Verteidigt den Glauben 2019_10 | thebereancall.org

Verteidigt den Glauben 2019_10

Hunt, Dave

Unser monatlicher, spezieller Artikel aus Dave Hunts Buch. Biblische Antworten auf herausfordernde Fragen

Ist Schuld echt oder bloß ein Hirngespinst?

Frage: Durch Verbrechen verursachter Schmerz und Leiden sind schlimm genug. Das Christentum jedoch hat es verstärkt und die Menschheit überzeugt, sie hätte gegen Gott rebelliert und Seine Gesetze gebrochen. Folglich verfolgt jeden, der im Einflussbereich des Christentums ist, die Drohung ewiger Strafe. Wäre die Welt nicht ohne diese beunruhigende Täuschung besser dran?

Antwort: Es stimmt nicht, dass das Christentum das Gefühl moralischer Schuld und kommenden Gerichts, das die Menschheit verfolgt, verursacht hat. Der Mensch ist unheilbar religiös und religiöse Praktiken in jeder Rasse und Kultur auf der ganzen Welt beinhalten einen Sinn von Schuld und den Versuch, die Schuld durch eine Art Opfer zu tilgen. Das findet sich weltweit. Man kann es in jeder Kultur Tausende Jahre zurückverfolgen und darf es daher nicht dem Christentum anlasten.

Dasselbe gilt sogar für jene, die in einem so genannten „christlichen Land“ wie den Vereinigten Staaten aufwuchsen. Obgleich das Schuldbewusstsein durch den Kontakt mit dem Christentum verstärkt worden sein mag, ist er gewiss nicht die einzige Quelle. Die universelle Schuld, die sogar Urvölker verfolgt, würde auch Amerikaner verfolgen, sogar wenn das Christentum hier unbekannt wäre. Jacques Ellul nennt die Vorstellung, Christentum sei für die Schuld verantwortlich zu machen, eine „abgedroschen Floskel“ und erklärt:

Das in allen Religionen gefundene Opfer ist besänftigend beziehungsweise ein Opfer für Wiedergutmachung oder Vergebung. Auf jeden Fall ist das Opfer stellvertretend und kommt aus einem tiefen Sinn von Schuld….

Was Schuld erzeugende Situationen betrifft, können Sie nichts Besseres finden als das Gewirr von Verboten bei so genannten Eingeborenenvölkern….

Tatsächlich kann nur das Christentum den Menschen von der Schuld befreien, die ihn ansonsten verfolgt. Ein neues Kapitel aufzuschlagen und zu geloben, künftig ein moralisch redliches Leben zu führen, kann uns nicht von der Schuld früherer Sünden befreien. Echte Befreiung von Schuld kann nur durch Glauben an Christus kommen als dem Einen, der die volle Strafe für unsere Sünden bezahlte und auf gerechter Grundlage eine volle Vergebung bewirkt hat. Erst dann können wir das Ausmaß unserer Schuld  erkennen und somit Gott umso mehr für unsere Erlösung danken. Ellul drückte es gut aus.

Wir müssen auch ständig daran denken, dass… biblisch, und in wirklich christlicher Denkweise, die Sünde erst nach der Erkenntnis, Verkündigung und Erfahrung der Vergebung gekannt und als das erkannt wird, was sie ist. Weil mir vergeben wurde, erkenne ich, ein wie großer Sünder ich war. Sünde wird als Sünde durch die Gnade aufgezeigt, und nicht anders, genau wie ein plötzlich befreiter Sklave erkennt, wenn er seine Ketten sieht, wie groß seine Not war.

Auszug aus Verteidigt den Glauben von Dave Hunt