„Christliche Patrioten“, Seid ihr bereit, zu Sterben? | thebereancall.org

Dinsmore, Mark

„Christliche Patrioten", Seid ihr bereit, zu Sterben?

Mark Dinsmore

Viele Leser sind zweifellos vertraut mit der lustigen „Schwertübungs" Praxis, welche viele Sonntagsschulen und Jugendprogramme verwenden, um die Vertrautheit mit Gottes Wort zu ermutigen (welches „schärfer als jedes zweischneidige Schwert" ist). Es macht sogar Erwachsenen Spaß - möchten sie es versuchen? Aber anstatt ihnen ein Kapitel und einen Vers zu geben, den sie nachlesen sollen, lasst es uns ein wenig schwieriger machen. Ich werde einen allgemein üblichen Spruch zitieren, und dann sollen sie herausfinden, wo er in der Schrift steht. Sind sie bereit?

Rasch! Nennen sie mir Kapitel und Vers für „Reinlichkeit kommt gleich nach Gottesfurcht!" Während einige von ihnen nach dieser Stelle suchen, kann der Rest die Stelle für den Vers „Hilf dir selbst, so hilft dir Gott!" herausfinden. Moment mal, ich vergaß, dass wir es hier mit Beröern zu tun haben, (und wahrscheinlich einigen wenigen zu Haus unterrichteten Schülern), die bereits fertig sind. Nun, lasst uns noch einen versuchen. Bereit? Nehmt die Bibeln und findet, „Widerstand gegen Tyrannei ist Gehorsam gegen Gott". Los geht's!

Was? Es steht nicht drin? Bitte noch mal prüfen.... Immerhin ist es der Schlachtruf der amerikanischen Revolution - symbolisiert durch die hellgelbe Fahne, geschmückt mit einer zusammengerollten Klapperschlange, worauf steht „Tritt nicht auf mich!" Die klare Bedeutung ist natürlich, dass man der Regierungsunterdrückung mit Gewalt begegnen wird. Heute ist diese Parole von vielen Konservativen zu hören - einschließlich christlicher Führer und sogar von Pastoren - die sich stark mit Nationalpatriotismus identifizieren. In einem kürzlich erschienenen Leitartikel tönte ein solcher Verfasser:

Ich bin nicht sicher, wie vielen unserer amerikanischen Mitbürger es klar ist, dass es die versuchte Konfiszierung von versteckten Waffen der Kolonialisten in Concord, Massachusetts war, welche Amerikas Unabhängigkeitskrieg einleitete. Ja meine Freunde, es war die versuchte Konfiszierung von Waffen, welche (Wortspiel ist beabsichtigt) „den Schuss auslöste, den man auf der ganzen Welt hörte.... Und nun sieht es wieder einmal so aus, dass eine Zentralregierung kurz vor dem Versuch steht, den amerikanischen Bürgern ihr Recht zu nehmen, Waffen zu besitzen und zu tragen.... Dies führt zu einer sehr ernsten Frage: wie viele von Amerikas Waffenbesitzern würden ihrer Regierung erlauben, ihnen das Waffenbesitzrecht zu verweigern? Weiter, wie viele würden sich passiv zurücklehnen, und zulassen, dass man ihre Waffen konfisziert?

Von allem, was ich gesehen und gelesen habe, entnehme ich, dieser Verfasser ist ein lobenswerter, großartiger, gottesfürchtiger Mann, und ich stelle mir vor, dass wir über die Mehrheit der nicht verhandelbaren Bibellehren der gleichen Ansicht sind. Sein Leitartikel beweist jedoch das im TBC Extra vom April vorgebrachte Argument: „Christlicher Patriot. Diese beiden Begriffe sind im Denken der meisten [Christen] unauflösbar verknüpft." Diese Unfähigkeit, Amerikanismus vom Willen Gottes und Seinem prophetischen Wort zu trennen, wird mit folgender Aussage desselben Autors ganz deutlich: „So bescheiden und demütig wie ich es sagen kann: was mich und mein Haus betrifft, ist Waffenkonfiszierung die eine Handlung der Tyrannei, welche die Linie überschreitet; Debatte, Gespräch, Diskussion und friedliche Meinungsverschiedenheit hören an dieser Stelle ganz und gar auf. Ich sage es noch mal, es wird jetzt sehr ernst (Betonung hinzugefügt)." So ist nun die Line im Sand gezogen. Unzweifelhaft würden Tausende Christliche Patrioten und Befürworter des 2. Zusatzartikels zur Verfassung auf Grundlage der Verfassung übereinstimmen. Meine Frage bleibt jedoch: Ist schlagkräftige Rebellion - bis zum Punkt des Widerstands mit Waffen - gegen die eigene Regierung (egal wie tyrannisch) biblisch zu halten?

Nun, bevor mich jemand beschuldigt, „verräterisch" zu sein, will ich noch mal klarstellen, dass mein Herz nicht antipatriotisch ist. Es ist nicht gegen die Verfassung. Es ist nicht gegen den zweiten Zusatzartikel der Verfassung. Es ist nicht gegen Selbstverteidigung. Mein einziges Ziel ist es, Gläubige an Christus zu ermutigen, welche von sich behaupten, die Bibel (durch die unser Schöpfer „uns alles geschenkt hat, was zum Leben und zum [Wandel in] Gottesfurcht dient" - 2 Petrus 1,3) als Gottes Wort zu verehren und sich daran zu halten, zwischen dem zu unterscheiden, was politisch oder rechtlich motiviert ist, und was biblisch oder geistlich angeordnet ist.

Interessanterweise war es ein früherer Leitartikel desselben Verfassers, der meine fünfseitige Antwort auslöste (die aus Platzgründen auf eine Seite gekürzt wurde), die wiederum selbst so etwas wie einem Feueranzünder wurde - das Extra im April TBC „Würde Paulus dem Aufruf zu christlichem Patriotismus Folge leisten?" Die Aussage, auf welche ich ursprünglich antwortete, war diese: „ein echter christlicher Patriot würde es nie zulassen, dass sein Land von einer Gänseherde elitärer Schläger übernommen wird, die darauf aus ist, seine Freiheiten zu klauen." Obgleich die Leserreaktion insgesamt einfach positiv war, erhielt ich einige Anrufe und Briefe von manchen, welche erzürnt, verwirrt waren, oder die sich sogar verraten fühlten. Lasst es mich völlig klarstellen. Wenn einer die persönliche Überzeugung hegt, mit Gewalt „der Tyrannei zu widerstehen", auf Grundlage seiner verfassungsmäßigen Rechte das zu tun, dann  soll er sich mit allen legalen Mitteln dazu bereit machen, „zu sichern und zu laden". Wenn jemand jedoch Gottes Name und sein Wort verwendet, um die Sache zu unterstützen, liegt ein vollkommen anderer Kampf vor.

Israel hatte gottesfürchtige und böse Könige. Ebenso hat Amerika gute und schlechte Präsidenten gehabt - einschließlich einiger, deren öffentliches Erscheinungsbild ihre verräterischen Geschäfte im Hinterzimmer und ihre persönliche Verdorbenheit verbarg. Es ist wirklich das Beste, sie nicht zu kennen (Epheser 5,12). Aber antiamerikanischer Usurpator oder nicht, unser gegenwärtiger Präsident ist Gottes „erwähltes Instrument" - das wir nicht verfluchen sollen, sondern für das wir beten sollen (Matthäus 5,44, 1 Timotheus 2,1-2).

Die Schriften gebieten uns, „für den einmal den Heiligen überlieferten Glauben zu kämpfen". Die Heiligen jedoch griffen nicht zu den Waffen, um „zu kämpfen", denn das Reich Christi „ist nicht von dieser Welt", und wir „kämpfen nicht gegen Fleisch und Blut". In der Tat starben viele dieser Heiligen zu unserer Schande und zu ihren Gunsten ohne irgendeine böse Absicht gegen jene, welche sie zu Tode marterten. Vergleichen sie deren lobenswerte Bescheidenheit und Demut mit der vorherrschenden wut- und hasserfüllten Stimmung, welche viele Gläubigen jetzt gegen das an den Tag legen (wohl im Fleisch verständlich), was unfraglich gegen das Christentum und Israel gerichtet ist, aber für die Moslems und für eine marxistische Neue Weltordnung eintritt.

Solch eine vorherrschende Haltung veranschaulicht meinen Kernpunkt: viele christliche Patrioten wenden tragischerweise die Schrift falsch an, um ihre Sache zu unterstützen. In der Sache des Leitartikelschreibers, den ich erwähnt habe, wird dies in seinem unbiblischen Vermischen von Schrift mit seinen persönlichen Überzeugungen augenscheinlich: „was mich und mein Haus betrifft, ist Waffenkonfiszierung die eine Handlung der Tyrannei, welche die Linie überschreitet...." Indem er Josua 24,15 zitiert, „Ich aber und mein Haus, wir wollen dem HERRN dienen", macht der Verfasser einen schwerwiegenden Fehler, indem er „Waffenbesitz" mit „dem HERRN dienen" gleichsetzt.

Tragischerweise erhebt eine solche Aussage die Rechte aus dem Zweiten Zusatzartikel zur Verfassung über das Recht zu beten, das Recht der Anbetung, das Recht zu predigen, zu lehren oder sogar Gottes Wort zu lesen. Er betrachtet „Waffenkonfiszierung [als] die eine Handlung der Tyrannei, welche die Linie überschreitet". Gewiss sind die anderen „Rechte", die ich gerade erwähnt habe, für einen Diener des Evangeliums weit kostbarer! Aber möchte dieser Verfasser (und all jene, die sich gleichermaßen verpflichtet haben, wegen dem „zu töten oder getötet zu werden", was sie für ihr „heiliges" Recht halten, nämlich Waffen zu besitzen und zu tragen) eines Tages vor Christus stehen und erklären, wie sie „den Abzug gedrückt haben", um den Zweiten Zusatzartikel der Verfassung der Vereinigten Staaten zu schützen? Vielleicht werden manche Gläubige stattdessen eher im Gefängnis landen - und vielleicht nutzt Gott diese Gelegenheit, wie Er es durch den Apostel Paulus machte, für die Weiterverbreitung des Evangeliums. Wie ich in meinem ursprünglichen „Extra" sagte:

Wir sind in einer geistlichen Schlacht, aber wir müssen auswählen, auf welchem Hügel wir sterben wollen. Für unseren Nationalstolz oder auch nur für unsere „Rechte" zu sterben ist nicht dasselbe, wie für die Sache Christi zu sterben. Für fromme Männer ist es weit besser, in einer heidnischen Nation zu überleben und sich den Landesgesetzen zu unterwerfen (was Gott anordnet) und durch Sein Wort weiterzuleben - es sei denn (oder bis), man von uns verlangt, uns vor einem falschen Gott zu verbeugen und ihn anzubeten. Solch eine Beleidigung würde immer noch nicht den Grund liefern, zu den Waffen zu greifen.... Hananja, Misael und Asarja gingen nicht als „nationale Patrioten" in die Flammen, willens für ihre „Verfassungsrechte" zu sterben, auch leisteten sie den Häschern keinen physischen Widerstand.

Auch organisierten sie unter den hebräischen Gefangenen keine Rebellion gegen die babylonische Regierung (welche gerade Jerusalem zerstört hatte!) und ernannten Daniel nicht zu ihrem „Spartakus", um diesen Aufstand anzuführen. Manche weisen zu Recht darauf hin, der Zweite Zusatzartikel beschütze den Ersten. Obwohl jedoch die Missbrauch übende Weltregierung ihren „globalen Bürgern" jedwede materiellen Güter und Besitztümer wegnehmen kann (und an einem gewissen Punkt auch tun wird), und obwohl sie freie Meinungsäußerung in der Presse und auf öffentlichen Plätzen zensieren kann (und es tun wird), kann sie nicht unser Herz, Verstand und Gewissen vor Gott zum Schweigen bringen, auch kann sie nicht unsere Lippen in den „mannigfaltigen Prüfungen" zum Schweigen bringen, denen wir uns gegenübersehen mögen.

Ich erkenne unser „christliches Erbe" voll und dankbar an. Ich beklage täglich den Ausverkauf unserer Freiheiten, die sich wie ein ausgestanzter Lochstreifen spiralförmig nach unten auf den Boden bewegen. Ich bin wütend, dass unser Lebensweise und Qualität buchstäblich für immer geändert werden und wir können dabei zusehen. Aber dann erinnere ich mich: die Zeit ist kurz, die Erde ist nicht meine Heimat, und unsere ewige Hoffnung liegt nicht in der Flagge der Vereinigten Staaten. Es gibt nur ein Banner, dem ich Treue gelobe - nicht den „Stars and Stripes Forever", auch nicht der zusammengerollten Schlange auf einem Goldfeld, sondern dem Kreuz von Jesus Christus.

Es gibt die, welche mich sarkastisch fragten, „Was nun, sollen wir uns herumdrehen und sterben? Nach viel Gebet und Nachdenken lautet meine Antwort „Ja". Die Braut Christi muss sterben - ihren Träumen von einer Wiederherstellung des „Reiches hier und jetzt". Besonders amerikanische Christen müssen ihrer Vergötterung des Nationalismus, Materialismus und dem „Streben nach Glück" sterben.

„Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach" (Matthäus 16,24). Wir lesen diese Worte, wir hören diese Worte, aber wie viele von uns handeln tatsächlich nach diesen Worten? (Mt 1,23-25). In der Tat scheint die Kirche in Amerika durch den Tadel Christi an die Gemeinde in Laodizäa richtig dargestellt zu sein: „Denn du sprichst: Ich bin reich und habe Überfluss, und mir mangelt es an nichts! - und du erkennst nicht, dass du elend und erbärmlich bist, arm, blind und entblößt" (Offenbarung 3,17).

Ja, christliche Patrioten, wir müssen sterben.... Nicht für diese Nation, sondern ihr. (Siehe Markus 10,21). Wie das glaubwürdige Kirchenlied ermahnt: „Wende deine Augen auf Jesus, schau ganz in sein herrliches Angesicht, und die Dinge der Erden werden seltsam blass, im Lichte seiner Herrlichkeit und Gnade" (Helen H. Lemmel)