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F&A 2017-02

TBC Staff

Frage: Meint „vollendete Einheit“ in Johannes 17,23 Einheit beim Wesentlichen wie der Dreieinheit, Rettung durch Gnade alleine, und der Auferstehung Jesu? Oder spricht es von Einheit auch beim Nicht-Wesentlichen?

Antwort: Johannes 17,23 lautet: „ich in ihnen und du in mir, damit sie zu vollendeter Einheit gelangen, und damit die Welt erkenne, dass du mich gesandt hast und sie liebst, gleichwie du mich liebst.“

Es besagt, Jesus sei so in Ihnen wie der Vater in Ihm, „damit sie zu vollendeter Einheit gelangen“. Dazu gehört deutlich mehr als Übereinstimmung beim „Wesentlichen“. Es spricht eher von fortschreitender Einheit, die man nur erreichen kann, wenn wir diese Welt verlassen (durch Tod oder Entrückung). Dieselbe Übereinstimmung hat der Sohn mit dem Vater. In 1 Johannes 3,2 erfahren wir, „Geliebte, wir sind jetzt Kinder Gottes, und noch ist nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen aber, dass wir ihm gleichgestaltet sein werden, wenn er offenbar werden wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.“

Davon spricht 1 Korinther 15,52, „plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune; denn die Posaune wird erschallen, und die Toten werden auferweckt werden unverweslich, und wir werden verwandelt werden.“

Wir werden verwandelt werden, und dabei bewegen wir uns jenseits der Begrenzungen unseres Lebens, beeinflusst durch das „Fleisch“. Das Gebet Jesu geht darin voll in Erfüllung, dass wir eines Tages perfekte Übereinstimmung und Einheit mit jedem Mitglied des Leibes Christi haben. Inzwischen haben wir die Verantwortung: „und eifrig bemüht seid, die Einheit des Geistes zu bewahren durch das Band des Friedens“ (Epheser 4,3).

Frage: Ich hoffe, Sie können mir helfen: Obgleich Gott das Böse nicht verursacht, ist Er in Kontrolle allen Geschehens, einschließlich der Umstände, die unser Leben bestimmen?“

Antwort: Wir wissen aus dem Buch Hiob, dass der Herr souverän über unsere Umstände ist, indem Er zuließ, dass Hiob von Satan heimgesucht wurde, obgleich dem Widersacher Grenzen gesetzt wurden. Hiob 1,12 sagt uns, „Da sprach der HERR zum Satan: Siehe, alles, was er hat, soll in deiner Hand sein; nur nach ihm selbst strecke deine Hand nicht aus! Und der Satan ging vom Angesicht des HERRN hinweg.“

Psalm 139, 1-5 lautet: „Jehova! du hast mich erforscht und erkannt. Du kennst mein Sitzen und mein Aufstehen, du verstehst meine Gedanken von ferne. Du sichtest mein Wandeln und mein Liegen und bist vertraut mit allen meinen Wegen. Denn das Wort ist noch nicht auf meiner Zunge, siehe, Jehova, du weißt es ganz. Von hinten und von vorn hast du mich eingeengt, und auf mich gelegt deine Hand.“ (UELB 1905)

Das hier mit „sichten” übersetzte Wort ist interessant. Meistens wird es mit „zerstreuen“ oder „worfeln“ übersetzt. Das Worfeln ist Teil des Ernteprozesses, bei dem Weizen oder anderes Getreide von der Spreu getrennt wird. Nachdem es gelockert oder abgeschlagen ist, wird das Getreide in die Luft geschleudert, wo die leichtere Spreu weggeblasen wird und das schwerere Korn auf den Grund fällt, und man es aufliest.

Das ist interessant, da es wörtlich bedeutet, der Herr „sichtet” unsere Lebenswege, entfernt die Spreu und bewahrt den ganzen Weizen. Aus unserer Sicht mögen wir wohl fragen, „Herr, du sagtest, du entferntest alle Spreu, aber ich hatte Enttäuschungen, Prüfungen, und manchmal großen Verlust. Sind diese nicht Spreu?“

Der Herr belässt Dinge, die uns stärken. So sehr auch unser Fleisch das Prinzip hasst, wissen wir. dass „die Bedrängnis standhaftes Ausharren bewirkt“ (Römer 5,3). Hiob bekannte, „Ja, er kennt meinen Weg; wenn er mich prüft, so werde ich wie Gold hervorgehen“ (Hiob 23,10). Paulus verstand, als er den Herrn bat, seinen „Dorn im Fleisch“ zu entfernen, der Herr ließ es zu seinem Wohl zu und entfernte ihn nicht. Er schreibt, „Und er hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft wird in der Schwachheit vollkommen…. Darum will ich mich am liebsten vielmehr meiner Schwachheiten rühmen, damit die Kraft des Christus bei mir wohne“ (2 Korinther 12,9). So sehen wir, dass der Herr die Dinge in unserem Leben kontrolliert. Er nutzt sie zu unserem Wohl und Seinem Ruhm. Aber nie zwingt oder veranlasst uns, auf bestimmte Weise zu handeln, ob gut oder böse.

Frage: Ich weiß, das Gewinnen von Seelen ist wohl ein wirklich wichtiger Teil des christlichen Lebens, aber können sie weiterführend erklären, was die Schrift darüber sagt?

Antwort: Sprüche 11,30 sagt uns: „der Weise gewinnt Seelen.“ In Lukas 19,10 verkündete der Herr: „denn der Sohn des Menschen ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.“ Paulus schrieb in 1 Korinther 9,16, „Denn wenn ich das Evangelium verkündige, so ist das kein Ruhm für mich; denn ich bin dazu verpflichtet, und wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht verkündigen würde!“

Das Prinzip und die Notwendigkeit, Seelen zu gewinnen, sind da. Mit dem Auftrag in Matthäus 28,19 fordert der Herr uns heraus und ermahnt uns: „So geht nun hin und macht zu Jüngern alle Völker….“

Wir erhalten bloß keine “Methodik”, sondern Beispiele, wie die Jünger das Evangelium predigten: „und jeden Tag, in dem Tempel und in den Häusern, hörten sie nicht auf, zu lehren und Jesum als den Christus zu verkündigen“ (Apostelgeschichte 5,42, UELB 1905).

Manche Leute scheinen folglich nicht zu glauben, sie würden Seelen gewinnen, wenn sie nicht öffentlich oder von Haus zu Haus predigten. Doch der Herr Jesus traf viele Leute, die kamen, um mit Ihm zu reden. Und während der Begriff „Freundesevangelisation“ heute populär ist, dient er zu oft als Ausrede, nie jemandem mit den Ansprüchen des Evangeliums zu konfrontieren. Es ist an sich ein Ärgernis (1 Korinther 1,18).

Wir müssen auch daran denken, der Herr verwendet Umstände und wird uns oft zu Stellen bringen, wo man das Evangelium teilen kann. Wir müssen einfach bereit sein. „Sondern heiligt vielmehr Gott, den Herrn, in euren Herzen! Seid aber allezeit bereit zur Verantwortung gegenüber jedermann, der Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist, [und zwar] mit Sanftmut und Ehrerbietung“ (1 Petrus 3,15)

In Apostelgeschichte 8 erhielt Philippus die Gelegenheit, dem äthiopischen Kämmerer, den Gott vorbereitet hatte, das Evangelium zu bringen. Philippus musste einfach dienen und dem Gebot des Herrn gehorchen wollen, „Tritt hinzu und halte dich zu diesem Wagen“ (V. 29).

Paulus ging immer in die Synagogen oder an Orte, „wo man zu beten pflegte; und wir setzten uns und redeten zu den Frauen, die zusammengekommen waren“ (Apostelgeschichte 16,13). Er ging dorthin, um seinen Leuten zu dienen und sich denen anzuschließen, die Geistlichem nachstrebten. Kurz, sie warteten auf Gelegenheiten, die sich ihnen boten, und nutzten sie,

Es gibt bestimmt gute Gründe, Traktate zum Aushändigen zu haben. Wir gehen vielleicht nicht immer von Tür zu Tür, sollten uns aber im Gebet vorbereiten und den Herrn bitten, uns ein Herz für die Evangelisation zu geben und Fleiß, die Evangeliums Botschaft kennenzulernen. So weit wie möglich versuchen Sie, im Gebet Beziehungen mit Nachbarn, Freunden und Verwandten aufzubauen und bereit für Gelegenheiten zu sein. Schließlich, wenn es keine einfachen Gelegenheiten gibt, versuchen Sie diese im Gebet zu schaffen, vom Herrn geführt, und seien Sie zufrieden, wenn Sie nur einsäen, und vertrauen auf Ihn, zu wässern und das Wachstum zu geben. 

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