Verteidigt den Glauben 2017_06 | thebereancall.org

Verteidigt den Glauben 2017_06

Hunt, Dave

Unser monatlicher, spezieller Artikel aus Dave Hunts Buch mit demselben Titel.

Biblische Antworten auf herausfordernde Fragen

Frage: Ich habe Freunde, die durch Theologieprofessoren überzeugt wurden, das Neue Testament sei historisch nicht genau, sondern eine erfundene Geschichte, die lange nach den angeblichen Ereignissen geschrieben wurde. Sie können mir dies nicht beweisen, und ich ihnen umgekehrt auch nicht. Gibt es einen einfachen Weg, ihnen zu zeigen, ohne archäologische Beweise und historische Forschung detailliert zu studieren, dass das Christentum so begann, wie es im Neuen Testament steht?

Antwort: Ja. Es gibt ein rein logisches Argument vom berühmten Mark Hopkins, das nicht von ihm stammt, uns aber helfen kann. In seinen Evidences bezieht er sich auf eine frühere Schrift namens Short and Easy Method with the Deists von Leslie. Leslie nennt vier wesentliche Kriterien, die, wenn sie bei einem schriftlich erfassten historischen Ereignis zutreffen, es als historisch echt erweisen: „1) Der Tatbestand konnte von den äußeren Sinnen der Menschen, ihren Augen und Ohren beurteilt werden; 2) es geschah öffentlich, vor Augen der Welt; 3) nicht nur öffentliche Monumente dienen als Erinnerung, sondern auch Bräuche; und 4) die Monumente, Aktionen und Bräuche wurden eingesetzt und fangen zu der Zeit an, wo der Tatbestand erfolgte.“

Leslie erklärt, „die ersten beiden Regeln erlauben es keinem Tatbestand, den Menschen damals aufgezwungen zu werden, denn die Augen, Ohren und Sinne würden dem widersprechen.“ Wir wissen, dass die Evangelien und die meisten der Briefe innerhalb weniger Jahre nach den Ereignissen aufgezeichnet wurden. Es lebten also noch viele, die das Geschriebene entkräftet hätten, wäre es kein wahrer Ereignisbericht, den sie gesehen hatten. Der Bericht, wie Christus den Lazarus aus dem Grab rief, würde, wenn nicht wahr, von zahllosen Freunden und Verwandten als Betrug zurückgewiesen werden. Sie hätten entrüstet geantwortet, Lazarus wäre noch nicht gestorben und begraben worden, oder er sei immer noch tot und begraben. 

Keiner würde es im kleinen Land Israel so kurz nach den unterstellten Ereignissen wagen, einen erfundenen Bericht von vermeintlichen Wundern zu veröffentlichen, und Personen und Orte zu erwähnen. Viele noch lebende Leute aus diesen Tagen und Regionen hätten die Berichte als Lügen abgewiesen. Statt das Christentum zu beglaubigen wären solche falschen Berichte als Betrug bekannt geworden und die neue Bewegung wäre rasch und öffentlich diskreditiert worden. 

„Vor Ort“ Beglaubigung 

Denkt dran, das Christentum begann genau dort in Jerusalem. Es beruhte auf dem Anspruch, dass dieser Jesus, der Zimmermann aus Nazareth, der Prophet wurde, den viele als den Christus begrüßten, und von dessen Wundern in ganz Israel die Rede war und den die Römer gekreuzigt hatten, lebendig war, nachdem er für die Sünden der Welt gestorben war. Schon die Tatsache, dass 3.000 Leute sich im Herzen Jerusalems an Pfingsten zu Christus bekehrten und Tausende mehr in Jerusalem sich jeden Tag diesem „neuen Glauben“ anschlossen, ist unwiderleglicher Beweis, dass diese Ereignisse wirklich geschahen. Die Gegenseite bestritt nicht die Tatsachen. Man lehnte das Christentum nur ab, weil es der Autorität und den Lehren der Rabbis widersprach.

Man kann der Tatsache nicht entrinnen, dass dies keine politische Bewegung basierend auf diskutierbaren Ideologien war, noch eine religiöse Bewegung, die auf emotionalem Anreiz für unbeweisbare spirituelle Theorien beruhte. Das Christentum beruhte auf Ereignissen, die im kleinen Land Israel geschahen und genau dort in Jerusalem zu Ende gebracht wurden. Man hätte dies genau dort in Jerusalem und ganz Judäa nicht behaupten können (dass Jesus die Kranken geheilt, Blinde sehend gemacht, die Toten auferweckt hatte und selbst von den Toten auferstanden war, hinter sich ein leeres Grab zurücklassend), wäre es nicht tatsächlich passiert. Deshalb befahl Jesus Seinen Jüngern, zuerst in Jerusalem zu predigen, um dort zuerst die Gemeinde zu etablieren, und erst dann das Wort einem breiteren Publikum mitzuteilen.

Offensichtlich kannte die Menge, die Petrus und die anderen Apostel predigen hörte, die Tatsachen und konnte die Botschaft nicht entkräften. Viele Skeptiker sind wohl den kurzen Weg aus der Stadtmauer gegangen, um das wirklich leere Grab zu sehen, das wie ganz Jerusalem wusste, von römischen Soldaten bewacht worden war. Das Wort verbreitete sich rasch und bestätigte dies größte aller Wunder, ein Wunder, mit dem Gott selbst wohl endgültig die Ansprüche Christi bestätigte.

Wieso konnte das Christentum nicht später erfunden worden sein? 

Leslie erläutert, man könne getäuscht werden, wenn der Bericht „einige Zeit danach erfunden würde, wenn die Leute der Generation, wo die Sache angeblich geschehen war, alle tot und verblichen sind, und es der Gutgläubigkeit späterer Zeitalter aufgezwungen wurde, Dinge früherer Zeiten zu glauben, die nicht geschehen waren.“ Beim Christentum war dies eindeutig nicht der Fall, denn es wurde von Anfang an in Jerusalem offen verkündigt.

Wie können wir sicher sein, dass das Christentum anfing, wie es Christus und die Apostel genau zu der Zeit behaupteten, ohne historische und archäologische Berichte zu prüfen? Leslie erklärt, die letzten beiden seiner Kriterien verhinderten das Fabrizieren einer erdichteten Geschichte Jahre nach dem angeblichen Datum der unterstellten Ereignisse, die späteren Generationen untergeschoben werden, als ob sie wahr seien. Er erklärt:

Erfindet man solche Fakten, zu denen Monumente wie auch ständig befolgte öffentliche Handlungen und Feiern gehören sollten, seit die Tatsache erfolgt war, würde der Betrug offenkundig werden, weil keine Monumente auftauchen und weil es die alltägliche Erfahrung aller zeigt, die wissen würden, dass keine Handlungen und Feiern je begangen wurden.

Angenommen, ich würde jetzt eine Geschichte erfinden, dass in den vergangenen Tausend Jahren jedem Jungen mit 12 Jahren ein Glied seines kleinen Fingers abgeschnitten wurde… man kann mir unmöglich glauben… denn jeder würde mir widersprechen, was das Zeichen des Fingerglied Abschneidens betrifft; da das Teil meiner Geschichte ist, zeigt es, dass die ganze falsch sein muss.

Hopkins wendet diese Argumentation auf das Neue Testament und sein Zeugnis von Jesus Christus und der Begründung des Christentums so an:

Hätte jemand das Neue Testament nach der Zeit Christi erfunden und versucht, dass es angenommen wird, wäre das so, als hätte jemand einen Bericht über die amerikanische Revolution und über die Feier dieses Tages (4.7.1776) von Anfang an geschrieben, wenn in der Tat keine Revolution je stattgefunden hat und keiner den vierten Juli gefeiert hat. Und wenn so ein Fest einst etabliert wurde, würde es unmöglich sein, einen Bericht über seinen Ursprung zu lancieren, der sich vom wahren unterscheidet?

Aber im Fall des Christentums ist es noch stärker. Denn wir haben mehrere verschiedene Einrichtungen, die bei ihrem Ursprung entstanden sein müssen; weil Taufe und Brotbrechen so viel häufiger geschahen; und weil letzteres immer als der Hauptritus einer Religion angesehen wurde, an der Leute mehr festhielten als an Freiheit oder Leben. (Hopkins, Evidences, cited in Linton, Lawyer, pp 164)

Kein Entrinnen von der Wahrheit

Man kann diese Argumente nicht widerlegen. Unumstritten gibt es beim Christentum etablierte Sitten, Gemeinden und eine Geschichte, die bis zur Gründung durch Christus zurückgehen. Man kann nicht bezweifeln, dass säkulare, historische Beweise diese Ansprüche so weit zurück stützen, wie wir sie nachverfolgen können. Weiter kann man zeigen, dass oft in der Geschichte Debatten aufkamen, was denn zur wahren Praxis des Christentums gehört. In jedem Fall gingen die Disputanten zur Bibel als ihrer Autorität.

Sogar heute beruft man sich immer auf die Schrift und die Geschichte, wenn Praktiken zwischen Katholiken und Protestanten abweichen, zwischen verschiedenen protestantischen Denominationen und Lagern in der katholischen Kirche. Obgleich Protestanten [theoretisch] auf die Bibel alleine als letzte Autorität schauen, schauen Katholiken auch auf die Tradition, die angeblich bis zu Christus zurückreicht und auf die Beschlüsse der Kirchenkonzile, die ihre Kontinuität beibehielten. Hopkins beschließt das Argument:

Wir haben gesehen, es war unmöglich, dass die Apostel Betrüger oder Betrogene waren, und dass die Bücher [Neues Testament] zu der Zeit, wo sie nach ihrer Aussage geschrieben wurden oder auch danach, nicht angenommen werden konnten, hätten die aufgeschriebenen Tatsachen nicht stattgefunden.

Das Zeugnis des Neuen Testaments zeigt genau die Logik obiger Argumentation auf. Bei mehr als einer Gelegenheit wird von Anklagen der jüdischen Religionsführer berichtet, die Paulus hinrichten lassen wollten, und wir haben Paulus Verteidigung. Bei der Klage gegen Paulus ging es um Christentum gegen Judentum. Nie wurde gesagt, es beruhe auf Betrug oder dass eine der von Paulus vorgebrachten Tatsachen schlicht falsch wäre.

Paulus berief sich auf die Kenntnis der römischen Behörden von den Tatsachen. Da steht, der Statthalter Felix „wusste recht genau Bescheid über den Weg“ (Apostelgeschichte 24,22) – d.h. vom Christentum. „Felix wurde von Furcht erfüllt“, als Paulus mit ihm redete (V. 25), denn er sah im Zeugnis des Paulus keine Abweichung von den Fakten. Und als Paulus sich vor Felix Nachfolger Festus und König Agrippa verteidigte, sagte er:

Denn der König versteht dies sehr wohl! An ihn richte ich meine freimütige Rede. Denn ich bin überzeugt, dass ihm nichts davon unbekannt ist; denn dies ist nicht im Verborgenen geschehen! (Apostelgeschichte 26,26)

Auszug aus Verteidigt den Glauben von Dave Hunt