Geistliche Fitness | thebereancall.org

McMahon, T.A.

Denn die leibliche Übung nützt wenig, die Gottesfurcht aber ist für alles nützlich, da sie die Verheißung für dieses und für das zukünftige Leben hat. — 1 Timotheus 4,8

Der Begriff „Fitness“ ist eines der Lieblings Modewörter im Marketing. Es hat viele in Fitnessstudios und Heilbäder gelockt. Fitness hat sogar einen Anreiz für die, die so wenig in Form sind, dass sie nur Wunschdenken ist. Es gibt wenig Zweifel, der physische Teil des Lebens scheint einfach besser, wenn man physisch fit ist.

Die Bibel gibt dieser Vorstellung in 1 Timotheus 4,8 gewisse Berechtigung, wo Paulus dem Timotheus sagt, die leibliche Übung nütze wenig. Der Vers geht weiter, „die Gottesfurcht aber ist für alles nützlich, da sie die Verheißung für dieses und für das zukünftige Leben hat“. Anders gesagt sollte man die Gottesfurcht – sie ist die geistliche Übung, auszuleben, was Gottes Wort lehrt – erheblich mehr suchen als die „leibliche Übung“, um den Alltag eines Gläubigen auf Erden zu verbessern wie auch Belohnungen im ewigen Leben zu erzielen.

Das Ziel geistlicher Fitness muss laut der Schrift die Gottesfurcht sein. Der Apostel Paulus ermahnt Timotheus, „übe dich in der Gottesfurcht“ und Petrus verkündet, „Da seine göttliche Kraft uns alles geschenkt hat, was zum Leben und [zum Wandel in] Gottesfurcht dient“ (1 Timotheus 4,7; 2 Petrus 1,3). Ich hoffe, jeder Gläubige, der dies liest, wünscht dieses Ziel zu erreichen, egal wie weit weg davon er gerade jetzt sein mag. Die gute Nachricht ist, es gibt eine gute Nachricht, egal wie die eigene Verfassung ist.

Wenn ein Team im Sport sich in mehr als einem Aspekt des Spiels abquält, lassen viele Trainer ihre Teams die Grundzüge des Sports praktizieren. Damit wenden sich die Dinge gewöhnlich und werden besser. Dieser Ansatz mag auch denen helfen, die geistlich fit werden wollen, aber nicht genau wissen wie. (Ich empfehle hier nicht, an „geistliche Leiter“ oder „geistliche Trainer“ heranzutreten, die häufig die neuesten Trends, Methoden oder Techniken verwenden, die weit weg von der Lehre der Schrift sind.)

Was sind die biblischen Grundlagen, um in der Gottesfurcht zu wachsen? Zuerst muss eine Wiedergeburt stattfinden. Wie Jesus dem Nikodemus sagte, „Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen…. Ihr müsst von neuem geboren werden“ (Johannes 3,3.7 – Hervorhebung zugefügt). Keiner kann ohne diese Transformation der geistlichen Wiedergeburt von oben Gottesfurcht zu zeigen. Diese neue Geburt geschieht, wenn jemand zugibt, ein Sünder zu sein, sich alleine im Glauben Jesus zuwendet, glaubt, dass Er die Strafe für seine Sünden voll bezahlt hat und die freie Gabe der Errettung annimmt, die nur Jesus gewähren kann. Er wird dann ein „neuer Mensch“: „Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung…“ (2 Korinther 5,17). Obgleich er wunderbar in ein neues Geschöpf verwandelt wurde, behält ein wiedergeborener Gläubiger seine alte Natur, er ist aber nicht länger unter ihrer sündigen Kontrolle: „Jetzt aber legt auch ihr das alles ab – Zorn, Wut, Bosheit, Lästerung, hässliche Redensarten aus eurem Mund. Lügt einander nicht an, da ihr ja den alten Menschen ausgezogen habt mit seinen Handlungen und den neuen angezogen habt, der erneuert wird zur Erkenntnis, nach dem Ebenbild dessen, der ihn geschaffen hat“ (Kolosser 3,8-10 – Hervorhebung zugefügt). „Und den neuen Menschen angezogen habt, der Gott entsprechend geschaffen ist in wahrhafter Gerechtigkeit und Heiligkeit“ (Epheser 4,24). Wir sollten jedoch nicht überrascht sein, wenn im wiedergeborenen Gläubigen die ständig anwesende alte Natur, obgleich nicht länger in Kontrolle, einen manchmal erbitterten Kampf in Herz und Verstand verursacht. Diese geistliche Schlacht wird in unserem ganzen zeitlichen Leben weitergehen, aber wir können täglich siegen. Warum? Weil Gott selbst alles gegeben hat, das ein Gläubiger braucht, um in „Rechtschaffenheit und wahrer Heiligkeit“ zu wachsen.

Was sind einige der Dinge, die Er geschenkt hat? Eine grundlegende Hilfe ist, dass der Heilige Geist in jedem Christen in dem Moment Wohnung nimmt, wo man dem Evangelium glaubt, „Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid, und dass der Geist Gottes in euch wohnt?“ (1 Korinther 3,16). „Weil ihr nun Söhne seid, hat Gott den Geist seines Sohnes in eure Herzen gesandt, der ruft: Abba, Vater! (Galater 4,6). „Und ich will den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, dass er bei euch bleibt in Ewigkeit, den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie beachtet ihn nicht und erkennt ihn nicht; ihr aber erkennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein“ (Johannes 14,16-17).

Das Innewohnen des Heiligen Geistes ist grundlegend, denn ohne den Geist Christi gäbe es kein Leben in Ihm. Das ist so als wenn man das neueste Automodell hat, aber ohne Motor. Gerade so wie ein motorloses Auto für den Zweck, für den es gedacht ist, nutzlos wäre, so ist jemand, der den Heiligen Geist nicht hat (und somit nicht dem Herrn gehört), hilflos, wenn es dazu kommt, über die Umstände hinauszuwachsen, ein Licht in der Welt zu sein und letztendlich die Ewigkeit zu verbringen, um Gottes Plan für uns zu erfüllen. Die Analogie mag etwas holprig sein, aber ich denke, sie verstehen es. Auf der anderen Seite hat derjenige, der vom Geist Christi bewohnt wird, alles, was er braucht, um ein Leben in Gottesfurcht zu leben – so lange wie er davon Gebrauch macht– dazu gehört gewiss, geistlich fruchtbar und produktiv zu sein.

Beachte die unglaubliche Fülle, die der Heilige Geist dem Gläubigen bereitstellt. Er, die dritte Person der Gottheit, ist der Tröster des wiedergeborenen Christen (was auch die Bedeutung „Bestärken“ einschließt). Er lehrt, befähigt, bevollmächtigt, führt, überführt von Sünde, offenbart die Wahrheit, tauft und verleiht zahllose Geistesgaben. Durch den Heiligen Geist erhielten wir das Wort Gottes: „Denn niemals wurde eine Weissagung durch menschlichen Willen hervorgebracht, sondern vom Heiligen Geist getrieben haben die heiligen Menschen Gottes geredet“ (2 Petrus 1,21). Und durch den Heiligen Geist erlangen wir Verständnis für die Schrift: „der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe“ (Johannes 14,26).

2 Timotheus 3,15-17 zeigt deutlich, wie der Heilige Geist daran beteiligt ist, uns Gottes Wort zu geben und seinen Wert, uns in Christus auszurüsten: „und weil du von Kindheit an die heiligen Schriften kennst, welche die Kraft haben, dich weise zu machen zur Errettung durch den Glauben, der in Christus Jesus ist. Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes ganz zubereitet sei, zu jedem guten Werk völlig ausgerüstet.“ Gottes wunderbare Offenbarung durch die Heilige Schrift ist wirklich die Bedienungsanleitung des Herrn, die uns informiert, was wir wissen müssen, um ein Leben in Gottesfurcht zu führen (2 Petrus 1,3), und der Heilige Geist ist derjenige, der uns befähigt, die Lehren Jesu, der das Lebendige Wort ist, zu verwirklichen.

Jesus ist der Gott-Mensch. Er ist ewig Gott und durch die Inkarnation wurde Er zum perfekten Menschen. Er wird nie aufhören, sowohl Gott wie Mensch zu sein. Wir sind endliche Wesen, daher können wir diese Vorstellung, zusammen mit anderen (wie die Lehre der Dreieinheit), nicht begreifen. So lange wir uns noch in diesen irdischen Leibern befinden, werden wir unseren Unendlichen Gott nie völlig begreifen können. Daher vertrauen wir dem, was Er uns durch Sein Wort mitgeteilt hat, und eines Tages werden wir bei Ihm sein und Ihn in perfekter Wahrheit kennen (1 Korinther 13,12). Jesus gab uns für unser Streben nach Gottesfurcht nicht nur Anweisungen, sondern Er demonstrierte als perfekter Mensch auch die Notwendigkeit der Abhängigkeit vom Wirken des Heiligen Geistes in unserem Leben. Beachten Sie folgende Verse:

„Und der Heilige Geist stieg in leiblicher Gestalt wie eine Taube auf ihn herab, und eine Stimme ertönte aus dem Himmel, die sprach: Du bist mein geliebter Sohn; an dir habe ich Wohlgefallen“ (Lukas 3,22). „Jesus aber, voll Heiligen Geistes, kehrte vom Jordan zurück und wurde vom Geist in die Wüste geführt“ (Lukas 4,1). „Und Jesus kehrte in der Kraft des Geistes zurück nach Galiläa; und das Gerücht von ihm verbreitete sich durch die ganze umliegende Gegend“ (Lukas 4,14). In einer Synagoge in Nazareth erklärte Er sich für den vorhergesagten Messias, indem er aus dem Buch Jesaja vorlas. Seine Worte begannen mit der Aussage: „Der Geist des Herrn ist auf mir“ (Lukas 4,18). Unser Herr zeigte uns nicht nur die Bedeutung des Heiligen Geistes in Seinem Leben als perfekter Mensch, sondern Er betonte auch dasselbe für alle Seine Nachfolger: „Aber die Stunde kommt und ist schon da, wo die wahren Anbeter den Vater im Geist und in der Wahrheit anbeten werden; denn der Vater sucht solche Anbeter. Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten“ (Johannes 4,23-24 – Hervorhebung hinzugefügt).

Obgleich dieser Artikel mit Hinweis auf die Analogie zu körperlicher Fitness anfing, gibt es einen entscheidenden Unterschied zwischen unserer Neigung zu Leibesübung und Streben nach Gottesfurcht. Erstere konzentriert sich zu oft auf das Selbst, Letzteres hingegen nicht. Es muss „an anderen orientiert“ sein. Gottesfurcht zeigt sich in unserer Liebe für Gott und andere. Das wird reichlich deutlich durch die Gaben des Heiligen Geistes, die Gott jedem Gläubigen gegeben hat, damit jeder in Gottesfurcht wachsen und einander zum Vorteil sein kann. Paulus schriebt an die Gemeinde in Ephesus: „Jedem einzelnen von uns aber ist die Gnade gegeben nach dem Maß der Gabe des Christus. Darum heißt es: »Er ist emporgestiegen zur Höhe, hat Gefangene weggeführt und den Menschen Gaben gegeben«…. Und Er hat etliche als Apostel gegeben, etliche als Propheten, etliche als Evangelisten, etliche als Hirten und Lehrer, zur Zurüstung der Heiligen, für das Werk des Dienstes, für die Erbauung des Leibes des Christus, bis wir alle zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen, zur vollkommenen Mannesreife, zum Maß der vollen Größe des Christus“ (Epheser 4,7-13). )

Die Geistesgaben werden, wie oben beschrieben, bestimmt persönliche Gottesfurcht hervorbringen, aber sie helfen uns auch, wie vermerkt, noch mehr zu wachsen, indem wir anderen dienen. Petrus bestätigt in seinem ersten Brief, die Gaben seien für alle Gläubigen und müssen auf das gegenseitige Gute gelenkt werden: „Dient einander, jeder mit der Gnadengabe, die er empfangen hat, als gute Haushalter der mannigfaltigen Gnade Gottes“ (1 Petrus 4,10)

Die Entstehung geistlicher Fitness ist direkt mit unserer Abhängigkeit vom Heiligen Geist verbunden. Er hat jedem Gläubigen eine oder mehrere Gaben gegeben, die, wie Er will und befähigt, zu verwenden sind. Wenn wir uns dem Wirken des Heiligen Geistes in unserem Leben nicht fügen, dann werden die Gaben nicht ausgeübt, und sowohl uns wie auch dem Leib Christi wird das entzogen, was gegeben wurde, um die Heiligen auszurüsten, aufzubauen und zu erbauen. In diesen Tagen vorherrschenden endzeitlichen Abfalls nimmt die Gemeinde leider von der geistlichen Kräftigung Abstand, die Gott durch den Heiligen Geist, der ein sehr vernachlässigter Freund ist, gegeben hat. Das wird auf dem Gebiet geistlicher Unterscheidung am deutlichsten.

Obgleich der Einsatz der Geistesgaben bestimmt zur geistlichen Fitness beiträgt, gibt es eine weitere wichtige Übung des Heiligen Geistes, die die Gottesfurcht unterstützt und notwendig ist für Gottes außerordentliche Befähigung, um Seinen Willen zu erfüllen: Erfüllt sein mit dem Heiligen Geist. Die Bibel ermahnt Gläubige sehr deutlich, mit dem Heiligen Geist erfüllt zu sein. Jesus war voll des Heiligen Geistes; Johannes der Täufer war voll von Ihm, wie auch seine Eltern; Petrus war erfüllt, und das gilt auch für Paulus, Stephanus, Barnabas, und die Jünger. Darüber hinaus wird jeder Gläubige ermahnt, voll Geistes (Epheser 5,18) und erfüllt mit den Früchten der Gerechtigkeit (Philipper 1,11) zu werden.

Der verstorbene William MacDonald (früheres TBC Vorstandsmitglied) teilte diese biblischen Prinzipien über Epheser 5,18 in seinem Believer’s Bible Commentary: „Wie kann ein Gläubiger voll Heiligen Geistes werden? Der Apostel Paulus sagt es uns hier in Epheser nicht; er gebietet uns bloß, erfüllt zu sein. Aber aus anderen Stellen des Wortes wissen wir, um voll Heiligen Geistes zu werden müssen wir: 1) alle bekannte Sünde in unserem Leben bekennen und entfernen (1 Johannes 1,5-9)…. 2) Uns komplett Seiner Kontrolle unterordnen (Römer 12,1-2)…. 3) Lasst das Wort des Christus reichlich in uns wohnen (Kolosser 3,16)…. 4) Schließlich muss das Selbst verschwinden (Galater 2,20)….“ Mr. MacDonald zitiert dann einen unbekannten Autor: „Gerade so wie du deine gesamte Sündenlast verlassen hast und auf dem vollendeten Werk Christi ruhtest, so lasse die gesamte Last deines Lebens und Dienstes und ruhe auf dem derzeitigen inneren Wirken des Heiligen Geistes. Gib dich Morgen für Morgen auf, um vom Heiligen Geist geführt zu werden und gehe lobend und ruhend voran, überlasse es Ihm, dich und deinen Tag zu bewältigen. Pflege die Gewohnheit durch den ganzen Tag, freudig von Ihm abhängig zu sein und Ihm zu gehorchen, Seine Führung zu erwarten, zu erleuchten, zu tadeln, zu lehren, zu nutzen und in und mit dir zu tun, was Er will. Verlasse dich auf Sein Wirken, gänzlich getrennt von Sehen oder Fühlen, als Tatsache. Lasst uns bloß dem Heiligen Geist glauben und Ihm gehorchen als Herrscher in unserem Leben, und ablassen von der Last, uns selbst zu managen; dann wird die Frucht des Geistes in uns erscheinen, wie Er will, zur Herrlichkeit Gottes (S. 1945-1946).

Niemand kann Jesu Gebot „nimm das Kreuz auf dich und folge mir nach“ (Markus 10,21) ohne Befähigung durch den Heiligen Geist gehorchen. Wer behauptet, Christ zu sein, aber die Kraft des Heiligen Geistes in seinem Leben vielleicht aufgrund falscher Lehre oder einfach persönlicher Apathie nicht verwendet, wird wahrscheinlich durch das Kreuz zerdrückt werden, das er zu tragen sucht.

Geistliche Fitness ist für Gläubige unverzichtbar und ausschlaggebender denn je. Für Christen in westlichen Ländern, wo Verführung statt offener Verfolgung bis jetzt überwog, ziehen Zeiten der Verfolgung herauf. Wir können vom Beispiel des Paulus und Barnabas lernen: „Aber die Juden reizten die gottesfürchtigen Frauen und die Angesehenen und die Vornehmsten der Stadt auf, und sie erregten eine Verfolgung gegen Paulus und Barnabas und vertrieben sie aus ihrem Gebiet. Da schüttelten diese den Staub von ihren Füßen gegen sie und gingen nach Ikonium. Die Jünger aber wurden voll Freude und Heiligen Geistes“ (Apostelgeschichte 13,50-52).

Unsere Ermutigung und Gebet für alle von uns, die Jesus kennen und Ihn preisen möchten, ist deshalb dies: Lasst das Studium Seines Wortes unsere beständige Gewohnheit werden und lasst die Führung, Leitung und Füllung des Heiligen Geistes unsere tägliche Erfahrung werden. Das ist echte geistliche Fitness! TBC