämlich das Trachten des Fleisches Feindschaft gegen Gott ist; denn es unterwirft sich dem Gesetz Gottes nicht, und kann es auch nicht.“ „Feindschaft“ ist Konflikt. Dennoch gnadenvoll beweist „Gott… seine Liebe zu uns dadurch, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.“ Und obwohl Jesus nie das Wort „Kapitulation“ benutzt, gilt dennoch, „Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach“ (Matthäus 16,24).

Sich „verleugnen“ meint, eigene Interessen, Prioritäten und Ziele aufzugeben. Im Wesentlichen „ergeben“ wir uns dem Einen, mit dem wir im Widerstreit stehen. Wie Kommentatoren erklärten, wird derjenige, der „sich“ nicht verleugnen will, Christus nicht vertrauen. Auch wer keine Mühsal oder Verfolgung erleiden will. Gleichfalls, wenn jemand nicht Christus auf dem Leidensweg folgen will, wird er nicht lernen, Christus wirklich zu vertrauen. Doch genau dies fordert der Herr von denen, die Ihm nachfolgen. Das heißt nicht, es werde keine Freude, Friede, Erfüllung und andere Segnungen geben, aber der Herr warnte Gläubige, sie seien in der Welt, aber nicht von ihr, ihr Weg mag wohl sehr schwer sein. Beim Lesen der Apostelgeschichte oder der Kirchengeschichte sehen wir dies. Der junge Mann, ein „reicher, junger Herrscher“ sollte alles weggeben und Jesus folgen.

Obwohl „sich ergeben“ nicht in der Schrift steht, finden wir gewiss das Prinzip. Was ist dann mit Unterwerfung? Gibt es einen Unterschied? Die Worte ähneln sich. Aber es ist instruktiv, ihren Gebrauch im Kontext zu sehen. Das Wort „unterwerfen“ wird tatsächlich in der Schrift verwendet. Im Jakobusbrief richtet der Autor seine Botschaft an jüdische Gläubige. Den Jüngern des Messias schrieb Jakobus: „So unterwerft euch nun Gott! Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch“ (Jakobus 4,7).

Bei der Rettung wird die Feindschaft, die zuvor existierte und am Kreuz ausgeräumt wurde, aus dem Leben desjenigen entfernt, der glaubt und sich Gottes Vorkehrung zu Eigen macht (d.h. „gerettet“ ist). Folglich müssen wir von da an lernen, uns dem Herrn zu unterwerfen. Man und Frau sind vor Gott gleich. Dennoch hat der Herr eine Ordnung für die Familie, bei der sich die Frau „ihrem“ Mann unterwirft (Epheser 5,22-23, Kolosser 3,18). Wie Sie erläutern, bat Paulus im Brief an Philemon nicht, den Onesimus als Sklaven oder Gefangenen zu behandeln, sondern als „einen geliebten Bruder, besonders für mich, wie viel mehr aber für dich, sowohl im Fleisch als auch im Herrn“ (Philemon 16).

Die von Gott verordnete Ordnung für Gläubige ist wie folgt: „ordnet euch einander unter in der Furcht Gottes! Ihr Frauen, ordnet euch euren eigenen Männern unter als dem Herrn; denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch der Christus das Haupt der Gemeinde ist; und er ist der Retter des Leibes. Wie nun die Gemeinde sich dem Christus unterordnet, so auch die Frauen ihren eigenen Männern in allem“ (Epheser 5,21-24).

Obwohl wir uns Christus bei der Rettung „unterworfen” haben, wird unser Leben folglich voll Gelegenheiten sein, uns Ihm in Liebe und Gehorsam zu „unterwerfen”. 

Frage: Ist es von Bedeutung, wenn in Offenbarung 2 und 3 Verse besagen, wer „ein Ohr hat, der höre“ versus dem Plural „Ohren hat zu hören“?

Antwort: Obgleich manche Übersetzungen die Stellen in Offenbarung als „Ohren hat zu hören“ wiedergeben, steht in anderen jedes Mal, wer „ein Ohr hat, der höre“. In den Evangelien ist der Ausdruck jedoch meist im Plural (Matthäus 11,15; Markus 4,9). Zur Erläuterung geistlicher Prinzipien verwendete Jesus oft physische Beispiele. Er verwandte Brot und Wein, um uns die Wahrheit über sein Opfer zu übermitteln. Er sprach von sich als „Tür“, um zu zeigen, Er sei der Weg der Errettung. Wenn Er von Ohren und Hören sprach, meinte Er viel mehr, als Geräusche und Worte zu hören, die Bedeutung hatten. Viele Leute „lauschten“ und „hörten“ die Worte, die Jesus sprach, aber reagierten nicht so, als ob sie voll verstanden hätten und dem gehorchten, was Er sagte.

Wenn es eine spezielle Bedeutung gibt, spricht die Schrift oft von unserem Fokus, d.h. wenn man mit beiden Ohren hört, oder mit beiden Augen sieht. In Matthäus 6,22 sagt der Herr, „Das Auge ist die Leuchte des Leibes. Wenn nun dein Auge lauter ist, so wird dein ganzer Leib licht sein.“

Damit das Auge „einzeln“ ist (wir haben zwei Augen), müssen beide auf dasselbe fokussiert sein. Folglich, ob da steht „Ohr“ oder „Ohren“, der Unterschied ist der Fokus. Tatsächlich sind unsere Augen und Ohren der „Zugang“ zum Herzen. Nach Psalm 86,11: „Weise mir, HERR, deinen Weg, damit ich wandle in deiner Wahrheit; richte mein Herz auf das Eine, dass ich deinen Namen fürchte!“ Das „richten auf“ entfernt Spaltung und fokussiert die Gedanken und Gesinnungen des Herzens (Hebräer 4,12) beim Dienst für den Herrn. Unsere Augen müssen „einzig“ sein und unsere „Ohren“ müssen „hören“. Mit anderen Worten, keine Ablenkung! Die Botschaft des Herrn in der Offenbarung ist extrem wichtig, und beide „Ohren“ müssen klar hören, damit der Geist verstehen kann.