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F&A 2017_07

TBC Staff

Frage: Vor einiger Zeit las ich in der Bibel, Gott werde nicht die Gebete von Ungeretteten beantworten, aber wenn man Ihn als Herrn und Heiland angenommen hat, wird Er alles geben, worum man Ihn bittet. Ich habe gesucht, kann aber wohl nicht mehr die „sehr klare“ Antwort finden, die ich zuvor gefunden hatte. Ich fand einige andere Bezüge, aber nicht die genaue Aussage, nach der ich suchte. Können Sie mir helfen?

Antwort: Wie der Herr die Gebete Ungläubiger beantwortet, wissen wir aus dem Psalm 66,18: „Hätte ich Unrecht vorgehabt in meinem Herzen, so hätte der Herr nicht erhört“. Nachdem der Herr verkündete, Seine Macht und Können habe keine Grenzen, sagt Er in Jesaja 59,2 einem sündigen und ungehorsamen Israel: „sondern eure Missetaten trennen euch von eurem Gott, und eure Sünden verbergen sein Angesicht vor euch, dass er nicht hört.“

Dennoch spricht die Schrift, dass Gott Gebete Ungläubiger gelegentlich hört und beantwortet. So wie es dort steht, wurde bestimmt gebetet. Bei einigen beantwortete Gott den Herzensruf der Person. Hagar erhob „ihre Stimme und weinte“, da sie den nahen Tod von Ismael in Betracht zog (1 Mose 21,14-19).

Bei anderen erfolgte Gebet in Bußhaltung. Die in Ninive beteten, Gott möge Ninive verschonen (Jona 3,5-10). Gott beantwortete dieses Gebet und zerstörte die Stadt nicht. Bei anderen Gelegenheiten betraf Gebet oder Bitte einen irdischen Bedarf oder Segen und Gott antwortete aus Mitleid oder als Reaktion auf ihr echtes Suchen oder den Glauben der Person. Der Herr sandte Petrus zu Kornelius, dem römischen Hauptmann, weil Kornelius ungerettet aber „gottesfürchtig“ war (Apostelgeschichte 10,2), der „ohne Unterlass zu Gott betete“.

Jesus sprach vom Gebet des Zöllners als Gegensatz zu dem eines selbstgerechten Pharisäers, „Der Pharisäer stellte sich hin und betete bei sich selbst so: O Gott, ich danke dir, dass ich nicht bin wie die übrigen Menschen, Räuber, Ungerechte, Ehebrecher, oder auch wie dieser Zöllner da. Ich faste zweimal in der Woche und gebe den Zehnten von allem, was ich einnehme! Und der Zöllner stand von ferne, wagte nicht einmal seine Augen zum Himmel zu erheben, sondern schlug an seine Brust und sprach: O Gott, sei mir Sünder gnädig! Ich sage euch: Dieser ging gerechtfertigt in sein Haus hinab, im Gegensatz zu jenem. Denn jeder, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden; wer aber sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden“ (Lukas 18,11-14).

Obgleich wir Zuversicht haben, dass Gott Gebete beantwortet, gibt es gewiss Punkte, wo der Herr Seine Souveränität und Weisheit geltend macht: „Und das ist die Freimütigkeit, die wir ihm gegenüber haben, dass er uns hört, wenn wir seinem Willen gemäß um etwas bitten. Und wenn wir wissen, dass er uns hört, um was wir auch bitten, so wissen wir, dass wir das Erbetene haben, das wir von ihm erbeten haben“ (1 Johannes 5,14-15).

Unser liebender Vater weiß, was am besten für uns ist und Seine Antworten auf unsere Gebete sind zu unserem Besten. In Johannes 15,7 sagte Jesus: „Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, so werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch zuteil werden.“ Dem Herr geht es eindeutig um das „in Ihm bleiben“. Folglich können wir nicht sagen, Er gebe Gläubigen „alles was ihr bittet….“ Wir müssen daran denken, „nein“ oder „nicht jetzt“ ist auch eine Antwort.

In Jakobus 4,3 erklärt der inspirierte Autor: „Ihr bittet und bekommt es nicht, weil ihr in böser Absicht bittet, um es in euren Lüsten zu vergeuden.“ Geht ein Gläubiger schlecht mit Geld um, kann er nicht erwarten, sein Gebet um materiellen Segen werde beantwortet. Es geht dem Herrn vielmehr darum, dass Gläubige „dem Ebenbild seines Sohnes gleichgestaltet… werden“ (Römer 8,29). Diese Priorität wird klar beeinflussen, wie der Herr die Gebete des Gläubigen beantwortet.

Frage: Wir sollen keinen sozialen Aktivismus veranstalten, sondern das Evangelium predigen und Sünder konvertieren. Das sollte einen sehr guten Effekt auf die Gesellschaft haben – weit mehr als sozialer Aktivismus. Die Frage ist, was geschah, als es viel weniger sozialen Aktivismus und viel mehr „Evangeliums Predigt“ gab durch Leute wie Billy Graham, usw.? Es scheint, die Dinge in der Gesellschaft wurden genauso schlecht wie dann, als es viel weniger Evangelium und viel mehr sozialen Aktivismus gab. 

Antwort: Nie deutet die Bibel an, das Evangelium werde die Welt bekehren oder die Kirche die Moral der Welt beeinflussen. Die Aussage „Böse Menschen aber und Betrüger werden es immer schlimmer treiben“ (2 Timotheus 3,13) gilt nicht bedingt sondern uneingeschränkt. Die Frage ist nicht, ob das Evangelium eine größere Auswirkung auf die Welt als soziale und politische Aktion haben wird. Wir sollen das Evangelium predigen und nicht versuchen, die Welt zu verändern. Christus hat uns zugesagt, die Welt würde uns hassen, und wir würden sie nicht zum Guten beeinflussen, noch weniger sie konvertieren. Und leider beherzigen nur sehr wenige das Evangelium und werden gerettet (Matthäus 7,14; Lukas 13,23-25).

Frage: Galt der Missionsbefehl nur für die ursprünglichen Apostel? Zu der Zeit gab es sehr wenige Nationen. Gingen sie zu ihnen? Oder bedeutet „Nationen“ etwas anderes?

Antwort: In Matthäus 28,19 spricht Jesus zu den Jüngern und gibt ihnen den so genannten Missionsbefehl und gebietet ihnen ausdrücklich, alle Nationen zu lehren und alle zu taufen, die sich innerhalb der Nationen bekehren. In Vers 20 sagt Er ihnen, „lehrt sie alles halten, was ich euch befohlen habe.“ Das Wort „Nationen“ ist das griechische Wort „Ethnos“, wovon das Wort „ethnisch“ kommt. Daher bezieht es sich nicht auf geographische Nationen, sondern laut Offenbarung 7 auf „alle Nationen und Stämme und Völker und Sprachen….“

Da die Apostel die Jünger lehren sollten, die ihnen folgten: „lehrt sie alles halten, was ich euch befohlen habe“ können wir schließen, dass der Missionsbefehl nicht nur den Aposteln galt.

Ferner sagt der Herr Jesus in Apostelgeschichte 1,8 den Aposteln, „sondern ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist, und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem… Judäa… Samaria und bis an das Ende der Erde“. Nun kennen wir das geographische Ausmaß des Missionsbefehls – bis ans Ende der Erde! Das heißt, das Evangelium soll überall auf der Erde, wo Leute sind, weitergegeben werden.

Der Rest der Apostelgeschichte beschreibt das Vorankommen des Evangeliums. Es berichtet von der ersten Predigt in Jerusalem (2,1-47). Viele Juden waren dort versammelt, wo mehr als 3‘000 Leute das Evangelium annahmen und getauft wurden (2,41.47; 3,1-4,31). Trotz Verfolgung nahm die Zahl der Jünger beständig zu, indem viele Männer und Frauen in Jerusalem zur Gemeinde hinzugefügt wurden, einschließlich einer beträchtlichen Anzahl Priester (5,14-15; 6,7). Das Evangelium breitete sich nach Judäa und Samaria aus (8-9,31) und endlich bis „ans Ende der Erde“. Bis wann? Der Herr mahnte in Matthäus 28,20 „Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Weltzeit!“ In Matthäus 24,14 sagt Jesus uns: „Und dieses Evangelium vom Reich wird in der ganzen Welt verkündigt werden, zum Zeugnis für alle Heidenvölker, und dann wird das Ende kommen.“

Nein, der Missionsbefehl war nicht nur für die Apostel.