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F&A 2019_06

TBC Staff

Frage: Ich unterrichte Bibelklassen an der Hauptschule und hier eine Frage meiner Schüler: „Wenn der Himmel perfekt ist, woher kam die Versuchung für den Fall Luzifers?

Antwort: Der Himmel war tatsächlich perfekt, aber uns wird klar gesagt, dass sowohl Satan wie der Mensch die Wahlfreiheit haben, wie vor langer Zeit durch ihre Fähigkeit, ins Verderben zu fallen, gezeigt. Nehmen wir Satan (Luzifer). In Hesekiel 28,15 war Luzifer im Himmel, mit all seiner Perfektion, aber der Autor sagt uns, trotz seiner Vertrautheit mit dieser perfekten Umgebung und sogar in Gegenwart des Herrn, wurde er gerügt: „Du warst vollkommen in deinen Wegen vom Tag deiner Erschaffung an, bis Sünde in dir gefunden wurde.“

Sogar an diesem perfekten Ort kam Luzifer zum Schluss, seine hohe Stellung sei nicht hoch genug. Wir lesen: „Wie bist du vom Himmel herabgefallen, du Glanzstern [Luzifer], Sohn der Morgenröte! Wie bist du zu Boden geschmettert, du Überwältiger der Nationen! Und doch hattest du dir in deinem Herzen vorgenommen: Ich will zum Himmel emporsteigen und meinen Thron über die Sterne Gottes erhöhen und mich niederlassen auf dem Versammlungsberg im äußersten Norden; ich will emporfahren auf Wolkenhöhen, dem Allerhöchsten mich gleich machen“ (Jesaja 14,12-14).

Der Mensch ist fast genauso: „Niemand sage, wenn er versucht wird: Ich werde von Gott versucht. Denn Gott kann nicht versucht werden zum Bösen, und er selbst versucht auch niemand; sondern jeder einzelne wird versucht, wenn er von seiner eigenen Begierde gereizt und gelockt wird. Danach, wenn die Begierde empfangen hat, gebiert sie die Sünde; die Sünde aber… gebiert den Tod“ (Jakobus 1,13-15).

Kurz gesagt, als Geschöpfe mit Wahlfreiheit sündigen wir wissend und absichtlich. Obgleich in einer perfekten Umgebung konnte Satan in seinem Stolz klar sehen, dass Gott überragend war und entschied sich, zu rebellieren.

Auch Adam war für seine schlechten Entscheidungen verantwortlich, die am herrlichen Ort, den der Herr als „sehr gut“ bezeichnet hatte, zur Sünde führten. Mann und Frau waren im Garten, einer perfekten Umgebung, und obgleich Satan sie versuchte, entschieden sie sich aus freiem Willen, dem Herrn nicht zu gehorchen.

Manche sagen, wir sündigen, weil Satan uns versucht und ab und zu sogar in uns fährt, und das Sündigen verursacht. Die Schrift unterstützt das nicht. Wie die Stelle in Jakobus uns sagt, sündigen wir ungeachtet Satans Einfluss. Als Eva und dann Adam sündigten, geschah es aus eigenem Antrieb, keiner durfte behaupten, „Satan war daran schuld“, obgleich sie das versuchten.

In der ursprünglichen Schöpfung, die Gott als „sehr gut“ bezeichnet hatte, sehen wir, dass Satan und die Menschheit Wahlfreiheit hatten. Eva wurde durch eigenen Willen überredet, die Frucht des Baumes sei begehrenswert, sie weise zu machen (1 Mose 3,6). Satan kontrollierte sie nicht – er versuchte sie, aber sie war durch die eigene Begierde verleitet. Laut 1 Timotheus 2,14 wurde Eva verführt, aber nicht Adam. Dennoch aß er von der verbotenen Frucht.

Gott überredete Satans nicht, stolz zu werden. Die Schrift sagt, Gott hasse Stolz (Sprüche 8,13). Sein Wesen würde Ihn nie veranlassen, jemanden stolz zu machen. Gott verführte auch nicht Eva. Obgleich Täuschung und Lügen zusammen wirken (Psalm 78,36; Sprüche 12,17) sagt uns die Schrift, Gott lüge nicht, kann nicht lügen und wird nicht täuschen (Titus 1,2; Heb 6,18).

Satans eigene Begierden führten zu seinem Stolz (und Fall). In Gott ist keine Sünde (1 Johannes 3,5), Er konnte nicht den Eintritt des Bösen in eine sehr gute Schöpfung bewirkt haben. Gott wusste bestimmt genau, dies würde geschehen, aber Er ließ es zu. Er ist souverän und handelte gerecht, als Er Satan nach der Rebellion gegen seinen Schöpfer aus dem Himmel verstieß. Für den Menschen hatte Gott in Seiner Gnade bereits das Kommen eines Erlösers vorgesehen, der „geschlachtet war von Grundlegung der Welt“. Durch diese Liebeshandlung machte Gott es jedem, der Ihn erwählen wird, möglich, der Sünde zu entrinnen, die auf der Erde grassiert – trotz des Schlimmsten, was Satan uns antun kann.

Frage: Was meinen die Schriften, wenn sie über das Ich reden?

Antwort: Die Bibel definiert das Ich nicht, berichtet uns aber einiges darüber. Jesus sagte: „Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach“ (Lukas 9,23). Das von Gott unabhängige Ich muss verleugnet werden. Dazu gehört mein Wille und alles, was ich bin. Jesus sagte, ich müsse sogar mein Leben hassen – ich müsse es verlieren, um es zu gewinnen. Wenn ich mich daran klammere, werde ich es verlieren, aber wenn ich es aufgebe, werde ich neues Leben finden. Die Bibel sagt uns, wir sind „im Bilde Gottes“ gemacht (1 Mose 1,27). Wir sind wie ein Spiegel. Dieser hat einen Zweck: eine andere Realität zu reflektieren. Was halten wir von einem Spiegel, der ein „gutes Eigenbild“ entwickeln will? Wir sollen Jesus wiederspiegeln, wie der Heilige Geist uns befähigt. Matthäus 16,24-26 sagt dasselbe.

Jeremia 10,23 ist eine gewaltige Stelle, die jeder Christ auswendig kennen sollte: „Ich weiß, HERR, dass der Weg des Menschen nicht in seiner Macht steht, dass der Mann, wenn er geht, seine Schritte nicht lenken kann.“ Wir sind im Bilde Gottes geschaffen, wir sind nicht eigenständig, und es ist die Kraft und das Leben Gottes, das durch uns gelebt werden muss. Und wenn wir versuchen, eigenständig zu sein, rebellieren wir gegen Gottes Design für uns. Sogar die Personen der Dreieinheit handeln nicht eigenständig. Jesus sagte in Johannes 5,30, als Mensch auf dieser Erde „Ich kann nichts von mir selbst aus tun.“ Sogar der Heilige Geist „wird nicht aus sich selbst reden [unabhängig vom Vater oder Sohne], sondern was er hören wird, das wird er reden…“ (Johannes 16,13). Wenn Er nicht eigenständig handelt, wie können wir dann unabhängig von Ihm handeln? Doch wir sehen, dass dieses Ich, das wir verleugnen sollen, unabhängig von Gott handeln will. [Nachdruck vom Juli 1986]

Frage: Jesus sagte „Ich kenne… die Lästerung von denen, die sagen, sie seien Juden und sind es nicht, sondern eine Synagoge des Satans“ (Offenbarung 2,9; 3,9). Wer dem Amillenialismus anhängt, sagt, die Kirche sei das „Neue Israel“. Lästern sie dann nicht Gott [Blasphemie]?

Antwort: Bestimmt werden sie getäuscht und fördern den Irrtum entgegen dem Wort Gottes. „Blasphemie“ kommt vom griechischen Wort blasphem, das im Neuen Testament manchmal für grobe Beleidigung anderer Menschen verwendet wird (Markus 15,29; Apostelgeschichte 13,45; Epheser 4,31; 1 Petrus 4,4). Gelegentlich wird es für Verleumdungen gebraucht (Römer 3,8). Noch öfter wird es für Lästerung Gottes gebraucht (Offenbarung 13,6; 16,9). Auch wenn Amillenialisten eingestehen, die Ansicht „die Kirche sei das neue Israel“ sei falsch, würden sie erklären, sie redeten nicht gegen Gott. Doch kann man sehr deutlich sehen, dass sie Irrtum gegen das offenbarte Wort Gottes fördern.

Im Alten Testament zeigt sich Blasphemie in Stellen wie 3 Mose 24,10-16, die wiederum definiert werden durch das Gebot in 2 Mose 22,27: „Gott sollst du nicht lästern, und einem Obersten deines Volkes sollst du nicht fluchen!“ Für diese Blasphemie gab es die Todesstrafe. Diese Höchststrafe wurde gefordert, da die Beschimpfung Gottes (oder jener, die Er bestimmt hatte) ein Anschlag auf die Integrität und Heiligkeit Gottes war.

Laut 2 Mose 22 war „Lästerung Gottes oder der von Ihm Bestimmten ein Anschlag auf die Integrität und Heiligkeit Gottes“. Das mag auch für die gelten, die Gottes Plan für Israel leugnen, das Er gewiss ausersehen hat, seine gegebene Rolle zu erfüllen.