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F&A 2017_12

TBC Staff

Frage: Ich weiß, ich werde im Himmel sein, habe aber noch Angst vor dem Moment des Todes, dem Sterbensprozess. Können Sie mir helfen?

Antwort: Wir kennen ein Gedicht (von der Evangeliumstraktat Gesellschaft in Springfield, MO), das so geht:

Sich von der Erde, ihren Mühen, Sorgen und Schmerzen verabschieden – Angst davor?
Diesen arthritischen, verkrümmten Körper gegen eine unverwesliche Form einzutauschen – Angst davor?
Angehörige zu begrüßen, die zuvor gegangen und ihre Freude zu sehen – Angst davor?
Ein Tränental einzutauschen gegen ein Land ohne Tränen – Angst davor?

Hier einige Gedanken. Bedenken Sie dies: Wenn wir treue Knechte waren, unsere Augen fixiert nicht auf den Tod sondern auf Jesus, den Urheber und Vollender des Glaubens (Hebräer 12,2), werden wir weniger leicht der einen Sorge von Gläubigen auf Erden erliegen: nein, nicht einmal dem Abschied von Angehörigen, sondern dem Bedauern, dass wir auf der Erde mehr für unseren Herrn hätten tun können, besonders andere zu Ihm zu bringen.

1 Korinther 15,26 sagt uns, als letzter Feind wird der Tod beseitigt, wir würden in Unverweslichkeit, nicht in Verweslichkeit auferweckt, in Herrlichkeit, nicht in Unehre; in Kraft, nicht in Schwachheit (V 42-43); verwandelt (V 52); und in Sieg (V 54)! Wie viel besser könnte es werden?

Sie erwähnen auch Angst vor dem Sterben. Keiner von uns weiß, was die Stunde oder die Momente vor dem Tod bringen werden, aber da der Herr in unserem Leben durch all die Wechselfälle dieser Welt gewirkt, beaufsichtigt, orchestriert, geleitet und geführt hat, warum sollten wir Ihm nicht sogar mehr vertrauen, wie er uns zu diesem herrlichen Moment leitet und führt, wo wir Ihn von Angesicht zu Angesicht sehen und Er uns zu Hause willkommen heißt? Würde diese Barmherzigkeit, die „ist jeden Morgen neu, und deine Treue ist groß“ (Klagelieder 3,23) in solch einer wundersamen Stunde ein Iota abnehmen?

„Aber in dem allem überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat. Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes, noch irgend ein anderes Geschöpf uns zu scheiden vermag von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn“ (Römer 8,37-39).

Der physische Prozess des Sterbens kann schmerzhaft und langwierig sein, Das kann besonders bei den Märtyrern zutreffen. Das folgende Gedicht drückt die Grundlage des Mutes aus, sogar wenn diese Prüfung kommt – die Freude, die uns in Christi Gegenwart erwartet:

In Schwäche wie Niederlage,
Gewann Er die Siegeskrone;
Zertrat all unsere Feinde unter Seinen Füßen,
Indem Er zertreten wurde.
Er zerstörte Satans Macht:
Zur Sünde gemacht, besiegte Er Sünde.
Neigte sich zum Grab, zerstörte es so;
Und erschlug den Tod indem Er starb.

Frage: Sie sagten, die Merkmale von Golgatha werden ewig auf Christi Leib sein, aber Sie haben keinen Beweis aus der Bibel geliefert. Würden solche Narben nicht seinen perfekten Auferstehungsleib verunstalten?

Antwort: Die Merkmale von Golgatha waren fraglos auf Christi Leib nach Seiner Auferstehung, als er den Jüngern erschien. Was sonst bedeutet es für die Jünger, als Er ihnen zuerst erschien, „Seht an meinen Händen und meinen Füßen, dass ich es bin… Und… zeigte er ihnen die Hände und die Füße“ (Lukas 24, 39-40).

Dem zweifelnden Thomas sagte Er, „Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig“ (Johannes 20,27). Dass Er im Himmel gesehen wird als „ein Lamm, wie geschlachtet“ (Offenbarung 5,6), könnte kaum ohne die Merkmale von Golgatha sein, denn dort wurde Er geschlachtet. Überdies wird für alle Ewigkeit „der Thron Gottes und des Lammes“ (Offenbarung 22,1.3) das Zentrum der neuen Schöpfung sein.

Frage: In seinem Buch, die Autobiographie von George Müller sagt uns der Verfasser, wie Gott Prüfungen verwendet, um unseren Glauben zu vermehren. Diese Interpretation muss man in die Bibel hineinlesen. Abrahams Leben (zum Beispiel) zeigt, diese Ansicht ist falsch. Sonst würde Gott ein Kind missbrauchen! Satan versuchte Christus und geht umher wie ein brüllender Löwe, der Gläubige zu zerstören sucht.

Antwort: Ihrer Ansicht nach sollten Christen wohl keine Prüfungen haben; oder wenn sie kommen, sind sie nur von Satan. Aber war es nicht Gott, der Abraham gebot, Isaak zu opfern? Lag Hiob falsch, als er gehorsam sagte, „Wenn wir das Gute von Gott annehmen, sollten wir da das Böse nicht auch annehmen?“ (Hiob 2,10). Paulus sagt klar, Gott hat ihm einen „Pfahl fürs Fleisch gegeben, ein Engel Satans, dass er mich mit Fäusten schlage“ und erklärt warum: „damit ich mich nicht überhebe“. Paulus freut sich am Ergebnis: „Darum habe ich Wohlgefallen an Schwachheiten, an Misshandlungen, an Nöten, an Verfolgungen, an Ängsten um des Christus willen; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark.“ (2 Korinther 12,7.10).

Wenn jemand gewiss in Gottes perfektem Willen war, dann war es Christus. Doch er erduldete viele Prüfungen und war ein „Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut“ (Jesaja 53,3). Er lernte Gehorsam durch die Dinge, die er litt (Hebräer 5,8). Und Christus sagte, Christen würden um Seinetwillen gleichermaßen leiden: „Der Knecht ist nicht größer als sein Herr. Haben sie mich verfolgt, so werden sie auch euch verfolgen“ (Johannes 15,20).

Es gab keinen größeren Apostel als Paulus, doch er litt „Ich habe… über die Maßen viele Schläge ausgestanden, war weit mehr in Gefängnissen, öfters in Todesgefahren. Von den Juden habe ich fünfmal 40 Schläge weniger einen empfangen; dreimal bin ich mit Ruten geschlagen, einmal gesteinigt worden; dreimal habe ich Schiffbruch erlitten; einen Tag und eine Nacht habe ich in der Tiefe zugebracht. Ich bin oftmals… in Gefahren durch Räuber, in Gefahren vom eigenen Volk, in Gefahren von Heiden… in Arbeit und Mühe, oftmals in Nachtwachen, in Hunger und Durst… in Kälte und Blöße...“ (2 Korinther 11,22-33).

Wer heute das „Wohlstandsevangelium“ verkündet und behauptet, Schwierigkeiten und Leiden kämen aus Mangel an Glauben, muss zum Schluss kommen, dass Paulus nicht wusste, wie man ein „positives Bekenntnis“ ablegt, sonst wäre es ihm finanziell gut gegangen und wäre wie sie frei von Schwierigkeiten gewesen. Dasselbe gilt für die Glaubenshelden von Hebräer 11, die solche schrecklichen Prüfungen erduldeten. Im Gegenteil, die Prüfungen stärkten ihren Glauben.

Wie könnte man ohne Prüfung sonst seinen Glauben zeigen? Daher spricht Petrus von der „Bewährung eures Glaubens der viel kostbarer ist als das vergängliche Gold… Lob, Ehre und Herrlichkeit zur Folge habe bei der Offenbarung Jesu Christi...“ (1 Petrus 1,7).

Die Bibel ist von Anfang bis Ende buchstäblich voll von ergreifenden Zeugnissen derer, deren Glauben unser gnädiger Herr durch viele Prüfungen stärkte. Vielleicht weil die Kirche diesen Teil der Schrift heute vernachlässigt, hat sie zur krummen Sicht des Glaubenslebens beigetragen.