Verteidigt den Glauben 2017_04 | thebereancall.org

Verteidigt den Glauben 2017_04

Hunt, Dave

Unser monatlicher, spezieller Artikel aus Dave Hunts Buch mit demselben Titel.

Biblische Antworten auf herausfordernde Fragen

Ein Zeugnis – zu gut um wahr zu sein?

Frage: Christen zitieren Jüdische Altertümer von Flavius Josephus oft als Beweis, dass Jesus Christus tatsächlich lebte, Wunder tat, gekreuzigt wurde und von den Toten auferstand, wie das Neue Testament sagt. Man sagte mir jedoch, alle echten Gelehrten stimmten überein, der Abschnitt in Josephus über Christus sei eine spätere Fälschung, wahrscheinlich von Eusebius, der ihn als Ersten zitierte. Diese Passage findet sich in keinem der älteren Manuskripte. Dass so eine Fälschung nötig war, weist darauf hin, seriöse unterstützende Berichte existierten nicht. Ist das nicht ein beinahe tödlicher Schlag für die christliche Apologetik?

Antwort: Wir haben bereits gezeigt, es gibt mehr als genug bestätigende Beweise unterschiedlicher Art, einschließlich anderer zeitgenössischer Schriften. Man musste nicht fälschen. Kritiker sagen gerne, „alle echten Gelehrten stimmten“ dem oder jenem zu, wenn sie eigentlich bestimmte Gelehrte mit spezieller Einseitigkeit meinen. Es steht fest, dass sich die Stelle, auf die Sie sich beziehen, in allen antiken Kopien des Werks von Josephus findet. Die meisten Gelehrten akzeptieren sie. Andere antike Verfasser neben Eusebius halten sie für authentisch. Allein deshalb konnte sie nicht später eingefügt worden sein, wie die Kritiker glauben und erfolglos nachweisen wollen.

Wer diese Stelle in Josephus bestreitet, tut dies nicht auf Grundlage von Beweisen, sondern weil, was sie sagt, so vorteilhaft für die Sache Jesu Christi ist. Sie lautet so: 

„In dieser Zeit etwa lebte Jesus, ein weiser Mensch, wenn es legitim ist, ihn einen Menschen zu nennen; denn er wirkte wunderbare Werke, lehrte Menschen, die gerne die Wahrheit annahmen. Er zog sowohl viele der Juden wie der Heiden zu sich. Er war [der] Christus. 

„Als Pilatus ihn auf Vorschlag der bedeutendsten Männer unter uns zum Kreuz verurteilt hatte, verließen ihn die nicht, die ihn von Anfang an liebten; denn er erschien ihnen lebendig wieder am dritten Tag; wie die göttlichen Propheten dies und zehntausend andere wunderbare Dinge über ihn vorhergesagt hatten. 

„Und die Sippe der Christen, die nach ihm benannt ist, gibt es heute noch.

Kein Wunder, dass Anti-Christen nicht zugeben wollen, das obige sei authentisch! Wenn sie den Beweis ansehen, haben sie jedoch keine Wahl. Es gibt in Josephus tatsächlich zwei Stellen über Christus. Die Authentizität der zweiten (die auch in antiken Werken zitiert wird) wurde nie bestritten, doch sie macht keinen Sinn, es sei denn der Autor hatte Jesus Christus zuvor detaillierter erwähnt. Die zweite Stelle lautet: 

„Ananus [Ananias] versammelte den jüdischen Sanhedrin und brachte vor ihn Jakobus, den Bruder Jesus, der Christus genannt wird, mit einigen anderen, die er übergab, damit sie als Gesetzesübertreter gesteinigt würden.“ (Whiston, „Josephus“, 598). 

Es ist ziemlich deutlich, dass Josephus Jesus bereits erwähnt und einiges erklärt hat. Ansonsten wäre es unvernünftig, wenn er einen so oberflächlichen Bezug zu einer solch großen Gestalt machen würde, die zumindest „Christus genannt“ wurde, wie dort selbst steht. Das ist besonders insofern wahr, da Joseph an anderen Stellen in manchen Details mehrere Prätendenten erwähnt, die behaupteten, der Messias zu sein. So wäre sein „Schweigen“ über Jesus in dieser kurzen Stelle äußerst suspekt, hätte er nicht zuvor etwas über Ihn erklärt.

Verifikation von Josephus durch seine Zeitgenossen

Am Ende seiner Übersetzung von Das Leben und Werk des Flavius Josephus, veröffentlicht 1737, ergänzte William Whiston „Sieben Dissertationen [Anhänge] über Jesus Christus, Johannes den Täufer, Jakobus den Gerechten usw.“ Darin zitiert er zahlreiche säkulare und christliche Autoren von 110 bis zum Ende des fünfzehnten Jahrhunderts, die Josephus als autoritativ zitierten in Bezug auf das, was er über Jesus, Johannes den Täufer und andere Personen und Ereignisse, die im Neuen Testament erwähnt wurden, sagte.

Ein weiterer Kommentar von Professor Hopkins ist angebracht. Er erklärt, warum es wohl unmöglich ist, dass Eusebius oder andere die umstrittene Stelle fälschten:

„Hätte jemand solch eine Fälschung versucht, wäre sie bestimmt von einem der heftigen und hasserfüllten Feinde des Christentums aufgedeckt worden; denn Josephus und sein Werk fanden so guten Anklang bei den Römern, dass er zum römischen Bürger gemacht wurde. Man richtete auch ein Standbild zu seinem Gedenken auf. Seine Schriften fanden Eingang in die kaiserliche Bibliothek. 

„Man darf die Römer auch als Bewahrer der Integrität seines Textes ansehen; und die Juden würden ganz gewiss sorgfältig jede Erweiterung zugunsten der Sache Christi verhindern. Man findet jedoch überhaupt keinen Einwand gegen diese Stelle von einem der Gegner des christlichen Glaubens in den frühen Tagen; ihre Stille über solch einen Vorwurf ist daher endgültiger Beweis, dass die Stelle keine Fälschung ist. Die christliche Sache braucht jedoch überhaupt keinen Betrug, um sie zu unterstützen. Nichts wäre zerstörerischer für ihr Anliegen, als ein solch offensichtlicher und auffälliger Betrug.“

Es gibt jedoch zumindest eine suspekte Bezeugung, die man Josephus zuschreibt. Man findet sie in Josephus –Jüdischer Krieg –übersetzt und eingeführt von G.A. Williamson (Penguin Books, 1959). Leider haben übereifrige Christen für diesen erfundenen Bericht geworben, denn er ist länger als der obige und scheint die Gottheit, Wunder und Auferstehung Jesu vollständiger zu bezeugen, behauptet sogar, Sein Grab sei von 30 römischen Soldaten und 1.000 Juden bewacht worden! Letzteres ist offensichtlich nicht wahr, da Juden am Sabbat keine Wache halten würden, besonders am Passah Sabbat. Ferner enthält die falsche Stelle andere Verzierungen, die im Konflikt zum dem Neuen Testament stehen, wohingegen der authentische Bericht wie oben zitiert, mit den Berichten der vier Evangelien übereinstimmt. 

Auszug aus Verteidigt den Glauben (Seiten 79-81 – englische Originalausgabe) von Dave Hunt