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F&A 2018_07

TBC Staff

Frage: Mitfühlend und zustimmend las ich Ihren exzellenten Artikel „Juden, Heiden und die Gemeinde“. Eines jedoch, was Sie sagten, verwirrt mich: „Wesentlich ist auch das Verständnis, dass die Gemeinde geschaffen wurde, indem sowohl Juden wie Heiden eine ‚neue Bundes‘ Beziehung mit Gott angeboten wurde.“ Ich verstehe den „Neuen Bund“ nach Jeremia 31,31-40. Dieser Bund wird eindeutig als Neuer Bund bezeichnet. Er richtet sich ausschließlich an Israel. Die Gemeinde hat keinen Anteil daran – er wird tatsächlich erst nach Ende des Gemeindezeitalters errichtet (dem Entrücken der Gemeinde). Ihre oben zitierte Aussage scheint anzudeuten, der neue Bund sei der Gemeinde angeboten worden. Meinten Sie dies oder habe ich Sie missverstanden?

Antwort: Wie sie feststellen spricht die Schrift von „Bünden“. Als Israel in den Sinai kam und vor dem Gesetz sagte der Herr, „Wenn ihr nun wirklich meiner Stimme Gehör schenken und gehorchen werdet und meinen Bund bewahrt, so sollt ihr vor allen Völkern mein besonderes Eigentum sein; denn die ganze Erde gehört mir, ihr aber sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein! Das sind die Worte, die du den Kindern Israels sagen sollst“ (2 Mose 19,5-6).

Der einzige „Bund“ im Blick ist der, den Gott mit Abraham machte (1 Mose 12,1-3), der ein Segen für alle Völker sein sollte. Wir wissen das, weil das gegebene Gesetz, mit Kapitel 20, die Priesterschaft auf den Stamm Levi begrenzt. Doch in 2 Mose 19 sagt der Herr ganz Israel, „Wenn ihr nun wirklich meiner Stimme Gehör schenken und gehorchen werdet und meinen Bund bewahrt, so sollt ihr vor allen Völkern mein besonderes Eigentum sein; denn die ganze Erde gehört mir, ihr aber sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein.“ Israel weigerte sich und das Gesetz wurde eingeführt.

Dies Angebot wurde Jahrhunderte später durch den verheißenen Samen wiederholt: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen“ (Johannes 5,24). Die Zeit war erfüllt. „Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan, damit er die, welche unter dem Gesetz waren, loskaufte, damit wir die Sohnschaft empfingen“ (Galater 4,4-5).

In seinem ersten Brief gibt Petrus die von Gott in 2 Mose 19 gesprochenen Worte wieder (1 Petrus 1,1): „so lasst auch ihr euch nun als lebendige Steine aufbauen, als ein geistliches Haus, als ein heiliges Priestertum, um geistliche Opfer darzubringen, die Gott wohlgefällig sind durch Jesus Christus... Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliges Volk, ein Volk des Eigentums, damit ihr die Tugenden dessen verkündet, der euch aus der Finsternis berufen hat zu seinem wunderbaren Licht“ (1 Petrus 2,5.9).

Ist der Neue Bund nicht „errichtet“? Ist er „nur für Israel“? Das längste Zitat einer alttestamentlichen Stelle eines Autors im Neuen Testament soll Hebräer 8,8-12 sein. Dort zitiert der nicht bekannte Verfasser Jeremia 31,31-34 ganz. Es ist das Kernargument des inspirierten Verfassers, dass Jesus „Mittler eines besseren Bundes“ ist und dass der alte Bund (das Gesetz) unzureichend war. Er verkündet, „Denn wenn jener erste [Bund] tadellos gewesen wäre, so wäre nicht Raum für einen zweiten gesucht worden“ (Hebräer 8,7). Der Bund von Jeremia 31 muss in Kraft sein. Die Sprache erlaubt eine andere Ansicht. 

Zwischen Hebräer 4,14 und 10,18 erörtert der Verfasser, dass die von der Priesterschaft des alten Bundes ausgeführten Opfer keine Vergebung von Sünde bewirken konnten. Daher (schließt er) waren ein neues Opfer und eine neue Priesterschaft notwendig. Sie kamen als Ergebnis von Christi einmaligem Tod am Kreuz. Im Licht des „operativen“ Neuen Bundes hat der Alte aufgehört, eine Rolle im Leben der neutestamentlichen Gläubigen zu spielen. „Indem er sagt: »Einen neuen«, hat er den ersten [Bund] für veraltet erklärt; was aber veraltet ist und sich überlebt hat, das wird bald verschwinden“ (Hebräer 8,13). In Hebräer 10,16-17 verstärkt er das Argument indem er Jeremia 31,31-34 dort wiederholt, um zu zeigen, dass Jesu Opfer seiner Selbst als der „Große Hohepriester“ das eine, wahre, wirksame Opfer für Sünden ist. Folglich braucht der Neue Bund keine Blutopfer oder levitische Priester zur Opferung. Wie Jesus verkündete, „es ist vollbracht!“ (Johannes 19,30).

Frage: Ein Gehirnchirurg reizte die Gehirnoberfläche mit elektrischem Strom. Sondieren einiger Bereiche führte zu ganzen Erinnerungssequenzen – sogar ein vertrautes Lied, das so deutlich klang, dass der Patient meinte, es würde im OP gespielt. Das Gedächtnis ist dann wohl physisch, doch Sie sagen, Gedanken, sogar von physischen Dingen, seien nichtphysisch. Wenn Gedächtnis Teil des Gehirns ist, dann ist mir nicht klar, warum Gedanken nicht auch Teil davon sein können. Wenn Gedächtnis nichtphysisch ist und eine physische Quelle hat, warum können dann Gedanken nicht auch eine physische Quelle (das Gehirn) haben?

Antwort: Erstens, sogar die Erinnerung an ein physisches Ereignis kommt aus der Beobachtung durch eine nichtphysische Intelligenz (d.h. der Geist in uns), sonst gebe es keine Erinnerung, die im Gehirn gespeichert ist, was an sich weder beobachtet, denkt noch versteht. Gedächtnis umfasst Gedanken, und Gedanken sind eindeutig nichtphysisch, weil sie nichtphysische Ideen wie Wahrheit, Gerechtigkeit, Perfektion usw. einbeziehen. Verblüffend jedoch ist die geheimnisvolle Verknüpfung des Verstandes mit dem Gehirn, was der Verstand denkt wird im Gehirn aufgezeichnet.

Offensichtlich schafft kein Ereignis Erinnerungen von selbst. Auch ist der Mechanismus, durch den eine Erinnerung aufgezeichnet wird, nicht die Quelle des Ereignisses noch ist er die Quelle der Erinnerung des Ereignisses. Das Gehirn ist somit genauso wenig die Quelle von Gedächtnis, das physisch darauf gespeichert ist, wie ein Video, DVD, CD oder ein Computer die Quelle der Anblicke und Klänge ist, die darauf gespeichert sind.

Dr. Wilder Penfield beschrieb das Gehirn als „Computer, der durch etwas unabhängiges programmiert wird, den Verstand“. Dass ein Computer (oder das Gehirn) „Erinnerungen“ von Ideen oder Ereignissen hat, eingeprägt auf seine physische Struktur, bedeutet nicht, dass der Computer (oder das Gehirn) solche Ideen oder Ereignisse erzeugte. Genauso, wie eine Intelligenz, die außerhalb und unabhängig vom Computer existiert, „Erinnerungen“ darin einspeist, so prägt der Verstand (die unabhängige Intelligenz) die Erinnerungen dem Gehirn ein.

Schlichte Logik sagt uns, sollten Gedanken vom Gehirn stammen, dann denkt nicht die Person in dem Körper, sondern hängt vom Gehirn ab – und wer passt auf das Gehirn auf, damit die Gedanken richtig sind? Das physische Gehirn hat viele wesentliche Aufgaben, aber in all diesen wird es entweder direkt vom Verstand angeleitet oder agiert als integrierter Teil von autonomen Körpersystemen. Das Gehirn selbst ist keine Intelligenz. Dass Erinnerungen physisch in bestimmten Gehirnteilen gespeichert werden und durch elektrische Anregung der Bereiche hervorgerufen werden können besagt nicht, dass das Gehirn sie erzeugt oder auch nur die Bedeutung dieser Erinnerungen kennt. Im Falle eines beobachteten Ereignisses, erfordert sowohl seine Wahrnehmung wie das Verstehen seiner Bedeutung einen nichtphysischen Verstand. Ohne Verstand, der es erkennt und Bedeutung verleiht, existiert eine Erinnerung nicht.