Verteidigt den Glauben 2018_11 | thebereancall.org

Verteidigt den Glauben 2018_11

Hunt, Dave

Unser monatlicher, spezieller Artikel aus Dave Hunts Buch mit demselben Titel.

Biblische Antworten auf herausfordernde Fragen

Was ist die Quelle des Bösen?

Frage: Jesaja 45,7 scheint auszusagen, Gott würde das Böse schaffen. Wie ist das möglich, wenn Gott vollkommen gut ist. Und wenn Er Böses schafft, warum macht Er es und welche Form nimmt es an?

Antwort: Schauen wir uns diesen Vers an: „der ich das Licht mache und die Finsternis schaffe; der ich Frieden gebe und Unheil schaffe. Ich, der HERR, vollbringe dies alles.“ Wie schafft Gott die Dunkelheit? Dunkelheit ist eigentlich nichts. Es ist kein „Ding“, das Gott schuf, es ist schlicht Abwesenheit von Licht. Niemand würde wissen, im Dunkeln zu sein, wenn er nie Licht gesehen hat. Indem Gott Licht schafft, stellt er dessen Abwesenheit als Dunkelheit bloß.

Genauso stellt Gottes Perfektion alles andere als böse bloß. Sünde wird so definiert: „alle… verfehlen die Herrlichkeit, die sie vor Gott haben sollten“ (Römer 3,23). In Seiner Gegenwart rufen die Engel ständig, „Heilig, heilig, heilig ist der HERR“ (Jesaja 6,3; Offenbarung 4,8). Gottes Perfektion ist der Glanz des Lichts, wogegen alles andere dunkel und böse ist. Die Bibel sagt uns, Gott „der in einem unzugänglichen Licht wohnt“ (1 Timotheus 6,16).

Wie also enthüllte Gottes Perfektion das Böse, wenn sich kein Mensch dem Licht der Heiligkeit nähern kann, in dem Er wohnt? Weil er Sein Gesetz ins Gewissen der ganzen Menschheit geschrieben hat (Römer 2,14-15), was uns ermöglicht, das Böse in uns und anderen zu erkennen.

Dualismus und Weltreligionen 

Die biblische Erklärung des Bösen ist einzig. Der Autor von Die Qumran-Schriften und die Bibel betont, „die jüdische Religion betrachtete den einen und allmächtigen Gott, anders als andere Theologien, als Urheber von Gut und Böse, als Herrn der Welt.“ (Charles F. Pfeiffer, The Dead Sea Scrolls and the Bible [Weathervane Books, 1969], innen am Buchrücken.) Schon die Vorstellung, ein Höchstes Wesen sei verantwortlich für Gut und Böse steht im scharfen Gegensatz zu den Ansichten der zum Dualismus neigenden Weltreligionen in alttestamentlichen Zeiten.

Manly P. Hall, Experte für Okkultes und nicht-christliche Religionen, erinnert uns: „In all den antiken Mysterien wurde Materie als Ursache allen Übels angesehen und der Geist als die von allem Guten.“ (Manly P. Hall, The Secret Teachings of All Ages: An Encyclopedic outline of Masonic, Hermetic, Qabbalistic, and Rosicrucian Symbolical Philosophy [The Philosophical Research Society, Inc., Los Angeles, CA 90027, 1969], Sixteenth Edition, p. CXVIII.) Die Mysterien entspringen aus zwei unvereinbaren Gegensätzen: Absoluter Geist und Absolute Substanz. Für Gnostiker waren es die „positiven und negativen“ Prinzipien. In der polytheistischen Mythologie gab es natürlich sowohl gute wie böse Götter, die gegeneinander kämpften. Jesajas Aussage, der eine, wahre Gott der Hebräer sei sowohl für Gutes wie Böses verantwortlich, steht abseits von all den Weltreligionen und liefert weiteren Beweis, dass die Bibel aus einer Inspirationsquelle kam, die unabhängig von Kultur oder Religion ist, die ihre Autoren umgibt.

Was macht das Böse möglich?

In der Bibel ist das Böse mit der Entscheidungsfreiheit verbunden und kann ohne sie nicht existieren. Nur Wesen mit Entscheidungsfreiheit können moralische Verantwortung haben; und genau diese Entscheidungsfreiheit macht das Böse nicht nur möglich, sondern unvermeidlich. Es ist ausgemachte Sache, dass Geschöpfe, die, obgleich „im Bilde Gottes gemacht“ (1 Mose 1,26-27), weniger als Gott sind (wie jede Schöpfung Gottes es sein muss), Gedanken denken und Taten tun werden, die Gottes unwürdig sind und somit per Definition böse sind.

Warum also sollte Gott der Menschheit diese extrem gefährliche Entscheidungsfreiheit geben? Warum sollte Gott, der nur gut ist, in Seinem Universum alles Böse oder auch nur ganz wenig zulassen? Die Antwort ist eindeutig: Gott wollte eine sinnvolle Beziehung mit der Menschheit haben. Ohne sich für lieben oder hassen entscheiden zu können, ja oder nein zu sagen, könnte die Menschheit unmöglich Gottes Liebe annehmen oder Ihn lieben, denn wahre Liebe muss von Herzen kommen. Echter Lobpreis und Anbetung kann nur freiwillig erfolgen.

Es würde Gott nicht verherrlichen, wenn Roboter, die sich nicht entscheiden können, Ihn beständig lobten. Es wäre ohne Bedeutung, wenn solche Wesen, die so programmiert sind, wiederholt sagen, „ich liebe dich“. Liebe und Lobpreis Gottes muss von Wesen kommen, die sich entscheiden können, nicht zu lieben und anzubeten, die Ihn auch hassen und schlechtmachen können, deren Herzen durch Seine Liebe ergriffen wurden und die Ihn wiederum aufrichtig lieben. Könnte der Islam durch Terror oder Todesdrohungen die ganze Welt zwingen, sich Allah zu unterwerfen – oder könnte der Kommunismus durch ähnliche Drohungen und Gewalt die ganze Welt heute übernehmen – für kein totalitäres System wäre es ein Sieg. Diese Eroberung der Welt wäre die größte Niederlage, denn sie hätten nicht die Liebe und Loyalität der angeblich „Bekehrten“ gewonnen.

Die Wahlfreiheit erlaubte den Menschen zu lieben, öffnete natürlich auch die Tür zu allem Bösen. Es ist unsere eigene Wahl, dass wir böse Gedanken denken und gemeine Dinge tun. Gott war nicht die Ursache, dass Luzifer, ein Engel oder einer von uns Böses tut. Diese Tragödie verursachten wir eigenwillig. Wir befriedigen unsere eigenen Begierden, anstatt Gott zu verherrlichen, und erreichen Seine Herrlichkeit nicht und beweisen, dass wir Sünder sind.

Wie wunderbar also, dass Gott in Seiner Liebe und Weisheit in der Lage war, die Strafe für unsere Sünden zu bezahlen und uns somit zu vergeben und es möglich zu machen, in Seiner Gegenwart zu sein, Ihn ewig zu lieben und zu preisen! Gewiss hat Seine Liebe unsere Herzen erfasst und in uns eine Liebe geschaffen, die wirklich und ewig ist. Wie 1 Johannes 4,19 sagt, „Wir lieben ihn, weil er uns zuerst geliebt hat.“ Das kann nur bei Wesen Sinn ergeben, die wählen können, nicht zu lieben.

Auszug aus Verteidigt den Glauben von Dave Hunt