F&A 2018_01 | thebereancall.org

F&A 2018_01

TBC Staff

Frage: Sie stellen heraus, Rettung sei auf die Tatsache gegründet, dass Christus “die Strafe für unsere Sünden bezahlte”. Strong’s Exhaustive Concordance hat keinen Eintrag für „Strafe“, noch erwähnten Jesus oder die Apostel je, dass eine Strafe für unsere Sünden bezahlt wurde. Wenn ich Mitchristen frage, wo ich das in der Bibel finde, wissen sie es entweder nicht oder deuten an, ich sei nicht gerettet. An Sie richte ich diese Frage.

Antwort: Auch „Dreieinheit“ findet sich weder in der Bibel noch in Strongs, doch ist sie grundlegende Lehre der Schrift. War nicht die Vertreibung von Adam und Eva aus dem Garten eine Strafe für ihre Sünde? Ist nicht der Tod, der auf Adam, Eva und alle ihre Nachkommen bis heute kam auch eine Strafe für Sünde, die ohne Seine Begnadigung zu ewiger Trennung von Gott führt? Mit „Die Seele, welche sündigt, die soll sterben“ (Hesekiel 18,13.20); die Sünde gebiert den Tod (Jakobus 1,15); die Kraft der Sünde aber ist das Gesetz (1 Korinther 15,56), sagt die Schrift nicht, dass Tod Strafe für Sünde ist? Muss eine Strafe nicht bezahlt werden? Zugegeben, die Bibel gebraucht [im Englischen] nirgends die genauen Begriffe, dass Christus die Strafe für Sünde bezahlte. Aber ist das nicht beinhaltet, wenn sie sagt, „Doch er wurde um unserer Übertretungen willen durchbohrt, wegen unserer Missetaten zerschlagen; die Strafe lag auf ihm, damit wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt worden“ (Jesaja 53,5) oder Christus starb für unsere Sünden (1 Korinther 15,3) oder „er sollte ja durch Gottes Gnade für alle den Tod schmecken“ (Hebräer 2,9), wie auch in vielen ähnlichen Versen? Wenn Tod die Strafe für Sünde ist und Christus für alle starb, dann hat er gewiss die Strafe für alle von uns voll bezahlt, oder wir müssten sie selbst bezahlen. Unsere Rettung ist eine Sache von Gottes Gerechtigkeit, „er sollte ja durch Gottes Gnade für alle den Tod schmecken“ (Hebräer 2,9) und „damit er selbst gerecht sei und zugleich den rechtfertige, der aus dem Glauben an Jesus ist“ (Römer 3,26).

Ich verstehe Ihren Einwand nicht zu sagen, die Strafe wurde bezahlt. Rief Christus nicht triumphierend am Kreuz, „Es ist vollbracht [tetelestai]“ (Johannes 19,30), was „voll bezahlt“ bedeutet? Ich bin dankbar, dass Christus die volle Strafe für meine Sünden bezahlte, so dass Gott mich, den Sünder, gerecht begnadigen kann! Es gibt kein anderes Rettungsmittel.

Frage: Wir lesen, „{ein} Tag bei dem Herrn ist wie tausend Jahre, und tausend Jahre wie {ein} Tag!“ (2 Petrus 3,8) und „tausend Jahre sind vor dir wie der gestrige Tag, der vergangen ist, und wie eine Nachtwache“ (Psalm 90,4). Gibt es dabei eine spezielle prophetische Bedeutung, die uns sagen könnte, wie nahe wir der Rückkehr des Herrn sind?

Antwort: Es gibt keine prophetische Bedeutung. Die Ausdrücke „bei dem Herrn“ und „vor dir“ sind die Schlüssel, diese eher einfache und direkte Aussage zu verstehen: Gott befindet sich außerhalb der Zeit, und daher ist Zeit für Ihn bedeutungslos. Daher konnte Paulus sagen, „und hat uns mitversetzt in die himmlischen [Regionen] in Christus Jesus“ (Epheser 2,6). Gott als unabhängig von der Zeit sieht nicht nur, was uns vergangen ist, sondern auch unsere Gegenwart und Zukunft als bereits geschehen. Daher hat Seine Vorkenntnis, was für uns noch nicht geschehen ist, keine Wirkung aufs Geschehen und lässt uns die Freiheit für echte Entscheidungen.

Das sagte John Wesley in einer Predigt vor mehr als 200 Jahren: „Es gibt in Gott kein Vor- oder Nachwissen. Da alle Zeit, oder eher alle Ewigkeit (denn Zeit ist nur das kleine Fragment der Ewigkeit, das den Menschenkindern bestimmt ist) Gott auf einmal gegenwärtig ist, weiß er nicht ein Ding vom anderen oder nacheinander, sondern sieht alle Dinge in einer Sicht, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Da alle Zeit, mit allem, was darin existiert, Ihm zugleich gegenwärtig ist, so sieht er auf einmal, was immer war, ist oder sein wird bis zum Ende der Zeit (John Wesley, Sermons on Several Occasions, 1833, p. 39).

Frage: Was meinte Paulus als er sagte, er oder die anderen Apostel seien „die Letzten zum Tode bestimmten“? Meinte er, kein anderer nach ihm würde je für seinen Glauben gemartert werden? Wenn ja, lag er falsch.

Antwort: Paulus lag nicht falsch, als er diese Worte schrieb: „Es scheint mir nämlich, dass Gott uns Apostel als die Letzten hingestellt hat, gleichsam zum Tod bestimmt; denn wir sind der Welt ein Schauspiel geworden, sowohl Engeln als auch Menschen“ (1 Korinther 4,9). Manche behaupten, Paulus und die anderen dächten, die Entrückung würde in ihren Tagen geschehen. Nicht so. Obgleich Paulus Gläubige lehrte, die Entrückung jeden Moment zu erwarten, (Philipper 3,20-21; 1 Thessalonicher 1,9-10; Titus 2,13, etc.), wusste er bevor es geschah, er würde gemartert werden: „Denn das weiß ich, dass nach meinem Abschied räuberische Wölfe zu euch hineinkommen werden…“ (Apostelgeschichte 20,29); „Denn ich werde schon geopfert, und die Zeit meines Aufbruchs ist nahe“ (2 Timotheus 4,6). Auch Petrus schrieb, „da ich weiß, dass ich mein Zelt bald ablegen werde…. Ich will aber dafür Sorge tragen, dass ihr euch auch nach meinem Abschied jederzeit diese Dinge in Erinnerung rufen könnt“ (2 Petrus 1,14-15). Die Apostel erwarteten nicht, entrückt zu werden, sondern wussten, jeder von ihnen musste für seinen Herrn sterben. 

Christus verkündete, Seine Jünger aller Zeitalter würden von der Welt gehasst werden und leiden wie Er (Johannes 15,18-21). Paulus deutete an, Christen würden weiter gemartert werden (Römer 8,35-37) und warnte, „alle, die gottesfürchtig leben wollen in Christus Jesus, werden Verfolgung erleiden“ (2 Timotheus 3,12). Wir wissen, das war in der ganzen Geschichte der Fall und eine noch größere Zahl wird durch den Antichristen getötet (Offenbarung 6,9-11; 13,7.15; 20,4). Offensichtlich meinte Paulus nicht, die Apostel wären die letzten, die für Christus gemartert werden würden. Sie waren die letzten, die „zum Tod bestimmt“ waren; d.h. die für Christus sterben mussten. Ihr Leben wäre verschont worden, hätten sie Christus verleugnet. Keiner ist töricht genug, für eine klare Lüge zu sterben. Dass keiner der Jünger etwas zurücknahm, um sein Leben zu retten, ist mächtiger Beweis für die Echtheit der Evangelien und der Apostelgeschichte. Es war somit wesentlich, dass sie als Märtyrer starben, und sie waren die letzten, denen diese Notwenigkeit auferlegt war.

Frage: Das apostolische Glaubensbekenntnis sagt, Jesus sei „in die Hölle hinabgestiegen“. Ich las, wie Sie die Hagan/Copeland Lehre abwiesen, Jesus sei von Satan in der Hölle gefoltert worden. Stieg Jesus in die Hölle hinab oder nicht? Ich suchte in der Schrift und fand keine Antwort. 

Antwort: Das Wort Scheol „Totenreich“, wird auch als „Hölle“ oder „Grab“ übersetzt. Als Jesus über den reichen Mann und Lazarus berichtete, lehrte Er vor dem Kreuz, es gebe zwei Abteilungen im Scheol: eine für die Verlorenen und eine für die Geretteten, namens „Abrahams Schoß“ (Lukas 16,22). Zu Letzteren ging Jesus im Tod, wie der mit Ihm gekreuzigte Dieb, dem Er sagte, „Heute wirst du mit mir im Paradies sein“ (Lukas 23,43). Dort verkündete er den Erlösten die gute Nachricht Seines Todes, mit dem er für ihre Sünden bezahlt hat. Die im Scheol konnten hören, was Jesus sagte (s. Lukas 16,23-31); und er mag vielleicht kurz zu ihnen geredet haben. Daher schreibt Petrus, „in welchem er auch hinging und den Geistern im Gefängnis verkündigte, die vor Zeiten sich weigerten zu glauben“ (1 Petrus 3,19-20). Nach Seiner Auferstehung nahm Jesus die Seelen und Geister der Erlösten mit in den Himmel („hat Gefangene weggeführt“ [Epheser 4,8]). Nun gehen Seele und Geist der Erlösten beim Tod direkt in die Gegenwart Christi („aus dem Leib auszuwandern und daheim zu sein bei dem Herrn“ [2 Korinther 5,6-8]), von wo Er sie bei der Entrückung mitbringen wird zu ihren auferstandenen Leibern (1 Thessalonicher 4,13-18)