F&A 2020_03 | thebereancall.org

F&A 2020_03

TBC Staff

Frage: Gibt es eine biblische Lehre, die besagt, Männer unterschieden sich so sehr von Frauen? Es gibt so viele Konferenzen für Frauen, wo sie anders belehrt werden als bei Konferenzen für Männer. Ist dies schriftgemäß? Wenn ich lese „Nicht vom Brot allein soll der Mensch leben“, meint es nicht beide Geschlechter? Kommen all diese Konferenzen für Männer und Frauen aus dem Weltsystem der Psychologie? Danke für Ihre Antwort.

Antwort: Die Bibel berücksichtigt gewiss Unterschiede zwischen Mann und Frau, nicht nur die offensichtlichen physischen, sondern auch die Rolle, die sie in Heim und Familie und der Gemeinde spielen sollen. Der Mann hat eindeutig die Führung in der Familie. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Frau keinen Einfluss auf Entscheidungen hat. Der Mann wird ermahnt, seine Frau wie sich selbst zu lieben; und wahre Liebe sucht Segen und Ehre des Geliebten. Doch die Frau darf in der Gemeinde eindeutig nicht „lehren, noch über den Mann… herrschen“ (1 Timotheus 2,11-12), das schließt auch das Heim ein. Es gibt einige deutliche Unterschiede. Doch es gibt beim Heil, der Beziehung zu Christus und beim Leben des christlichen Lebens keine Unterschiede.

Wie Sie aufzeigen, spricht die Schrift Männer und Frauen sehr selten verschieden an. Die Gründe sind klar: alle sind Sünder, alle brauchen dieselbe Erlösung und Reife im Herrn; die Grundlage für Wachstum im Geist ist bei beiden dieselbe.

Mann oder Mensch [AT adam / NT anthropos] in der Bibel bezieht sich beinahe immer auf Mann und Frau, wie im Vers, den Sie in Ihrem Brief zitieren und sonst wo. Wenn Psalm 119,9 sagt „Wodurch wird ein Jüngling seinen Pfad in Reinheit wandeln? Indem er sich bewahrt nach deinem Worte“, schließt der „Jüngling“ bestimmt auch „junge Frauen“ ein.

Die „Frucht des Geistes“ (Galater 5,22) ist offensichtlich sowohl für Männer wie für Frauen; wenn Paulus sagt „werdet mit dem Geiste erfüllt“ (Epheser 5,18), spricht er Männer wie Frauen an; wenn er den „Heiligen“ schreibt, ob in Korinth, Ephesus oder Kolossä, schreibt er beiden Geschlechtern. Nur selten, wenn Paulus mit Ehemännern und -Frauen redet, stehen im Griechischen andere Worte (aner / gyne), um den Unterschied zu machen. Er sagt, genauso wenig es „in Christus“ noch Juden oder Heiden gibt, gibt es nicht länger „Mann und Weib“ (Galater 3,28: arrhen / thelys). Obgleich die physischen Unterschiede bleiben, sind sie eins in Christo Jesu.

Geistliches Leben und Wachstum, die Anwendung von Gottes Wort, der Glaube, den wir haben und unsere Liebe zu Gott und totaler Verlass auf Christus als unser Leben gilt für beide. Sollte es getrennte Treffen für Männer und Frauen geben, dürfen es daher nur sehr wenige sein. Die heutige wachsende Tendenz, lange Konferenzen, Workshops und Seminare speziell für Männer oder Frauen zu machen, sollte mit Vorsicht gesehen werden.

Frage: Sie sagten einmal, „…‘mein Volk‘ beziehe sich auf Israel, nicht die Kirche; und ‚ich werde ihr Land heilen‘ auf das Gelobte Land Israel, nicht die USA.“ Wenn Christen nicht Gottes Volk sind, was sind sie dann? Was ist mit Ninive? Glauben Sie nicht, Gott kann unsere Nation heilen wie Ninive? Ich verstehe, Gott beantwortet keine an andere Götter gerichteten Gebete, aber ist es umsonst, Ihn um eine nationale Erweckung zu bitten?

Sie sagten auch, „Christen seien ‚nicht von dieser Welt‘, sondern ‚herausgerufen aus dieser Welt‘, in ihr, nicht von ihr.“ Wenn Christen und Israeliten zwei unterschiedliche Völker in Gottes Augen sind, und Christen aus dieser Welt herausgerufen sind, wozu sind dann die Israeliten berufen? Sollen sie im Millennium auf der Erde bleiben, und Christen nicht? Ich bin verwirrt. Würden Sie mir bitte diese Fragen erklären?

Antwort: Klar ist, dass sich Christen nicht nur von Juden („Israeliten“) unterscheiden, sondern auch von Heiden (d.h. allen nicht-Christen): „Seid ohne Anstoß, sowohl Juden als Griechen, und der Versammlung Gottes“ (1 Korinther 10,32). Das Evangelium ist für Juden und Heiden; und wenn beide glauben, werden sie eine neue Schöpfung in Christus (2 Korinther 5,17; Epheser 2,8-10) und ein neues Glied Seines Leibes, der Gemeinde (Epheser 2,19-22; 5,30, etc.). Nicht ich sagte, Christen seien „nicht von dieser Welt”, sondern „herausgerufen aus dieser Welt“. Christus sagte es: „weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt auserwählt habe“ (Johannes 15,19). Über Seine Jünger sagte Christus im Gebet zu Seinem Vater: „…diese sind in der Welt…. Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt wegnehmest, sondern dass du sie bewahrest vor dem Bösen. Sie sind nicht von der Welt, gleichwie ich nicht von der Welt bin“ (Johannes 17,11.15-16)

Ich sage nicht, es sei nutzlos, Gott um nationale Erweckung oder Heilung zu bitten. Oft habe ich das selbst gebetet, und es sollte Herzenswunsch jedes Christen in diesem Land sein. Ich sage nur, es gibt keine biblische Verheißung, dass so ein Gebet beantwortet wird, wie es für Israel in 2 Chronika 7,14 steht. Gebete für Amerika drücken zurecht unser Verlangen nach Gottes Segen und Heil für die ganze Menschheit aus. Wir müssen jedoch einsichtig beten.

Wenn wir also beten, „dein Reich komme, dein Wille geschehe, auf der Erde wie im Himmel“, begreifen wir, das wird nie vor Rückkehr und Herrschaft Christi geschehen. Ja, Christen sind „Gottes Volk“ – nicht Sein irdisches, sondern Sein himmlisches Volk. Die Gemeinde hat kein Land; Gott gab den Juden ein eigenes Land. Nie gab Gott Amerika den amerikanischen oder Deutschland den deutschen Christen. Daher kann ich Gottes Versprechen (Er werde „ihr Land heilen“, wenn Sein Volk Ihn anruft) nur für die Juden, Seinem Volk, und dem Land Israel, das Er ihnen verheißen hat, richtig anwenden

Um das Reich ewig auf Erden zu erben, müssen Juden denselben Glauben an den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs haben, den diese Patriarchen hatten. Ich meine jeder – und viele Bibelexperten widersprechen – ob Jude oder Heide, der vor oder nach der Entrückung, aber vor dem Zweiten Kommen, an Christus glaubt, ist in der Gemeinde. Juden, die Ihn abgelehnt haben, aber bei Seinem Zweiten Kommen „auf Ihn blicken“ und an Ihn glauben, wenn Er vom Himmel herabsteigt, um sie an der Schlacht von Armageddon (Sacharja 12,10) zu retten – wie Heiden, die zu dieser Zeit auch glauben – kommen ins Tausendjährige Reich, um Christi irdische Herrschaft auf Davids Thron zu erleben.

Juden freilich werden von Engeln „von den vier Winden“ auf Erden nach Israel versammelt (Matthäus 24,30-31). Ihre Bestimmung ist, im Millennium auf der Erde und in den neuen Himmeln und der neuen Erde zu leben. Die Propheten verhießen Israel diesen Segen (Jesaja 62; 65,17-25; Jeremia 30,8-11; 31,1-12.27-40; Hesekiel 34,11-31; 36,8-15.22-38; 37,21-28; 39,21-29; Sacharja 12,10-14,21 usw.). Ganz Israel wird an Christus glauben, wenn er erscheint, um sie inmitten von Armageddon zu retten. Kein ungläubiger Jude bleibt auf der Erde, wie die oben angegebenen Verse bekunden und viele andere, wie Matthäus 24,13, Römer 11,26, etc.

Die Gemeinde, die Braut des Lammes, wird ewig bei Ihm sein, immer an Seiner Seite und besteht aus Leuten aus allen Nationen, einschließlich Juden. Alle werden eins gemacht in Ihm, zu regieren und zu herrschen, sowohl im Millennium wie der Ewigkeit (Matthäus 19,28; Lukas 19,12-19; 22,30; Offenbarung 20,4, usw.).