Entscheidendes für die Aufseher – Teil 2 | thebereancall.org

Entscheidendes für die Aufseher – Teil 2

T. A McMahon

Entscheidendes für die Aufseher – Teil 2

T.A. McMahon

In Teil 1 haben wir eine Reihe von Problemen für die Aufseher angesprochen betreffs der geistlichen Speise für die Schafe, für die sie sorgen müssen. Wie Petrus werden sie von Jesus ermahnt, ihre Liebe für Ihn durch das Weiden Seiner Schafe zu zeigen. 

Zentral für die geistliche Speisung von Gläubigen an Christus ist ihre persönliche Beziehung zu Ihm. In den ersten drei Kapiteln der Offenbarung spricht unser Herr die Gemeinden an. Seine erste Ermahnung richtete sich an die Gläubigen in Ephesus wegen ihrer Beziehung zu Ihm. Diese Gemeinschaft tat viele gute Werke, aber Jesus brachte ihnen ein ernstes Problem nahe. Die Gemeinde von Ephesus hatte „ihre erste Liebe verlassen“ – Jesus selbst (Offenbarung 2,4). Es scheint, in ihrem Eifer, gute Werke zu tun anstatt die Schafe zu speisen, wie ihnen aufgetragen war, hatten sie Jesus in den Hintergrund gedrängt.

Sollte das so weitergehen, würden die Folgen für die Epheser schlecht sein. Jesus sagte: „Bedenke nun, wovon du gefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke! Sonst komme ich rasch über dich und werde deinen Leuchter von seiner Stelle wegstoßen, wenn du nicht Buße tust“ (Offenbarung 2,5)

Biblisches Christentum sondert sich von allen Religionen vielfältig ab, aber zwei Dinge fallen mir als früherer Katholik besonders auf. Erstens lehnt das Christentum Errettung durch Werke ab, was Grundlage jeder „Religion“ ist. Zweitens ist biblisches Christentum keine Religion sondern eine Beziehung. Es lehrt, der Gläubige an Christus hat eine persönliche, intime Beziehung zu Gott durch Jesus, der Gott im Fleisch ist. 

Mein Leben als Katholik fußte auf „Errettung durch (eigene) Werke“, was die Kirche, oder Rom selbst, die der Mittler zwischen Gott und den Menschen sein wollte, zwischen mich und Christus stellte. Sie agiert durch die Priester, Sakramente, Rituale oder heiliggesprochenen Heiligen, besonders Maria, „die Mittlerin aller Gnaden“. Zum Göttlichen hatte ich am ehesten eine persönliche Beziehung – durch Maria! Sie hatte den ersten Platz in meiner katholischen Glaubenspraxis. Ich missachtete sogar den Sohn der biblischen Maria.

In der Schule war ich Präfekt der Bruderschaft der Gesegneten Jungfrau Maria, die „ihre Mitglieder in feuriger Anbetung, Verehrung und Kindesliebe zur Gesegneten Jungfrau Maria unterstützen sollte“. Heute sagen uns katholische Apologeten, Katholiken würden Maria nicht verehren. Das stimmt nicht, sogar wenn sie sagen, sie werde nur in „Hyper Dulia“ verehrt, was mehr ist als Verehrung der Heiligen (Dulia) und weniger als die Anbetung Gottes (Latria). Es gab nie Einschränkungen oder Vorbehalte bei Verehrung von Maria. Die meisten von uns hielten sie für unsere Miterlöserin zusammen mit Jesus. Man lehrte uns, wir müssten über die Mutter Jesus gehen (auch blasphemisch als „Muttergottes“ bezeichnet), denn Er würde alles machen, was seine Mutter wollte! Das ist ein falscher Glaube und ich hatte eine vorgespielte Beziehung. 

Neulich machte ich eine Tonaufnahme eines Artikels von Dave Hunt von 1988, in dem er die Bedeutung einer persönlichen Beziehung zu Jesus unterstrich. Er schrieb, „das Christentum ist einzigartig, weil Christus unser Herr einzigartig ist. Er alleine ist Gott und Mensch zugleich. Er alleine konnte durch Seinen Tod die Strafe für die Sünden der Welt bezahlen und so voll die Anforderungen göttlicher Gerechtigkeit erfüllen. Anders als bei Buddha, Mohammed oder anderen Religionsführern, deren Gräber ihre zerfallenen Überreste enthalten, ist das Grab Jesu einmalig leer. Er alleine überwand den Tod und verhieß Seinen Jüngern: ‚weil ich lebe, sollt auch ihr leben‘ (Johannes 14,19). Alles, was wir haben, ist in Ihm und Er alleine – und hängt daher ganz von unserer Beziehung zu Ihm ab…. Und es ist diese persönliche Beziehung, die jeder Christ mit dem Herrn hat – und haben muss – um Christ zu sein, was die wunderbarste Einmaligkeit des Christentums ist.“ 

Ihr Hirten, wenn ihr euren Schafe Jesus als Speise gebt, entwickelt ihr sie in ihrer persönlichen Beziehung zu Ihm? Lenken die guten Werke in Ihrer Gemeinschaft, die Programme, Dienste, das Engagement usw. die Schafe von der Person Jesus Christus ab? Hebräer warnt uns: „Darum sollten wir desto mehr auf das achten, was wir gehört haben, damit wir nicht etwa abgleiten“ (2,1). Und was haben wir gehört? Hört Jesu Worte: „Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort befolgen, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen…. Gleichwie mich der Vater liebt, so liebe ich euch; bleibt in meiner Liebe!“ (Johannes 14,23; 15,9). Davon abzudriften hat schlimme Folgen. Denkt an die Worte Jesus, die ich anfangs aus Offenbarung 2,5 zitierte. Wer von seiner persönlichen Beziehung zu Jesus abdriftet, ob persönlich oder als Gemeinde wegen egal welchen angeblich guten Werkes, wird aufhören, das Licht und die wahre Liebe Christi zu reflektieren. Ihr „Leuchter“ wird entfernt werden. Überdies wird die befähigende Macht Christi für ein Werk des Fleisches fehlen, egal wie gut diese Werke zu sein scheinen.

Betrachten wir nur die Macht Christi. In der Christenheit gab es schreckliche Missbräuche der Macht Gottes durch Menschen, von der Wort des Glaubens und Heilung und Wohlstands Häresie bis zu den „vollmächtigen Zeichen und Wunder Evangelisationen“ von C. Peter Wagner und John Wimber. Seien wir ehrlich, wenn die Macht Christi bei unserer Tätigkeit für Ihn nicht dabei ist, dann ist es nur ein Werk des Fleisches – und die Schrift sagt uns „das Fleisch nützt gar nichts“ (Johannes 6,63). Bevollmächtigt zu sein, zu tun, was Ihm gefällt, was sein Wort uns zu tun gebietet, hängt von unserem Wandel mit Ihm ab, d.h. unserer persönlichen Beziehung zu Ihm. 

Die Schrift bekräftigt, „er rüste euch völlig aus zu jedem guten Werk, damit ihr seinen Willen tut, indem er in euch das wirkt, was vor ihm wohlgefällig ist, durch Jesus Christus“ (Hebräer 13,21). Wir können die „Macht Christi“ erfahren, die den Apostel Paulus stärkte (2 Korinther 12,9-10)! Die Bibel sagt uns auch, als Paulus von seinen Mitstreitern bei der ersten Verteidigung verlassen wurde, „Der Herr aber stand mir bei und stärkte mich“ (2 Timotheus 4,16-17).

Sollte es einen Vers geben, der eine persönliche Beziehung mit Jesus besser zeigt, wäre es dieser: Apostelgeschichte 23,11. Wissen Sie, was stattfand, als Paulus ins Gefängnis kam, nachdem er beinahe von den Religionsführern in Jerusalem „zerrissen“ wurde? „Aber in der folgenden Nacht trat der Herr zu ihm und sprach: Sei getrost, Paulus! Denn wie du in Jerusalem von mir Zeugnis abgelegt hast, so sollst du auch in Rom Zeugnis ablegen.“ Ich liebe die Verse, die uns sagen, Jesus würde uns nie verlassen oder aufgeben, was extrem ermutigt, aber zu wissen und vertrauen, dass Jesus mir Beistand leistet in schrecklich schwierigen Lagen und mir sagen mag, „Fasse Mut, ich bin bei dir“ oder so ähnlich, ist der Inbegriff einer persönlichen Beziehung in der erstaunlichen Gnade.

Jesus ist nicht nur bei uns, Er gibt uns auch geistlichen Schutz. Ich denke an eine spezielle „Nahrung“ für unsere Schafe, die in den schwierigen Zeiten, in denen wir leben, essentiell ist. Was ist es? Prophetie! Für mich ist Prophetie extrem wichtig – und vielleicht so, wie Sie es vielleicht nicht denken. Eines der Dinge, die ich bei Prophetie liebe, außer dass es die beste Apologetik ist, um zu beweisen, dass die Bibel Gottes übernatürliche Offenbarung seiner Selbst an die Menschheit ist, ist die Tatsache, dass sie eine „Warnung“ für uns Gläubige ist, was in Zukunft geschehen wird. Gott lässt uns wissen, was in der Welt und der Kirche geschieht, so dass wir uns darauf vorbereiten und die schlimmen Folgen vermeiden können, die vor der Rückkehr des Herrn eintreten. 

Prophetie ist ein wesentlicher Teil von Gottes geistlichem Schutzplan für seine Schafe, die in Seinem Wort bleiben. Ich unterstreiche „geistlichen Schutz“, denn Prophetie hat auch eine Geschichte geistlicher Verfälschung innerhalb der Christenheit. Der frühe Sieben Tage Adventismus verkündete zum Beispiel, Jesus werde 1844 zurückkommen, um die Welt von ihrer Sünde zu reinigen. Ellen G. White war seine falsche Prophetin. Charles Taze Russel war Teil der Adventisten, bis er seine eigene Sekte gründete, die Wachturmgesellschaft oder Zeugen Jehovas (ZJ), die berüchtigt für ihre falschen Prophetien ist. Eine ihrer bizarreren Prophezeiungen führte zum Erwerb eines 16 Zylinder Cadillac Sportwagens und einer 10 Zimmer Villa in San Diego in den 1930ern, um ihrem Anspruch entgegenzukommen, Israels Patriarchen würden bald kommen und auf der Erde regieren. Die Mormonen haben nicht viel Prophetie, aber einige Propheten, die mit denen der ZJ wetteiferten. Joseph Smith entschied, der Mond sei von Leuten bewohnt, die sich wie Quäker kleideten, und Brigham Young sagte, die Sonne sei auch von Leuten bewohnt (Journal of Discourses). Young sollte Präsident der Vereinigten Staaten werden.

Leute hatten in den letzten Jahren Daten für prophezeite Ereignisse gesetzt. Das zerstörte die Finanzen derer, die ihre Häuser und andere Besitztümer verkauften und auf die Berge gingen, um auf Jesus zu warten oder Armageddon zu entfliehen. Jüngste Beispiele kamen von panikmachenden Profitmachern wie WorldNetDaily und der Jim Bakker Show, die ihre Überlebensnahrung und Waren forcieren, die angeblich den Empfängern beim Überleben in der Großen Trübsal helfen sollten, die bei der Konvergenz des Schemita Fluches und der Blutmonde 2015 beginnen sollte (wo nichts geschah).

Ja, es werden laut Prophetie wirkliche Ereignisse eintreten. Aber in der Schrift gibt es keine Anweisungen für Gläubige, wie sie einige „schlimme Zeiten“ (2 Timotheus 3,1) dieser letzten Tage überleben könnten, z.B. „Kriege und Kriegsgerüchte“, Königreich gegen Königreich“, „Hungersnöte, Seuchen und Erdbeben“, sollten sie vor der Entrückung eintreten (Matthäus 24,6-7). Für Gläubige wichtig ist das, was geistlich geschieht und wie wir vor den zerstörerischen Folgen geschützt werden können. Wie Sie sehen werden, geben uns die prophetischen Warnungen des Herrn ein einfaches Mittel, um unser Entscheidungsvermögen zu entwickeln, besonders wenn die ganze Christenheit vor Abfall und Verwirrung strotzt.

Sagte ich „einfach“? Ja. Jesus informiert uns über das vor uns liegende Problem und gibt uns die biblische Lösung. In Matthäus 24 fragten die Jünger Jesus über die Endzeit und die Zeichen Seines Kommens. Er beginnt mit einer Warnung: „Habt acht, dass euch niemand verführt“ (V. 4). Er warnt uns vor geistlicher Täuschung in den Letzten Tagen und sagt, „Denn viele werden unter meinem Namen kommen und sagen: Ich bin der Christus! Und sie werden viele verführen“ (V. 5).

Sind wir in den Letzten Tagen? Ich kenne viele sehr respektierte Bibellehrer, einschließlich meines verstorbenen Freundes Dave Hunt, die das lehren. Gibt es Anzeichen, dass geistliche Täuschung und Verführung grassieren? Sofern Ihr Kopf nicht im Sand steckt wissen Sie, dass das der Fall ist. 

Jesus warnt uns, wir würden von kräftiger Täuschung in den Tagen vor Seiner Wiederkunft heimgesucht werden. Andere Prophezeiungen sagen: „Denn es wird eine Zeit kommen, da werden sie die gesunde Lehre nicht ertragen“ (2 Timotheus 4,3); „…Doch wenn der Sohn des Menschen kommt, wird er auch den Glauben finden auf Erden?“ (Lukas 18,8). Wir haben die Warnung und wissen, wovor wir gewarnt werden: geistliche Täuschung wird überhandnehmen. Gesunde Lehre und Glaube werden exponentiell abnehmen.

In Matthäus 24,5 erhalten wir genaue Details: Falsche Christusse werden sich ausbreiten. Sehen wir das heute? Nun es gibt den „Jesus Christus“ der Mormonen und den katholischen „Jesus“, der am Kreuz hängt, weil er nicht die volle Strafe für Sünde bezahlt hat; es gibt den „Jesus“ der Siebten Tages Adventisten, der durch sein Investigatives Gericht entscheiden wird, wer in den Himmel kommt und den „Jesus“ des Kalvinismus, der vor langer Zeit einige zur Errettung vorherbestimmt hat und einige zum Feuersee und der die Erwählten regenerieren muss, bevor sie an Ihn glauben können. Islam hat seinen „Jesus“, den Isa, der nicht der Sohn Gottes ist, denn Allah hat keinen Sohne, so der Koran. Berücksichtigt man nur die Nachfolger des katholischen und des moslemischen Jesus, hat man etwa viereinhalb Milliarden Nachfolger falscher Christusse. 

Jesus warnte uns vor dem, was kommt. Ganz kurz: der Abfall wird exponentiell zunehmen zur Entrückung, und danach in der Religion und dem Reich des Antichristen gipfeln. Aufseher, ihr müsst euren Schafe diese Dinge speisen, die sie schützen und befähigen, fruchtbar zu sein, während sie auf den Bräutigam warten, unserer gesegneten Hoffnung, der zu seiner Braut zurückkehrt. Ich denke oft an Paulus starke Warnung an die Ältesten von Ephesus in Apostelgeschichte 20. 

In den Versen 28-31 schrieb er: „So habt nun acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, in welcher der Heilige Geist euch zu Aufsehern gesetzt hat, um die Gemeinde Gottes zu hüten, die er durch sein eigenes Blut erworben hat! Denn das weiß ich, dass nach meinem Abschied räuberische Wölfe zu euch hineinkommen werden, die die Herde nicht schonen; und aus eurer eigenen Mitte werden Männer aufstehen, die verkehrte Dinge reden, um die Jünger abzuziehen in ihre Gefolgschaft. Darum wacht und denkt daran, dass ich drei Jahre lang Tag und Nacht nicht aufgehört habe, jeden einzelnen unter Tränen zu ermahnen.“ 

Vers 28 unterstreicht unsere Verantwortung, Christi Anweisung an Petrus, die Gemeinde Gottes zu hüten, zu tun. Paulus zeigte sein Herz, als er die Ältesten ermahnte, ihre Gemeinde in Ephesus zu hüten. Seine große Sorge war ihre Verantwortung, die Herde in Ephesus, seine geistlichen Kinder, vor Täuschung zu bewahren. Hirten sollten Vers 29 sehr gut verstehen. So wie in Paulus Tagen, da „räuberische Wölfe“ in die Herde eindringen konnten, wie viel mehr so heute, mit der überwältigenden Menge an Medien, zu denen die Schafe Zugang habe?

Ich habe kaum das Herz des Apostel Paulus, seine teilnahmsvolle Sorge für die Epheser und ihren geistlichen Schutz. Nach 40 Jahren im Dienst gebe ich zu, dass ich erst noch sagen muss, was Paulus sagte: „…dass ich… Tag und Nacht nicht aufgehört habe, jeden einzelnen unter Tränen zu ermahnen.“ Nur sehr wenige Führer sind wohl auf diesem Niveau, aber wir müssen uns dahin entwickeln. Die Aufgabe, den Schafen die Bedeutung biblischer Unterscheidung beizubringen ist ziemlich entmutigend, aber nicht jenseits von Gottes Gnade. Danke, Jesus, dass Deine Gnade hinreichend ist, Deine Herde durch Dein Wort zu hüten und die Lämmer in ihrer persönlichen Beziehung zu Ihm zu ermutigen, wie auch ihnen zu helfen, in diesen Tagen starker Täuschung unterscheidende Beröer zu sein. Wir beten für alle berufenen Aufseher im Leib Christi, sie mögen die Ermahnung von Paulus in Kolosser 4,17 zu Herzen nehmen: „Und sagt dem Archippus: Habe Acht auf den Dienst, den du im Herrn empfangen hast, damit du ihn erfüllst!“ TBC

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