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Christus und der Antichrist

Hunt, Dave

und jeder Geist, der nicht bekennt, dass Jesus Christus im Fleisch gekommen ist, der ist nicht aus Gott. Und das ist der [Geist] des Antichristen, von dem ihr gehört habt, dass er kommt; und jetzt schon ist er in der Welt. Kinder, ihr seid aus Gott und habt jene überwunden, weil der, welcher in euch ist, größer ist als der, welcher in der Welt ist. — 1 Johannes 4:3-4

Zuerst im Juli 1990 veröffentlicht. 

Anti ist ein griechisches Präfix, das nicht nur „gegen etwas“ sondern auch „anstelle von“ bedeutet. Der Antichrist wird  sich gegen Christus stellen, aber in äußert diabolisch cleverer Weise: er gibt vor, Christus zu sein. Damit die Welt ihm folgt und ihn anbetet, muss ein falsches Christentum zur Weltreligion werden – ein „Christentum“, das alle Religionen annehmen können, und das alle Religionen in „einen Glauben“ vereinnahmt. Daher ist der heutige, wachsende Abfall nötig: eine abgefallene Kirche als irdische Braut des Antichristen zu schaffen, so wie die wahre Kirche Christi himmlische Braut ist. Das ist die wichtige Rolle der New Age Bewegung und vieler zunehmender Täuschungen und Verführungen in diesen „letzten Tagen“. 

Durch ein falsches Evangelium, falsche Propheten, okkulte, religiöse Praktiken und betrügerische „Kräfte, Zeichen und Wunder“ sind heutige Kirchen mit Millionen Namenschristen gefüllt. Zurückgelassen bei der Entrückung und glücklich, dass der „negative“ Einfluss der verschwundenen Unruhestifter weg ist, werden sie den Antichristen anbeten und ihm folgen, weil sie ihn für den wahren Christus halten und es „nie so gut hatten“. Ein ökumenisches „Christentum“ als Partner aller Religionen wird weitermachen und nach der Entrückung noch besser als vorher gedeihen. Was sie eint ist die Sorge um Mutter Erde. Streben nach Frieden und ökologischer Ganzheit wird Wahrheit als Grundlage des Christentums ersetzt haben, wie der Weltkirchenrat bereits beschlossen hat.

Weit davon entfernt, eine Ausflucht zu sein, erfunden von denen, die der Verfolgung entrinnen wollen (die vor der Entrückung in Amerika sehr heftig werden kann), ist eine Entrückung vor der Trübsal aus einer Reihe von Gründen erforderlich: Zunächst um die wahren Christen von der Erde wegzunehmen. Wären sie bei Offenbarung des Antichristen da, würden sie ihn ablehnen und entlarven. Diese Opposition muss weggenommen werden, damit Satan und Mensch, unter der Führung des Antichristen, volle Freiheit haben zu belegen, dass diese Erde ohne Gott wieder in ein Paradies verwandelt werden kann. Der Heilige Geist, der allgegenwärtig ist, wird während der großen Trübsal noch viele überführen und zu Christus ziehen. Der zurückhaltende Einfluss jedoch, den Er in dieser Welt durch Millionen wahrer Christen ausgeübt hat, wird plötzlich entfernt, und hinterlässt daheim, in Vierteln, Geschäften und Schulen ein moralisches und spirituelles Vakuum, das wir uns nicht einmal vorstellen können.

Eine Entrückung vor der Trübsal ist auch notwendig, denn der Antichrist erhält Autorität von Gott, „Krieg zu führen mit den Heiligen und sie zu überwinden“ (Offenbarung 13,7). Dies Schicksal kann die Gemeinde nicht befallen, denn Christus sagte, „die Pforten des Totenreiches sollen sie nicht überwältigen“ (Matthäus 16,18). Ferner haben wahre Christen die Autorität und Macht, „dem Teufel zu widerstehen“ und „er wird fliehen“ (Jakobus 4,7), weil „der, welcher in euch ist, größer ist als der, welcher in der Welt ist“ (1 Johannes 4,4). Die Tatsache, dass der Antichrist die Macht von Gott hat, „Krieg zu führen mit den Heiligen und sie zu überwinden [töten]“ ist Beweis, dass die wahre Gemeinde nicht länger da ist.

Die erwähnten „Heiligen“ sind jene, die vor der Entrückung das Evangelium nicht gehört und abgelehnt haben und während der großen Trübsal an Christus glauben. Für ihren Glauben werden sie mit dem Leben bezahlen. Wer das Mal des Tieres nimmt, muss den Zorn des Lammes erleiden. Die es nicht nehmen, werden vom Antichrist getötet. Eine Entrückung nach der Trübsal wäre ein glatter Reinfall, denn es gäbe zu der Zeit nur sehr wenige Gläubige, wenn überhaupt, zu entrücken. Und gewiss würden jene noch lebenden Christen, die das Gericht Gottes über die Menschheit und die Weltarmeen, die sich zur Schlacht Armageddon versammelt haben, um Israel zu zerstören, ganz sicher wissen, dass das Zweite Kommen unmittelbar bevorsteht – und nach der Erscheinung ihres Herrn Ausschau halten. Doch Christus sagte, er würde zu einer Zeit solcher Ruhe zurückkehren, dass sogar die „fünf klugen Jungfrauen einschliefen“. Er warnte, „Denn der Sohn des Menschen kommt zu einer Stunde, da ihr es nicht meint“ (Matthäus 24,44). Inmitten der größten Trübsal und Zerstörung, die die Welt je gesehen hat oder je sehen wird, ist das kaum wahrscheinlich!

Zu verstehen, wie der Weg für den letzten Konflikt zwischen Christus und Antichrist gebahnt wird, ist es hilfreich, einige Vergleiche und Gegensätze dieser beiden Antagonisten zu berücksichtigen. Zunächst ist der Ablauf der Ereignisse in Gottes Hand. Obgleich wir nicht Tag oder Stunde der Rückkehr unseres Herrn wissen können, gibt uns die Bibel viele Hinweise zum allgemeinen Ablauf dieses bedeutenden Ereignisses. 

Wie für das Erste gibt es eine genaue Zeit für Christi zweites Kommen: „Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn…“ (Galater 4,4). Dasselbe gilt für den Antichristen. Gut möglich bereits in der Welt und auf der Seitenbühne wartend, kann dieser „Mensch der Sünde“, bekannt als der „Gesetzlose“ (2 Thessalonicher 2,3.8) nur die Macht zu Gottes Zeit übernehmen: „Und ihr wisst ja, was jetzt noch zurückhält, damit er geoffenbart werde zu seiner Zeit“ (2,6).

Das römische Reich ist interessanterweise ein fester Bestandteil des Zeitablaufs der Offenbarung sowohl von Gottes wie Satans Messias. Das antike Rom bereitete den Weg für Christi Geburt: „Es begab sich aber in jenen Tagen, dass ein Befehl ausging von dem Kaiser Augustus, dass der ganze Erdkreis sich erfassen lassen sollte“ (Lukas 2,1). Dieser Befehl veranlasste Josef und Maria in Bethlehem zu sein, so dass Christus dort in Erfüllung von Micha 5,1 geboren wurde. Natürlich musste er auch zur Zeit des römischen Reichs, das die Kreuzigung erfand, hingerichtet werden, damit Psalm 22 erfüllt wurde.

Damit Christus zurückkehrt, muss das römische Reich wieder erstehen. Das wird aus Daniels Interpretation klar, dass die deutlichen Teile des Bildes, gesehen von Nebukadnezar „Das Haupt dieses Bildes war aus gediegenem Gold, seine Brust und seine Arme aus Silber, sein Bauch und seine Lenden aus Erz, seine Oberschenkel aus Eisen“ (Daniel 2,32-33) vier Weltreiche repräsentierten: das Babylonische, Medo-Persische, Griechische und Römische. Dass „die Füße und Zehen teils aus Töpferton und teils aus Eisen bestehend“ (2,41) das wiederbelebte vierte Reich darstellen, das in den letzten Tagen wieder ersteht, wird deutlich aus „Aber in den Tagen jener Könige [dargestellt durch die zehn Zehen] wird der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten, das in Ewigkeit nicht untergehen wird… es wird alle jene Königreiche zermalmen und ihnen ein Ende machen; es selbst aber wird in Ewigkeit bestehen“ (2,44).

Christus errichtete Sein Reich nicht bei Seinem ersten Kommen, daher muss er dazu wiederkommen. Wann? „In den Tagen jener Könige“ – d.h. wenn das römische Reich wieder erstanden ist, aus dem der Antichrist aufkommen wird. Er kehrt nicht mehr als „ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird“ (Jesaja 53,7), sondern in Macht und Herrlichkeit wieder, um die zu richten, die Ihn kreuzigten. Christus wird dieses wiedererstandene, böse Reich bei Seinem Zweiten Kommen zerstören. Obgleich das Datum nicht gegeben wird, ist der Ablauf von Christi Wiederkunft klar angegeben.

Das römische Reich muss auch wiedererstehen, damit der Antichrist auftreten kann. Daniel prophezeite, „die Stadt aber samt dem Heiligtum wird das Volk des zukünftigen Fürsten zerstören…“ (Daniel 9,26). Die römischen Armeen unter Titus Kommando zerstörten Jerusalem und den Tempel im Jahr 70. Daher muss der Antichrist aus diesem Volk kommen. Er muss nicht notwendigerweise Römer sein, da die Legionen aus vielen Teilen des Reiches kamen. Es bedeutet aber, er muss aus diesem Weltreich kommen – und daher muss das römische Reich wieder hergestellt werden. Wir sehen die Erfüllung dieser äußerst bemerkenswerten Prophetie in unseren Tagen.

Den Antichrist den „zukünftigen Fürsten“ zu nennen zeigt, dass er, wie die antiken Kaiser, das Reich regieren wird, wenn es wieder auflebt. Ferner war das antike römische Reich nicht nur eine politische, wirtschaftliche und militärische Einheit, sondern auch eine religiöse, und der Gott Kaiser war das Haupt des heidnischen Priestertums. In Verbindung mit einer Weltregierung muss in den letzten Tagen eine Weltreligion etabliert werden, geführt von dem neuen Kaiser, dem Antichristen, genau wie Offenbarung 13 zeigt.

Während der regelmäßigen römischen Verfolgungen, die die frühen Christen durchlitten, mussten sich alle Reichsbürger vor dem Bild des aktuellen Kaisers beugen und ihn als Gott verehren. Wer es nicht tat, wurde getötet. So wird es auch unter dem Antichrist im wiederbelebten römischen Reich sein: „Und alle, die auf der Erde wohnen, werden es anbeten, deren Namen nicht geschrieben stehen im Buch des Lebens… und bewirkte, dass alle getötet wurden, die das Bild des Tieres nicht anbeteten“ (Offenbarung 13,8.15).

Die Gegensätze zwischen Christus und dem Antichrist sind auch lehrreich. Unser Herr war verachtet und von Israel und der Welt abgelehnt: der Antichrist wird bejubelt und umarmt werden. Christus wurde verspottet und verhöhnt: der Antichrist wird bejubelt werden. Wer Christus ablehnte rief: „Wir wollen nicht, dass dieser über uns herrsche!“ Wir können es kaum glauben, dass der Antichrist sowohl von der Welt wie von Israel akzeptiert wird. Jesus sagte den jüdischen Führern Seiner Zeit, „Ich bin im Namen meines Vaters gekommen, und ihr nehmt mich nicht an. Wenn ein anderer in seinem eigenen Namen kommt, den werdet ihr annehmen“ (Johannes 5,43).

Christi Reich des Lichts und der Wahrheit ist himmlisch („Mein Reich ist nicht von dieser Welt“ – Johannes 18,36). Das Reich der Dunkelheit des Antichristen beruht auf einer Lüge und ist völlig von dieser Welt. Es sorgt einem zu sehen, wie so viele evangelikale Christen immer mehr in diese Welt verwickelt werden, sich mit Katholiken, Mormonen und anderen Kultanhängern und Okkultisten zusammen tun, um ihre politische und soziale Agenden zu verfolgen – und dabei ihre Hoffnung auf den Himmel verlieren. Die Urkirche wusste, sie war die Ekklesia. Sie waren die Herausgerufenen, die nicht länger von dieser Welt waren (Johannes 17,6.14.16), sondern gespannt warteten (1 Thessalonicher 1,10) und auf Christi Rückkehr schauten, um sie in den Himmel zu holen (Hebräer 9,28; Johannes 14,2-3). Diese Hoffnung muss wach werden.

Ein Geheimnis umgibt sowohl Christus wie Antichristus. Paulus schrieb über Christus, „Und anerkannt groß ist das Geheimnis der Gottesfurcht: Gott ist geoffenbart worden im Fleisch…“ (1 Timotheus 3,16). Über den Antichrist schrieb er: „Denn das Geheimnis der Gesetzlosigkeit ist schon am Wirken“ (2 Thessalonicher 2,7). Beide haben eine geheimnisvolle Braut, einer eine Jungfrau und der andere eine Hure. Das Geheimnis der Gottesfurcht, das in Christi Braut, der Gemeinde enthüllt wird, war „von ewigen Zeiten her verschwiegen“ (Römer 16,25) und ist „Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit“ (Kolosser 1,27). Es kann nur in der letzten Zeit ganz offenbart werden (1 Petrus 1,5).

Das Geheimnis der Gesetzlosigkeit, das im Gegenzug „Satan in euch, die Hoffnung auf Verdammnis“ genannt werden könnte, wird auch durch eine Braut offenbart, die des Antichristen. Sie heißt, „Geheimnis, Babylon, die Große, die Mutter der Huren und der Gräuel der Erde“ (Offenbarung 17,5). So wie Christus Seine Braut liebt und bewahrt, so wird Satan „die Hure hassen und sie verwüsten und entblößen, und sie werden ihr Fleisch verzehren und sie mit Feuer verbrennen“ (Offenbarung 17,16).

Es ist sehr deutlich, dass das Zweite Kommen Christi in Kraft und Herrlichkeit, um Israel zu retten, die Heere zu zerstören, die es zerstören wollen und Sein Reich auf dem Thron Seines Vaters David zu errichten, ein anderes Ereignis ist als die Entrückung Seiner Braut, der Gemeinde. Manche versuchen, daraus ein Ereignis zu machen und sagen, wir werden „entrückt werden… zur Begegnung mit dem Herrn, in die Luft“ auf Seinem Weg zur Erde und werden sofort umkehren, um Ihn zum Ölberg zu begleiten, wo er in Armageddon eingreift. Offenbarung 19,7-14 berichtet uns von Christi Hochzeit mit Seiner Braut im Himmel, bevor Er auf die Erde kommt, um Gericht zu üben und Sein Reich zu errichten.

Ein Hauptziel des Zweiten Kommens ist, den Antichrist zu zerstören: „den der Herr… durch die Erscheinung seiner Wiederkunft beseitigen wird“ (2 Thessalonicher 2,8). Dadurch wird deutlich, dass das Zweite Kommen erst nach Enthüllung des Antichristen und Etablierung seines Reiches auf Erden stattfinden wird. Wäre die Entrückung kein anderes Ereignis als das Zweite Kommen, bevor der Antichrist enthüllt wird, dann würden Christen nicht wachen und warten und nach Christus Ausschau halten, sondern nach dem Antichrist, was undenkbar ist.

Ein zunehmender Irrtum heute ist die Ansicht, die Gemeinde würde überhaupt nicht entrückt, sondern wir würden die Welt übernehmen (und erst dann) würde Christus wieder kommen, um das Reich zu regieren, das wir für Ihn errichtet haben. Doch Christus versprach, „Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit auch ihr seid, wo ich bin“ (Johannes 14,3). Paulus schrieb, „die Toten in Christus werden zuerst auferstehen. Danach werden wir, die wir leben und übrigbleiben, zusammen mit ihnen entrückt werden in Wolken, zur Begegnung mit dem Herrn, in die Luft [um ins Vaterhaus mit vielen Wohnungen zu kommen], und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit [im Himmel, wo Er für uns eine Stätte bereitet hat]“ (1 Thessalonicher 4,16-17).

Vielmehr schauen viele angebliche Christen nach einem „Christus“, mit ihren Füßen auf Planet Erde – einem „Christus“, der sie nicht in dem Himmel entrückt hat, sondern um über das Reich zu regieren, das sie für ihn errichtet haben. Was für eine Täuschung! Sie haben nicht für den wahren Christus gewirkt, sondern für die Fälschung, den Antichristen. Sie haben keine „Schätze im Himmel gesammelt“ (Matthäus 6,20), sondern ein irdisches Reich errichtet. Möge unser Bräutigam unsere Liebe für Ihn wieder erwecken, und mögen unsere Herzen verlangen, Ihn zu sehen und bei Ihm zu sein, wie es einer Braut gebührt! TBC

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