F&A 2017_10 | thebereancall.org

F&A 2017_10

TBC Staff

Frage: In der Vergangenheit haben Sie über die Gewissheit gesprochen, „in den Himmel zu kommen“. Könnten Sie bitte die Aussage von Dr. A.W. Tozer in Renewal Day by Day kommentieren: „wer wirklich überzeugt ist, er verdiene, in die Hölle zu kommen, geht wahrscheinlich nicht dorthin; wer überzeugt ist, er sei des Himmels wert, wird gewiss nie an diesen gesegneten Ort kommen.“

Antwort: Die einzige Gewissheit, auf die ich mich bezogen habe, beruht auf dem Glauben an Christus und Sein Wort, das ewiges Leben als Gottes freie Gnadengabe verheißt. Der Gläubige kommt gewiss in den Himmel, nicht weil er ihn verdient, sondern aufgrund der Erlösung, die in Christus Jesus ist: „Ich gebe ihnen [meinen Schafen] ewiges Leben, und sie werden in Ewigkeit nicht verlorengehen“ (Johannes 10,27-28). „Dies habe ich euch geschrieben, die ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes, damit ihr wisst, dass ihr ewiges Leben habt“ (1 Johannes 5,13), usw. Obgleich des Himmels gewiss aufgrund dessen, was Christus getan hat, ist sich der Gläubige gleichzeitig sehr seiner Unwürdigkeit bewusst. Als er erkannte, dass er die Hölle verdiente, veranlasste ihn das, sich Christus zuzuwenden. Dagegen bezieht sich Tozer auf „den, der meint, er sei [in sich] des Himmels wert. Diese Person ist verloren, weil sie offensichtlich dem Evangelium nicht geglaubt hat und Christus zur Rettung nicht vertraut. 

Frage: Mehrere Redner haben neulich gesagt, Jesus hatte Angst, Satan würde Ihn verfrüht im Garten Gethsemane töten, bevor Er zum Kreuz kam. Und deshalb rief Er, „Mein Vater! Ist es möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber“, wobei der „Kelch“ der vorzeitige Tod im Garten war. Ist das wahr?

Antwort: Kaum. Am Kreuz als Sündopfer zu sterben war der Höhepunkt dessen, was Christus mit Seiner Geburt in diese Welt bezweckte. Die Propheten hatten es vorhergesagt und Christus es bestätigt. (Matthäus 16,21; Johannes 12,32-33). Nichts und niemand hätte Ihn töten oder sonst die Erfüllung Seiner Mission verhindern können.

Jesus ist Gott. Weder Mensch noch Satan konnten Sein Leben nehmen. Er sagte „weil ich mein Leben lasse, damit ich es wieder nehme. Niemand nimmt es von mir, sondern ich lasse es von mir aus. Ich habe Vollmacht, es zu lassen, und habe Vollmacht, es wieder zu nehmen“ (Johannes 10,17-18). Wie sollte Er sich dann fürchten, Satan könnte Sein Leben nehmen? Christus ist auch perfekter, sündloser Mensch – der einzig wahre Gott-Mensch. Als Mensch fürchtete er keinen Moment, Satan würde Ihn töten, denn er wandelte in perfektem Gehorsam zu und vollkommener Obhut Seines Vaters. Solche Furcht anzudeuten wirft Christus krassen Unglauben vor. Christus ist außerdem Gott und unendlich stärker als Satan!

Denk daran, nach der Bitte, den Kelch vorübergehen zu lassen, sagte Christus: „doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe“ (Lukas 22,42). Sollte der „Kelch“, dem Er entkommen wollte, der Tod im Garten sein, dann würde Christus mit „dein Wille geschehe“ andeuten, der Wille des Vaters für Ihn sei, im Garten durch Satan zu sterben, anstatt für unsere Sünden am Kreuz zu bezahlen, was undenkbar ist.

Auch war der „Kelch“ nicht die physische Qual, beim Kreuzigen. Viele haben tapfer die Kreuzigung erduldet und Jesus war kein Feigling. Der „Kelch“, vor dem Er zurückschreckte, war die furchtbare Trennung von Gott, die Seine Gerechtigkeit als Strafe für Sünde verlangte: dass Seine heilige Seele zum „Schuldopfer“ gemacht wurde (Jesaja 53,10) – Er wurde buchstäblich „für uns zur Sünde gemacht“ (2 Korinther 5,21). Sein Gebet war daher die ernste Bitte vom Sohn an den Vater: „Gibt es vielleicht eine andere Möglichkeit, Sünder zu retten?“ Des Vaters Antwort war „Nein“. Daher wissen wir, Christi Tod am Kreuz als unser Sündenträger war der einzige Heilsweg. Entsetzlich und kaum zu begreifen, was Er erduldete werden wir nie wissen. Er bezahlte diese Strafe voll für uns. 

Frage: Wir finden keine Gemeinde in unserer Nähe mit frommer Führung und biblischer Predigt. Wir fühlen uns so alleine und lesen einfach die Bibel zu Hause und beten. Was sollen wir tun? Wie finden wir eine gute Gemeinde?

Antwort: Die Vielzahl solcher Anfragen ist ein Armutszeugnis für den Zustand der Gemeinde. 

Was kennzeichnet eine „gesunde“ Gemeinde? Entscheidend ist Matthäus 18,20: „Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich in ihrer Mitte.“ Christus muss der Hauptfocus sein – nicht der Pastor, ergreifende Predigten, Betonung der Mission, spannende Jugendprogramme, passende Mitglieder, oder genehme Lehren, so wichtig all das ist. Eine glühende Liebe für Christus und innige, gemeinsame Anbetung Seiner Person muss das primäre Kennzeichen einer gesunden Gemeinde sein. Die Urkirche war so. Sie traf sich regelmäßig am ersten Tag der Woche und gedachte Seines Todes. Ihn wöchentlich zu loben, anzubeten und Ihm zu danken hatte einen Zweck – Gott das Ihm gebührende Teil zu geben. Es geht primär nicht um mein Bedürfnis, Erbauung, Vergnügen, oder geistliche Erfüllung, sondern Seinen Wert in meinen Augen und denen der Gemeinde. 

Unser nächster Fokus sollte unsere Gelegenheit zum Dienen in der Gemeinschaft von Gläubigen sein. Ich gebe mich bedürftigen, fehlerhaften Leuten, für die ich beten kann, für deren Bedürfnisse ich praktisch sorgen kann. Ich kann sie ermutigen und am Wort dienen. Ich kann Christi Wunsch zeigen und ausleben, dass die Seinen „eins sind“. Diese Gemeinschaft wird geboten: „indem wir unsere eigene Versammlung nicht verlassen“ (Hebräer 10,25). Wir freuen uns, mit Gottes Volk gemeinsam zu beten und das Wort zu studieren, oder ist der Sonntagmorgen alleine genug? Eine gesunde Gemeinde versammelt sich nicht nur zu Ihm, sondern auch miteinander. 

Zuletzt muss ich meine geistlichen Bedürfnisse abschätzen. Die Hirten müssen die geistliche Speise liefern, die die Herde ernährt, damit sie „ganz zubereitet sei, zu jedem guten Werk völlig ausgerüstet“ (2 Timotheus 3,17). Das ist ein großer Auftrag und verlangt eine lehrbare Herde, die das Wort liebt und ihm gehorchen will. Die Hirten müssen auch die Herde Gottes hüten, indem sie falsche und gefährliche Lehren entgegen der Wahrheit fernhalten. Sie müssen am reinen Wort Gottes als alleiniger Autorität für Glauben und Moral festhalten. 

Sie sagen, „Wunderbar! Zeigt mir so eine Gemeinde“. Denkt dran, wie die Reihenfolge der Prioritäten ist: Anbetung (beten Sie aufrichtig, von ganzem Herzen, das Objekt Ihrer Anbetung zufriedenstellend an?). Dienst (dienen Sie nach Christi Vorbild, mit Demut und Freude?). Persönliche Bedürfnisse (wachsen und reifen Sie, nehmen Christi Charakter an?).

Sie müssen sich letztlich im Gebet für eine Gemeinde entscheiden. Beten Sie den Heiland so freudig und zufriedenstellend für Sie und Ihn an, dass es andere Überlegungen verdrängt? Machen die Gelegenheiten zum Dienen Ihre Gemeinschaft hinreichend sinnvoll und wichtig? Oder heben lehrmäßige Sorgen oder Fehlen biblischer Predigt und Lehre die beiden anderen auf? Bitten Sie den Herrn um Seine Antwort. Gott beruhigende Zusage bleibt: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, bin ich mitten unter ihnen.“