F&A April 2011 | thebereancall.org

TBC Staff

Frage: Nahm Gott den freien Willen des Pharao weg, als Er „das Herz Pharaos verstockte" (2 Mose 10,1-2)? Welche Verse weisen auf den freien Willen in der Bibel hin?

Antwort: Nach Adam Clarkes Kommentar bedeutet das hebräische Wort, das als verstockt übersetzt wurde, „wörtlich, zu stärken, bestätigen, unerschrocken oder mutig machen". Eine Illustration, die man üblicherweise gebraucht ist die eines in der Hand ausgedrückten Schwammes (hart gemacht). Alles, was aus dem ausgedrückten Schwamm herauskommt, war bereits drin. Als Gott Pharaos Herz „verstockte", trieb er das hinaus, was bereits dort war, indem er die eigenen Überzeugungen des Pharaos stärkte.

Die Bibel lehrt, dass Gott jeden zur Rettung ausgewählt (vorherbestimmt) hat, „der ihn fürchtet und Gerechtigkeit übt" (Apostelgeschichte 10,34-35). Nach Epheser 2,10 muss man Gott fürchten (gerettet sein), bevor er Gerechtigkeit bewirken kann, wobei die Werke selbst vorherbestimmt sind. Lange vor der Erschaffung des Menschen, bestimmte Gott vorher, dass die Menschen „in Christus" (Epheser 1,3-4.7-12) gerettet sein würden. Der Herr Gott „bestimmte vorher" Seinen Plan für die Erlösung des Menschen (Epheser 3,10-11).

Gott hat auch zugestanden, dass der Mensch einen freien Willen haben soll, was schlicht die Fähigkeit und Verantwortlichkeit ist, sich zum Gehorsam für Ihn zu entscheiden (1 Mose 3,1-6; Josua 24,15; Matthäus 11,28; Johannes 3,16). Wie wir in früheren F&A bemerkt haben, wäre es unmöglich, „...so erwählt euch heute, wem ihr dienen wollt" (Josua 24,15) umzusetzen, wenn keine moralische Reaktion seitens des Menschen möglich wäre. Jakobus 4,17 belehrt uns, „Wer nun Gutes zu tun weiß und es nicht tut, für den ist es Sünde". Dieser Vers erkennt die Verantwortlichkeit auf Grundlage der Fähigkeit an, Gutes oder Böses zu tun. Nochmals, wenn es keine Möglichkeit gäbe, diese Wahl zu treffen, dann wäre dieser Vers auch bedeutungslos.

Das von einigen Kalvinisten vorgebrachte Argument besteht darin, irgendeinen Anteil an „Fähigkeit" (d.h. „freiem Willen") im Menschen anzuerkennen hieße, Raum fürs Prahlen zu geben. Der erschöpfte, ertrinkende Mensch, der die Stimme der Bootsinsassen hört, laut ruft „rettet mich", und dann den starken Armen seiner Retter erlaubt, ihn ins Bott zu ziehen, hat bestimmt nichts zu seiner Rettung beigetragen. Doch wir wissen, dass manche Ertrinkende ihre Retter in ihrer unvernünftigen Panik wegstoßen. In jedem Fall treffen beide eine Wahl, aber keiner hat einen Grund zum Prahlen. Im Himmel gibt es für ein wiedergeborenes Herz und Geist keinen Raum für ein gedachtes Prahlen, wenn man schlicht die eigene Unfähigkeit anerkennt, sich zu retten und dann die nachfolgendende Rettung nicht stört.

Schließlich ist Gott bestimmt souverän, aber wir dürfen die klare Verantwortung des Menschen nicht abstreiten, ungeachtet der menschlichen Unfähigkeit, diese Unterschiede voll zu verstehen.

Frage: Woher kam das Konzept, Gott würde den Gläubigen den Wohlstand der Bösen geben"? Die Financial K.E.Y.S. Konferenzen sagen den Leuten, wie sie ihren Teil am Wohlstand gewinnen können. Als Sprecher traten Bruce Cook, Lance Wallnau, Os Hillman, Cindy Jacobs, Rick Joyner und C. Peter Wagnerauf. Der Name der Konferenz - Financial K.E.Y.S. - bezieht sich auf die Lehre, Geld sei der Schlüssel zur globalen Umwandlung und Errichtung von Gottes Reich auf Erden.

Antwort: Erster Timotheus 6,10 sagt uns, „Denn die Geldgier ist eine Wurzel alles Bösen; etliche, die sich ihr hingegeben haben, sind vom Glauben abgeirrt und haben sich selbst viel Schmerzen verursacht". Die Geldliebe wird in Mind Science Lehren zu oft als Motivation verwendet, was die Wortglaubenslehre und die Neue Apostolische Reformation (NAR) beeinflusst hat. Eine Financial K.E.Y.S. Konferenz fand vom 16-19 Februar 2010 statt, bei der Gläubige erfuhren, wie der Wohlstand der Bösen auf übernatürliche Weise ihnen übertragen würde. Beachten sie folgende Kommentare vom NAR „Apostel" C. Peter Wagner:

Wenn sie in der Geschichte der Menschen schauen, werden sie herausfinden, dass drei Dinge, mehr als alles andere, eine gesellschaftliche Veränderung bewirkt haben: Gewalt, Wissen und Wohlstand - und das größte von ihnen ist Wohlstand! (Dominion! How Kingdom Action Can Change the World)

Es ist lehrreich, dass jemand, der sich als ein „Apostel" ausgibt, nicht in der Lage ist, das Evangelium als „die größte Sache" anzusehen, die gesellschaftliche Veränderung bewirkt hat! Jesus verkündete in Lukas 4,18: „Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, den Armen frohe Botschaft zu verkünden; er hat mich gesandt, zu heilen, die zerbrochenen Herzens sind, Gefangenen Befreiung zu verkünden und den Blinden, dass sie wieder sehend werden, Zerschlagene in Freiheit zu setzen."

Wagner fährt fort:

Sie werden keine traditionellen Finanzplaner sein, die mit einem jährlichen Ertrag von 5 bis 20 Prozent oder so zufrieden sind.... Ich habe Vertrauen, wir werden sehen, wie der biblischen Standard von 100 Prozent Ertrag oder mehr zur Norm wird. (S. 196)

Sprüche 13,22 ist „der Vers" für Wagner und andere, welche diese Theologie unterstützen. Sie zitieren jedoch selektiv „das Vermögen des Sünders aber wird für den Gerechten aufbewahrt". Beröer, die Wagner überprüfen, werden herausfinden, dass er die erste Hälfte des Verses weggelassen hat. Der ganze Vers lautet wie folgt: „Was ein guter Mensch hinterlässt, geht über auf Kindeskinder, das Vermögen des Sünders aber wird für den Gerechten aufbewahrt".

Das ist keine übernatürliche Übertragung von Wohlstand. Es ist eine Ermahnung zur Sorgfalt. Durch sorgfältiges Verwalteramt segnet der Herr das Werk der Gerechten und sie speichern ein Erbe auf. In diesem Zusammenhang verschwendet der Sünder sein Geld, was in der Vorhersehung Gottes in der Hand der Gerechten enden kann. Die Schrift sagt uns, dass es nichts Neues unter der Sonne gibt (Prediger 1,9). Die von den Financial K.E.Y.S. Konferenzen unterstützten Konzepte gibt es solange wie menschliche Gier und Habsucht.

Frage: Wie können sie angesichts der katastrophalen Zerstörung in Japan so sicher sein, dass extremes Wetter, Erdbeben, Tiersterben und sogar Nuklearkatastrophen nichts mit göttlichem Gericht zu tun haben [TBC März 2011]? Wirkte Gott nicht „Zeichen und Wunder" auf der Erde als ein Mittel, um Israel wie auch Ägypten und andere heidnische Nationen zu richten? Da er sich nie verändert, warum sollte Gott die „Natur" heute nicht auf diese Weise gebrauchen?

Antwort: Ohne Zweifel kann Gott auf wunderbare Weise in unsere Welt heute eingreifen und er tut es auch. Überdies ist sein früheres Gericht über Israel, Ägypten und andere Volksgruppen (wie Sodom und Gomorra) weiterhin lehrreich für moderne Generationen. Die Schrift sagt tatsächlich, diese Dinge seien ein „warnendes Beispiel" (2 Petrus 2,6). Um unserem Schöpfer Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, diese katastrophalen Gerichte waren jedoch die direkte Erfüllung göttlicher „wenn... dann" Aussagen. Obgleich dieses Prinzip auch heute noch gültig ist, steht es im Zusammenhang mit Gottes großer Barmherzigkeit, durch das Opfer von Jesus Christus.

Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richte, sondern damit die Welt durch ihn gerettet werde. (Johannes 3,17)

Dies gegenwärtige Zeitalter der Gnade lässt jedoch die Menschheit nicht vom Haken: „Irrt euch nicht: Gott lässt sich nicht spotten! Denn was der Mensch sät, das wird er auch ernten" (Galater 6,7). In vielen Fällen kann es eine direkte, sofortige Strafe für Sünde geben - wie veranschaulicht zum Beispiel an sexuell übertragbaren Krankheiten, die nach Römer 1,27 ein „verdienter Lohn ihrer Verirrung an sich selbst" ist.

„Wie lange noch Herr?" ist ein zunehmend verbreiteter Ruf, wenn Gläubige den heutigen Wohlstand der Bösen miterleben. Aber wie der Herr einem gedemütigten und reuigen Asaph enthüllte (Psalm 73), wird dieses endgültige Gericht gewiss und rasch kommen - und noch ist es zukünftig.

In derselben Weise steht die gegenwärtige Erde in der Tat als ein Ergebnis des Sündenfalls unter dem „Gericht": „Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung mitseufzt und mit in Wehen liegt bis jetzt" (Römer 8,22). Manche dieser Wehen umfassen „Natur" Katastrophen wie Erdbeben und Tsunamis, die oft weiteren Tod und Verwüstung anrichten, wie durch die tragische Kernkraftwerkskatastrophe in Japan veranschaulicht.

In diesem Zeitalter ist die Annahme jedoch falsch, all diese seien offenkundige „Handlungen Gottes", wie es der übliche Versicherungsbegriff nahelegt. Vielmehr sollte es deutlich sein, dass das meiste als das natürliche Ergebnis von Entropie (Sünde / Tod / Zerfall) verstanden werden kann, die durch den Sündenfall in Bewegung gesetzt wurde. Überdies können diese „Natur" Katastrophen, wie früher diskutiert, in großem Maße durch die Sünde der Menschheit verschlimmert werden, durch Massenvernichtungswaffen und tödliche Technologien - was konventionelle, nukleare, biochemische und elektromagnetische einschließt.

Seit dem Auftreten der Atombombe haben viele angesehene Prophetie Lehrer in der Tat spekuliert, dass die Bibel einen künftigen Atomkrieg als Teil des Ausgießens des Zornes Gottes beschreiben mag, am „großen und schrecklichen Tag des Herrn". Obgleich dies im Rahmen der Schrift gewiss möglich ist, ist es auch wichtig zu vermerken, dass keine solche Waffe benötigt wurde, um Gottes göttliches Gericht bei der Flut und bei der Zerstörung von Sodom und Gomorra zu bewerkstelligen.

Wir wissen mit Gewissheit, dass Gott ein äußerst gerechter Gott ist. Er ist nicht der Verursacher von Verwirrung und Sünde. Wir wissen auch, dass sowohl die Gerechten wie die Bösen zu verschiedenen Zeiten durch Umstände und Bedingungen auf der Erde gesegnet und verflucht sind, und dass der Heilige Geist die Kräfte der Dunkelheit in dieser Welt zurückhält. Deshalb ist es naheliegend, dass das Böse - einschließlich der direkten und indirekten Folgen der Sünde - obgleich von Gott geduldet, nicht von Ihm verursacht wird. Satan, der kommt um „zu stehlen, zu töten und zu zerstören", verschlimmert die Probleme der Menschheit. Es ist der „Große Drache", der „die Erde durchstreift, um zu sehen, wen er verschlingen kann", nicht Gott.

Der Bericht über Hiob illustriert dies natürlich anschaulich und dokumentiert, dass der atmosphärische Bereich der Erde, einschließlich seiner physikalischen Eigenschaften, durchaus von Satan manipuliert werden kann. Wenn Gläubige dennoch durch Kräfte außerhalb ihrer Kontrolle nachteilig getroffen wurden, haben sogar diese die Verheißung, zum Besten zu dienen (Römer 8,28) und setzen Gottes souveräne Kontrolle keineswegs aufs Spiel.

Jesus warnte die Jünger vor „Kriegen und Kriegsgerüchten" und die meisten werden zustimmen, dass diese die Ergebnisse von Konflikten sind, die von Menschen verursacht wurden. Bei Hungersnöten und Seuchen jedoch wurde es dem Menschen erst in jüngerer Zeit möglich, Technologien zu entwickeln, die nicht nur das Wetter beeinflussen (zum Nutzen oder Schaden für Ernten), sondern auch das Potential haben, schreckliches Massensterben durch biologische Kriegsführung zu verursachen. (Könnte das zunehmende Experimentieren des Menschen mit und die Industrialisierung von biochemischen Stoffen eine mögliche Ursache so vieler „unerklärter" Krankheitssymptome heute sein?) Die schlechte Verwaltung der wertvollsten natürlichen Ressource der Erde durch den Menschen - sauberes Wasser - stellt außerdem eine zunehmend wachsende Sorge hinsichtlich Dürre, Hungersnot und Krankheit dar.

Überdies ist die Fähigkeit moderner Wissenschaft, mit den heiligen Bausteinen des Lebens (tierische, pflanzliche und menschliche DNS) „Gott zu spielen", eine sehr moderne Errungenschaft auf der Zeitachse der Geschichte - was auch erklären mag, warum bestimmte „Zeitzeichen", vor denen Jesus warnte, heute in zunehmendem Maße offenbar werden. Es ist jedoch wichtig, zu vermerken, dass die Schrift keines dieser Zeichen Gott zuschreibt. „Moment mal!" wird mancher fragen. „Was ist mit Erdbeben, Vulkanen, Überschwemmungen und Hurrikanen?"

Genauso wie die mächtigsten Männer der Welt versuchen, sich die Atomkraft nutzbar zu machen - sowohl wegen ihres profitablen Energiepotentials wie auch wegen ihrer unglaublichen, zerstörerischen Kraft - versuchen sie auch, die Erdatmosphäre und Ionosphäre zu manipulieren. Viele Wissenschaftler glauben, dass das elektromagnetische Spektrum der Erde eine Schlüsselrolle für den unbegrenzten Wohlstand der Menschheit spielt, indem man geophysikalische Ereignisse wie das Wetter „lenkt". Andere weisen auf die Möglichkeit hin, diese Technologien als „Waffen einzusetzen", die laut manchen Wissenschaftlern dafür verwendet werden können, das Klima zu zerstören und katastrophale, seismische Ereignisse auszulösen.

1997 räumte William Cohen, Verteidigungsminister unter Präsident Bill Clinton, in einem Interview ein:

Manche Länder... lassen sich... auf eine Art von Ökoterrorismus ein, bei dem sie durch Einsatz von elektromagnetischen Wellen aus der Ferne das Klima ändern, und Erdbeben sowie Vulkane auslösen können. Es gibt eine Vielzahl erfinderischer Menschen da draußen, die dabei sind, Wege zu finden, mit denen sie andere Nationen terrorisieren können. Es ist Realität (Link).

Klingt das wie weilt hergeholte Science Fiction? Das war auch mit der Atombombe vor 1945 so. Zurzeit weist eine große Menge an Beweisen darauf hin, dass diese Technologie nicht nur vorhanden ist, sondern dass damit auch seit einiger Zeit „herumexperimentiert" wird. Sollte dies uns heute wirklich überraschen, da unsere Gesellschaft mit Laserstrahlgeschwindigkeit in die Endzeit rast?

Denken sie daran, dass neben der Rebellion einer der Hauptgründe für Gottes Sprachenverwirrung beim Turm zu Babel die Sorge war, „Und jetzt wird sie nichts davor zurückhalten, das zu tun, was sie sich vorgenommen haben" (1 Mose 11,6b). Dave Hunt wies 1998 auf eine Anzeige der Lockheed Corporation im Scientific American hin, die jubelnd verkündete, sie würde „die Auswirkung von Babel rückgängig machen".

In Anbetracht der Tatsache, dass die Schrift uns unmissverständlich mitteilt, dass in der Endzeit „die Erkenntnis zunehmen wird", ist es dann ein Wunder, dass die Wissenschaft einmal mehr den Menschen für göttlich erklären wird? Und dass er durch dämonisch inspirierte Verwendung von Technologie nun Frankenstein artige Macht erwerben wird, um Leben zu „erschaffen" und zu kontrollieren - was wieder einmal zu seiner endgültigen Verworfenheit und möglichen Zerstörung führen wird?

Die erschreckende Manipulation von erschaffener Materie und Energie spielt zweifellos eine Rolle in den Zeichen dieser zunehmend gefährlichen Zeiten - aber sogar die „Könige der Erde", die an der Erfüllung ihres „erleuchteten" Gesamtplans arbeiten, werden eines Tages, im vergeblichen Versuch, sich vor Gott zu verbergen, angstvoll in ihre unterirdischen Bunker und Laboratorien fliehen (Offenbarung 6,15-17).

Obgleich die Schrift die prophetischen Zeichen (Matthäus 24 usw.) vorhersagt, die heute vermehrt eintreffen, sind sie schließlich nicht notwendigerweise direkte Handlungen göttlichen Gerichts. Lehrmäßig versteht man sie am besten eher als Ereignisse, die Gott zulässt, als sie zu verursachen, weil Er in Liebe abwartet.

Der Herr zögert nicht die Verheißung hinaus, wie etliche es für ein Hinauszögern halten, sondern er ist langmütig gegen uns, weil er nicht will, dass jemand verlorengehe, sondern dass jedermann Raum zur Buße habe.