F&A Juni 2010 | thebereancall.org

TBC Staff

Frage: Mein Vater war durch Matthäus 18,9 sehr beunruhigt und fragte mich über die Verse „Und wenn dein Auge für dich ein Anstoß [zur Sünde] wird, so reiß es aus und wirf es von dir! Es ist besser für dich, dass du einäugig in das Leben eingehst, als dass du zwei Augen hast und in das höllische Feuer geworfen wirst." Ich frage mich, ob sie einige Informationen darüber haben. Ich vermutete, dass es etwas mit Sünde im eigenen Leben zu tun hat und damit, alles zu tun, um sie los zu werden.

Antwort: Die Schriften verdammen religiöse Handlungen wie Selbstverstümmelung oder Zufügen von Wunden oder Schmerz (3 Mose 19,28, 5 Mose 14,1), somit wissen wir, dass der Herr hier nicht für die wörtliche Entfernung des eigenen Auges eintritt. Sogar über eine Handlung wie das Fasten gebot der Herr, „Du aber, wenn du fastest, so salbe dein Haupt und wasche dein Angesicht, damit es nicht von den Leuten bemerkt wird, dass du fastest, sondern von deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird es dir öffentlich vergelten" (Matthäus 6,17-18).

Die Frage ist, welche Dinge hindern uns daran, zu Christus zu kommen? Wegen der Bedeutung dieser Frage verwandte der Herr dieses extreme Beispiel. Es ist lehrreich zu bedenken, wie viele Gefängnisinsassen uns schreiben und gestehen, dass die Tatsache, dass sie ins Gefängnis kamen, eine extreme Handlung war, die als Ansporn diente, sie zu Christus zu bringen.

Ähnlich schrieb Paulus an Gläubige, „Denn wenn ihr gemäß dem Fleisch lebt, so müsst ihr sterben; wenn ihr aber durch den Geist die Taten des Leibes tötet, so werdet ihr leben" (Römer 8,13). Das Wort „töten" kann man auch als „abtöten" übersetzen [Im Englischen steht hier „mortify" und „put to death"]. Bitte beachten sie, es sind die „Taten des Leibes", die „abgetötet werden" müssen. Zweifellos gibt es gute Taten, die der Leib tut, aber „durch den Geist" sollen Gläubige unterscheiden, was angemessen und richtig ist und was besser verworfen wird.

Frage: 1 Mose 3,15 erwähnt den Samen der Schlange und den Samen der Frau, welcher Jesus Christus ist. Ist es nicht so, wenn der Same der Schlange nicht echt war, konnte auch Jesus nicht echt gewesen sein?

Antwort: Sie sagen, wenn „der Same der Schlange" kein buchstäblicher Same war, wie konnte dann der Herr Jesus echt sein? Das klingt so, als ob sie die so genannte „Schlangensamen" Lehre unterstützen, bei der Evas Sünde darin bestand, sexuelle Beziehungen mit der Schlange gehabt zu haben.

Für diese Häresie gibt es keine biblische Unterstützung. Die „Schlangensamen" Lehre ist nichts neues, und war Teil der Lehre von William Branham am Anfang des letzten Jahrhunderts. Andere falsche Lehrer haben dasselbe gelehrt, wahrscheinlich bis hin zur sehr frühen Gemeinde. Immerhin hat Paulus davor gewarnt, dass „...nach meinem Abschied räuberische Wölfe zu euch hineinkommen werden, die die Herde nicht schonen; und aus eurer eigenen Mitte werden Männer aufstehen, die verkehrte Dinge reden, um die Jünger abzuziehen in ihre Gefolgschaft" (Apostelgeschichte 20,29-30). Wie Jeremia in 17,9 aufzeichnet, „Überaus trügerisch ist das Herz und bösartig; wer kann es ergründen?" Hier kommt das Gebet dazu, denn der nächste Vers besagt, „Ich, der HERR, erforsche das Herz und prüfe die Nieren..." (Jeremia 17,10).

Worüber spricht denn der Herr in der Prophezeiung von 1 Mose 3,15? In Wahrheit waren jene, die „ihm in die Verse stechen" würden, die Nachfolger Satans. Der Herr Jesus rügte die Pharisäer, „Ihr habt den Teufel zum Vater, und was euer Vater begehrt, wollt ihr tun" (Johannes 8,44). Kann man sich vorstellen, dass Jesus meinte, die Pharisäer wären buchstäblich die körperlichen Nachkommen von Satan?

Während der Sintflut „vertilgte [Er] alles Bestehende auf dem Erdboden, vom Menschen bis zum Vieh, bis zum Gewürm und zu den Vögeln des Himmels - alles wurde von der Erde vertilgt; nur Noah blieb übrig und was mit ihm in der Arche war" (1 Mose 7,23). „Alles Bestehende", das vertilgt wurde, schloss jeden Nachfahren Kains ein, der, nach dieser Lehre, durch die Schlange gezeugt war.

1 Mose 4,1 sagt uns, „Und Adam erkannte seine Frau Eva; und sie wurde schwanger und gebar den Kain...." Erst als Adam sexuelle Beziehungen mit seiner Frau aufnahm, wurde sie schwanger. Jede andere Vorstellung muss der Schrift vorsätzlich aufgezwungen werden. Folglich, wie kann man den Schluss ziehen, dass der „Same der Schlange" in 1 Mose 3 über mehr redet als jene, die Satan folgen und den Herrn ablehnen würden? Wir können das nicht, ohne von der Schrift abzuweichen.

Frage: Könnten sie bitte die Sichtweisen von manchen Leuten ansprechen, die glauben, Christen sollten keine Bibeln, christliche Literatur, oder Druckpressen in Nationen mit Beschränkungen schmuggeln? Sie scheinen auch der Ansicht zu sein, Gläubige sollten sich nicht in unregistrierten oder Hausgemeinden treffen. Der Grund für diese Ansicht liegt darin, dass man die Gesetze dieser Nationen bricht und dem biblischen Gebot ungehorsam ist, den Obrigkeiten zu gehorchen.

Antwort: Römer 13,1 sagt uns, „Jedermann ordne sich den Obrigkeiten unter, die über ihn gesetzt sind; denn es gibt keine Obrigkeit, die nicht von Gott wäre; die bestehenden Obrigkeiten aber sind von Gott eingesetzt." Gott hat zivile Obrigkeiten über menschliche Angelegenheiten eingesetzt, um Seine Gerechtigkeit auszuführen, Bösewichte zu bestrafen - „Denn sie trägt das Schwert nicht umsonst" (Römer 13,4). Natürlich haben viele Herrscher Gottes moralische Gesetze nicht gestützt.

Die Stelle sagt uns eindeutig, dass wir uns den „Obrigkeiten, die über uns gesetzt sind", unterordnen sollen. Es gibt keine höhere Obrigkeit als Gott, und es gibt Zeiten, wo man Gott gehorchen muss, trotz des Befehls der Obrigkeiten. Die Apostel wurden ermahnt, „Haben wir euch nicht streng verboten, in diesem Namen zu lehren.... Aber Petrus und die Apostel antworteten und sprachen: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen" (Apostelgeschichte 5,28-29).

Es gibt frühere Beispiele. Die Hebammen erhielten vom Pharao den Auftrag, alle männlichen Babys bei der Geburt zu töten (2 Mose 1,16). Die Hebammen taten es nicht, und der Herr segnete ihre Handlungen (2 Mose 1,20-21.

Daniel wusste, dass König Darius ein Dekret unterzeichnet hatte, das verbat, irgendeine Bitte (einschließlich Gebet) an jemand anderen als den König zu richten:

Als nun Daniel erfuhr, dass das Edikt unterschrieben war, ging er hinauf in sein Haus, wo er in seinem Obergemach offene Fenster nach Jerusalem hin hatte, und er fiel dreimal am Tag auf die Knie nieder und betete und dankte vor seinem Gott, ganz wie er es zuvor immer getan hatte.

Jeder derartige Ungehorsam würde jedoch Folgen haben. Daniel wurde in die Löwengrube geworfen, aber der Herr „hat... den Rachen der Löwen verschlossen, dass sie mir kein Leid zufügten" (Daniel 6,22).

Auf gleiche Weise werden jene, die Bibeln schmuggeln oder Ähnliches tun, die Konsequenzen tragen müssen, sollten sie von den Behörden der entsprechenden Länder gefasst werden. Bedenken sie ein weiteres biblisches Beispiel:

Wenn es so sein soll - unser Gott, dem wir dienen, kann uns aus dem glühenden Feuerofen erretten.... Und auch wenn es nicht so sein soll, so wisse, o König, dass wir deinen Göttern nicht dienen und auch das goldene Bild nicht anbeten werden, das du aufgestellt hast!

Im Zweiten Weltkrieg bewahrten Corrie Ten Boom und ihre Familie das Leben von Juden, entgegen dem Willen der Behörden. Wer Bibeln schmuggelt, bringt das Wort des Lebens zu denen ohne Bibeln. Was illegale Hausgemeinden betrifft müssen wir uns daran erinnern, dass die Urkirche Vorsorge traf:

Als es nun an jenem Tag, dem ersten der Woche, Abend geworden war und die Türen verschlossen waren an dem Ort, wo sich die Jünger versammelt hatten, aus Furcht vor den Juden, da kam Jesus und trat in ihre Mitte...." (Johannes 20,19)

Frage: Könne sie erklären, was „im Fleisch gelitten (1 Petrus 4,1) bedeutet und ob es Teil von Gottes Züchtigung ist.

Antwort: Im Zusammenhang spricht Petrus das vollendete Werk Christi und seine Anwendung für Gläubige an. Christus starb am Kreuz. Dass er „im Fleisch gelitten hat", ist ein Synonym für diesen Tod. Auf gleiche Weise gilt für Christen „Haltet euch selbst dafür, dass ihr für die Sünde tot seid, aber für Gott lebt in Christus Jesus, unserem Herrn" (Römer 6,11).

Für einen toten Menschen ist Sünde nicht länger anziehend. Wir mögen einem toten Menschen jede Versuchung vorführen. Keine wird ihn verlocken. Petrus fährt im Kapitel 4 mit seiner Erklärung fort, „Denn es ist für uns genug, dass wir die vergangene Zeit des Lebens nach dem Willen der Heiden zugebracht haben, indem wir uns gehen ließen in Ausschweifungen, Begierden, Trunksucht, Belustigungen, Trinkgelagen und frevelhaftem Götzendienst. Das befremdet sie, dass ihr nicht mitlauft in denselben heillosen Schlamm, und darum lästern sie" (1 Petrus 4,3-4)

Schließlich ist es gewiss, dass diese Stelle nicht die falsche Vorstellung unterstützt (wie dargestellt in der Passion Christi), physisches Leiden hätte unsere Errettung erkauft. Das geschah durch Tod, Grablegung und Auferstehung Jesu, dass Satan, die Schlange, zerstört worden ist (siehe TBC 10/09)

Frage: Zwischen Matthäus 13,30 und Offenbarung 14,14-19 scheint ein Konflikt hinsichtlich dessen zu bestehen, was zuerst geerntet wird - das Unkraut oder das Korn. Matthäus 13,30 besagt, es sei das Unkraut, während die Stelle in Offenbarung etwas anderes zu sagen scheint. Was ist nun richtig?

Antwort. Was die Frage betrifft, ob das Unkraut vor dem Korn geerntet wird (Matthäus 13,30 verglichen mit Offenbarung 14,14-19), würden wir vorschlagen, dass es im ganzen Kontext von Offenbarung 14 das Unkraut ist, auf das hier hingewiesen wird. Vers 19 zum Beispiel sagt uns, dass die Gegenstände dieser „Ernte" „in die große Kelter des Zornes Gottes" geworfen werden. Das kann eindeutig nicht die Haupternte sein (d.h. die wahren Gläubigen). Möge uns der Herr mit der Übereinstimmung Seines Wortes ermutigen.

Frage: Könnten sie bitte den Unterschied zwischen einer Sekte und einem Kult erklären?

Antwort: Eine „Sekte" wurde als eine Gruppe definiert, welche das Wesentliche des Evangeliums bewahrt hat, aber eine besondere, kennzeichnende Lehre hat, welche eine Trennung zwischen der Gruppe und anderen Mitgliedern des Leibes Christi schafft.

Ein „Kult" auf der anderen Seite kann beinahe jede fundamentale Lehre der Bibel abstreiten, und greift oft die Gottheit des Herrn Jesus Christus an. Sie können das tun, indem sie es direkt leugnen, oder es in einer Weise vorstellen, die den Lehren der Schrift entgegensteht. Herbert W. Armstrong zum Beispiel lehrte, dass die Gottheit eine polytheistische Familie von „Göttern" sei. Joseph Smith und Brigham Young lehrten ähnliche Dinge. Am 9. April 1852 verkündete Brigham Young während einer Predigt im Salt Lake City Tempel, dass Adam in der Tat „unser Vater und unser Gott sei und der einzige Gott, mit dem wir es zu tun haben."

Wo Petrus in 2 Petrus 2 falsche Lehrer anspricht, führt er die Kennzeichen dieser Individuen auf. Diese „falschen Propheten" (2,1) sind „Brunnen ohne Wasser" (Vers 17). Ein Brunnen ohne Wasser („Wasser" ist eine beständige biblische Metapher für den Heiligen Geist) sieht so aus wie ein echter Brunnen, bis man hineinsieht (1 Samuel 16,7). Diese falschen Lehrer werden nicht durch den Heiligen Geist geleitet und sprechen mit ihren eigenen Worten, wobei sie gefälschte Lehren des Feindes wiederholen. Wie oben dargelegt, warnte der Herr die Gemeinde vor kultischen Lehren, die kommen würden.

Mormonen bestätigen, dass ihre Offenbarungen mit der Erscheinung eines Engels bei einem jungen Mann, namens Joseph Smith begannen. Paulus warnte in Galater 1,8, „Aber selbst wenn wir oder ein Engel vom Himmel euch etwas anderes als Evangelium verkündigen würden als das, was wir euch verkündigt haben, der sei verflucht!"

Joseph Smith sprach mit einem Wesen, das sich als der Engel „Moroni" identifizierte. Katholiken auf der ganzen Welt strömen zu angeblichen Erscheinungen von „Maria".

Oft haben Kulte einen Anführer, der die Fähigkeit hat, diejenigen, die er täuscht, zu verzaubern und mitzureißen. Sollte sich seine Lehre als unbiblisch herausstellen, ist sie plötzlich eine „neue Offenbarung", oder eine neue Einsicht, welche die Schrift übertrifft. Er mag lehren, er und seine Anhänger seien im Besitz von Informationen, die allen anderen verloren gegangen seien. Der Führer ist die anerkannte Autorität, und oft lehrt er, er sei Gottes Stimme für diese Generation.

Im Laufe der Zeit mag ein Kult sehr beschützerisch und geschlossen werden, und sie glauben, sie seien unmittelbar durch jeden außerhalb der Gruppe bedroht. Was ein Gegensatz zur Gemeinde, von der der Herr Jesus verhieß, „...will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten des Totenreiches sollen sie nicht überwältigen" (Matthäus 16,18). Auf dass wir nicht getäuscht werden, lasst uns dem Beispiel der Beröer folgen, „...und sie forschten täglich in der Schrift, ob es sich so verhalte" (Apostelgeschichte 17,11).