F&A 2018_02 | thebereancall.org

F&A 2018_02

TBC Staff

Frage: Die Bibel sagt, „denn Gott ist es, der in euch sowohl das Wollen als auch das Vollbringen wirkt nach seinem Wohlgefallen“ (Philipper 2,13). Warum gelingt es mir so oft nicht, Seinen Willen zu tun und Ihm zu gefallen? Öfters gefalle ich mir selbst, indem ich meinen Willen tue. Warum?

Antwort: Der Vers davor lautet, „verwirklicht eure Rettung mit Furcht und Zittern“. Wir „wirken nicht für Errettung“, sondern „verwirklichen“ die Rettung, die Gott uns gegeben hat. Paulus sagt, „Denn wir sind seine Schöpfung, erschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen“ (Epheser 2,10). Gott will, dass wir gute Werke tun – doch wir sind dafür verantwortlich, sie zu tun.

Geschaffen im schönen Garten, sollte Adam „ihn bebauen und bewahren… [und] nach Belieben essen“ (1Mose 2,15-16). Gott befähigte Adam, aber er musste ernten und die Frucht essen. Gott erledigte das nicht für ihn. So ist es auch mit unserem Leben, das wir im Glauben an Gott Seinem Willen gehorsam leben sollen. Gottes Werk in uns hebt weder unseren Willen noch Anstrengungen auf, sondern leitet und bevollmächtigt uns, wenn wir Ihm gehorchen. Wie Adam Gottes Willen nicht tat, versagen auch wir gelegentlich. Gott hat eine Vorkehrung für Adams wie unsere Sünde: „Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit“ (1 Johannes 1,9). Warum suchen wir so oft unseren Willen? Ob wir für Christus oder für uns leben hängt ab von unserem Verständnis und Glaube. 

Christus liebt uns so sehr, dass Er die volle Strafe bezahlte, die Seine Gerechtigkeit für unsere Sünden verlangte. Wenn uns dies dann wirklicher als diese vergängliche Welt wird, überwältigt uns die Liebe für Ihn und der Wunsch, Seinen Willen zu tun. Wenn wir wirklich glauben, dass dieses Leben kurz ist und die Ewigkeit nie endet, treibt uns die Kürze der Zeit im Vergleich zur Ewigkeit durch Logik und sogar Eigeninteresse dazu, für die Ewigkeit zu leben. Unser Alltagsleben hängt davon ab, was wir wirklich glauben. Paulus wollte unbedingt, „jeden vollkommen in Christus Jesus darstellen“. Dazu sagte er, „Dafür arbeite und ringe ich auch gemäß seiner wirksamen Kraft, die in mir wirkt mit Macht“ (Kolosser 1,28-29). Verständnis, Glaube und Liebe bilden die Grundlage für eine Partnerschaft, in der Gott in der Lage ist, mächtig in uns zu wirken, indem wir eifrig arbeiten und Ihm vertrauen.

Frage: Sie rechtfertigen Gott, dass Er Leute in die Hölle schickt, weil er Rettung für Sie in Christus bereitet hat. Das funktioniert nicht, denn Millionen und wahrscheinlich Milliarden werden in die Hölle kommen. Gott wusste das! Wie könnte ein guter Gott jemanden schaffen, von dem Er wusste, dass er ewig leiden würde?

Antwort: Gott schuf uns mit Entscheidungsfreiheit. Man kann keinen echten Menschen ohne die Möglichkeit des Bösen haben. Es geht also um die Existenz der menschlichen Rasse: „Sein oder nicht sein.“ Der einzige Weg, ewig Böses und Leiden auf dieser Erde zu eliminieren, wäre gewesen, keinen Menschen zu schaffen. Obgleich das alles Leiden und Kummer eliminiert hätte, denken Sie an die Schönheit und Freude und Liebe, die gleichermaßen eliminiert worden wären.

Gott will, dass niemand zur Hölle geht und hat die Rettung für jeden durch Jesus Christus bereitgestellt, den Er in die Welt sandte, „damit die Welt durch ihn gerettet werde“ (Johannes 3,17). Er „will [nicht], dass jemand verlorengehe“ (2Petrus 3,9), sondern „will, dass alle Menschen gerettet werden“ (1 Timotheus 2,4). Die in der Hölle sind selbst verantwortlich, da sie die volle Vergebung ihrer Sünden ablehnten und die kostenlose Gabe des ewigen Lebens für alle durch Seine Gnade, da Christus die Strafe für ihre Sünden bezahlt hat. 

Warum schuf Gott jene, von denen Er wusste, dass sie letztlich das Evangelium ablehnten? Warum schuf er nicht nur jeden, der ihm glauben würde und ließ jene unerschaffen, die Christus ablehnten? Gott wusste, dass viele derer, die ihn freiwillig ablehnten (obgleich sie dieselbe Gelegenheit haben, Ihn anzunehmen, wie all der Rest), Mütter und Väter, Tanten und Onkel, Kinder und Enkel und Cousins von Abermillionen sein würden, die an Christus glauben und deren Bestimmung ewige Glückseligkeit und Freude im Himmel ist. Ohne die vorigen konnte es letztere nicht geben. Der ewige Feuersee ist der einzige Ort, an den die kommen, die Sein Erlösungsangebot nicht annehmen. „Unfair!“ sagen Sie? Im Gegenteil. Gott schuf den Feuersee für „den Teufel und seine Engel“ (Matthäus 25,41), und es ist nicht Sein Wille (Johannes 3,16), dass jemand verloren geht.

Frage: „Der Weg ist breit, der ins Verderben führt; und viele sind es, die da hineingehen“ (Matthäus 7,13). Wie hat Gott „gewonnen“, wenn es mehr Seelen in der Hölle als im Himmel gibt?

Antwort: Sind Sie sicher, dass es „mehr Seelen in der Hölle als im Himmel gibt“? Der Vers, den Sie zitieren, gilt für die, die den schmalen Weg ins Leben ablehnen – er gilt nicht für die, die als Kinder sterben oder abgetrieben werden. Wenn diese, die weder gesündigt noch das Evangelium abgelehnt haben, tatsächlich durch Christi Sündenopfer für die Sünden der Welt erkauft sind (was ich glaube), können allein deswegen aufgrund der hohen Kindersterblichkeit in den meisten Ländern, wo das Evangelium kaum bekannt ist, mehr im Himmel als in der Hölle sein. Weiter, auch wenn niemand in den Himmel käme, hätte Gott „gewonnen“. Er ging keinen Kompromiss mit Seiner Gerechtigkeit ein, sondern beharrte darauf, dass die Strafe bezahlt wird und wird keinen in den Himmel lassen, der Christi Bezahlung für sich abgelehnt hat. Christus besiegte Satan, indem Er in vollkommenem Gehorsam dem Vater ohne Sünde lebte – und dann hat Er dieses Leben niedergelegt und für Sünde voll bezahlt. Gott hat sowohl Seine Liebe wie Seine Gerechtigkeit, Seine Gnade wie Seine Heiligkeit bewiesen. Christus hat für die Sünde am Kreuz bezahlt und dadurch hat Gott den Satan, Sünde und Tod besiegt und Errettung allen verfügbar gemacht, die Sein kostenloses Gnadengeschenk annehmen. 

Frage: Ist es wirklich biblisch, wenn Sie oder andere die Fehler anderer aufzeigen? Richten wir nicht, obwohl wir es nicht tun sollen? Sagt die Schrift nicht, dass der Meister, der Christus ist, seinen Knecht korrigieren solle.

Antwort: Es geht nicht darum, die „Fehler“ aufzuzeigen, sondern unbiblische Lehre und Verhalten zu korrigieren. Öffentlich gelehrter Lehrirrtum muss öffentlich korrigiert werden, damit es den Irregeführten nützt. Vielmehr sollte Korrektur ein großer Teil jeder Lehre aus dem Wort Gottes sein. Paulus sagt Timotheus, „Alle Schrift ist von Gott eingegeben“ und „nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit“ (2 Timotheus 3,16). Ein Hauptziel aller Lehrbriefe ist Korrektur! 

Es ist unmöglich, gesunde Lehre zu lehren und in Gerechtigkeit zu unterweisen ohne vor Falschem zu warnen. So sagt Paulus, bei der Wortverkündigung muss man „überführen, tadeln, ermahnen mit aller Langmut und Belehrung“ (2 Timotheus 4,2). Überführung und Korrektur sind unvollständig, ohne die Übertreter genau zu benennen. Wie viele der heutigen populären christlichen Führer sind in dieser Hinsicht dem Wort Gottes treu? Könnte das ein wesentliches, fehlendes Element in der heutigen Gemeinde sein, was zumindest teilweise erklärt, warum „eine Zeit gekommen ist, da sie die gesunde Lehre nicht ertragen“ (2 Timotheus 4,3-4).