Verteidigt den Glauben 2018_02 | thebereancall.org

Verteidigt den Glauben 2018_02

Hunt, Dave

Unser monatlicher, spezieller Artikel aus Dave Hunts Buch mit demselben Titel.

Biblische Antworten auf herausfordernde Fragen

Beten ist viel mehr als bitten

Frage: Jesus sagte, wir sollten im Gebet nicht „plappern” noch würden wir um unserer „vielen Worte” erhört werden (Matthäus 6,7). Doch sagte er auch, wir sollten im Gebet verharren. Das ist widersprüchlich. Warum reicht es nicht, Gott einmal zu bitten? Entweder wird Er die Bitte gewähren oder nicht. Warum ein Gebet wiederholen?

Antwort: Gebet ist Gemeinschaft mit Gott. Dazu gehört, Ihn aufs Engste in einer Beziehung himmlischer Liebe kennenzulernen. Es ist verständlich, dass Er daher nicht auf lockere Bitten antwortet, sondern auf die Leidenschaft des Herzens. Im Alten Testament sagte Gott: „ja, ihr werdet mich suchen und finden, wenn ihr von ganzem Herzen nach mir verlangen werdet“ (Jeremia 29,13). Im Neuen Testament sagt Gott, „dass er die belohnen wird, welche ihn suchen [ek-zetéo; eifrig suchen]“ (Hebräer 11,6). Gebet braucht eifrige und leidenschaftliche Ausdauer. Nichts weniger zeigt den ehrlichen Eifer und die Liebe, die Gott in unserer Beziehung zu Ihm wünscht. 

Jesus sagte, wir sollten allezeit beten und nicht nachlässig werden (Lukas 18,1). Er sagte, ein Wesensmerkmal der Auserwählten Gottes sei, dass sie „Tag und Nacht zu Ihm rufen“ (Lukas 18,7). Er ermutigte uns, weiter zu bitten, zu suchen und an die Tür von Gottes Barmherzigkeit und Gnade zu klopfen, bis Er unsere Bitte erfüllt (Lukas 11,5-10). Diese Ausdauer ist nicht das „Plappern“, das Christus verdammte.

Letzteres muss nicht von Herzen kommen, sondern kann ohne Gedanken und noch weniger Leidenschaft mechanisch hergesagt werden. Wie Christus sagte, das Plappern geschieht unter der Voraussetzung, Gott würde uns wegen der Menge unserer Worte hören – d.h. Quantität statt Qualität. Dieses „viele Gerede“ lehnte Er ab. Ein Gebet aus Leidenschaft immer wieder zu wiederholen ist jedoch kein „Plappern“, sondern spiegelt die Aufrichtigkeit und den Ernst wieder, die Gott gerne belohnt. 

Warum reicht es nicht, nur einmal zu bitten? Oft genügt es. David bat einmal, „HERR, mache doch den Rat Ahitophels zur Torheit“ (2 Samuel 15,31). Dieser Akt war Schlüssel zum Sieg über die Leute, die geführt von Davids Sohn Absalom, ihn von seinem Thron vertrieben hatten. Aber Jesus zeigte, Gott hört manchmal lange ohne Antwort auf den Ruf Seiner Auserwählten (Lukas 18,1-8). Das bedeutet, Er verzögert nicht, weil Er ihren Ruf nicht beantworten will, sondern weil er sie zur Reife bringen und nach seinem Willen formen will.

Auszug aus Verteidigt den Glauben von Dave Hunt