F&A 2017-03 | thebereancall.org

F&A 2017-03

TBC Staff

Frage: Entblößte sich Jesaja total, als der Herr ihm gebot, entblößt vor Israel zu treten? Wenn ja, macht uns das wirklich Sorgen. Wir können uns kaum vorstellen, dass der Herr es billigte, wenn ein Mann oder eine Frau sich drei Jahre komplett entblößen. Das ist einfach unglaublich. 

Antwort: Das mit „entblößt” übersetzte hebräische Wort kann von teilweiser oder vollständiger Nacktheit sprechen. Im Kontext lesen wir. „zu jener Zeit hatte der Herr durch Jesaja, den Sohn des Amoz, so gesprochen: Geh, lege das Sacktuch ab von deinen Hüften und zieh die Sandalen aus von deinen Füßen! Und er machte es so, ging entblößt und barfuß. Da sprach der Herr: Gleichwie mein Knecht Jesaja drei Jahre lang entblößt und barfuß einhergegangen ist, als Zeichen und Warnung für Ägypten und Kusch,

Sacktuch” war ein Oberkleid über dem Untergewand. Sie hatten vielleicht keine Slips, aber sie hatten Kleidung, die ihre Scham bedeckte. Ja, man sah es als Nacktheit an, wenn jemand sich erniedrigte, das Oberkleid zu entfernen. Davids Frau Michal kritisierte ihn, als er bei der Rückkehr der Lade nach Jerusalem in einem Leinen Ephod tanzte: „Als aber David umkehrte, um sein Haus zu segnen, da ging Michal, die Tochter Sauls, David entgegen und sprach: Welche Ehre hat sich heute der König Israels erworben, dass er sich heute vor den Augen der Mägde seiner Knechte entblößt hat, wie sich nur einer der leichtfertigen Leute entblößen kann! David aber sprach zu Michal: Vor dem Herrn, der mich vor deinem Vater und vor seinem ganzen Haus erwählt und mir befohlen hat, Fürst über das Volk des Herrn, über Israel zu sein, vor dem Herrn will ich spielen. Und ich will noch geringer werden als diesmal und niedrig sein in meinen Augen; und bei den Mägden, von denen du gesprochen hast, will ich mir Ehre erwerben“ (2 Samuel 6,20-22). 

Michal sagte, David hätte „sich [schamlos] entblößt”, aber es ist klar, er hatte seine königlichen Gewänder abgelegt und trug ein Leinen Ephod. „David aber tanzte mit aller Macht vor dem Herrn her, und David war mit einem leinenen Ephod umgürtet“ (2 Samuel 6,14).

Wie oft hörten wir von manchen Pastoren, David entblößte sich komplett? Nein, doch indem er seine übliche Kleidung auszog, zeigte er seine Demut und Wunsch, dem Herrn zu gefallen, wie auch Jesaja begehrte, „die Blöße“ Israels vor seinen Feinden zu zeigen. 

Frage: Was bedeutet es in Jesaja 43,7, wo steht, Gott schuf uns zu Seiner Ehre? Wenn wir Menschen etwas zu unserer Ehre tun, wäre das arrogant. Ich weiß, dass Gott nicht arrogant ist. 

Antwort: Jesaja 43,7 lautet: „einen jeden, der mit meinem Namen genannt ist und den ich zu meiner Ehre geschaffen habe, den ich gebildet und gemacht habe.“ Das bedeutet einfach, das Gute, das Leute in uns sehen, in Verhalten, Arbeit und Fertigkeiten von uns, soll auf die Gnade, Barmherzigkeit und Herrschaft Gottes hindeuten, der wahrlich der eine ist, der in unserem Leben wirkt.

Der Herr Jesus sagte in Matthäus 5,16, „So soll euer Licht leuchten vor den Leuten, dass sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“

Der bekannte Bibelkommentator Matthew Henry schrieb: „Sollte ein Mensch Christus bekennen und doch schamlos bleiben, kann keine andere Lehre oder Mittel ihn nützlich machen. Unser Licht muss scheinen, indem wir gute Werke tun, die Menschen sehen mögen. Was zwischen Gott und uns ist, behalten wir für uns; aber wir müssen eifern, dass es zu unserem Bekenntnis passt, und lobenswert sein, was den Menschen sichtbar ist. Ziel muss die Ehre Gottes sein.“

Umgekehrt, als David mit Bathseba sündigte, richtete der Herr ihn, indem Er sagte, „Doch weil du den Feinden des HERRN durch diese Sache Anlass zur Lästerung gegeben hast, so wird auch der Sohn, der dir geboren wurde, gewisslich sterben“ (2 Samuel 12,14).

Der Punkt ist, Gott will, dass alle gerettet werden, obgleich es nicht alle werden. Dennoch, sollte unser Verhalten beim Wandel mit dem Herrn die Herrlichkeit Gottes reflektieren, der in uns wirkt. Wie 1 Timotheus 2,4 uns sagt, Gott „will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.“

Frage: Gläubige sollen in Gottes Familie „adoptiert” werden, aber die Bibel sagt auch, Gläubige würden von Gott geboren. Ich verstehe nicht, wie jemand durch Geburt und Adoption ein Familienmitglied wird. Können Sie mir helfen?

Antwort: Das widerspricht sich nicht, sondern „ergänzt“ einander. Sie reden also von den Aspekten der Rettung des Gläubigen. Adoption wird häufig definiert als „‘die eigene, natürliche Familie verlassen und in die Privilegien und Verantwortlichkeiten einer anderen eintreten‘. Adoption in der Bibel ist einer mehrerer Familien-bezogenen Begriffe, die den Prozess der Rettung und die nachfolgenden Vorteile beschreibt. Gott ist ein Vater, der gnädig an Christus Gläubige in Seine geistliche Familie aufnimmt und ihnen alle Privilegien der Erbschaft gewährt. Erlösung ist viel mehr als Sündenvergebung und Errettung von der Verdammnis. Sie ist auch eine Stellung großen Segens. Gläubige sind Kinder Gottes“ (Baker’s Evangelical Dictionary of Biblical Theology: Adoption)

„Adoption” spricht also von der „Stellung” des Gläubigen, der in die Familie Gottes „adoptiert“ wurde. Doch wird der Gläubige nicht nur adoptiert. Jesus sagte, „Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen“ (Johannes 3,3). Und 2 Korinther 5,17 sagt uns, „Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen; siehe, es ist alles neu geworden!“

Mit anderen Worten, wenn wir die „neue Geburt” erleben, werden wir „passend“ gemacht für die Familie, in die wir durch Gottes Gnade adoptiert werden. Durch Gnade ist uns „vergeben“ und wir „haben keine Verdammnis mehr“. Wir sind eine „neue Schöpfung“, geschaffen, um Teil der Familie Gottes zu werden. 

Frage: Warum zitieren Christen 3. Mose, um Homosexualität zu verurteilen, während sie den Rest der Verbote ignorieren?

Antwort: 3. Mose enthält eindeutig zwei Arten von Verboten. Ein Großteil des Buches (wie auch 4. und 5. Mose) widmet sich spezifischen Verboten, denen die Nation Israel gehorchen sollte als „Volk des Eigentums für ihn“.  Ob diese Verbote das Essen bestimmter Nahrungsmittel, Tragen spezieller Kleidung oder andere zeremonielle Überlegungen betreffen, sagt der Herr durchweg zu Israel, „darum soll es für euch unrein [oder ein Gräuel] sein. Diese Art von Verboten richtet sich eindeutig an Israel alleine. 

Auf der anderen Seite werden moralische Belange wie Ehebruch, Zauberei, Kinderopfer, Bestialität, Inzest, Homosexualität usw. als Gräuel bezeichnet (Punkt). Strafen für jene, die diese Dinge begehen, werden so bewertet, weil sie „meine [Gottes] Rechtsbestimmungen“ sind (3 Mose 18,4). Das Gesetz bleibt der Standard, um die Welt zu richten (Römer 7,7), aber der Gläubige „erfüllt“ die Absicht des Gesetzes durch den Geist, der in uns wohnt (Galater 3,25). Mehr Information steht im Leitartikel des Rundbriefs vom Oktober 2015 (Link).