Verteidigt den Glauben 2018_09 | thebereancall.org

Verteidigt den Glauben 2018_09

Hunt, Dave

Unser monatlicher, spezieller Artikel aus Dave Hunts Buch mit demselben Titel.

Biblische Antworten auf herausfordernde Fragen

Beten Katholiken wirklich zu den „Heiligen“?

Frage: Anscheinend können meine katholischen Freunde meine Frage nach Gebeten zu den Heiligen nicht direkt beantworten und sind dabei zwiespältig. Manche geben zu, sie beten zu Maria, während andere es bestreiten. Was ist nun wahr?

Antwort: Dieser Zwiespalt ist nicht überraschend. Römisch-katholische Apologeten bestreiten üblich, dass sie zu Maria und den Heiligen beten und beharren, sie würden Maria und die Heiligen nur bitten, für sie zu beten, so wie man einen Freund bittet. Diese List wird weit und heftig gefördert, um berechtigte Kritik von Protestanten bei diesem wichtigen Thema zu kontern. 

Ein kürzlich geschriebener Leitartikel des offiziellen Magazins der Christian Booksellers Association zum Beispiel machte diese Aussage: „Katholiken bitten Heilige nur, für sie zu beten – so wie wir die Lebenden bitten, für uns zu beten.“ Der Autor, selbst Katholik und Professor, wusste gewiss, dass er nicht die Wahrheit sagte. Und warum gab die Christian Booksellers Association solche Fehlinformation weiter?

Hier nur ein paar Fakten. Zunächst mal „Das Gebet des Heiligen Vaters [Papst] für das marianische Jahr [1988].“ Dies war das offizielle Gebet aller Katholiken zu Maria für ein ganzes Jahr und kam von der höchsten Autorität der katholischen Kirche. Darin bat Papst Johannes Paul II die Maria nicht einmal, für Katholiken zu beten. Stattdessen bat er sie zu tun, was nur Gott tun konnte. „Die ganze Menschheit“ zu trösten, führen, stärken und schützen. Sein Gebet endete, „Stütze uns, Oh Jungfrau Maria, bei unserer Glaubensreise und erlange für uns die Gnade ewiger Erlösung.“

Maria: So bedeutend wie Gott und sympathischer?

Damit Maria die ganze Menschheit führen und schützen und alle Katholiken auf ihrer Glaubensreise stützen kann, müsste sie allmächtig, allwissend und allgegenwärtig sein. Welche übernatürliche Kraft müsste sie haben, Millionen Gebete in hunderten verschiedenen Sprachen und Dialekten gleichzeitig zu hören, sie alle zu behalten und alle durch ihre Macht zu beantworten! Weiter, es ist Blasphemie der schlimmsten Art, Maria um die Erlösung zu bitten, die Christus allein durch Seinen Tod und Auferstehung bereitgestellt hat und nun umsonst durch Seine Gnade allen anbietet, die an Ihn glauben werden.

Am Ende der Sonntagsmesse zum Weltjugendtag 1993 in Denver vertraute Johannes Paul II alle Jugendlichen und die gesamte Welt dem Schutz und der Führung Marias an. Auch hier betete der Papst zu Maria und bat sie, zu tun, was sie nur als Gott ausführen konnte.

Maria des Neuen Advents, wir flehen um deinen Schutz bei den Vorbereitungen, die nun für das nächste Treffen [Weltjugendtag] anfangen werden. Maria, voll der Gnade, wir vertrauen dir den nächsten Weltjugendtag an. Maria, aufgenommen in den Himmel, wir vertrauen dir die Jugend der Welt an… die ganze Welt! (NRI Trumpet, October 1993, page 14).

Katholiken bitten Maria nur, für sie zu beten? Wenn man einen Freund um Gebet bittet, sagt man nicht, „Ich flehe um deinen Schutz und vertraue dir die ganze Welt an“! Doch solche Bitten, die nur Gott erfüllen kann, sind typisch für katholische Gesuche an Maria, die zur Allmacht erhöht wird und für die sorgen soll, die auf sie vertrauen. 

Sowohl der neue Katechismus der Katholischen Kirche (vom Vatikan genehmigt) wie das Zweite Vatikanische Konzil verweisen auf Maria als „Mutter Gottes, zu deren Schutz alle Gläubigen in allen Gefahren und Nöten fliehen.“ Warum sich unter ihren Schutz begeben, wenn Gottes Schutz verfügbar ist. Und wenn diese katholische Maria tatsächlich alle Katholiken vor allen Gefahren schützen und alle ihre Nöte stillen kann, dann muss sie mindestens so bedeutend wie Gott sein. Überdies sieht man sie anscheinend als wohlwollender als Gott an, denn man betet mindestens tausendmal mehr zu Maria als zu Gott und Christus zusammengenommen. 

Ist Maria die „Mutter Gottes“? Ja, Jesus ist Gott und sie ist Seine Mutter. Sie ist jedoch nur seine Mutter durch Seine Menschwerdung. Sie ist die Mutter des Leibes, den Christus annahm, als Er in die Welt kam. Sie kann aber offensichtlich nicht die Mutter des ewigen Sohnes Gottes sein (Christus als Gott, bevor Er Mensch wurde), denn Er existierte eine Ewigkeit, bevor Maria geboren wurde. Doch Gebete zu Maria, auch die um Erlösung, beruhen auf ihrem eingebildeten Status als Königinmutter im Himmel. 

Erlösung durch Maria?

Das maßgeblichste Buch über die „Jungfrau Maria“ der Katholiken hat Kardinal St. Alphons von Liguori geschrieben. Die Pracht Marias ist praktisch ein Kompendium dessen, was die großen „Heiligen“ der katholischen Kirche über Maria im Laufe der Jahrhunderte gesagt haben. Die Kapitelüberschriften sind erstaunlich, weisen Maria Kennzeichen, Fähigkeiten, Titel und Funktionen zu, die Christus allein gehören: Maria, unser Leben, unsere Anmut, unsere Hoffnung, unsere Hilfe, unsere Fürsprecherin, unsere Hüterin, unsere Erlösung.“

Es sollte sehr deutlich sein, dass Katholiken auf Maria schauen sollen, nicht nur bei übernatürlichem Schutz und Führung und Hilfe, die nur Gott bieten kann, sondern auch bei genau der Erlösung, die nur Gott durch Christus gewähren konnte und bereits gewährt hat. Hier nochmal ein typisches Gebet zu Maria, aus einem populären Heft marianischer Gebete, das man in jedem katholischen Buchladen kaufen kann:

In deine Hände lege ich meine ewige Rettung und dir vertraue ich meine Seele an…. Denn wenn du, liebe Mutter, mich beschützt, fürchte ich nichts; nichts von meinen Sünden, denn du wirst Vergebung dafür für mich erlangen; noch von den Teufeln, denn du bist mächtiger als die ganze Hölle; nicht einmal von Jesus, meinem Richter, denn ein Gebet von dir wird ihn beschwichtigen. Aber eines fürchte ich; dass ich in der Stunde meiner Versuchung dich nicht anrufe und so elend umkomme. Erlange für mich also die Vergebung meiner Sünden…. [St Alphonsus de Liguori, The Glories of Mary (Redemptorist Fathers, 1931), pp. 82-83, 94, 160, 169-70].

Der Rosenkranz: das am meisten wiederholte Gebet zu Maria

Als ein letztes Beispiel aus den hundert möglichen, betrachtet den Rosenkranz. Er ist das bekannteste und meist aufgesagte katholische Gebet, was die Getreuen Millionen mal jeden Tag wiederholen. Es schließt mit folgender Bitte:

Heil, heilige Königin, Mutter der Barmherzigkeit! Unser Leben, unsere Anmut, unsere Hoffnung! Zu dir rufen wir, arme vertriebene Kinder Evas; zu dir seufzen, trauern und weinen wir in diesem Tränental. Wende also, allergütigste Fürsprecherin, uns deine barmherzigen Augen zu; und nach diesem unserem Exil zeige uns die gesegnete Frucht deines Leibes, Jesus; Oh gnädige, oh liebende, oh süße Jungfrau Maria.

Katholiken bitten Maria ziemlich eindeutig nicht nur, für sie zu beten. Sie beten zu ihr. Und warum nicht, wenn sie alles ist, was der Rosenkranz behauptet: unser Leben und unsere Hoffnung? Laut der Bibel ist Christus „unser Leben“ (Kolosser 3,4) und „unsere Hoffnung“ (1 Timotheus 1,1)! Paulus verkündet auch, die „glückselige Hoffnung“ des Christen sei die „Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes und unseres Retters Jesus Christus“ (Titus 2,13). Petrus bestätigt, die Christen hätten eine „lebendige Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten“ (1 Petrus 1,3). Nie deutet die Bibel an, Maria sei unser Leben oder Hoffnung! Christus ist mehr als genug!

Sehen Marias Augen voll Gnade tatsächlich alle in der Welt? Kann das nicht nur Gott allein? Ist sie wirklich die Mutter der Gnade”? Existierte Gott nicht lange vor der Geburt Marias? Wir lesen vom „Gott, der mir Gnade erweist (Psalm 57,18) und werden ermutigt, der Gnade Gottes zu vertrauen (Psalm 52,10; Lukas 1,78, usw.), doch nie lesen wir ein Wort in der ganzen Bibel über Marias Gnade für die Menschheit. Wer Gottes Gnade kennt, braucht keine von Maria.

Egal was ein einzelner Katholik glauben mag, die Lehre der katholischen Kirche und die Praxis der überwiegenden Mehrheit ihrer Mitglieder erhebt Maria zu einer Stellung, wo sie zumindest dieselbe Macht wie Gott hat und als viel wohlwollender angesehen wird als Er. Kein Wunder, dass Hunderte Millionen von Katholiken beständig für jedes Verlangen und Begehren zu Maria beten.

Auszug aus Verteidigt den Glauben von Dave Hunt