Verteidigt den Glauben 2014_07 | thebereancall.org

Hunt, Dave

Verteidigt den Glauben

Unser monatlicher, spezieller Artikel aus Dave Hunts Buch mit demselben Titel.

Biblische Antworten auf herausfordernde Fragen

Was ist mit den Manuskripten?

Frage: Ich verstehe es so, dass die Bibel, die wir haben, von einer Handvoll antiker Manuskripte kommt, die Kopien von Kopien von Kopien der Originale sind, die lange verloren sind. Diese Originale, besonders für das Alte Testament, könnten mehrere Tausend Jahre älter als die ältesten Manuskripte sein. Woher wissen wir, dass das, was wir heute haben, diesen Originalen auch nur nahe kommt?

Antwort: Bernhard Ramm erinnert uns: „Juden bewahrten ihn [den Alttestamentlichen Text] wie kein anderes Manuskript je bewahrt wurde… sie überwachten jeden Buchstaben. In ihrer Kultur hatten sie spezielle Kategorien von Leuten, deren einzige Aufgabe es war, diese Dokumente zu bewahren und mit praktisch perfekter Genauigkeit zu übertragen – Schriftgelehrte, Gesetzesgelehrte, Massoreten. Wer zählte je die Silben und Worte von Plato oder Aristoteles, Cicero oder Seneca [wie es die Juden beim Alten Testament taten]?“ Kein Wunder also, dass die Jesaja Rolle, die unter den Schriftrollen vom Toten Meer gefunden wurde, nach 1.000 Jahren Kopieren keine signifikante Abweichung zeigte. Wie bereits erwähnt, gibt es im Gegensatz dazu viele Fragen beim Text von Shakespeare, der nur etwa 400 Jahre alt ist.

Der biblische Gelehrte F.F. Bruce schreibt: „Es gibt auf der Welt keine Masse an antiker Literatur, die sich solch einer Fülle guter textlicher Beglaubigung erfreut, wie das Neue Testament.“ J. Harold Greenlee erklärt: „Die Zahl der verfügbaren Manuskripte des Neuen Testamentes ist überwältigend größer als die jedes antiken Literaturwerks… und die frühesten, erhaltenen Schriften des Neuen Testamentes wurden viel näher am Datum der Originalschriften geschrieben….“ Zum Vergleich hier einige wohl-akzeptierte, antike, säkulare Werke, wo wir den Verfasser, das Datum, wann sie geschrieben wurden (BC = vor Christus), die Zahl der überlebenden Manuskripte und die Anzahl von Jahren zwischen Original und ältester Kopie auflisten:

Sophokles

496-406 BC

100

1,400

Herodot

480-425 BC

8

1,300

Europides

480-406 BC

9

1,500

Thucydides

460-400 BC

8

1,300

Plato

427-327 BC

7

1,200

Aristoteles

384-322 BC

5

1,400

Demosthenes

383-322 BC

200

1,300

Caesar

100-44 BC

10

1,000

Lucretius

60 BC

2

1,600

Tacitus

100 BC

20

1,000

Dagegen gibt es 24.600 Kopien von neutestamentlichen Manuskripten, von denen einige innerhalb eines Jahrhunderts nach den Originalen geschrieben wurden, und viele andere nach ungefähr 300 bis 400 Jahren. Warum also hören wir beständig die falschen Behauptungen, biblische Manuskripte seien nicht verlässlich? Die Tatsache, dass diese Lüge in akademischen Kreisen fortbesteht, demonstriert das extreme Vorurteil gegen die Bibel aufgrund von dem, was sie sagt. Gottes Wort überführt das Gewissen. Wie interessant, dass bei anderen antiken Werken nie Fragen über die Genauigkeit der Manuskripte gestellt werden – es sei denn, sie bieten Beweise für die Gültigkeit der Bibel. Die Jüdischen Altertümer von Josephus bieten beträchtliche Beglaubigung des Neuen Testaments und vom Leben und Tod Jesu, daher werden auch sie bösartig angegriffen.

Die Bibel ist das meistzitierte Buch der Welt, tausende Male mehr als jedes säkulare Werk. Das gilt nicht nur heute, sondern war schon immer der Fall. Folglich kann man durch Zitate, die in persönlichen Briefen und Episteln enthalten sind, die innerhalb eines Jahrhunderts nach dem Missionsbefehl Christi geschrieben wurden, das gesamte Neue Testament reproduzieren und einen Großteil des Alten. 

Unvergleichliche Verlässlichkeit

Zur Richtigkeit der alttestamentlichen Manuskripte und ihrer Verlässlichkeit müssen wir folgendes von Princeton’s Robert D. Wilson in seinem Buch Scientific Investigation of the Old Testament berücksichtigen. Er sprach mehr als 40 semitische Sprachen flüssig und war einer der bedeutendsten Sprachexperten und Gelehrten aller Zeiten. Professor Wilson schreibt:

„Fünfundvierzig Jahre lang… habe ich mich unentwegt der einen großen Studie des Alten Testaments gewidmet, in allen seinen Sprachen, in all seiner Archäologie, in all seinen Übersetzungen.

„Die Bibelkritiker, die an sie herangehen, um daran herumzunörgeln… nehmen für sich alles Wissen und Wirksamkeit und Liebe zur Wahrheit in Anspruch. Eine ihrer Lieblingsphrasen ist, „alle Gelehrten stimmen überein“. Wenn ein Mensch [das sagt]… will ich wissen, wer die Gelehrten sind und warum sie übereinstimmen. Woher beziehen sie ihre Beweise…? Ich verwehre jedem, einen Angriff auf das Alte Testament zu machen, aufgrund von Beweisen, die ich nicht untersuchen kann….

„Nachdem ich die erforderlichen Sprachen gelernt hatte, nahm ich die Untersuchung jedes Konsonanten im hebräischen Alten Testament in Angriff. Es gibt etwa 1.25 Millionen davon; und ich brauchte viele Jahre, um meine Aufgabe zu erledigen. Ich musste die Veränderungen des Textes beachten… in den Manuskripten oder den Notizen der Massoreten… oder in den zahlreichen Versionen oder in den Parallelstellen oder in den mutmaßlichen Korrekturen der Kritiker; und dann musste ich die Ergebnisse klassifizieren… um die Kritik am Alten Testament auf eine absolut objektive Wissenschaft zu reduzieren; etwas, was auf Beweisen beruht, nicht auf Meinungen….

„Das Ergebnis jener 45-jährigen Studie, die ich dem Text gewidmet hatte, war dieses: Ich kann bestätigen, dass es keine einzige Seite im Alten Testament gibt, über die wir irgendeinen Zweifel haben müssen….

„[Als Beispiel, um seine Genauigkeit zu veranschaulichen]: Es gibt 29 antike Könige, deren Namen nicht nur in der Bibel, sondern auch auf Denkmälern ihrer Zeit erwähnt wurden…. In diesen 29 Eigennamen gibt es 195 Konsonanten. Doch wir finden, dass es in den Dokumenten des hebräischen Alten Testaments nur zwei oder drei von den 195 gibt, bei der es eine Frage geben kann, ob sie in genau derselben Weise geschrieben wurden, wie sie auf ihren eigenen Denkmälern beschriftet waren [welche Archäologen bis heute entdeckt haben]. Manche davon gehen 4.000 Jahre zurück und sind so geschrieben, dass jeder Buchstabe deutlich und richtig ist….

„Vergleichen sie diese Genauigkeit mit… dem größten Gelehrten seines Zeitalters, dem Bibliothekar von Alexandria 200 vor Christus. Er stellte einen Katalog der ägyptischen Könige zusammen, insgesamt 38. Nur 3 oder 4 von allen sind erkennbar. Er machte auch eine Liste der Könige von Assyrien; nur in einem Fall können wir sagen, wer gemeint ist; und dieser eine ist nicht richtig geschrieben. Oder nehmt Ptolemäus, der ein Register von 18 babylonischen Königen anfertigte. Nicht einer von ihnen ist richtig geschrieben; man könnte sie überhaupt nicht herausfinden, wenn man nicht aus anderen Quellen wüsste, worauf er sich bezieht.

„Wenn jemand über die Bibel redet, fragt ihn über die darin erwähnten Könige. Sie verweist auf 29 Könige und auf zehn verschiedene Länder zu denen diese 29 gehören; alle finden sich in der Bibel und auf Denkmälern. Jeder von ihnen erhält in der Bibel seinen richtigen Namen, das richtige Land, und ist in korrekter chronologischer Ordnung platziert. Denken sie, was das bedeutet…!

„Während das Studium der religiösen Systeme der antiken Völker gezeigt hat, dass sie nach Gott tasteten, kann man nirgendwo erkennen, dass sie ein klare Auffassung des Einen, Wahren Gottes erlangt hatten, dem Schöpfer, Bewahrer, Richter, Retter und Heiligmacher Seiner Leute. Ihre Religionen waren äußerlich; die alttestamentliche Religion ist im Wesentlichen eine des Verstandes und Herzens; eine Religion der Liebe, Freude, Glauben, Hoffnung und Errettung durch die Gnade Gottes. Wie können wir dies erklären?

„Die Propheten Israels verkündeten, ihre Lehre sei von Gott. Die moderne Kritikerschule steht diesem Anspruch feindlich gegenüber. Sie sagen, die Propheten äußerten die Vorstellungen ihrer eigenen Zeit, und sie wären durch ihre Umwelt beschränkt gewesen. Aber wenn dies so ist, wie kam es zustande, dass diese großartigen Botschaften der Hoffnung und Errettung weder von den Orakeln von Theben und Memphis, noch von Delphi und Rom, noch von Babylon, noch von den Wüsten Mediens geäußert wurden, sondern von den Schafhürden und bescheidenen Hütten Israels, ja von den Gefangenen am Fluss eines fremden Landes?“

Auszug aus Verteidigt den Glauben (Seiten 75-79 – englische Originalausgabe) von Dave Hunt