Was denkt ihr vom Himmel? | thebereancall.org

McMahon, T.A.

Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist; denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit dem Christus in Gott. Wenn der Christus, unser Leben, offenbar werden wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit. – Kolosser 3,2-4

Wenn ich zurückgehen könnte und etwas bezüglich meiner Einstellung zum Wandel mit dem Herrn seit beinahe vier Jahrzehnten korrigieren könnte, so wünschte ich mir, schon früh eine mehr auf die Ewigkeit gerichtete Perspektive gehabt zu haben. Ich nahm den Spruch „zu himmlisch gesinnt, nicht tauglich für die Erde“ nicht wirklich für bare Münze, aber in manchen Wegen reflektierten meine Gedanken und Handlungen diese Vorstellung. Ich bin jetzt viel älter, was gewiss die Menge an Zeit erhöht hat, in der ich über den Himmel nachdenke. Ich bin sicher, das passiert allen Senioren wie uns, die den Herrn kennen und lieben. Mit Ihm in Ewigkeit zu sein ist ein aufregender Wunsch, der für uns bald Wirklichkeit wird, wenn nicht – noch besser – der Herr den Termin durch Seine unmittelbar bevorstehende Rückkehr für Seine Heiligen vorzieht. 

Was ist dann mit jenen wiedergeborenen jungen Leuten, die ihre Lebensreise beginnen, sich auf College, Karriere, Ehe, den Aufbau einer Familie und all die anderen wunderbaren Gelegenheiten freuen, die das Leben bieten kann? Für viele ist der Himmel ein fernes Ziel und eine entlegene Hoffnung. Ja, er ist eine angenehme Vorstellung, aber das ist „weit entfernt auf dem Lebensweg“, so denken viele. Manche mögen sogar klagen, das Leben mit Gedanken an den Himmel zu füllen sei die Torheit eines Träumers oder weise auf eine realitätsferne Mentalität hin, die sich davor scheut, sich mit den wirklich wichtigen Problemen des Lebens zu beschäftigen und als unbrauchbar und sogar fahrlässiges Verhalten betrachtet werden kann. 

Leute können sich ihre Vorstellungen über den Himmel zurechtmachen und tun es, aber uns allen ist besser gedient, wenn wir zu dem Einen gehen, der den Himmel schuf und der uns die Wahrheit darüber und seinen Zweck offenbart hat. Dieser ist natürlich Gott, und Sein Wort. Es obliegt uns, die Schriften nach der Wahrheit über den Himmel zu untersuchen – die Gott alleine bereitstellen kann und das auch gemacht hat.

Zunächst mal ist der Himmel ein realer Ort. Er ist kein Wunschort, wo es nach Ende unseres Lebens auf der Erde „irgendwie angenehm zu residieren“ ist. Er ist weder eine Vergnügungsinsel noch die ewigen Jagdgründe der Indianer, noch das Walhalla der Wikinger, noch das ewige Häuschen am See, das wir immer haben wollten. Wir finden dort nichts, was die Befriedigung des Selbst anspornt – nichts zur Erfüllung der Fleischeslust – denn dies würde die herrlichen Wunder überaus schmälern, die Gott für den Gläubigen vorbereitet hat!

Der Himmel ist ein freudiges Geheimnis: „sondern, wie geschrieben steht: Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört und keinem Menschen ins Herz gekommen ist, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben“ (1 Korinther 2,9). Es wird eine Umwelt der Glückseligkeit sein, die kein irdisches Gegenstück hat, und wir sind gesegnet, von einigen irdischen Erfahrungen zu lesen, die dort nicht gefunden werden: „Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, weder Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen“ (Offenbarung 21,4).

Die ganze Schrift beschreibt den Himmel als einen Ort, wo jene, die gerettet sind, Belohnungen für ihre fruchtbaren Werke auf Erden erhalten werden: „Wir sind aber überzeugt, ihr Geliebten, dass euer Zustand besser ist und mit der Errettung verbunden ist, obgleich wir so reden. Denn Gott ist nicht ungerecht, dass er euer Werk und die Bemühung in der Liebe vergäße, die ihr für seinen Namen bewiesen habt, indem ihr den Heiligen dientet und noch dient“ (Hebräer 6,9-10). Der eigene ewige Schatz wird durch gute Werke hervorgebracht: „Den Reichen… gebiete… sie sollen Gutes tun, reich werden an guten Werken, freigebig sein, bereit, mit anderen zu teilen, damit sie das ewige Leben ergreifen und so für sich selbst eine gute Grundlage für die Zukunft sammeln“ (1 Timotheus 6,17-19). Beständig wird uns gesagt, „Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo die Motten und der Rost sie fressen und wo die Diebe nachgraben und stehlen“ (Matthäus 6,19), sondern bringt vielmehr hervor „einen Schatz, der nicht vergeht, im Himmel, wo kein Dieb hinkommt und keine Motte ihr Zerstörungswerk treibt“ (Lukas 12,33). Hier werden irdische Güter, die zeitlich sind, mit einem himmlischen Schatz verglichen, der ewig ist. Jesus sagte dem reichen, jungen Mann, dessen Wohlstand sein Herz eingenommen hatte, „so geh hin, verkaufe, was du hast, und gib es den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben; und komm, folge mir nach“ (Matthäus 19,21).

Wir wissen nicht, was „Schatz im Himmel“ genau bedeutet, aber wir wissen, dass sein Wert alles bei weitem übertrifft, was unser irdisches Leben hat oder hervorbringen kann. Angefangen vielleicht mit den freundlichen Worten Jesu, „Wohl getan du guter und getreuer Knecht“, werden dazu Belohnungen und Kronen gehören, wie auch Gelegenheiten, im Millennium mit unserem Heiland und König zu regieren und zu herrschen (Offenbarung 20,6). Nochmal, „Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört und keinem Menschen ins Herz gekommen ist, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben.“ Was immer Gott überdies bereitet hat wird, so äußerst wunderbar es sein mag, dennoch im Vergleich mit der Tatsache verblassen, dass wir in der Gegenwart Jesu sind, den wir lieben und der uns mehr liebt, als wir fassen können. „Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen“ (Johannes 17,3). „Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen; wenn nicht, so hätte ich es euch gesagt. Ich gehe hin, um euch eine Stätte zu bereiten. Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit auch ihr seid, wo ich bin“ (Johannes 14,2-3). Egal was Jesus vorbereitet hat, nichts könnte für die Gläubigen besser sein, als dort zu sein, wo Er ist. Paulus war sich dieser freudigen Erwartung voll bewusst, als er schrieb, „Denn für mich ist Christus das Leben, und das Sterben ein Gewinn. Wenn aber das Leben im Fleisch mir Gelegenheit gibt zu fruchtbarer Wirksamkeit, so weiß ich nicht, was ich wählen soll. Denn ich werde von beidem bedrängt: Mich verlangt danach, aufzubrechen und bei Christus zu sein, was auch viel besser wäre;“ (Philipper 1,21-23). Es ist viel besser, denn unser „Leben ist verborgen mit dem Christus in Gott“ und wenn „der Christus, unser Leben, offenbar werden wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit“ (Kolosser 3,3-4). Ewig bei Jesus zu sein ist sowohl der Zweck wie auch der Höhepunkt des Lebens. Es ist der Daseinszweck des Gläubigen, sein Lebensinhalt.

Was also ist das Kriterium für den Eintritt in den Himmel? Als die Religionsführer Jesus fragten, was sie tun müssten, um die Werke Gottes zu wirken, erwiderte Er, „Das ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat“ (Johannes 6,28-29). Das ist die einzige zu erfüllende Bedingung. Der Kerkermeister in Philippi erhielt die Aufforderung: „Glaube an den Herrn Jesus Christus, so wirst du gerettet werden“ (Apostelgeschichte 16,31). Petrus verkündete ebenso, „Und es ist in keinem anderen das Heil, denn auch kein anderer Name ist unter dem Himmel, der unter den Menschen gegeben ist, in welchem wir errettet werden müssen“ (Apostelgeschichte 4,12 ELB1905). Das Evangelium zu glauben – die gute Nachricht, dass Jesus, der eingeborene Sohn Gottes, die volle Strafe für unsere Sünden bezahlte – versöhnt uns mit Gott und macht uns fit für das ewige Leben mit Christus. Der Psalmist schreibt, „so fern der Osten ist vom Westen, hat er unsere Übertretungen von uns entfernt“ (Psalm 103,12), was Paulus in Römer 6,22 unterstreicht: „Jetzt aber, da ihr von der Sünde frei und Gott dienstbar geworden seid, habt ihr als eure Frucht die Heiligung, als Ende aber das ewige Leben.“ Sünde ist immer noch ein Faktor im zeitlichen Leben eines Gläubigen, aber die unendliche Strafe dafür ist vollkommen bezahlt und ihre Macht wird an der Himmelspforte aufhören. Nochmal, dass wir in den Himmel kommen, einem Ort, wo die Sünde nicht auftreten kann, ist nur aufgrund von Jesus möglich, „der sich selbst für uns hingegeben hat, um uns von aller Gesetzlosigkeit zu erlösen und für sich selbst ein Volk zum besonderen Eigentum zu reinigen, das eifrig ist, gute Werke zu tun“ (Titus 2,14).

Die Bibel stellt den Himmel nicht als den Ort für Gläubige vor, wohin sie ziehen können, nachdem sie ihr Bestes gegeben haben, um die Welt für das Reich Gottes in Form zu bringen. Das wird nicht geschehen. Das Reich Gottes wird erst auf der Erde offenbar werden, wenn der König selbst zurückkehrt. Und Er wird mit denen zurückkehren, deren Aufenthalt im Himmel war, während die Erde und ihre Bewohner der weltweiten Zerstörung durch Gottes gerechtes Gericht ausgesetzt waren. „Denn dann wird eine große Drangsal sein, wie von Anfang der Welt an bis jetzt keine gewesen ist und auch keine mehr kommen wird“ (Matthäus 24,21). Der Prophet Jeremia verweist darauf als „eine Zeit der Drangsal… für Jakob“, aus der der Überrest Israels gerettet werden wird (Jeremia 30,7).

Was sagt all das obige über unsere Aktivitäten hier auf Erden? Zum größten Teil wurde das, was die Schrift lehrt, sogar von denen, die behaupten Christen zu sein, an den Rand gedrängt, wenn nicht gänzlich abgewiesen. Die Menschheit hat versucht, ihr eigenes utopisches Reich aufzurichten, von der Zeit Babels über das Heilige Römische Reich, Calvins „Reich“ in Genf, Hitlers Drittes Reich, durch die Kingdom Now und Ergreife die Herrschaft Enthusiasten, die Christlichen Rekonstruktionisten und die Befürworter der Erweckungskoalition bis zu vielen heutigen Sekten. Die gleiche biblisch falsche Mentalität haben auch jene Christen, die die Lösung der Weltprobleme wie Krankheit, Hunger, Armut, Analphabetismus, Unmoral und soziale Ungerechtigkeit hervorheben. Obgleich einige dieser Organisationen auch das Evangelium bei ihren „guten Werke“ Bemühungen weitersagen, ist die Mehrheit von dem abgedriftet, was Christus gebot: „So geht nun hin und macht zu Jüngern alle Völker, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie alles halten, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Weltzeit! Amen“ (Matthäus 28,19-20). Da Sünde im Ursprung all der Weltprobleme liegt, sind sogar gute Werke, egal wie aufrichtig, die die Errettung, die nur Christus gewähren kann, vermeiden, antichristliche Unterfangen.

Der Missionsbefehl wird nicht nur durch zahlreiche Formen der „Erlösung durch Werke“ untergraben, sondern man lehnt auch einen sehr erheblichen Schwerpunkt der Schrift ab: und zwar müssen an Christus Gläubige verstehen, dass dieser Planet nicht unser Heim ist, sondern einfach ein Startpunkt, der für unsere zeitliche Existenz gedacht ist, die das Ziel hat, in aller Ewigkeit bei Jesus zu sein. Wir sind hier Gäste, Pilger, an den Himmel gebunden, um bei unserem Heiland zu sein. „Wenn jemand mir dienen will, so folge er mir nach; und wo ich bin, da soll auch mein Diener sein; und wenn jemand mir dient, so wird ihn [mein] Vater ehren. Vater, ich will, dass, wo ich bin, auch die bei mir seien, die du mir gegeben hast, damit sie meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast; denn du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt“ (Johannes 12,26; 17,24). Wir dürfen den Bericht der Schrift nicht vergessen, dass dieses derzeitige Universum nach der Tausendjährigen Herrschaft Jesu auf das Ende zusteuert: „Es wird aber der Tag des Herrn kommen wie ein Dieb in der Nacht; dann werden die Himmel mit Krachen vergehen, die Elemente aber vor Hitze sich auflösen und die Erde und die Werke darauf verbrennen“ (2 Petrus 3,10).

Wer Christen missbilligt, die durch die Hoffnung auf den Himmel hoch motiviert sind, hat die Schrift nicht gelesen, oder wenn doch, glaubt er ihr offensichtlich nicht. Kapitel 11 von Hebräer beschreibt die Glaubenshelden als „Gäste ohne Bürgerrecht und Fremdlinge… auf Erden“, die „nach einem besseren, nämlich einem himmlischen [Vaterland]“ trachteten und sagt noch „deren die Welt nicht wert war“ (Hebräer 11,13.16.38). Man beklagt, das Hauptaugenmerk auf den Himmel resultiere in einer „Nichtstun“ Zeit hier auf der Erde. Nochmal, solche Nörgler nehmen das Wort Gottes nicht beim Wort. Immer wieder finden wir Verse, die uns zur Heiligkeit und Fruchtbarkeit auf der Erde ermahnen, während wir uns auf den Himmel freuen: „Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch, und euer ganzes [Wesen], der Geist, die Seele und der Leib, möge untadelig bewahrt werden bei der Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus“ (1 Thessalonicher 5,23); „Sie sollen Gutes tun, reich werden an guten Werken, freigebig sein, bereit, mit anderen zu teilen, damit sie das ewige Leben ergreifen und so für sich selbst eine gute Grundlage für die Zukunft sammeln“ (1 Timotheus 6,18-19); „Und wenn ihr den als Vater anruft, der ohne Ansehen der Person richtet nach dem Werk jedes einzelnen, so führt euren Wandel in Furcht, solange ihr euch hier als Fremdlinge aufhaltet“ (1 Petrus 1,17). „Da nun dies alles aufgelöst wird, wie sehr solltet ihr euch auszeichnen durch heiligen Wandel und Gottesfurcht, indem ihr das Kommen des Tages Gottes erwartet und ihm entgegeneilt, an welchem die Himmel sich in Glut auflösen und die Elemente vor Hitze zerschmelzen werden! Wir erwarten aber nach seiner Verheißung neue Himmel und eine neue Erde, in denen Gerechtigkeit wohnt. Darum, Geliebte, weil ihr dies erwartet, so seid eifrig darum bemüht, dass ihr als unbefleckt und tadellos vor ihm erfunden werdet in Frieden“ (2 Petrus, 3,11-14).

Jesus teilte uns eine Reihe von Gleichnissen mit, die uns belehren, wie wir als Gläubige den Himmel betrachten sollten. Deshalb müssen wir Seine Worte beherzigen, um bei unserer Pilgerreise durch dieses zeitliche Leben nicht abgelenkt zu werden. „Da traten die Jünger herzu und sprachen zu ihm: Warum redest du in Gleichnissen mit ihnen? Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Weil es euch gegeben ist, die Geheimnisse des Reiches der Himmel zu verstehen; jenen aber ist es nicht gegeben“ (Matthäus 13,10-11). Wer Christus ablehnt, wird auch den Himmel ablehnen. Wie wichtig sollte nun der Himmel im Leben der Gläubigen sein? Nichts hier sollte ihn verdrängen. „Wiederum gleicht das Reich der Himmel einem verborgenen Schatz im Acker, den ein Mensch fand und verbarg. Und vor Freude darüber geht er hin und verkauft alles, was er hat, und kauft jenen Acker. Wiederum gleicht das Reich der Himmel einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte. Als er eine kostbare Perle fand, ging er hin, verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie“ (Matthäus 13,44-46).

„Wenn ihr nun mit Christus auferweckt worden seid, so sucht das, was droben ist, wo der Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes. Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist“ (Kolosser 3,1-2). „Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein“ (Lukas 12,34). „Unser Bürgerrecht aber ist im Himmel, von woher wir auch den Herrn Jesus Christus erwarten als den Retter“ (Philipper 3,20). Amen, Amen. TBC

Unser Bürgerrecht aber ist im Himmel, von woher wir auch den Herrn Jesus Christus erwarten als den Retter – Philipper 3,20