Verteidigt den Glauben 2017_08 | thebereancall.org

Verteidigt den Glauben 2017_08

Hunt, Dave

Unser monatlicher, spezieller Artikel aus Dave Hunts Buch mit demselben Titel.

Biblische Antworten auf herausfordernde Fragen

Frage: Die Bekehrung des Saulus von Tarsus, einem Rabbi, zum Christentum, scheint das stärkste Argument zu sein, das ein christlicher Apologet für die Auferstehung aufbringen kann. Sogar wenn wir annehmen, es sei von Lukas geschrieben worden, bietet die Apostelgeschichte einen Bericht von Sauls Bekehrung, der kaum überzeugt. Ja, er behauptete, er sah Jesus lebendig auf seinem Weg nach Damaskus; ja, er war bereit für diesen Glauben zu sterben. Das beweist jedoch nicht, dass Paulus den Christus wirklich sah. Es beweist nur, dass er aufrichtig dachte, er sähe Ihn Jahre nach Seiner Kreuzigung. Er konnte sich eingebildet haben, Christus zu sehen. Er könnte halluziniert haben, weil er sich schuldig fühlte, Christi Jünger verfolgt zu haben. Wie können Christen so viel aus Sauls Bekehrung machen, wenn sie auf so schwachem Grund steht?

Antwort: Zunächst ist es ziemlich zweifelhaft, dass ein intelligenter und emotional stabiler Mensch wie Paulus eine solch plastische Halluzination hätte haben können, und dann ihr zufolge sein Leben änderte. Ferner wurde das Ereignis von sichtbaren Phänomenen begleitet – einem Licht vom Himmel am Mittag, heller als die Sonne (Apostelgeschichte 9,3; 26,13), und eine Stimme vom Himmel – was seine Begleiter auch sahen und hörten (V. 9,7). Paulus Gefährten hätten seine Geschichte widerlegt, wären sie nicht auch Zeugen davon gewesen.

Paulus war plötzlich blind und konnte durch das Wunder eines Jüngers in Damaskus, der die Fakten bestätigen konnte, wieder sehen. Viele Zeugen müssen gesehen haben, wie Paulus vollkommen blind nach Damaskus geführt wurde. Gäbe es ein Makel an Paulus Zeugnis, wäre er vielerorts widerlegt und diskreditiert worden. Doch keiner bestritt sein Zeugnis, als er es vor religiösen und weltlichen Führern und Mengen von Juden vortrug, die seine Botschaft aus religiösen Gründen ablehnten. Der Beweis ist zwingend.

Saul von Tarsus war gerade am Anfang der Hauptfeind der Gemeinde und verhaftete viele Gläubige und sperrte sie ein, und verfolgte manche sogar bis zum Tod. Dieser so eifrig verfolgte Kurs muss ihn unter den religiösen Juden sehr populär gemacht haben. Als junger Rabbi war Saul bereits ein Held, bekannt für seinen Eifer gegen Christen. Er hatte alles zu leben, indem er dem Judaismus treu blieb. Dass er eine brillante Zukunft aufgab und einer derer wurde, die er verfolgt hatte, wissend, dass dieselben Schläge, Verhaftungen und schließlich Märtyrertod ihm ebenso widerfahren würden, ist gewiss ein starker Beweis, dass er ohne jeden Zweifel überzeugt war, Jesus Christus lebt und sei Ihm persönlich begegnet. Halluzination passt einfach nicht zu den bekannten Fakten.

Überzeugender Beweis einer anderen Art

Noch überzeugender ist die führende Rolle, die Paulus im explosiven Wachstum der frühen Christenheit rasch einnahm. Er hatte Insiderwissen und lehrte neue Lehren, vollkommen im Widerspruch mit seiner jahrelangen Ausbildung und Praxis im Judaismus, Lehren, die er nur von Christus selbst hatte bekommen können. Doch Paulus hatte Ihn nie vor Seiner Kreuzigung getroffen. Er behauptete, alles, was er über diesen neuen Glauben wusste, direkt vom auferstandenen Christus gelernt zu haben. Paulus schrieb an die Korinther: 

„Denn ich habe von dem Herrn empfangen, was ich auch euch überliefert habe, nämlich dass der Herr Jesus in der Nacht, als er verraten wurde, Brot nahm, und dankte, es brach und sprach: Nehmt, esst! Das ist mein Leib, der für euch gebrochen wird; dies tut zu meinem Gedächtnis!“

„Desgleichen auch den Kelch, nach dem Mahl, indem er sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut; dies tut, so oft ihr ihn trinkt, zu meinem Gedächtnis!“ (1 Korinther 11,23-25)

Paulus war bei diesem Ereignis nicht dabei, woher wusste er also, was bei diesem letzten innigen Treffen zwischen Christus und Seinen 12 Jüngern geschah? Warum sollte Paulus erklären, was am Letzten Abendmahl geschah und seine Bedeutung? Warum nicht Petrus, Jakobus oder Johannes, die dabei waren? Offensichtlich ließ der Heilige Geist den Paulus diese Worte als Teil des Beweises für Christi Auferstehung aufschreiben. Er bezeugt, er habe alles „von dem Herrn empfangen“, was er jetzt lehrt. Wir wiederholen: Alles was er über diesen neuen Glauben weiß und jetzt mit solcher Autorität lehrt, sagt Paulus, habe er persönlich und direkt vom auferstanden Herrn Jesus Christus empfangen. Es gibt auch keine andere Erklärung.

Paulus hat zweifellos nie unter Christus gelernt wie die anderen Jünger. Als Rabbi lehnte er Christus während dessen Leben ab. Doch plötzlich wurde er nicht nur der Hauptsprecher für das Christentum, sondern auch die Hauptautorität. Er widersprach sogar Petrus ins Angesicht und Petrus musste anerkennen, dass Paulus recht hatte und er nicht (Galater 2,11-14).Woher kam dies plötzliche, maßgebende Wissen?

Skeptiker legen natürlich nahe, Paulus sei rasch zu den Aposteln gegangen und sagte, „Ich glaube jetzt an Jesus, aber ich verstehe das Christentum nicht. Ich möchte es predigen, also gebt mir bitte einen Crash Kurs. Ansonsten könnte ich schreckliche Fehler begehen!“ Kann das wahr sein? Lernte Paulus das, was er übers Christentum wusste von Petrus oder anderen Aposteln und Christen?

Unabweisbarer interner Beweis

Im Gegenteil, erst drei Jahre nach seiner Bekehrung kam Paulus endlich nach Jerusalem. Und als er versuchte „sich den Jüngern anzuschließen; aber sie fürchteten ihn alle, weil sie nicht glaubten, dass er ein Jünger sei“ (Apostelgeschichte 9,26). Paulus bezeugt feierlich: „Ich lasse euch aber wissen, Brüder, dass das von mir verkündigte Evangelium nicht von Menschen stammt; ich habe es auch nicht von einem Menschen empfangen noch erlernt, sondern durch eine Offenbarung Jesu Christi… ging ich sogleich nicht mit Fleisch und Blut zu Rate, zog auch nicht nach Jerusalem hinauf zu denen, die vor mir Apostel waren, sondern ging weg nach Arabien… Darauf kam ich in die Gegenden von Syrien und Cilicien. Ich war aber den Gemeinden von Judäa, die in Christus sind, von Angesicht unbekannt. Sie hatten nur gehört: Der, welcher uns einst verfolgte, verkündigt jetzt als Evangelium den Glauben, den er einst zerstörte! Und sie priesen Gott um meinetwillen.“ (Galater 1,11-24)

Dass Paulus die Wahrheit sagt wird deutlich durch die Tatsache, dass er Wahrheiten offenbarte, die den anderen Aposteln unbekannt waren. Christus offenbarte Paulus (Epheser 3,3-10) das Geheimnis, „das von ewigen Zeiten her verschwiegen war“ (Römer 16,25) und er durfte es predigen (1 Korinther 15,51, Epheser 5,32, Kolosser 1,25-27). Er wurde führender Apostel und maßgebliche Autorität des Christentums und die anderen Apostel mussten zugeben, dass er mehr als sie wusste und es in der Tat direkt vom auferstandenen Christus erfahren hatte.

Paulus schrieb die meisten Briefe, mehr als alle ursprünglichen Apostel zusammen. Er bot den falschen Lehren der Judaisierer Paroli, die aus Jerusalem kamen, wo sich die Apostel immer noch aufhielten. Paulus konfrontierte die Apostel und Gemeindeführer in Jerusalem mit dieser Häresie (Apostelgeschichte 15) und veränderte das Denken in der Gemeinde. 

Es gab keine Erklärung für Paulus Wissen, außer dass Christus in der Tat aus den Toten auferstanden war und Sich und Seine Lehren diesem früheren Feind geoffenbart hatte. Halluzination kann solch Wissen und Autorität nicht erklären.

Auszug aus Verteidigt den Glauben von Dave Hunt