Die Bedeutung des Fundamentalismus – Teil 1 | thebereancall.org

Die Bedeutung des Fundamentalismus – Teil 1

McMahon, T.A.

Der Anfang der Weisheit ist: Erwirb Weisheit, und um allen deinen Erwerb erwirb Verstand! — Sprüche 4,7

Ich bin ein Fundamentalist… und hoffe, alle, die sich als biblische Christen betrachten, sagen das auch von sich. Heute gebrauchen jedoch viele den Begriff abfällig. Ich weiß nicht warum, außer der Tatsache, dass viele das Christentum, besonders das biblische, einfach nicht mögen. Aber egal, was seine Gegner denken, Fundamentalismus ist ein sehr nützliches Konzept. 

Ich will eine Illustration aus der Sportwelt geben. Während der College und Profi Football Saison gibt es üblicherweise eine „Bye Week“, eine Woche ohne Spiele. Dort werden hauptsächlich die Grundlagen des Sports trainiert, selten neue Tricks.

Im Laufe der Saison weichen die Spieler oft von den fundamentalen Techniken ab und entwickeln schlechte Gewohnheiten, die sie weniger effektiv machen. Aber Sport beiseite, egal wo, wenn die eigenen Grundlagen falsch sind, sind die Ergebnisse nicht gut.

Beim biblischen Christentum ist gesunde Lehre wesentlich, und wie gesund sie ist, hängt davon ab, ob sie grundlegend gesund ist. Es gibt zahllose wichtige Lehren in der ganzen Schrift, aber ich will mich jetzt auf bloß eine konzentrieren, welche ich für die wichtigste grundlegende Lehre halte, und das ist das Evangelium. 

Niemand ist gerettet, es sei denn er hat das Evangelium gehört und geglaubt, ob er es hörte oder las – und dann glaubte. Das Evangelium ist nicht komplex. Sogar ein Kind kann es hören, glauben und gerettet sein. Doch oft wird eine „Rettungs-“ Botschaft verkündet, die kein grundlegend gesundes Evangelium enthält.

Ich sprach vor einigen Jahren bei einer Konferenz in Kansas City. Am Sonntag nahm mich ein Freund mit zu einer populären Kirche. Der Gastprediger war ein bekannter Evangelist. Der Pastor sagte begeistert, der Redner werde eine seiner „klassischen, evangelistischen“ Botschaften geben. Danach wurde aufgerufen, nach vorne zu gehen, und etwa 250 Leute, ein Drittel der Anwesenden, gingen vor. Ich war fassungslos.

Warum? Nirgendwo hörte ich das Evangelium in der Botschaft! Es war nur ein emotionaler Appell. Danach fragte ich den Pastor schriftlich über das fehlende Evangelium. Ich wollte ihn fragen, ob es ihm Sorgen manche, dass so viele in seiner Gemeinschaft nach vorne gingen. Das hieße, sie wären nicht gerettet. Aber ich vertagte die Frage, bis ich seine Antwort hatte – die nie kam. Wenn sie nicht zuvor gerettet waren, waren sie nach dieser Evangeliums-losen Botschaft, auf die sie reagierten, gewiss nicht gerettet! Eine schlimme Situation.

Sogar wenn andererseits eine Evangeliumsbotschaft mit hinreichender Information gegeben wird, um an Jesus zur Errettung zu glauben, wird sie in vielen Gemeinden selten erklärt. Warum halte ich das für so wichtig? Nun, wer noch das Evangelium annehmen muss, wird um eine Entscheidung gebeten, die ewige Folgen hat. Wie viele wichtige Entscheidungen treffen wir ohne Erklärungen, warum wir sie treffen sollten und die dazugehörigen Folgen? Hoffentlich sehr wenige. 

Sprüche 4,7 sagt: „Der Anfang der Weisheit ist: Erwirb Weisheit, und um allen deinen Erwerb erwirb Verstand!“ Es gibt viele Gründe, warum Verständnis sehr wichtig ist, besonders beim Missionieren. Das Evangelium zu erklären ist nicht nur entscheidend, man muss dem Hörer auch helfen, die fundamentalen Grundlagen für das Leben und Wachstum in Christus zu verstehen. Und, was geschieht danach – nachdem jemand durch Gottes Gnade das Geschenk des ewigen Lebens erhielt? Was soll der Gläubige mit diesem Geschenk anfangen?

In Matthäus werden wir erinnert, dass der Gläubige das, was er umsonst empfing, auch „umsonst geben muss“ (Matthäus 10,8). Jesus kam, um Sünder zu retten. Ich meine, sobald wir gerettet sind und das Geschenk des ewigen Lebens erhalten haben, dürfen wir „umsonst“ die Information über das Geschenk geben und wie man es bekommt. Das ist der große „Missionsauftrag“ der Schrift. In Markus 16,20 sehen wir, „Sie aber gingen hinaus und verkündigten überall; und der Herr wirkte mit ihnen und bekräftigte das Wort durch die begleitenden Zeichen. Amen.“

Der große „Missionsauftrag“ gilt jedem Gläubigen an Christus. Welch besseren Weg gibt es, unser Leben zu leben, als vom Herrn benutzt zu werden, andere zu ermutigen, die Ewigkeit mit Jesus Christus zu verbringen? Auf säkulare Weise mag unser Leben wunderbar Frucht bringen. Wir sind vielleicht Ärzte, Herzchirurgen, Krebsspezialisten, Krankenschwestern, Lehrer, Soldaten, Pfleger, usw. Wir sind vielleicht großartige Eltern oder gute Kinder. Das ist bedeutsam, aber von geringem oder keinem Wert jenseits dieser Erde, ungeachtet der Belohnungen. Bitte missverstehen Sie mich hier nicht. Ich vergleiche bloß die guten Dinge, die wir zeitlich tun, mit denen, die ewigen Wert haben – was weit besser ist. Was könnte großartiger sein, als vom Herrn so gebraucht zu werden, dass einer auf ewig gerettet wird? Unser zeitliches Leben dauert durchschnittlich etwa 75 Jahre. Vergleiche das mit ewig mit Jesus zu leben!

Was aber mag uns hindern, dass wir umsonst geben, was wir umsonst erhielten? Tatsächlich dreht sich beinahe alles um das Ich. Eigenliebe, Selbstwert, mit sich beschäftigt sein, Selbstwert und besonders Ichbewusstsein gehören zu den Haupthindernissen fürs Zeugnis geben. 

Was das Ichbewusstsein betrifft, keiner will als dumm oder unwissend angesehen werden. Ganz wenige finden sich gerne in der Position, keine vernünftige Antwort auf eine wichtige Frage geben zu können. Das trifft gewiss auf Gläubige bei ihrem (manchmal mangelnden) Verständnis des Evangeliums zu. Wenn man das Evangelium nicht sicher genug versteht, meidet man wahrscheinlich gerne die entstehende peinliche Lage, und so teilen sie es nicht mit anderen.

Wer würde etwas, das wichtig ist, zu erklären versuchen, wenn er das Thema nicht beherrscht und wirklich davon überzeugt ist? Leider teilen viele, die sich Christen nennen, nicht das Evangelium, weil sie 1) das biblische Evangelium nie hörten oder annahmen, oder 2) sie hörten genug Wahrheit, um gerettet zu sein, aber sind in ihrem sicheren Verständnis nie gewachsen. Viele bibelgläubige Christen können entweder das Evangelium nicht erklären oder haben damit Schwierigkeiten. Daher teilen sie es einfach nicht. 

Ich hoffe, diese Artikel werden helfen, das Evangelium zunehmend zu verstehen, so dass wir zuversichtlicher und sogar mutiger sein können, wenn der Herr uns Gelegenheiten schenkt, Seine Botschaft der Hoffnung mit anderen zu teilen. Römer 1,16 ermahnt: „Denn ich schäme mich des Evangeliums von Christus nicht; denn es ist Gottes Kraft zur Errettung für jeden, der glaubt.“ Manchmal erkennen wir wegen der Gründe, die ich genannt habe, nicht, dass wir uns des Evangeliums wohl „schämen“, wenn wir es nicht teilen. Wir müssen uns das merken, wenn wir in Angriff nehmen, es besser zu verstehen.

Nun, was genau ist das Evangelium? Das Wort bedeutet „Gute Nachricht“. Was ist gut daran? Nun es löst ein Problem. Tatsächlich löst es das größte Problem der Menschheit. Sie ist schon früh wegen Ungehorsam von ihrem Schöpfer getrennt worden.

Gott gab Adam zu Beginn der menschlichen Rasse ein Gebot, er solle nicht von einer bestimmten Frucht im Garten Eden essen – und Eva, und dann Adam gehorchten ihm nicht. Gott hatte sie gewarnt, die Strafe für diese Sünde sei der Tod, d.h. erst geistliche Trennung von Gott und dann physische, durch den Tod. Die Verurteilung war ewig. Die hoffnungslose Tatsache war, hatten sie einmal gesündigt, konnten sie nichts dagegen tun, außer die unendliche Strafe zu bezahlen, was für endliche Menschen unmöglich ist. 

Die Schrift sagt uns, der Lohn der Sünde ist der Tod und alle hätten gesündigt. Daher verlangt Gottes perfekte Gerechtigkeit, dass alle die sündigen, unter der Strafe für Sünde sind, was ewige Trennung von Ihm bedeutet. Doch weil Gott barmherzig ist, hatte Er eine Lösung, die Menschheit mit sich zu versöhnen. 

Wir sehen es zuerst in 1 Mose 3,15, gerade nachdem Adam und Eva Gott nicht gehorcht hatten. Der Herr sagte Satan, der Eva erfolgreich verführt hatte, die verbotene Frucht zu kosten: „Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen: Er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.“ Diese Prophetie bezieht sich auf Christus (der Same der Frau), der die Strafe für die ganze Menschheit selbst bezahlen würde, und dadurch Satans Werke zerstören und der Menschheit die Gelegenheit geben würde, mit Gott versöhnt zu werden. Vers 15 wird „Erstes Evangelium“ genannt. 

Im ganzen Alten Testament finden wir Prophetien und Vorbilder, die auf Gottes Lösung für die Verurteilung der Menschheit durch Israels Messias, Jesus Christus, hinweisen.

Denken wir an die Opfer von Abel und Kain, den beiden Söhnen von Adam und Eva. Gott akzeptierte Abels Opfer, aber nicht Kains. Warum? Das von Abel war ein Blutopfer eines Opferlammes, das für die Sühnung von Sünde notwendig ist, ein „Vorbild“ (oder Vorschattierung), das auf Jesus wies, das Lamm Gottes, das die Sünden der Welt hinwegnehmen würde. Hebräer 9,22 sagt uns, ohne Blutvergießen geschieht keine Vergebung von Sünde. Kain machte sein eigenes Ding, opferte Gemüse, und nicht das, was Gott ihm gesagt hatte. (Siehe auch Hebräer 11,4 – der Übersetzer)

Das Alte Testament ist voll von Darstellungen und Konzepten, die auf den kommenden Retter der Welt hinweisen. Sie symbolisierten den kommenden Messias, und somit konnten die in dieser Zeitperiode vor Seiner Ankunft Lebenden im Glauben auf Ihn vorausschauen und somit gerettet werden. 

Wir haben nicht genug Platz hier, mehr als ein paar Beispiele zu geben, doch sie sind in ihrer Bedeutung überwältigend. Denken wir, wie Abraham Gott gehorchte, als er Isaak opfern sollte, seinen eigenen Sohn, den Sohn von Gottes Verheißung (1 Mose 22,2-16). Als Vater dreier Söhne kann ich mich nicht in diese Lage versetzen, ohne unkontrolliert vor Kummer zu zittern. Doch Abraham glaubte Gott und es wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet (Römer 4,3). Was glaubte er. Er wusste, sollte er Isaak Gott gehorchend töten, würde Gott Isaak von den Toten auferwecken. Er sagte sogar seinen Dienern, er würde vom Berg mit seinem Sohn Isaak zurückkehren.

Wenn man hier nicht die Beziehung zu Gott dem Vater sehen kann, wie Er Seinen eingeborenen Sohn opfert, weiß ich nicht, was ich sagen soll, außer dies. In Jesaja 53 finden sich Verse, die prophezeien, was der Messias, Jesus Christus beim Bezahlen der Strafe für unsere Sünden – vergangener, jetziger, künftiger – erfahren würde. Wir sehen Christus, unseren Retter, „Verachtet war er und verlassen von den Menschen, ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut“ (Jesaja 53,3). „{er} hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen; wir aber hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und niedergebeugt…. unserer Übertretungen willen durchbohrt, wegen unserer Missetaten zerschlagen; die Strafe lag auf ihm, damit wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt worden. Wir alle gingen in die Irre wie Schafe, jeder wandte sich auf seinen Weg; aber der HERR warf unser aller Schuld auf ihn. Er wurde misshandelt, aber er beugte sich und tat seinen Mund nicht auf, wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird, und wie ein Schaf, das verstummt vor seinem Scherer und seinen Mund nicht auftut. Infolge von Drangsal und Gericht wurde er weggenommen; wer will aber sein Geschlecht beschreiben? Denn er wurde aus dem Land der Lebendigen weggerissen; wegen der Übertretung meines Volkes hat ihn Strafe getroffen. Und man bestimmte sein Grab bei Gottlosen, aber bei einem Reichen [war er] in seinem Tod, weil er kein Unrecht getan hatte und kein Betrug in seinem Mund gewesen war. Aber dem HERRN gefiel es, ihn zu zerschlagen; er ließ ihn leiden. Wenn er sein Leben zum Schuldopfer gegeben hat, so wird er Nachkommen sehen und seine Tage verlängern; und das Vorhaben des HERRN wird in seiner Hand gelingen. Nachdem seine Seele Mühsal erlitten hat, wird er seine Lust sehen und die Fülle haben; durch seine Erkenntnis wird mein Knecht, der Gerechte, viele gerecht machen, und ihre Sünden wird {er} tragen. Darum will ich ihm die Vielen zum Anteil geben, und er wird Starke zum Raub erhalten, dafür, dass er seine Seele dem Tod preisgegeben hat und sich unter die Übeltäter zählen ließ und die Sünde vieler getragen und für die Übeltäter gebetet hat“ (Jesaja 53,4-12).

Dies ist der Schöpfer des Universums, der Schöpfer aller lebenden Seelen (hier als Übertreter bezeichnet), der sich für uns verwandte! Worte können kaum ausdrücken, dass wir es wirklich ergründen können. Weder jetzt – noch vielleicht in alle Ewigkeit. Als Reaktion darauf sage ich nur: „Danke Jesus! Danke Jesus!”

Zusammengefasst: Wir sehen, dass uns das Evangelium im ganzen Alten Testament angezeigt wird, und darauf schaute der jüdische Gläubige dieser Zeit im Glauben voraus – und war gerettet. Aber nicht nur die Israeliten. Hiob lebte zur Zeit der Patriarchen und war keine Jude, sondern Heide. Sein Glaube an den kommenden Erlöser zeigt sich in Hiob 19,25: „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt, und zuletzt wird er sich über den Staub erheben.“

Warum sollen wir das Alte Testament studieren, was manche bloß als Geschichtsbuch ansehen? Weil es die Grundlagen legt für die „Anfangsgründe der Aussprüche Gottes“ (Hebräer 5,12)! Ohne das macht die Bibel keinen Sinn. Christus und das Kreuz werden bedeutungslos. Doch viele Namenschristen haben das unfehlbare Wort Gottes verlassen, wie die, die von Pseudowissenschaft gefesselt sind, wie die theistischen Evolutionisten, die seine sehr deutlich grundlegenden Lehren wie die globale Flut und die wörtliche Sechstageschöpfung leugnen. Neu sind sehr einflussreiche Christen, die sich der Kultur anpassen wollen, indem sie das Alte Testament in ein sucherfreundliches Angebot ummodeln, und die Wahrheit von Gottes Wort, die die Welt nicht anspricht, vermeiden oder sogar eliminieren.

Im Teil 2 dieser Reihe werden wir uns dem Neuen Testament zuwenden, wo wir die perfekte Erfüllung der Prophetien und Vorbilder des Alten Testamentes für unseren Retter sehen, als Bestätigung der Grundlagen des biblischen Christentums.

AttachmentSize
PDF icon TBCNewsletter2018_08_D.pdf188.89 KB