F&A 2021_11 | thebereancall.org

F&A 2021_11

TBC Staff

Frage: Kürzlich habe ich gelesen, dass Jesus als Er geistlich starb, sowohl den ersten wie den zweiten Tod – das Grab und den Feuersee – auf sich genommen hat. Ich habe auch die Behauptung gehört, dass Jesus geistlich gestorben ist. War die Dreieinheit getrennt? Wenn der Geist Gottes gestorben ist, wer war dann für das Universum zuständig, während Gott tot war?

Antwort: Verwirrung entsteht, weil „Jesus ist geistlich gestorben“ die Bezeichnung für die Irrlehre ist, die von Kenneth Hagin, Kenneth Copeland und anderen „Wort des Glaubens Lehrern“ gelehrt wird. Sie behaupten, unsere Erlösung ergebe sich nicht aus Christi Tod am Kreuz, sondern daraus, dass Er drei Tage und Nächte lang von Satan in der Hölle gefoltert wurde. Copeland sagt zum Beispiel:

„Er gestattete dem Teufel, Ihn in die Tiefen der Hölle zu zerren, als wäre Er der böseste Sünder, der je gelebt hat…. Jeder Dämon in der Hölle stürzte sich auf Ihn, um Ihn zu vernichten… sie quälten Ihn über alles hinaus, was sich jemals jemand vorgestellt hat…. In einem Donnerschlag geistiger Kraft sprach die Stimme Gottes zu dem vom Tod gepeitschten, gebrochenen, bestraften Geist Jesu mit Auferstehungskraft! Plötzlich begann sein verdrehter, todgeweihter Geist sich zu füllen und wieder zum Leben zu erwachen…. Er wurde vor den Augen des Teufels wiedergeboren…. Jesus Christus zerrte Satan die Hallen der Hölle rauf und runter…. Jesus… wurde auferweckt als wiedergeborener Mensch…. An dem Tag, an dem ich erkannte, dass ein wiedergeborener Mensch Satan, Hölle und Tod besiegt hatte, wurde ich so begeistert…!“ (Believer’s Voice of Victory, September 1991)

Es ist sowohl abstruser Unsinn als auch Häresie zu lehren, unsere Erlösung käme durch Satans Folter von Jesus in der Hölle. Das macht Satan zu unserem Miterlöser! Würde er Jesus nicht genug quälen, wären wir nicht gerettet – und wenn er es täte, würden wir ihm dann danken? Blasphemie! Satan ist nicht der Eigentümer der Hölle. Satan wird auch nicht die Verdammten foltern, sondern er selbst wird gefoltert werden in „dem ewigen Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln“ (Matthäus 25,41), als „der Tod und der Hades wurden in den Feuersee geworfen“ (Offenbarung 20,14).

Jesus rief, bevor Er starb, im Triumph, „Es ist vollbracht!“ (Johannes 19,30), und zeigte damit an, dass unsere Erlösung am Kreuz vollbracht worden war. Christus sagte dem Übeltäter am Kreuz, der an Ihn glaubte, „Heute wirst du mit mir im Paradiese sein“ (Lukas 23,43), nicht in der Hölle! Er sagte, Vater, in deine Hände übergebe ich meinen Geist“ (Lukas 23,46). Doch Hagin, Copeland und andere behaupten, Er sei stattdessen in den Händen Satans in der Hölle gelandet.

Starb Jesus „geistlich”? Die Bibel sagt, „so dass er durch Gottes Gnade für alles den Tod schmeckte“ (Hebräer 2,9). Alles, was wir verdient haben, hat Er erduldet, was den Tod Seines menschlichen Körpers, Seiner Seele und Seines Geist beinhaltet haben muss. Gott der Vater und der Heilige Geist starben nicht, sondern Christus. War die Dreieinheit dann getrennt? Nein, Gott ist Einer.

Doch Jesus rief im Todeskampf, „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Psalm 22,1; Matthäus 27,46; Markus 15,34). Es ist ein Geheimnis, das wir nicht verstehen, ebenso wenig wie die Aussage, „Doch Jehova gefiel es, ihn zu zerschlagen, er hat ihn leiden lassen. Wenn seine Seele das Schuldopfer gestellt haben wird…“ (Jesaja 53,10). Wir wissen und glauben nur, dass die von Gottes unendlicher Gerechtigkeit geforderte volle Strafe von Christus am Kreuz bezahlt wurde und „Den, der Sünde nicht kannte, hat er für uns zur Sünde gemacht“ (2 Korinther 5,21). Christus wurde von Gott bestraft, als wäre Er selbst die Sünde, damit uns vergeben werden kann und wir das ewige Leben als freies Geschenk Seiner Gnade erhalten.

Frage: Meine Gemeinde scheint zu glauben, man müsse „Gelehrter“ oder „Theologe“ sein, um Pastor oder Bibellehrer zu sein. Es scheint sogar so zu sein, dass diejenigen, die keinen solchen Abschluss haben, nicht befugt sind, das in Frage zu stellen, was diejenigen mit theologischem und psychologischem Abschluss aus der Bibel lehren. Was ist Ihre Meinung?

Antwort: Kein Abschluss qualifiziert denjenigen geistlich, der ihn gemacht hat. Doch das ist die Mentalität von heute. Einige Pastoren, Autoren und Konferenzredner gehen in Diplomschmieden, um sich einen „Dr.“ vor ihren Namen zu setzen! Allein diese beiden Buchstaben scheinen den Betreffenden auf eine neue Ebene des biblischen Verständnisses und der geistlichen Autorität zu heben.

Die Beröer hatten bestimmt keinen Abschluss in Theologie. Dennoch prüften sie die Predigten des großen Apostels Paulus anhand der Schrift und wurden dafür gelobt (Apostelgeschichte 17,11). Jeder Christ ist sowohl qualifiziert als auch verpflichtet, dasselbe mit jedem Bibellehrer und Prediger zu tun, ganz gleich wie hoch angesehen oder akademisch zertifiziert er ist. Keiner ist vor Irrtum oder Korrektur gefeit.

Die Jünger waren auch keine „Theologen“ oder „Gelehrte“. Unter ihnen waren Fischer, ein Steuereintreiber usw. Die Vorstellung, dass diejenigen, die akademische Abschlüsse von theologischen Seminaren haben, dadurch ein Monopol auf die Bibelauslegung haben, ist sowohl unlogisch als auch unbiblisch. Ein solcher Elitismus ist einfach die protestantische Version des Anspruchs des römischen Katholizismus, dass seine Hierarchie aus Bischöfen, Kardinälen und Päpsten allein die Schrift auslegen kann. Christliche Führungspersönlichkeiten sollten respektiert und geehrt werden, aber diese Wertschätzung sollte nicht auf den von ihnen erworbenen Abschlüssen beruhen, sondern auf dem Ausmaß, in dem sie gottesgefälliges Leben, biblisch qualifizierte und konsequente Führungsqualitäten und das Lehren einer gesunden Lehre auf Grundlage ihres Studium des Wortes Gottes unter Beweis stellen.

Frage: „Der Schlaf” scheinet in 1 Thessalonicher 4,13-17 ein Schlüsselwort zu sein. Was bedeutet „Schlaf“ in diesem Kontext?

Antwort: Dort steht eigentlich „die durch Jesum Entschlafenen“ (V. 14). „Schlaf“ steht oft für „Tod“: „denn das Mägdlein ist nicht gestorben, sondern es schläft“ (Matthäus 9,24); „Lazarus, unser Freund, ist eingeschlafen; aber ich gehe hin, auf dass ich ihn aufwecke…. Jesus aber hatte von seinem Tode gesprochen; sie aber meinten, er rede von der Ruhe des Schlafes. Dann nun sagte ihnen Jesus gerade heraus: Lazarus ist gestorben“ (Johannes 11,11.13-14).

Schlaf ist nur für den Leib nötig, der ermüdet, aber nicht für Seele und Geist. Daher kann sich der „Schlaf” nur auf den Leib beziehen, der im Grab die Auferstehung erwartet. Obgleich der Leib tot ist, ist der denkende Mensch, der einst in diesem Leib lebte, immer noch bei Bewusstsein, aber er ist nun von körperlichen Beschränkungen und Zwängen befreit. Der Ausdruck „in Jesum entschlafen“ bezieht sich auf Gläubige, die im Vertrauen auf Christus gestorben und nun für alle Ewigkeit in ihm geborgen sind.

Der Leib des reichen Mannes lag im Grab, aber seine „Seele und sein Geist“ (1 Thessalonicher 5,23; Hebräer 4,12) waren in der Hölle bei Bewusstsein und in Qualen (Lukas 16,19-31). Seele und Geist des Christen gehen bei Trennung vom Leib durch den Tod sofort in die Gegenwart des Herrn (2 Korinther 5,8); „…indem ich Lust habe, abzuscheiden und bei Christo zu sein, [denn] es ist weit besser“ (Philipper 1,23-24)

Paulus äußert zweifellos den Wunsch, dass seine Seele und sein Geist das Fleisch seines Leibes verlassen, um bei Christus im Himmel zu sein. Und genauso offensichtlich erwartet er, in Gegenwart seines Herrn bei Bewusstsein zu sein. „Bei Christo” zu sein kann für jemanden kaum bedeuten, ohne Bewusstsein zu sein.

Auch konnte Paulus einen unbewussten Zustand des „Seelenschlafs“ unmöglich als „viel besser“ ansehen, als lebendig zu bleiben, um Christus und der Gemeinde zu dienen! Die Aussage, „also wird auch Gott die durch Jesum Entschlafenen mit ihm bringen“ (1 Thessalonicher 4,14) bezieht sich auf die Seelen und Geister der Gläubigen an Christus, deren Leiber in den Gräbern „entschlafen“ sind. Diese Seelen und Geister waren mit ihm im Himmel in dem „weit besseren“ Zustand „ausheimisch von dem Leibe und einheimisch bei dem Herrn“. Paulus erklärt, dass die Seelen und Geister derer, die im Glauben an Christus starben, mit ihren auferstandenen Leibern wiedervereint werden, die bei der Entrückung zum Leben erweckt werden – und dann mit denjenigen in Christus in den Himmel entrückt werden, die nicht gestorben sind, sondern zu diesem herrlichen Zeitpunkt ebenfalls in das Bild Christi verwandelt werden.