F&A 2017-01 | thebereancall.org

F&A 2017-01

TBC Staff

Frage (von 1993, Auszüge): Sie sagten, die Bibel lehre nicht die Notwendigkeit für Selbstachtung und Eigenliebe, sondern wir würden uns bereits von Natur aus zu sehr achten und lieben. Doch Jesus Christus sagte, „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“ Wie können wir diesem Gebot gehorchen, wenn wir uns hassen? Ich hörte Leute aufrichtig sagen, „Ich hasse mich!“ Dr. Dobson und andere christliche Psychologen sind nicht die einzigen, die betonen, man müsse positiven Selbstwert, Selbstachtung, Eigenliebe und Selbstbild erreichen. Viele Prediger lehrten dasselbe. Warum sind gerade Sie anderer Meinung als jene?

Antwort: Jeder Beröer, der solche Lehre mit Gottes Wort vergleicht, wird finden, dass sie den Test nicht besteht, z.B. „in Demut achte einer den anderen höher als sich selbst“ (Philipper 2,3). Römer 12,3 warnt jeden „unter euch, dass er nicht höher von sich denke, als sich zu denken gebührt“. Nirgendwo warnt uns die Bibel, nicht zu wenig von sich zu halten. Die Bibel erinnert uns häufig, wir seien Sünder und für Gott an sich unnütz. Wie ungern geben wir das zu!

Ja Leute schluchzen, „Ich hasse mich!” Gesunder Menschenverstand sagt uns jedoch, das stimmt nicht. Sie mögen ihren Status, Wuchs, Figur, Unfähigkeit, Aussehen, Job, Gehalt, akademische Verdienste, oder wie Leute sie behandeln hassen, aber sich hassen sich nicht. Wenn sie es täten, wären sie froh, unattraktiv, schlecht bezahlt, ausgenutzt etc. zu sein. Die Psychologie hat Millionen von einer Lüge überzeugt. Die Bibel sagt die Wahrheit: „Denn niemand hat je sein eigenes Fleisch gehasst“ (Epheser 5,29))

Als Christus sagt, „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst”, sagte er uns nicht, wir hassten uns und bräuchten Therapie oder Seminare für Eigenliebe. Christus korrigierte unsere natürliche Ichbesessenheit. Er sagte, „Gib etwas von der Liebe und Aufmerksamkeit und Sorge, die du dir schenkst, dem Nächsten!“

Schaut auf Paulus. Gehasst von der jüdischen Gemeinschaft und von den meisten in der Gemeinde abgelehnt („niemand stand mir bei“ [2 Timotheus 4,16]; „dass sich von mir alle abgewandt haben, die in… Asia sind“ [2 Timotheus 1,15]), hielt er sich für den größten Sünder (1 Timotheus 1,15) und den „allergeringsten unter allen Heiligen“ (Epheser 3,8). Versuchte Gott Paulus Selbstbild und –achtung aufzubauen? Nein, Christus sagte, „meine Kraft wird in der Schwachheit vollkommen“ (2 Korinther 12,9). Bringt doch Paulus Selbsteinschätzung „wenn ich schwach bin, dann bin ich stark“ (V.10) und „in mir wohnt nichts Gutes“ (Römer 7,18) mit den drei wesentlichen Dingen der Psychologie in Einklang: Selbstachtung, Selbstwert und Selbstannahme. Nirgends in der Bibel wird Gott durch den Menschen bereichert. Imme profitiert der Mensch von Gott…. Gott ist unendlich reich, braucht nichts und kann durch nichts und niemanden bereichert werden.

Christliche Psychologie hat die Lüge begünstigt, Gott liebe uns, weil wir in Seinen Augen etwas wert sind; sogar Christi Tod beweise, wir seien von unendlichem Wert für Gott. Doch starb Er für unsere Sünden. Spurgeon sagte es gut: „Jesus rettete uns nicht, weil wir es wert waren, sondern obwohl wir äußerst wertlos, ruiniert und erledigt waren, auch nicht aus einem in uns liegenden Grund, sondern einzig aufgrund von Motiven, die Er aus der Tiefe Seiner göttlichen Liebe nahm. Zu gegebener Zeit starb Er für die, die Er als… gottlos beschreibt, ein so hoffnungsloses Attribut, wie nur möglich.“

Erst seit die Psychologie in die Kirche kam, wurde der Egoismus von heute populär. Lasst uns zur Bibel zurückkehren!

Frage: Ich „debattiere” mit einem Mitgläubigen, der sagt, die Idee „liebt den Sünder, aber hasst die Sünde“ sei ein unbiblisches Konzept. Scheinbar sollten wir sowohl den Sünder wie die Sünde hassen. Was meinen Sie? 

Antwort: Es ist zwar richtig, dass der Ausdruck „liebt den Sünder, aber hasst die Sünde“ nicht in der Schrift vorkommt. Und es gibt solche, die lehren, es sei unmöglich die Sünde vom Sünder zu trennen, daher müsse man beide hassen. Diese Aussage lässt sich auf Augustinus zurückführen, aber er war zweifellos nicht er erste, der es zum Ausdruck brachte. Egal wer das zuerst sagte, was sagt die Schrift?

Was die biblische Grundlage für diese Idee angeht, sagt Judas 23, wenn wir Sünder retten wollen, „andere aber rettet mit Furcht, indem ihr sie aus dem Feuer reißt, wobei ihr auch das vom Fleisch befleckte Gewand hassen sollt.“ Der Hass richtet sich nicht gegen den Sünder, denn alle haben gesündigt, sondern die Sündenhandlung und Unbußfertigkeit. Wir haben auch das Beispiel des Herrn: „Gott aber beweist seine Liebe zu uns dadurch, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren“ (Römer 5,8). Jakobus 1,27 sagt uns, „Eine reine und makellose Frömmigkeit vor Gott, dem Vater, ist es, Waisen und Witwen in ihrer Bedrängnis zu besuchen und sich von der Welt unbefleckt zu bewahren.“ Möge der Herr uns Weisheit in diesen Dingen geben.

Frage: Sie können mir hoffentlich bei meiner Frage helfen: Ist es wahr, je größer die Bedrängnis (Schmerz/Leiden), die der Christ in diesem Leben erduldet, desto größer ist unsere Belohnung im Himmel?

Antwort: Sie fragen, ob größerer Schmerz und Leiden, die wir im Leben erfahren, zu größerer Belohnung im Himmel führen. Dieses Konzept ist ein Kennzeichen religiöser Systeme, die auf Werken als Kriterium für Rettung beruhen. Islamische Schriften im Koran und Hadith sind voll solcher Ideen: „Je größer die Not oder Prüfung oder Trübsal, desto größer die Belohnung. Je größer die Schwierigkeit, desto größer wird die Belohnung… für dich und mich von Allah ausfallen“ (Tabarak wa ta’ala)

Die Schrift signalisiert gewiss Belohnungen für die Treuen, denn Jesus lehrte, „Glückselig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen, und wenn sie euch ausschließen und schmähen und euren Namen als einen lasterhaften verwerfen um des Menschensohnes willen. Freut euch an jenem Tag und hüpft! Denn siehe, euer Lohn ist groß im Himmel. Denn ebenso haben es ihre Väter mit den Propheten gemacht“ (Lukas 6,22-23).

In Markus 10,29-30 sagte Jesus: „Wahrlich, ich sage euch: Es ist niemand, der Haus oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Frau oder Kinder oder Äcker verlassen hat um meinetwillen und um des Evangeliums willen, der nicht hundertfältig empfängt, jetzt in dieser Zeit Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Äcker unter Verfolgungen, und in der zukünftigen Weltzeit ewiges Leben.“

Der Herr verspricht ewiges Leben, weit mehr als bloße Quantität (unendliches Leben). Dazu gehört auch die Qualität des Lebens, das wir im Himmel erfahren werden. Das alleine ist hinreichender Fokus für die Ewigkeit.

Der Herr warnt vor dem Gericht, das Gläubige am Richterstuhl Christi erwartet: „so wird das Werk eines jeden offenbar werden; der Tag wird es zeigen, weil es durchs Feuer geoffenbart wird. Und welcher Art das Werk eines jeden ist, wird das Feuer erproben. Wenn jemandes Werk, das er darauf gebaut hat, bleibt, so wird er Lohn empfangen; wird aber jemandes Werk verbrennen, so wird er Schaden erleiden; er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durchs Feuer hindurch“ (1 Korinther 3,13-15).

Die Schrift gibt uns keine Einzelheiten über Belohnungen, die größer als andere sind. Vielmehr wird verglichen zwischen „Belohnungen“ und „Verlust des Lohns“. Ist nicht jede Belohnung von Gott „großartig“? 2 Korinther 5,10 sagt: „Denn wir alle müssen vor dem Richterstuhl des Christus offenbar werden, damit jeder das empfängt, was er durch den Leib gewirkt hat, es sei gut oder böse (d.h. wertlos).“ Die „Belohnungen“ oder „Verluste“, die jeder Gläubige im Himmel erfährt, sind Ergebnis seiner Werke, also unseres Verhaltens, wie wir unser Leben im Herrn Jesus Christus ausleben. 

Was üblicherweise über Belohnungen gesagt wird beruht wohl mehr auf den Erwartungen des Menschen als den Verheißungen der Schrift.