Verteidigt den Glauben 2015_03 | thebereancall.org

Hunt, Dave

Mehr Widersprüche bei Petrus Leugnen?

Frage: In einem Papier, das von einer Gruppe von Atheisten veröffentlich wurde, las ich etwas darüber, wie Petrus den Herrn verleugnete. Es verwirrte mich. Es erklärte, Petrus zweites Leugnen erfolgte laut Markus als Antwort auf die Frage derselben Magd, die sein erstes Leugnen herbeiführte (Markus 14,69). Aber Matthäus 26,71 sagt, es sei eine andere, und Lukas 22,58 sagt, es sei ein Mann. Markus 14,66-69 und Matthäus 26,71 berichten, Petrus habe nach dem ersten Leugnen das Feuer im Hof verlassen und sei zum Tor gegangen, wo er von irgendjemandem befragt wurde. Aber Johannes 18,25 besagt, Petrus hätte sich am Feuer im Hof gewärmt, als er befragt wurde. Wie können wir dies alles in Einklang bringen.

Antwort: Ich bin immer beeindruckt, wie viel Zeit und Mühe Kritiker aufwenden, wenn sie Schwachstellen in der Bibel zu finden suchen. Jemand musste sehr schwer arbeiten, um diese Reihe scheinbarer Widersprüche zusammen zu stellen. Es ist ein weiteres Beispiel, wo der Wunsch, Diskrepanzen zu finden, begierig nicht vorhandene Probleme schafft.

Markus 14,69 sagt klar „eine Magd“ [in der KJV; in vielen deutschen Bibelversionen steht die Magd], nicht dieselbe Magd, was mit Matthäus „eine andere“ übereinstimmt. Lukas 22,58 sagt nicht, es sei ein Mann, der ihn befragte. Es wird auf Deutsch mit „Mensch“ übersetzt. Es könnte ein von Petrus üblicherweise gebrauchter Ausdruck sein; und wenn nicht, dann hat ihn Petrus wahrscheinlich benutzt, weil Männer dabeistanden, die die Frage der Magd hörten. Sie wisperte nicht in Petrus Ohr, um ihm die Verlegenheit zu ersparen! Petrus Hauptsorge war offensichtlich, sich vor den Augen der mit ihm um das Feuer stehenden Männer zu verteidigen, die diese verurteilenden Anschuldigungen hörten.

Beim Herbeiführen des zweiten Leugnens spricht die Magd, wie man erwarten würde, tatsächlich nicht nur zu Petrus, sondern den Männern, die sich am Feuer mit ihm wärmten. Das wird aus Matthäus 26,71 deutlich („sprach zu denen, die dort waren“) und Markus 14, 69 („begann sie wieder und sprach zu den Umstehenden“). Lukas 22,60 zeigt deutlicher, dass die Männer um Petrus bei seiner Befragung mitmischten, genau wie man es erwarten würde. Kein Wunder, dass er sagte, „Mensch….“). In diesen Berichten gibt es nichts Widersprüchliches, obgleich sie aus leicht verschiedenen Perspektiven erzählt werden. Auf einem Widerspruch zu beharren, verrät, dass der Wunsch der Vater des Gedankens ist.

Was Petrus „sei zum Tor gegangen“ betrifft, so findet sich diese Aussage oder Andeutung in keinem der Berichte. Johannes sagt uns, Petrus habe, als er zunächst ankam, kurz vor der Tür gestanden, bis er hereingebracht wurde. Matthäus, Markus und Lukas stimmen überein, dass Petrus im Hof des Hohepriesters war, dann in den Vorhof hinausging, sich aber während der drei Verleugnungen immer noch innerhalb des Palastes befand.

Auszug aus Verteidigt den Glauben (Seiten 100-102 – englische Originalausgabe) von Dave Hunt