Verteidigt den Glauben 2020_06 | thebereancall.org

Verteidigt den Glauben 2020_06

Hunt, Dave

Unser monatlicher Artikel aus Dave Hunts Buch mit demselben Titel. Biblische Antworten auf herausfordernde Fragen

Eine unbiblische „Fluchttheorie“?

Frage: Zu denken, die Gemeinde werde in den Himmel geholt bevor der Antichrist erscheint, die Macht ergreift und die vorhergesagte siebenjährige Trübsal beginnt, ist, meine ich, ein Irrtum. Christus verhieß uns Leiden um Seiner willen. Entrückung vor der Trübsal ist wohl eine unbiblische Flucht vor diesem Leiden. Warum sollte ein bestimmtes Segment der Gemeinde seinem zugeteilten Leiden entfliehen dürfen?

Antwort: Wo steht, die Trübsal unter dem Antichristen sei diesem Teil der Gemeinde zugeteilt, der lebt, wenn der Antichrist an die Macht kommt? Und warum sollte ein bestimmtes Segment der Gemeinde Leiden durch den Antichristen erfahren, die keine anderen Christen hatten?

Es könnte natürlich so sein. Abhängig von Zeit und Ort in der Geschichte haben verschiedene Teile der Gemeinde Prüfungen und Verfolgungen verschiedener Art und Intensität durchgemacht. Gläubige in den Vereinigten Staaten haben zum Beispiel bis jetzt nie die Schrecken erduldet, denen sich jene gegenübersahen, die jahrhundertlang in der Inquisition gefoltert und getötet wurden. Auch die auf dem Scheiterhaufen Verbrannten mussten nicht die Jahre der Haft und den langsamen Tod durch Zwangsarbeit und Hungersnot ertragen, die denen unter Stalin, Hitler oder Mao widerfuhren. Aber was sagt die Bibel über Gemeinde und Antichrist?

Es gibt mehrere klare Schriftstellen, die uns deutlich sagen, die Gemeinde werde bei der Machtergreifung des Antichrist nicht auf der Erde sein. Zunächst lebte die Urgemeinde zweifellos in Erwartung von Christi nahem Erscheinen: „von woher wir auch den Herrn Jesus Christus als Heiland erwarten“ (Philipper 3,20); „zu Gott bekehrt… seinen Sohn aus den Himmeln zu erwarten“ (1 Thessalonicher 1,9-10); „indem wir erwarten die… Erscheinung der Herrlichkeit unseres… Heilandes Jesus Christus“ (Titus 2,13); „Christus… denen, die ihn erwarten… erscheinen“ (Hebräer 9,28) usw. Käme der Antichrist zuerst, macht es keinen Sinn, Christus zu erwarten.

Christus selbst lehrt diese Erwartung Seiner nahen Wiederkunft. Er verband auch jeden Gedanken an einen Verzug mit Bösem:

Es seien eure Lenden umgürtet und die Lampen brennend; und ihr, seid Menschen gleich, die auf ihren Herrn warten, wann irgend er aufbrechen mag von der Hochzeit, auf dass, wenn er kommt und anklopft, sie ihm alsbald aufmachen…. Auch ihr [nun], seid bereit; denn in der Stunde, in welcher ihr es nicht meinet, kommt der Sohn des Menschen (Lukas 12,35-36.40).

Wenn aber jener böse Knecht in seinem Herzen sagt: Mein Herr verzieht zu kommen… (Matthäus 24,48).

Auszug aus Verteidigt den Glauben von Dave Hunt