F&A 2018_04 | thebereancall.org

F&A 2018_04

TBC Staff

Frage: Einst machten Sie eine irreführende Aussage, die korrigiert werden muss. Sie sagte: „Trotz Behauptungen von Pfingstlern und Charismatikern, dass kein Christ je krank sein muss….“ Ich bin Pastor einer Assemblies of God Gemeinde. Weder meine Denomination noch ich glauben dies. 

Antwort: Gewiss meinte ich nicht, alle Pfingstler und Charismatiker glaubten, „kein Christ würde je krank werden“, noch denke ich, die meisten Leute verstanden es so. Doch wäre es deutlicher gewesen, hätte ich gesagt, „trotz Behauptungen mancher Pfingstler und Charismatiker….“ Ich verstehe, es gibt viele wie Sie, die diese extreme Position nicht einnehmen. Es gibt jedoch einige Verwirrung. Das „Positionspapier über göttliche Heilung“ der Assemblies of God (AOG) sagt nicht, man könne immer eine Heilung beanspruchen und gibt zu, nicht jeder wird geheilt, aber es sagt, „Heilung ist im Erlösungswerk“. Ja, Heilung ist durch Glauben in derselben Weise unser wie Vergebung von Sünden. Leider betont das Positionspapier hauptsächlich die Parallelen von Heilung von Krankheit und von Sünde in einer Weise, dass der Leser den falschen Eindruck bekommen könnte. 

Ich traf viele in den AOG, die lehrten, man könne immer Heilung von allem beanspruchen. Dieser Eindruck entsteht gewiss in der Weise, wie viele Pastoren den Kranken gebieten, im Namen Jesu geheilt zu werden. Zerstört es nicht den Glauben der jungen Leute, den Pastor jede Woche zu hören, wie er im Namen Jesu der Krankheit gebietet, zu verschwinden und zu sehen, dass es sehr selten passiert? Ich stimme der offiziellen Position Ihrer Denomination zu. Leider wird oft von vielen in ihren Reihen etwas anderes praktiziert und geglaubt

Frage: Entgegen dem, was sie sagten, bezieht sich „durch seine Wunden sind wir geheilt worden“ auf physische Heilung. Matthäus 8,16-17 zitiert Jesaja 53,4 und zeigt tatsächlich, es ist physisch. Ich bitte, unser Herr möge Ihnen diese Wahrheit zeigen. Gott warnt vor einer Form von Frömmigkeit, die ihre Kraft verleugnet. 

Antwort: Ich glaube an Wunder und habe Gott viele tun sehen. Gott heilt noch als Antwort auf Gebet. Ich wurde sogleich geheilt und sah bei anderen, für die ich betete, wie sie sofort geheilt wurden.

Die Bibel verspricht doch „durch seine Wunden“ niemandem physische Heilung von Krankheit in diesem Leben so, wie sie geistliche Heilung von Sünden verspricht. Ich kann jedem, der das Evangelium glaubt, versprechen, er werde sogleich von der ewigen Sündenstrafe gerettet und erhalte ewiges Leben als Gottes Gnadengeschenk. Ich kann keinem dieselbe Gewissheit geben, ständig von physischen Leiden geheilt zu werden. Und Sie?

Hätten wir durch das Kreuz Christi physische Heilung auf dieselbe Weise wie geistliche Heilung, dann müssten Christen viel länger als Nichtchristen leben und es sollte zumindest einige Christen geben, die 100, 200, 300 Jahre oder länger gelebt haben. Das ist aber nicht der Fall. Unsere Seele und Geist wurden erlöst, und als Zeugnis lebt der Heilige Geist in uns (Epheser 1,13-14) aber wie die „ganze Schöpfung mitseufzt und mit in Wehen liegt bis… [zur Erlösung unseres Leibes.]“ (Römer 8,18-25), so auch wir.

Sie sagen zurecht, Matthäus 8,16-17 zitiere Jesaja 53,4, wenn er von Jesu Heilungen spricht, bevor Er ans Kreuz ging („er hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen“). Es zitiert nicht Jesaja 53,5 („durch seine Wunden sind wir geheilt worden“). Dieser Vers, der Sünde behandelt („um unserer Übertretungen willen durchbohrt, wegen unserer Missetaten zerschlagen“) wird in 1 Petrus 2,24 zitiert („Sünden… getragen… seine Wunden seid ihr heil geworden“). Jesaja 53,4 wurde in Christi Heilungsdienst erfüllt, Jesaja 53,5 am Kreuz. 

Was betrifft „seine Kraft zu leugnen“, so erinnert Paulus uns, das Evangelium „ist Gottes Kraft zur Errettung“ (Römer 1,16). Ich bestreite in keiner Weise die Kraft Gottes heute, ich bin bloß gegen jene, die die „Kraft des Geistes“ bekunden, Heilungen, die nicht eintreten, behaupten, und den Glauben so vieler mit unbiblischen Heilungsversprechen zerstören, was Schuld bringt, wenn sie nicht eintreffen.

Frage (für Dave Hunt, aus den Archiven): Ich schätze Ihr Werk sehr, aber meine, Sie sind zu kritisch und dogmatisch. Sie könnten wohl Ihr Lehren mäßigen, indem Sie zugeben, Sei seien nicht unfehlbar und alles was Sie anbieten, ist Ihre Auffassung.

Antwort: Sollte ich je den Eindruck erweckt haben, ich sei unfehlbar, dann entschuldige ich mich für diesen Unsinn. Schon der Name The Berean Call wurde gewählt, um die Tatsache zu betonen, dass kein Pastor, Prediger, Evangelist oder biblischer Gelehrter unfehlbar ist und alle Lehren am Wort Gottes geprüft werden müssen. Dieser Dienst ist keine Ausnahme. Wir sind nicht unfehlbar und mahnen Leser, unsere Lehren ebenso zu testen. Jeder Christ muss sich anhand der Schrift und Führung des Heiligen Geistes darüber klarwerden. 

Christen mögen nicht immer alle bei jedem Punkt übereinstimmen. Verschiedene, im Gebet vorgebrachte Überzeugungen sind dem Leib Christi dienlich. Angesichts wachsenden Abfalls in der Kirche und beim Antworten der uns gestellten Fragen können wir nur die Tatsachen und Wahrheiten der Schrift vorstellen, wie wir sie verstehen. Wer es anders sieht, kann es ebenso tun und dabei sorgfältig spezifische sachliche oder lehrmäßige Irrtümer zitieren. Die Schrift verpflichtet uns, berechtigte Korrektur voneinander dankbar aufzunehmen. 

Frage: Ich verstehe einfach nicht, wie jemand seine Zeit mit Lesen und Durchleuchten aller Bücher verbringen kann, die Christen lesen mögen. Ich weiß nicht, inwieweit man verpflichtet ist, denen das Wort zu erklären, die sich irren. Meiner Erfahrung nach hätte nichts, was einer mir sagte, einen Unterschied gemacht, bis Gott selbst mein Herz öffnete. Wie gehen Sie damit um?

Antwort: Wir verbringen nicht alle oder einen großen Teil unserer Zeit mit dem Überprüfen von allem Gedruckten oder spüren jeder Häresie in der Kirche nach. Das wäre unmöglich, würden nicht viele „Beröer“ auf der ganzen Welt unsere Augen und Ohren sein und uns ihre Sorgen und nützlichen Informationen mitteilen.

Was unsere Verpflichtung betrifft, auf Irrtum hinzuweisen und andere von der Wahrheit zu überzeugen, so war das meiste des Neuen Testaments und ein Großteil des Alten (gewiss die großen und kleinen Propheten) genau dafür geschrieben. Paulus korrigierte Petrus öffentlich, benannte jene, die andere in die Irre führten und bekämpfte in seinen Briefen ständig den Irrtum. Wir müssen dasselbe tun, wenn wir Gottes Wort gehorchen wollen, um „für den einmal den Heiligen überlieferten Glauben zu kämpfen“ (Judas 3). Paulus sagte, die Bibel sei gegeben „zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit“ (2 Timotheus 3,16) und ermahnte Timotheus, „überführe, tadle, ermahne mit aller Langmut und Belehrung“ (4,2)

Christus selbst gab das Beispiel, dem wir folgen müssen. Er war sanft mit den Getäuschten, aber rügte streng die Rabbis, die Gottes Wort durch falsche Lehre verdreht hatten, und das öffentlich. Mit den nicht Geretteten disputierte Paulus täglich in den Synagogen und auf dem Marktplatz (Apostelgeschichte 17,17), unternahm alles, um „Menschen zu überzeugen“ (2 Korinther 5,11). Ja, nur der Heilige Geist kann überführen und die Seele bekehren, aber Ihm gefällt, uns als Seine Instrumente zu verwenden. Welche Verantwortung und Privileg ist das für uns!