Was ist das erste Anzeichen eines Abwendens von Gott? | thebereancall.org

Benjamin, Jerry

Auszug aus der Broschüre von Jerry Benjamin

Gott schuf uns in Seinem Bild – mit einem Verstand, Ihn zu kennen, einem Herz, Ihn zu lieben, und einem Willen, Ihm zu gehorchen – damit wir uns einer lebendigen, persönlichen Beziehung mit Ihm erfreuen. Daher ist das christliche Leben kein Lebensstil, sondern eine Gemeinschaft mit einer Person, dem Herrn Jesus Christus.

Diese Person, der wir durch Glauben an Ihn verbunden sind, muss Vorrangstellung in unserem Leben haben – nicht Bekanntheit, eine unter vielen, sondern Vorrangstellung – es darf sonst keinen geben! Unser eigentliches Wesen muss von Ihm gefesselt und von dem völlig liebenswerten Einen begeistert sein. Und unser Leben muss Ihn zeigen und reflektieren.

Es gibt jedoch eine besondere Haltung, die unsere Liebe für Christus vergiften und unseren Wandel mit Ihm aushöhlen wird. Diese Herzenseinstellung hindert vielleicht mehr als jede andere unser Zeugnis und mindert unser Licht, das ein Zeugnis sein soll, um die Person Christi zu veranschaulichen. Sie verdreht das Bild Christi in unserem Leben und stellt die Manifestation Gottes durch unser Leben falsch dar. Diese Einstellung produziert denselben geistlichen Effekt, wie wenn man Säure auf die Oberfläche eines hellen, neuen, glänzenden Metalls gießt – sie frisst sich durch, schädigt die Lackierung und mindert die Reflektion. Wie ein Krebs wächst und eitert sie weiter – die Tentakel reichen tief in die Winkel unseres Lebens. Und dieses Verhalten, das die Güte von Gottes Charakter schlecht macht und entehrt, ist für Seinen Namen und Ruf schädlich. Das Wort Gottes verkündet, diese Haltung sei das erste Anzeichen eines Abwendens von Gott.

Die Haltung ist leicht zu erkennen, denn sie wird deutlich an den Tag gelegt; aber wir erkennen und sehen sie selten als das, was sie ist. Stattdessen benennen wir sie anders, um sie zu entschuldigen, zu begründen, zu rechtfertigen, aber Gott ist bekümmert und Er nennt sie Sünde.

Was ist es, das Gott so missfällt, verheerend für unsere Beziehung zu Ihm ist, schädlich für unsere Gemeinschaft mit Ihm und anderen, sowie verzerrend für unser Zeugnis als Licht, um Christus zu offenbaren? Die eine Haltung, die unsere Liebe zu Christus hemmt, Christus daran hindert, die Vorrangstellung in unserem Leben zu haben, und der Anfang für das Abwenden des Gläubigen von Gott ist, ist nicht Unglauben, Zorn, Ungehorsam oder Rebellion – vielmehr ist es Murren!

Wir murren über viele Dinge: Wir murren über das Essen, das Wetter, die Steuer, die Politiker, die Medien, die Temperatur (drinnen und draußen), unser Gehalt, die Leute um uns, unser unzureichendes Umfeld, schlechte Arbeitsausführung, inkompetente Dienstleistungen, Verkehr, Zeit (entweder vergeht sie zu schnell oder zu langsam), und die Entscheidungen, die maßgelbliche Personen treffen, [und sogar] Gottesdienste und Predigten!

Natürlich ist diese Liste weder erschöpfend noch vollständig – es ist nur die „Spitze des Eisbergs“! Eine Dame kommentierte, wenn sie nicht murren könnte, hätte sie nichts, worüber sie reden könnte!

Das erste Anzeichen eines Abwendens von Gott ist ein undankbares Herz (Römer 1,21), das sich im Murren, Jammern, Grummeln ausdrückt. Ein dankbares Herz beweist Zufriedenheit, es zeigt, wir ruhen im Herrn.

Das Wort und Werk Gottes

Gottes Wort an uns und Sein Werk in uns und durch uns steht im vollkommenen Gegensatz zum Murren und ist diametral verschieden.

Gottes Wort an uns

Gott ist ziemlich deutlich und sehr konkret, wenn Er Gläubige drängt, „Tut alles ohne Murren und Bedenken“ (Philipper 2,14). Wir haben da keine Wahl. Gott sagte nicht, dies ist eine nette Idee oder ein guter Vorschlag. Es ist ein Gebot Gottes…. Dieser Imperativ gilt für alles. Gott sagte weder, wir sollten ein paar Dinge, die meisten Dinge, die Mehrheit der Dinge noch so viel wie überhaupt möglich tun, ohne uns zu beklagen. Vielmehr hatte Gott „ALLES“ im Sinn. Ich habe das griechische Wort für alles ausgiebig erforscht und genau untersucht, und es bedeutet „alles“ – alles! Wir müssen nicht die Ursprachen studieren, um Gottes Wort zu gehorchen.

Gottes Werk in uns

Murren missbilligt Gottes Werk in uns und weist es sogar zurück. Im Vers vor der Ermahnung „Tut alles ohne Murren und Bedenken“ verkündete Gott, „denn Gott ist es, der in euch sowohl das Wollen als auch das Vollbringen wirkt nach seinem Wohlgefallen“ (Philipper 2,13). Im vorhergehenden Kapitel werden die Erlösten erinnert; „…der, welcher in euch ein gutes Werk angefangen hat, es auch vollenden wird bis auf den Tag Jesu Christi“ (Philipper 1,6) – was sich nicht auf unser Werk für Christus bezieht, sondern auf Sein Werk in uns. Daher vermittelt Jammern, „Gott, ich mag es nicht!“ Wir teilen Gott mit, sollten wir dieselbe Macht und Autorität wie Er haben, würden wir unser Leben ganz anders als Er arrangieren und gestalten! „Denn wir sind seine [Gottes] Schöpfung“ (Epheser 2,10) – nicht unsere eigene!

Gott ist der Eine, der im Leben des Gläubigen wirkt, um ihn dem Ebenbild Christi gleich zu gestalten (Römer 8,29). Die Person Christi wird durch die Frucht des Geistes beschrieben (Galater 5,22-23). Ihre neun Elemente können in zwei Worten personifiziert werden: Jesus Christus. Christus gibt uns nicht die Frucht des Geistes, vielmehr Ist Er die Frucht des Geistes und Sein Wesen ist der Gegensatz zu Murren. Ist Murren ein Beweis für Christi Freude? Ist Murren Beweis von Christi Frieden? Der Charakter Christi – Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung (Selbstkontrolle) – sind das Gegenteil eines murrenden Herzens.

Christus erlöste uns, um Sein Leben in uns nachzubilden, damit die Welt den Erlöser durch die Heiligen offenbart sehen würde. Mein Leben soll Christus reflektieren, nicht mich. Das Wort „Christ“ bedeutet „durch Christus geprägt zu sein“. Der Gläubige soll nicht murren, denn der Herr Jesus Christus murrt nicht!

Gottes Werk durch uns

Murren weist nicht nur Gottes Werk in uns zurück, sondern es beeinträchtigt auch Gottes Werk durch uns. Nach Gottes Ermahnung, die Erlösten sollten nicht durch Murren gekennzeichnet sein, erklärte Er, „damit ihr unsträflich und lauter seid, untadelige Kinder Gottes inmitten eines verdrehten und verkehrten Geschlechts, unter welchem ihr leuchtet als Lichter in der Welt“ (Philipper 2,15), Murren wird das Zeugnis und Bekundung des Gläubigen verdunkeln und dämpfen.

„Leuchtet als Lichter“

Als „Lichter zu leuchten“ bedeutet, dass das Leben des Gläubigen der Welt Christus zeigen soll. Wenn Gott sagte, „verwirklicht eure Rettung“ (Vers 12), wies Er die Gläubigen nicht an, das Werk zu vollenden, das Gott begann. Auch sollen wir nicht die Haltung einnehmen, „Jesus, ich danke Dir, weil Du mich gerettet und auf den richtigen Weg gebracht hast, und ich nun in die richtige Richtung gehe, aber von hier aus schaff ich es alleine! Ich rufe Dich einfach bei den Dingen an, die ich nicht erledigen kann!“ Um dieses Verständnis auszuschließen, verkündete Gott im nächsten Vers ausdrücklich, „denn Gott ist es, der in euch sowohl das Wollen als auch das Vollbringen wirkt nach seinem Wohlgefallen.“ „Verwirklichen“ übermittelt die Idee, „etwas sichtbar machen“. Gott sagt dem Gläubigen immer wieder, dass die empfangene Rettung, eingepflanzt durch den Glauben an Christus durch das Werk des Heiligen Geistes, jetzt durch den Heiligen Geist „verwirklicht wird“ – sichtbar gemacht wird. Somit wird Christus in denen offenkundig, die Ihm vertraut haben, damit andere zum Glauben an Ihn kommen können. Dies muss mit „Furcht und Zittern“ realisiert werden – nicht was der Herr einem Christen antun wird, der sich nicht richtig verhält, sondern was der Christ dem Herrn antut, wenn er murrt – befleckt den Namen des Herrn.

„Tadellos“

Der Gläubige an Christus soll tadellos sein. Das Wort… bedeutet wörtlich „unvermischt, unverfälscht, unverdünnt“. Im ersten Jahrhundert warben Weinhändler für ihren Wein als tadellos – nicht verwässert oder abgeschwächt, sondern von höchster Qualität. Juweliere stellte ihre Ornamente als tadellos vor – und bestätigten, sie seien reine Metalle, ohne Zusatz, der ihren Wert verringert. Murren verschmutzt und schwächt den Charakter Christi.

„Lauter“

„Lauter“ soll ein Charakterzug des Christen sein. Das Wort bedeutet, „es verletzt nicht“ und es hat „die Eigenschaft, dass alles Gift entfernt ist“. Mit anderen Worten, was verletzt, wehtut, ärgert und Reaktionen verursacht, ist herausgerissen worden.

„Kinder Gottes“

Die Identität des Gläubigen zeigt sich im Ausdruck „Kinder Gottes“. Der Ausdruck „Kind/Sohn von“ ist eine in der ganzen Schrift gebauchte Ausdrucksweise, die bedeutet, „identisch sein mit“. Was den Christen kennzeichnet ist nicht Aktivität, sondern Identität. Der Erlöste sollte mit dem Erlöser identifiziert werden. Die „Kinder Gottes“ dürfen nicht murren, weil der Sohn Gottes nicht murrt.

Die Erlösten des Alten Testamentes, die Nation Israel, kamen als Gottes Fackel mächtig in das Gelobte Land – um das Licht Gottes inmitten der Dunkelheit zu bringen. Aber dieses Licht wurde unter dem Volk des Landes gravierend geschwächt, weil die Israeliten murrten. Das, was Israel vor allem anderen charakterisierte, war Murren und Jammern – die beherrschende Sünde jener durchs Blut erkauften Gläubigen

Die Worte und Werke des Menschen

Um die Bitterkeit und den Ernst von Murren zu begreifen, verwendete Gott Israel, Sein erlöstes Volk, als Beispiel (1 Korinther 10,6-10). Ihre Geschichte zusammenfassend verbildlichte er ihr Versagen: „damit wir nicht nach dem Bösen begierig werden, so wie jene begierig waren…. Werdet auch nicht Götzendiener, so wie etliche von ihnen…. Lasst uns auch nicht Unzucht treiben, so wie etliche von ihnen Unzucht trieben…. Lasst uns auch nicht Christus versuchen, so wie auch etliche von ihnen ihn versuchten…. Murrt auch nicht, so wie auch etliche von ihnen murrten.“

Viel kann man über Gottes Bewertung einer Haltung oder Handlung durch die Liste der Dinge lernen, mit denen zusammen sie genannt wird. Murren ist in derselben Sündenkategorie wie nach Bösem begierig, Götzendienst, Unzucht, und Christi versuchen – die Summe von all dem ist Götzendienst (V. 14), was einfach dem Ich dient.

Um Gläubige heute zu erinnern, wie sehr Gott Murren missfällt, schrieb Er seine Folgen und Ursachen auf. Und damit wir ein Ihm wohlgefallendes Leben führen können, brachte Er auch das Heilverfahren klar zur Sprache.

Folgen des Murrens

Israel verdeutlichte unmissverständlich die Folge des Murrens. Ihr Murren wird gewöhnlich mit der Wüstenwanderung verknüpft, aber ihr Jammern begann schon, bevor sie Ägypten verließen….

Gott gehorsam, wollte Moses Seinen Willen zu tun, aber als die israelische Führerschaft gegen ihn murrte, zweifelte Moses Gottes Wille für sein Leben an und wurde entmutigt. (Siehe 2 Mose 3-5).

Murren entmutigt andere, der Fokus wird von Christus weggenommen und richtet sich auf die Umstände. Murren wendet unser Herz vom Retter ab und deponiert es in der Situation. Früh in unserem Eheleben kam ich oft nach Hause und beschwerte mich bei meiner Frau über die Tagesprobleme und Ärgernisse. Innerhalb von Sekunden sah ich, wie meine heitere und strahlende Frau unter dem Ansturm des Murrens verwelkte, was immer zur Entmutigung führt.

Eine zweite Folge des Murrens wird in der Konfrontation mit Moses deutlich. Als Folge von Israels Jammern und Murren, murrte Mose. Murren ist ansteckend – es führt zu mehr Murren. Murren stoppt nicht oder bleibt bei einer Person. Ähnlich wie Krebs infiziert es andere Teile des Leibes (d.h. des Leibes Christi) und geht auch tief in unsere Lebensorgane. Wie eine ansteckende Krankheit verbreitet es sich rasch in epidemischem Ausmaß.

Die ersten beiden Folgen des Murrens richten sich auf den Menschen – es entmutigt andere und führt zu weiterem Murren. Aber die dritte Folge ist viel schwerwiegender – denn es schmerzt Gott außerordentlich und führt zu Gottes starkem Missfallen, Missbilligung und Abneigung.

Gott befreite Israel aus der Knechtschaft in Ägypten, aber das beendete ihr Murren nicht. Diese Murrer fanden etwas anderes, über das sie sich beklagen konnten: „Und die ganze Gemeinde der Kinder Israels murrte gegen Mose und gegen Aaron in der Wüste…. Wären wir doch durch die Hand des HERRN im Land Ägypten gestorben, als wir bei den Fleischtöpfen saßen und Brot in Fülle zu essen hatten! Denn ihr habt uns in diese Wüste hinausgeführt, um diese ganze Gemeinde verhungern zu lassen“ (2 Mose 16,2-3).

Nachdem sie das erste Mal in über vierhundert Jahren frei waren, murrte Israel, weil es hungrig war. Gott hätte ihren Hunger verhindern können…. Aber Er ließ sie bewusst hungrig werden. Warum? Sie mussten die Hungerschmerzen fühlen, damit sie ihre Abhängigkeit von Ihm erkannten! Gott will, dass die Erlösten des Herrn erkennen, Ihn beständig, täglich zu benötigen.

Geliebte, manchmal bringt uns unser liebender, himmlischer Vater durch manche Umstände, die schmerzlich, aufreibend, widerwärtig und sogar quälend sind, zu diesem Ort – damit wir nicht mehr weiter wissen und können, um die Wahrheit zu begreifen, dass wir ohne Christus nichts tun können und nichts sind! Erst wenn wir wirklich begreifen, wie sehr wir Ihn brauchen und von ihm abhängen, werden wir uns in dieser Not an Christus wenden. Das Wort Gottes ermutigt uns gütig, „Wer unter dem Schirm [im Verborgenen] des Höchsten sitzt, der bleibt unter dem Schatten des Allmächtigen“ (Psalm 91,1). „Im Verborgenen des Höchsten“ sind die Schwierigkeiten, Prüfungen und Leiden des Lebens, in denen wir lernen, in Christus zu bleiben – wo wir alles Nötige, um uns zu erhalten, zu helfen und zu speisen, von Ihm beziehen.

Ist Christus alleine hinreichend? Sind wir allein mit Ihm vollkommen und zufrieden? Der vielleicht größte Wunsch Gottes ist unsere Erkenntnis, dass wir Ihn brauchen und in Ihm alles haben.

Ihm, der das gute Werk angefangen hat, zu erlauben, es auch zu vollenden, ist die Heilung für das Murren (Philipper 1,6; Hebräer 12,2). Man braucht keiner Formel oder Prozedur zu folgen, muss keine Methode lernen, keine Prinzipien anwenden, keine Handlungsschritte ergreifen, keine Regelliste befolgen, keinem Gesetz gehorchen, keine Verpflichtungen eingehen, keine Kontrollgruppe bilden, keine Gebote halten.

Die Schrift verkündet, wir würden in Sein Bild verwandelt, wenn wir die Herrlichkeit des Herrn anschauen (2 Korinther 3,18). Das „Anschauen“ ist kein beiläufiger Blick, wonach wir zu unserem vorigen Interesse zurückkehren. Stattdessen fordert es anhaltende, gefesselte, fixe Aufmerksamkeit für diese Person – Unbeirrbarkeit. Die Griechen, die Philippus ansprachen, hatten nur eine Bitte, „Herr, wir möchten gerne Jesus sehen“ (Johannes 12,21). Indem wir Christus anschauen, werden wir in Sein Bild verwandelt (das nicht murrt!). Anschauen führt zur Verwandlung. Unsere wahre Beschäftigung sollte Vertieft Sein in Jesus sein.

Lasst uns die Güte Gottes widerspiegeln und mit dem Psalmisten sagen, „Ich habe den Herrn geschmeckt und Er ist gut!“