Frage: Ich hörte mehrere Redner sagen, Jesus befürchtete, Satan würde Ihn verfrüht im Garten Gethsemane töten, bevor er zum Kreuz gelangen konnte. Und das sei der Grund, warum er ausrief, „Vater, wenn du diesen Kelch von mir nehmen willst“, wobei der „Kelch“ ein vorzeitiger Tod im Garten wäre. Ist das wahr?
Antwort: Kaum. Am Kreuz als das Sündopfer zu sterben war der Höhepunkt der Bestimmung, warum Christus in diese Welt geboren war. Die Propheten hatte es vorhergesagt, und Christus selbst hatte es bestätigt (Matthäus 16,21; Johannes 12,32-33). Nichts und niemand hätte Ihn töten oder sonst wie die Erfüllung Seiner Mission verhindern können.
Jesus ist Gott. Weder Mensch noch Satan konnten Sein Leben nehmen. Er verkündete, „…weil ich mein Leben lasse, damit ich es wieder nehme. Niemand nimmt es von mir, sondern ich lasse es von mir aus. Ich habe Vollmacht, es zu lassen, und habe Vollmacht, es wieder zu nehmen“ (Johannes 10,17-18).
Christus ist auch perfekter, sündloser Mensch – der eine und einzige Gott-Mensch. Als Mensch würde Er keine Sekunde fürchten, Satan könnte Ihn töten, denn er wandelte in perfektem Gehorsam und vollständiger Fürsorge Seines Vaters. Eine solche Furcht anzudeuten verklagt Christus mit dem krassesten Unglauben.
Denken sie auch daran, dass Christus, nachdem er fragte, ob der Kelch von Ihm genommen würde, sagte „doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe“ (Lukas 22,42). Sollte der „Kelch“, dem er entkommen wollte, der Tod im Garten sein, dann würde Christus mit den Worten „doch… dein Wille geschehe“ andeuten, es mag der Wille des Vaters für Ihn sein, im Garten durch Satan zu sterben, statt für unsere Sünden am Kreuz zu bezahlen, was undenkbar ist.
Auch war der „Kelch“ nicht der körperliche Schmerz beim Gekreuzigt werden. Viele hatten die Kreuzigung tapfer erduldet und Jesus war kein Feigling. Der „Kelch“, vor dem Er zurückschrak war die entsetzliche Trennung von Gott, die Seine Gerechtigkeit als Strafe für Sünde verlangte: dass Seine heilige Seele „zum Schuldopfer“ (Jesaja 53,10) gemacht würde – Er wurde buchstäblich „für uns zur Sünde gemacht“ (2 Korinther 5,21). Sein Gebet war daher eine aufrichtige Bitte vom Sohn zum Vater: „Gibt es vielleicht einen anderen, möglichen Weg, um Sünder zu retten?“ Die Antwort des Vaters war „Nein“. Wir wissen daher, dass der Tod Christi am Kreuz als unser Sündenträger der einzige Weg der Errettung war und ist. Was Er erlitt, war entsetzlich über das hinaus, was man fassen kann, und wir werden es nie wissen. Er bezahlte diese Strafe voll für uns.
Frage: Ist es nicht so, die Lehre in den Evangelien ist für Israel [1] und das Millennium, und die Lehre für die Gemeinde findet sich in den Lehrbriefen?
Antwort: Hat Jesus nicht in den Evangelien gesagt, Er werde Seine Gemeinde bauen? Während Seines irdischen Dienstes trainierte und bevollmächtigte Er, wie in den Evangelien berichtet, Seine Jünger, genau dies zu tun.
In Matthäus 28 sagt Christus den Zwölfen, Jünger zu machen. Sollten wir nicht? In Markus 16 wird ihnen gesagt, „predigt das Evangelium“. Predigen wir nicht das Evangelium? Ist es anders? Nein! Woher rührt unsere Autorität, das Evangelium zu predigen und Jünger zu machen, wenn nicht von Christi Gebot an die Zwölf? Sie sollten die Jünger, die sie machten, lehren, alles zu befolgen, was Christus ihnen geboten hatte, wozu auch das Machen von Jüngern gehörte… bis zu uns heute.
Wenn Paulus derjenige war, der die Lehre für die Gemeinde brachte, und die Evangelien wären nur für Israel [1], was ist dann mit der Tatsache, dass die Gemeinde gebildet wurde, bevor Paulus hinzugekommen war. Nicht Israel [1] wurde an Pfingsten gebildet oder wiederhergestellt! Petrus und die anderen Jünger predigten das Evangelium vor der Bekehrung von Paulus. Es war eindeutig dasselbe Evangelium, durch das Paulus bekehrt wurde und das er später predigte.
Wie kann man sagen, die Briefe von Paulus seien für die Gemeinde, aber die Apostelgeschichte war eine „Übergangs“ Periode zwischen Israel [1] und der Gemeinde, wenn Paulus seine Briefe während der Zeit des Buches der Apostelgeschichte schrieb? Wir können die Evangelien und Lehren unseres Herrn nicht ignorieren, als ob sie sich auf ein vergangenes und künftiges Zeitalter bezögen, aber nicht auf die Gemeinde oder Christen gerade jetzt.
Frage: Mir wurde gesagt, Sie seien keine Cessationisten [d.h. die apostolischen Gaben – Zeichen und Wunder – hörten mit den Aposteln auf]. Sollte das der Fall sein, wie erklären Sie die Tatsache, dass wir nirgendwo in der Gemeinde heute auch nur annähernd die Zeichen und Wunder sehen, die in der Zeit der Apostel stattfanden.
Antwort: Wir versuchen einfach, biblische Christen zu sein, und vermeiden dabei, das Etikett Cessationisten, Nicht-Cessationisten, Continuationisten oder andere zu tragen, die der Mensch bestimmten Glaubensansichten zuweist. Wir glauben, die Geistesgaben sind zur Erbauung der Gemeinde gegeben und werden im Gemeindezeitalter fortdauern. Sollten die Gaben nach dem Tod des letzten Apostels geendet haben, dann wären alle Anweisungen Paulus über die Gaben und das Werk des Heiligen Geistes äußerst kurzlebig gewesen. Das macht keinen Sinn.
Warum sehen wir keine Wunder wie in den Tagen der Apostel? Eine Reihe von Gründen sollte offenkundig sein: 1) Wer eine cessationistische Perspektive einnimmt (dass die Gaben aufgehört haben), würde kaum den Thron Gottes stürmen und Sein übernatürliches Eingreifen suchen. Dazu gehören viele in konservativen, evangelikalen Gemeinden. 2) Leider zeigen viele von denen, die nach Zeichen und Wunder streben, nicht die erforderliche Heiligkeit für das Wirken Gottes durch sie. Gewiss kann Gott zu Seiner Verherrlichung solche Begrenzungen souverän aufheben und tut es auch.
Wunder, die durch die Apostel verwirklicht wurden, bestätigten, dass die Lehre der Apostel tatsächlich das Wort Gottes war. Doch das war nicht der einzige Grund, warum Gott durch sie wirkte; sie „sprachen nicht nur die Worte aus, sie wandelten auch in ihnen“. Mit anderen Worten, sie spiegelten als Gottes Gefäße Seine Wahrheit durch Heiligkeit wieder.
Wenn man die Landschaft in der Kirche heute prüft, ob Pfingstler, Charismatiker oder konservative Evangelikale, Gottes Heiligkeit wird zutiefst vermisst.
Wenn man im Begriff steht, die Macht Gottes auf diese Weise handzuhaben, dann kann man keine Leute haben, die behaupten, Wunderwirker zu sein, die aber Ehebruch begehen und in Homosexualität verstrickt sind, die lügen und betrügen und so weiter. Wie sollen wir eine Gemeinde haben, die der Welt Gottes Wunder demonstriert, wenn sie kein reines Leben führen? Das wäre für Gott ein entsetzliches Zeugnis. Er kann kaum Seine Zustimmung für so eine Gemeinde geben.
Solang man dies in der Gemeinde als Ganzes sieht, wird man im Prinzip keine Wunder sehen. Es mag in einigen speziellen Fällen geschehen. Wir haben alle gesehen, wie Er erstaunliche Dinge getan hat, aber als allgemeine Regel müssen wir heiligere, reinere Leben führen, wenn wir sehen wollen, was sie im ersten Jahrhundert hatten. Sie verloren es, weil die Sünde hereinkam, genau wie bei Israel [1].
Und doch hören wir noch, wie Gott heute auf wundertätige Weise handelt. Wir hören von echten Heilungen und Vorsorge für Nöte (auf eine Weise, die nur Gott inszenieren konnte). Wir hören, wie Gott Personen vor sicherem Tod rettet und Leute an die richtige Stelle zur rechten Zeit setzt, um Seinen Willen auszuführen. Das geschieht üblicherweise leise und hinter den Kulissen. Gott ist immer Gott. Er ändert sich nicht. Und Sein Geist wirkt immer noch. Leider ist viel, was in Seinem Namen getan und als „wundertätig“ herausgestellt wird, überhaupt nicht Sein Werk. Ja, wir glauben, der Heilige Geist ist immer noch im Leben der Gläubigen heute aktiv, aber viel von dem, was dort draußen als „Wunder“ kolportiert wird, kommt von einem anderen Geist.
Links:
[1] https://www.thebereancall.org/taxonomy/term/51/israel