Kraft im Blut | thebereancall.org

Hunt, Dave

Auszug aus Der Gott der Unberührbaren von Dave Hunt

Man trommelte schon mehr als eine Stunde. Wenn er aufschaute, hatte Vankateswami einwandfreie Sicht auf den Tempel der Göttin Moolamma, der seinem Haus gegenüber auf der anderen Seite des kleinen Platzes stand. Mit wachsender Begeisterung hatte er beobachtet, wie die Bauern und ihre Familien – rennende, lachende Kinder, Frauen und junge Mädchen in grellen, buntgefärbten Saris – in stetigem Strom durch das Tor rechts reinkamen, sich vor dem Tempel sammelten, der weit zu klein war, die große Menge dieses jährlichen Festtages aufzunehmen. In jüngeren Jahren ängstigte ihn das scharfe Schwert des Henkers und spritzendes Blut – aber dies war nun Vankateswamis Lieblingsfest. Bestimmt war es das aufregendste. Vielleicht machte es seine Grausamkeit und Gewalt in einer Gesellschaft besonders ansprechend, wo der Fromme keine Ameise oder Fliegen tötet und jeder gewaltlos war, nicht nur inspiriert durch die alten Schriften, sondern seit kurzem durch das mutige Beispiel von Mahatma Gandhi, der durch passiven Widerstand langsam Englands Griff auf Indien brach.

Bei diesem Ritual gab es nichts Passives. Endlich! Da war es: das Opfer des Tages, das von drei Männern durch die Menge gezogen und geschoben wurde, bis man vor dem Bild der Göttin stand, wo sie es hielten – ein großer Büffel. Der graue Schlamm war von seinem Rücken gekratzt, bis er blank und rein war.

Natürlich sollten Hindus das Ahimsagesetz immer befolgen; aber, wie Vankateswami schon gelernt hatte, gab es bei jeder Regel Ausnahmen. Welcher fromme Hindu verehrte nicht Kali, Gemahlin von Schiwa, in deren Kalkutta Tempel Tiere hundertweise geopfert wurden, ungeachtet von Ahimsa? Lag nicht Kalis Schönheit in ihrem Blutdurst? Oft dargestellt mit frisch abgetrennten Menschenschädeln und Händen, die als Girlanden von ihr hingen, ein Pokal mit warmem Menschenblut in ihren Händen, lebte sie vom Töten ihrer Söhne und Töchter unter den Menschen. Wer könnte daher zweifeln, dass sie vor allem ein Blutopfer wollte? Ramakrishna selbst war einer ihrer größten Verehrer gewesen, und wer war größerer Hindu oder echter als er?

Auch Moolamma, obgleich nicht so berühmt wie Kali, forderte frisches Blut. Oft wurden Ziegen für sie geopfert, indem ihr Nacken auf den scharfen Pflock gedrückt wurde, der vor dem Tempel stand. Einmal pro Jahr jedoch, wenn der Reis gepflanzt wurde, musste ein Büffel nach einem vorgeschriebenen Ritual geopfert werden, um den Segen von Moolamma, der Fruchtbarkeitsgöttin auf die umliegenden Felder für eine weitere Saison zu sichern. 

Vankateswami war in die Aufregung und das verzwickte Ritual vertieft, das jetzt vor ihm ablief und vergaß momentan die Verzweiflung, die in ergriffen hatte, seit er in der Bhagavad-Gita las, es gebe keine Erlösung für Sünder. Obgleich er das jedes Jahr von klein an gesehen hatte, faszinierten ihn heute wieder wie immer die wirbelnden, wilden Tänzer, und er klopfte mit dem Fuß im stetigen Rhythmus der Trommeln und Hörner. Der Takt wurde schneller und alle Augen klebten am robusten, jungen Schwertschwingenden Bauern, der neben dem Priester vor der Göttin und dem Opfer stand. Wie immer wurde der Henker wegen seiner großen Stärke ausgewählt, denn der dicke Nacken des scharrenden Büffels musste mit einem Hieb durchtrennt werden. 

Das hochpolierte, funkelnde Schwert, strahlend wie ein Diamant in der Sonne, zuckte plötzlich in einem Bogen schnell wie der Blitz. Der Büffel erzitterte heftig; dann knickten seine Knie geräuschlos ein, und das geköpfte Geschöpf rollte bebend auf den Grund, der abgetrennte Kopf kam ein paar Fuß weg zur Ruhe. Rasch wurden die heiligen Gefäße angebracht, um das kostbare Blut aufzufangen, das aus dem Nacken lief. Die skandierten Mantras und Segen des Priesters, begleitet von den gemurmelten Antworten der Anbeter, wurden durch die jetzt verlangsamten und weicheren Trommelschläge unterstrichen, während ungekochter Reis in das warme Blut gerührt wurde. Bauern drängten vorwärts, um ihr Teil zu nehmen, und einer nach dem anderen ging, um dies rotbefleckte Opfer auf ihre Felder zu verbreiten. In diesem Blut war Kraft. Kraft, gesunde Pflanzen hervorsprießen zu lassen und eine gute Ernte zu sichern, der spezielle Segen der Göttin Moolamma… es sei denn, der Monsungott oder der Gott der Dürre oder der Gott der Fäule kam mit einer stärkeren Kraft.

***

Etliche Tage später fiel ein weißer Mann, den er nie gesehen hatte, begleitet von mehreren Unberührbaren, durch die Pforte in die Vaisya Gemeinschaft ein. Sie standen als kleine Gruppe auf dem Platz gegenüber Vankateswamis Haus, mit dem Rücken zu Moolammas jetzt verlassenem Tempel. Einer der Inder spielte ein Harmonium, zwei andere blieben mit einem Tamburin und einer winzigen Trommel im Takt. Dabei sang die Gruppe laut mehrere unverständliche Lieder über einen fremden Gott namens Jesus. Ihre triste Darbietung stand in erbärmlichem Kontrast zu dem aufregenden und farbenfrohen Ritual, das sich erst kürzlich auf diesem Platz abgespielt hatte. Der große weiße Mann war offensichtlich ein Missionar. Vankateswami hatte von solchen Leuten gehört, war aber bis jetzt keinem begegnet.

Vankateswami kannte Christus nicht, nur dass es eine Gemeinschaft von Anhängern dieses fremden Gottes außerhalb beinahe jeden Dorfes gab, das er gesehen hatte. Sogar sein eigenes Dorf hatte eine kleine Christengemeinschaft, etwa eine halbe Meile von der Hauptsiedlung entfernt, weil sie Unberührbare waren. Das Manugesetz verlangte, solche Leute zu isolieren, die von den Göttern selbst verachtet wurden. Das war Grund genug für jede Hindukaste, Christus abzulehnen. Aber noch schlimmer, Christen nannten die Hindugötter Mythos und aßen Fleisch der Kuh, der heiligen Mutter von uns allen. 

Vankateswami war darin vertieft gewesen, in den Büchern seinen jüngsten Diebstahl zu vertuschen. Das laute Singen lenkte ihn ab und machte es schwer, die Zahlen zu addieren. Abgestoßen grunzend legte er seinen Stift hin, richtete sich gerade und begann, erschöpft seinen müden Rücken zu reiben. 

Die über den Platz dringenden Worte beleidigten jeden, der an der Ahimsa festhielt, wie jeder Hindu es muss:

Willst du frei von der Sündenlast sein? 

Im Blut ist Kraft… das kostbare Blut des Lammes!

Das war nicht nur beleidigend, es machte keinen Sinn. Ein Lamm war viel kleiner als ein Büffel. Offensichtlich kannten weiße Männer die Göttin Moolamma nicht. Er versuchte sich auf seine Arbeit zu konzentrieren, aber ein anderes Lied lenkte ihn ab:

Oh das Blut Jesus, das kostbare Blut Jesu! 

Oh das Blut Jesus, das von allen Sünden reinigt! 

Blut, das von allen Sünden reinigt? Er konnte die Logik des blutbefleckten Reis verstehen, der dem Land, auf das er gestreut wurde, Fruchtbarkeit brachte, denn der Reis selbst kam aus dem Boden. Aber wie konnte das Blut eines Lammes von Sünde reinigen? Und dieser Jesus… war Er also doch ein Lamm und kein Gott? Es spielte kaum eine Rolle – der Gott der Unberührbaren war kein Gott für ihn. Und warum sollten Hindus mit Millionen Götter einen weiteren wollen?

Das Singen hörte auf. Vankateswami nahm wieder seinen Stift und versuchte sich auf seine Arbeit zu konzentrieren. Die laute, dröhnende Stimme des Missionars machte es unmöglich. Er winkte mit einen schwarzen Buch in der Hand und rief zu der ganzen Welt, es sei die Offenbarung des wahren und einzigen Gottes, des Schöpfers, und berichtete den Weg der Erlösung. Er öffnete es und las:

Glaubwürdig ist das Wort und aller Annahme wert, dass Christus Jesus in die Welt gekommen ist, um Sünder zu retten…. (1 Timotheus 1,15)

Sünder zu retten! Vankateswami hing an jedem Wort, seine Arbeit vergessend. Konnte es für Sünder wirklich Erlösung geben? Für ihn? Eine kleine Schar hatte sich versammelt, vielleicht 30 oder 40 Sudras und Vaisyas. Sogar ein Brahmane schwebte am Rande des Platzes und tat so, als ob er nicht zuhörte. Der Fremde mit der blassen Haut erklärte, dass dieser Jesus der Gott war, der das ganze Universum erschuf, doch Er war als Mensch auf diese Erde gekommen, um Sünder zu retten. Hier wieder – Sünder zu retten! Er hatte ein perfektes, sündloses Leben gelebt, die Kranken geheilt, die Toten auferweckt, die Hungrigen gespeist, Menschen gelehrt, ihre Feinde zu lieben – aber Er wurde gehasst. Menschen hatten Seine Hände und Füße an ein Kreuz genagelt, einen Speer in Seine Seite gestoßen; und Er war als Opfer für unsere Sünden gestorben, freiwillig, weil Er uns liebte. Am dritten Tag war Er auferstanden – nicht reinkarniert – und ging zurück in den Himmel, würde aber wieder auf diese Erde kommen, um Sein Reich zu errichten. 

„Im Blut Jesu liegt die Kraft, uns von der Strafe der Sünde zu befreien“, erklärte der Missionar. „Sünde ist Rebellion gegen unseren Schöpfer, unseren eigenen Weg zu nehmen, anstatt zu leben, wie Er es vorsah. Gott sagte, der Lohn der Sünde ist der Tod… [siehe Römer 6,23]. Wir rebellieren wieder und versuchen dieser gerechten Strafe zu entkommen, klammern uns verzweifelt ans Leben, haben Angst zu sterben. Aber Jesus war willens für uns alle zu sterben. Er sagte: Folgt mir zu meinem Kreuz, akzeptiert meinen Tod als euren, sterbt mit mir, und ihr werdet Anteil an meiner Auferstehung haben, denn ich werde in euch leben [siehe Matthäus 16,24-25]. Ihr braucht die Hölle nicht zu fürchten. Die Strafe wurde bezahlt. Glaubt dieser guten Botschaft und ihr werdet den Frieden derer haben, denen vergeben wurde.“

Nach Weggang des Fremden, klangen seine Worte noch stundenlang in Vankateswamis Ohren. Es war zu gut, zu einfach, um wahr zu sein. Nach der Bhagavad-Gita war Erlösung viel schwieriger als das. Krishna rettete keine Sünder, sie müssen es selbst tun, denn er hatte zu Arjuna gesagt. „Auch wenn du der sündigste Sünder bist, wirst du alle Übertretungen im Floß des göttlichen Wissens überqueren.“ Aber wie man dieses Wissen erlangte wurde nicht klar erklärt, und die Gurus hatten viele Auslegungen. Es sollte durch Yoga kommen, denn Krishna hatte auch gesagt, „Nichts reinigt auf Erden so wie göttliches Wissen. Ein Mann, der perfekt in Yoga wird, findet sie in sich im Lauf der Zeit.“ Doch Yogis mit lebenslanger Praxis suchten noch Einheit mit Brahman. War Christi Angebot zu einfach, war Yoga gewiss zu schwierig. Viele versuchten Selbstwerdung, aber wer hatte sie wirklich erlangt? Bestimmt keiner in seinem Dorf, auch keiner, von dem er je hörte, nicht einmal die Priester oder Jaigees jüngerer Bruder. Würde einfach zu glauben, Christus sei für seine Sünden gestorben, diesen inneren Frieden schenken, den er erfolglos gesucht hatte? Es schien absurd. Und doch, wenn Gott vergeben würde….

Wenn es Vergebung gab, dann war Karma wohl hinfällig, und die ganze Idee der Reinkarnation bedeutungslos. Der Zyklus von Wiedergeburt in künftige Leben war nur das Mittel, wie Karma seinen Anteil forderte. Konnte Gott aber Sündern vergeben, weil Christus für sie gestorben war, dann forderte Karma nichts. Sein Kopf pochte.

Vankateswami schloss die Bücher, ging hinaus, und überließ Vater und Onkel ihren Kundengesprächen. Der Jasmin Geruch schwebte mächtig in der Luft. Er atmete tief, beobachtete, wie zwei Amseln eine kreischende Krähe verjagten. Er konnte nur eines tun. Er musste das Buch selbst lesen. Mit Händeklatschen rief er einen Diener und sandte ihn ins Dorf der Unberührbaren, um ein Neues Testament zu borgen.

Zuerst las er heimlich. Er verstand vieles nicht, aber es brauchte kein großes Verständnis zu sehen, dass die Hauptbotschaft des Neuen Testamentes die Erlösung von Sündern durch Christi Tod und Auferstehung war. Je mehr er las, desto lauter schien sein Gewissen zu sagen: Dies ist die Erlösung, die du suchtest. Warum nimmst du sie nicht an? Krishna kam, die Gerechten zu retten, aber welche Rettung brauchten sie? Wer wird Sünder – wie dich – retten, wenn nicht dieser Jesus? Er rang wochenlang mit dieser Frage.

Schließlich las er jeden Morgen das Neue Testament laut, wenn das Büro aufmachte, genau wie er zuvor die Bhagavad-Gita gelesen hatte. Sein Vater und Onkel kümmerten sich nicht drum und beklagten sich nicht. Kunden verweilten etwas und hörten seinem Vorlesen zu. Dörfler, und sogar Fremde, die den Platz überquerten und seine laute Stimme hörten, kamen und standen vor dem Haus, anscheinend angezogen von der Geschichte Jesu. 

Im Gegensatz zur Bhagavad-Gita, die geheimnisvoll, unklar und manchmal widersprüchlich schien, sprach dieser Jesus so einfach und direkt – und nicht von Religion oder Philosophie, sondern von Sich: Ich bin gekommen, die Verlorenen zu suchen und zu retten…. Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater als nur durch mich…. Ich und mein Vater sind eins…. Bevor Abraham war, bin ich…. Sucht in der Schrift, den sie zeugt von mir…. Kommt zu mir all ihr Mühseligen und schwer Beladenen, und ich will euch Ruhe geben…. Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir und trinke…. Ich bin der gute Hirte, der Sein Leben für die Schafe lässt…. Ich bin die Auferstehung und das Leben…. Die Stunde kommt, wenn alle in den Gräbern meine Stimme hören und hervorkommen werden…. Und viele werden zu mir sprechen, „Herr, Herr, haben wir nicht Wunder getan in deinem Namen?“ Und ich werde ihnen sagen „Weichet von mir, ich habe euch nie gekannt.“… Denn nicht jeder, der mich Herr nennt, wird ins Reich eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters tut…. Und das ist Sein Wille, dass ihr an mich glaubt. [Anmerkung: Verse frei übersetzt]

Jesus predigte keinen Wissenspfad und keine schwierigen Werke, auch keine Selbstwerdung durch Yoga und endlose Wiederholung der Silbe Om. Das war überdeutlich. Seine Aussagen waren erstaunlich in ihrer Einfachheit und beängstigend in ihrer unverblümten Direktheit: Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet… jeder, der diese meine Worte hört und sie nicht tut, der wird einem törichten Manne verglichen werden, der sein Haus auf den Sand baute…. Die Worte, die ich geredet habe, werden euch richten an diesem Tage…. Ich bin das Licht der Welt. 

Alle Menschen waren in Seiner Gegenwart verdammt, doch Er vergab denen, die Buße taten und an Ihn glaubten.

Alles, was Jesus sagte, widersprach der Religion, die Vankateswami gelernt hatte. Das störte ihn. Die Wahrheit der Wahrheiten für jeden Hindu war, er sei Gott; aber Jesus lehrte, Er alleine von allen Menschen sei Gott, und alle anderen Menschen sind von Gott durch Sünde getrennt. Das große Ziel des Hinduismus war Gottesbewusstheit durch göttliches Wissen; Jesus drängte Menschen, den Nutzen von Gottes Liebe durch Glauben an Ihn zu erhalten. Yoga war eine Zusammenstellung von Methoden, in sich hinein zu schauen, um Gott zu finden; Jesus sagte, Menschen müssten anerkennen, sie könnten sich unmöglich selbst retten und müssten Sein Opfer für ihre Sünden annehmen. Krishna hatte Arjuna gelehrt, alles außer Brahman sei Illusion und versicherte ihm, Töten sei nicht falsch, weil man nur den unwirklichen Leib und nicht das Ich tötet, das man nicht töten kann. Aber Jesus lehrte Menschen, sogar ihre Feinde zu lieben und ihr Leben zu lassen, nicht das Leben anderer zu nehmen. 

Wochen wurden zu Monaten, und immer noch las er laut jeden Tag das Neue Testament, nun ganz überzeugt, Christus und Krishna seien nicht bloß verschiedene Manifestationen desselben Gottes. Hunderte Gurus in Indien behaupteten, die letzte Reinkarnation des „Christus Geistes“ zu sein. Alle konnten nicht Recht haben. Überhaupt einer? Nicht laut diesem Buch, das behauptete, Christi Geburt durch eine Jungfrau in Betlehem hätte Ihn das erste Mal auf die Erde gebracht, nicht als Avatar, sondern als Gott, der Mensch wurde, der nur einmal für unsere Sünden starb, und das Erlösungswerk ein für allemal vollendete.

Jesus beanspruchte, der einzige Weg zu sein… und wenn das stimmte, lag Krishna falsch. Beide konnten nicht Recht haben. Vankateswami grübelte darüber Wochen nach, und suchte verzweifelt, dieser Logik zu entkommen. Gandhi hatte Jesus bewundert und blieb Hindu. Gründlich darüber nachdenkend kam Vankateswami zum Schluss, es mache keinen Sinn, so sehr er Gandhi respektierte. Wenn Jesus bloß ein weiterer Gott war, warum sollte er sich mit ihm überhaupt abgeben? Der Hinduismus hatte bereits mehr als genug Götter. Seine Besonderheit machte Jesus begehrenswert. Er alleine war für unsere Sünden gestorben, auferstanden und versprach Vergebung und ewiges Leben für alle, die an Ihn glaubten. Kein anderer Gott war wie Er! Wenn Jesus war, was Er behauptete, dann war der ganze Rest Schwindler.

Das war der Haken. Es war schlecht genug, den Gott der Unberührbaren zu akzeptieren. Aber sollte die Annahme von Jesu Tod für unsere Sünden der einzige Weg sein, dann konnte die perfekte Praxis von Yoga, heilige Bäder im Ganges, Götzenopfer, Streben nach mystischem Wissen und Gottesbewusstheit durch Meditation nur sein, was Jesus in Johannes 10,1 sagte: „wer… anderswo hineinsteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber.“ Diesen Jesus anzunehmen war wie sterben, dem Leben sterben, wie man es leben würde. Kein Wunder, dass Jesus gesagt hatte, um Sein Jünger zu sein, müsse man sich verleugnen, sein Kreuz auf sich nehmen und Ihm nachfolgen. Vankateswami hatte Angst. Es würde ihn alles kosten, diesen Jesus anzunehmen.

Große Krisen lösen sich oft unerwartet und einfach. Er las das Neue Testament wie üblich laut. Mehrere Kunden hörten zu. Er hatte das achte Kapitel von Hebräer erreicht. Wie eine Reihe weiterer im ganzen Buch war der zwölfte Vers vom Eigener des Buches rot unterstrichen worden. Vankateswami las ihn zweimal, denn er schien so wichtig. „denn ich werde gnädig sein gegen ihre Ungerechtigkeiten, und an ihre Sünden und ihre Gesetzlosigkeiten werde ich nicht mehr gedenken.“ Nochmal lies er seine Augen über die Worte laufen und etwas ihn ihm sagte. Ja, ich glaube das. Gott kann mir vergeben, weil Jesus für meine Sünden starb.

„Ich werde gnädig sein gegen ihre Ungerechtigkeiten….“ So lange und hart hatte er sich erfolglos abgemüht, rechtschaffen zu werden. Wie sehr brauchte er Gottes Gnade und Vergebung! Er brauchte Erlösung, die nicht von seinen Verdiensten abhing, sondern vom Opfer des Einen, der in der Lage war, an seiner Stelle zu sterben. „An ihre Sünden und ihre Gesetzlosigkeiten werde ich nicht mehr gedenken. Diese Verheißung nahm seine Furcht weg. Es war für immer erledigt.

„Danke Herr”, sagte er flüsternd. „Danke dir.“ Die Krise war vorbei und er hatte es kaum bemerkt.

***

Teil Eins der Geschichte: http://www.thebereancall.org/content/auf-der-suche-nach-erl-sung