Nichts könnte mehr schriftgemäß sein, als zu Gott im Namen Jesu Christi und durch die Kraft des Heiligen Geistes zu beten. Doch so gewiss der Christ so beten soll, so gewiss soll er so leben. Denn „Ob ihr nun esst oder trinkt oder sonst etwas tut - tut alles zur Ehre Gottes“ (1 Korinther 10,31). Wollen wir also für Gott leben, müssen wir unser ganzes Leben Seinem Willen unterwerfen und Seinen Ruhm zum alleinigen Ziel und Maßstab von allem machen, was wir sagen und tun. Denn wenn das Christsein den alltäglichen Lauf und Führung des Lebens eines Menschen nicht geändert hat, was hat es für ihn getan: und was will die Schrift sagen, „Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen; siehe, es ist alles neu geworden“ (2 Korinther 5,17)? Tatsächlich kann man sich nichts Absurderes vorstellen als weise, grandiose, himmlische Gebete und Zeiten der Andacht für ein Leben in Eitelkeit und Torheit. Im besten Fall könnte man sagen, so jemand singt und betet wie ein Christ und lebt wie ein Atheist. Wie könnte so eine Religion die Hoffnung wirklicher Erlösung des Menschen zeigen, der genug erleuchtet wurde, zu wissen, dass das Ich die Wurzel und Wesen aller Sünde ist?

-William Law, The Power of the Spirit, edited by Dave Hunt