Verteidigt den Glauben 2016_02 | thebereancall.org

Hunt, Dave

Was ist mit Bewegen von Bergen durch Glauben?

Frage: Jesus sagte überdeutlich: „Wenn ihr Glauben hättet wie ein Senfkorn, so würdet ihr zu diesem Berg sprechen: Hebe dich weg von hier dorthin! und er würde sich hinwegheben; und nichts würde euch unmöglich sein“ (Matthäus 17,20). Ich habe noch nie gehört, wie ein Christ einen Berg bewegte, und von keinem gehört, dem nichts unmöglich ist. Doch es gibt absolut keine Bedingungen; dies Versprechen ist eindeutig. Entweder logen Matthäus und Lukas (der seine eigene Version gibt – 17,6) oder Jesus. Was trifft zu? In beiden Fällen hat sich die Bibel als widersprüchlich erwiesen, oder nicht?

Antwort: Weder Matthäus noch Lukas oder Christus logen. Lasst uns sorgfältig mit passender Ehrfurcht an die Bibel herangehen. Sogar wenn wir nicht jede Schwierigkeit in der Bibel rasch erklären oder schlichten können, ist der bekräftigende Beweis für die Genauigkeit und Authentizität jener Stellen, die wir verstehen können, so überwältigend und zeigt ihren göttlichen Ursprung. R.A. Torrey erinnert uns:

Was hielten wir von einem Anfänger in Algebra, der eine halbe Stunde vergeblich versucht hat, ein schwieriges Problem zu lösen, und dann erklärte, es gebe für das Problem keine Lösung, weil er keine finden konnte….

Die Schwierigkeiten für den, der bestreitet, die Bibel sei göttlichen Ursprungs und Autorität, sind weit zahlreicher und gewichtiger als jene für den, der an ihren göttlichen Ursprung und Autorität glaubt. [R. A. Torrey, Difficulties in the Bible: Alleged Errors and Contradictions (Moody Press, no date), pp. 9-10.]

In diesem Fall entsteht der scheinbare Konflikt durch ein Missverständnis von Glauben. Er ist keine Kraft, die auf Umstände, Leute oder Dinge gerichtet werden kann, um sie an den eigenen Bestrebungen und Wünschen auszurichten. Wäre dies der Fall, dann erzählte Christus uns, seine verborgene Geisteskraft sei so unglaublich stark, dass wir nur einen winzigen Teil davon bräuchten (so groß wie ein kleines Senfkorn), um das Gewünschte zu bewirken. Der Mensch würde dann das Universum kontrollieren, nicht Gott. Solche Macht in Menschenhand wäre erschreckend. Zum Glück ist das nicht der Fall und Christus prophezeite es auch nicht.

Glaube ist keine Macht, die man besitzt, sondern vollkommenes Vertrauen auf und Abhängigkeit von einer Person oder einer Sache. Glaube muss ein Objekt haben. Niemand und nichts ist unser totales Vertrauen wert außer Gott. Jesus sagte „Habt Glauben an Gott“ (Markus 11,22). Was also ist Glaube? Er ist zuversichtliches Vertrauen in die Liebe, Gnade, Macht und Weisheit Gottes. 

Leicht lässt sich die Absurdität von „Glauben” als eine Macht, die der Mensch handhabt, zeigen. Angenommen, zwei Menschen wollen einen Berg bewegen, aber jeder in eine andere Richtung. Wer wird wann und wohin den Berg bewegen, wie er will? Wer den meisten Glauben hat? Christus zerstört dieses übliche Missverständnis, indem Er sagt, es brauche nur sehr wenig Glaube, um einen Berg zu bewegen.

Gott alleine – nicht Glaube – bewegt Berge

Die Berge (oder sonst was), werden sich nicht durch Glaubenskraft bewegen, denn Glaube hat an sich keine Kraft. Der Berg wird nur durch die Kraft Gottes bewegt. Er bewegt sich daher nur dann, wenn und wohin ihn Gott bewegen will. 

Keiner kann also glauben, ein Berg werde sich zu bestimmter Zeit in eine bestimmte Richtung bewegen, es sei denn er weiß, dass es Gottes Wille ist. Wie kann er die Einsicht und Zuversicht gewinnen? Offensichtlich nur, wenn er Gott persönlich kennenlernt und lernt, Ihm zu vertrauen. Es wäre größte Torheit, einem Fremden oder jemandem zu vertrauen, der seine Zuverlässigkeit nicht gezeigt hat.

Glaube bringt uns in Kontakt mit Gott, und bewirkt, dass wir Gott kennen und vertrauen und Seinen Willen kennen. Durch Glauben kann der Mensch das Werkzeug werden, Gottes Willen hier auf Erden zu erfüllen. Wirkliche Berge werden kaum jemals bewegt. Das wäre jedoch möglich, sollte es Gottes Wille sein. Jesus brauchte das extreme Beispiel, dass ein Berg als Reaktion auf unseren Glauben an Gott bewegt werde, um zu zeigen, es sei denen nichts unmöglich, die in Kontakt mit Gott stehen und gehorsame Gefäße Seiner Ziele und Macht sind.

Auszug aus Verteidigt den Glauben (Seiten 131-33  – englische Originalausgabe) von Dave Hunt