Verteidigt den Glauben 2021_02 | thebereancall.org

Verteidigt den Glauben 2021_02

Hunt, Dave

Sagte Christus nicht die Erfüllung von Allem innerhalb Seiner Generation voraus?

Frage: Laut Matthäus 24,34 sagte Christus, „Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht [engl. generation] wird nicht vergehen, bis alles dieses geschehen ist [was er vorhergesagt hatte].“ Niemand kann bestreiten, dass das „Evangelium des Reiches” nicht „allen Nationen“ gepredigt wurde (V. 14); dass „alle Stämme des Landes“ nicht Christi Kommen „auf den Wolken des Himmels mit Macht und großer Herrlichkeit“ sahen (V. 30); oder dass Engel nicht „seine Auserwählten versammeln von den vier Winden her“ (V. 31), bevor die Generation, zu der Christus sprach, starb. Das ist ganz offensichtlich falsche Prophetie. Was machen Sie daraus?

Antwort: Das griechische Wort genea, im Englischen mit „Generation“ übersetzt, bedarf genauer Interpretation. Es gibt zwei Haupttheorien unter Christen, was Jesus mit „diese Generation“ meinte. „Präteristen“ glauben wie die Kritiker, er meine die Generation, zu der er sprach. Ungleich den Skeptikern jedoch behaupten diese Gläubigen, alles, was Christus prophezeite, einschließlich der gesamten Offenbarung bis zur Mitte von Kapitel 20, sei mit der Zerstörung Jerusalems und der Vertreibung der Juden innerhalb jener Generation erfüllt worden. Nach dieser Theorie war Nero der Antichrist.

Offensichtlich lief die Generation jener Tage nicht Gefahr, alles Fleisch von der Erde mit Pfeil und Bogen und Speeren zu vertilgen (Matthäus 24,22), so wie es unsere Generation mit den modernen Waffen tun kann. Und nun wissen wir im Rückblick, dass vieles, was Christus vorhersagte, nicht im Jahr 70 geschah. Daher konnte die Generation zurzeit Christi unmöglich die Generation sein, auf die er sich bezog.

Die „Futuristen“ propagierten (bis vor Kurzem) die populärere Theorie. Sie glauben, „diese Generation“ beziehe sich auf die Generation, die dann lebt, wenn Israel „in den letzten Tagen“ in sein Land zurückkehrt, wie die Propheten so klar vorhergesagt haben. Diese Ansicht wurde durch die offensichtliche Tatsache bestärkt, dass viele der Prophetien in der ganzen Bibel erst erfüllt werden können, wenn Israel zurück im Land ist.

Deshalb gab es eine große Erwartungshaltung, die Entrückung vor der Trübsal wäre 1981, was man berechnete, indem man 40 Jahre (Generationslänge) zu 1948, als Israel wiederhergestellt wurde, dazurechnete, dann die sieben Jahre Trübsal abzog. 1981 kam und ging ohne die Entrückung, und viele Christen wurden ernüchtert und optierten dann für eine Entrückung nach der Trübsal. Manche glaubten gar nicht mehr an die Entrückung.

Aus moralischen Gründen ist keine der beiden Interpretationen haltbar. Es wäre nicht gerecht, wenn das Gericht über alle von Israels vergangenen Sünden „auf dieses Geschlecht kommen“ (Matthäus 23,36) oder das Blut aller Propheten, das seit Grundlegung der Welt vergossen wurde“, „von diesem Geschlecht gefordert werde“ (Lukas 11,50-51), das in Christi Tagen lebte. Genauso wenig wäre es gerecht, dass es auf die Generation kommt, die lebt, wenn Israel ins Land zurückkommt. Dann hat Christus den Begriff „Generation – Geschlecht” gewiss benutzt, um alle schlechten, ungläubigen und bösen Leute aller Zeiten zu bezeichnen.

Hier ist tatsächlich der einzige Weg, zu verstehen, was Christus mit „diese Generation“ meinte. Er konkretisierte oft das Geschlecht, auf das Er sich bezog, als „Otternbrut“ (Matthäus 3,7). „böses und ehebrecherisches Geschlecht“ (16,4), „ungläubiges und verkehrtes Geschlecht” (17,17; Lukas 9,41), und „ehebrecherisches und sündiges Geschlecht“ (Markus 8,38), „ungläubiges Geschlecht“ (9,19), und „böses Geschlecht“ (Lukas 11,29).

Das sind keine erfreulichen Ausdrücke und beschreiben offensichtlich die sündige Menschheit in all ihren Generationen. Wir können nur schließen, dass Christus angab (entgegen der Erwartung einer Erweckung in den letzten Tagen oder einer christlichen Übernahme der Welt), dass die menschliche Rasse als Ganzes (außer der wenigen Gläubigen), bis zum Ende im Unglauben und Rebellion gegen Gott bleibt.

Auch eine andere Variante dieser Interpretation passt zur Schrift. Da Christus zu Israel sprach, dürfen wir schließen, dass Seine Worte eine besondere Anwendung auf die Juden hatten. Er sagte, obwohl einige Juden an Ihn glauben und daher Teil der Gemeinde sein würden, bleibt Israel als Ganzes im Unglauben und in Rebellion, bis alles erfüllt ist. Daher prophezeite Sacharia, Israel als Ganzes würde ein „ungläubiges Geschlecht“ bleiben (Markus 9,19) und nicht glauben, bis Christus inmitten von Armageddon erscheint, um sie zu retten.

Und ich werde über das Haus Davids und über die Bewohner von Jerusalem den Geist der Gnade und des Flehens ausgießen; und sie werden auf mich blicken, den sie durchbohrt haben, und werden über ihn wehklagen gleich der Wehklage über den Eingeborenen…. An jenem Tage wird ein Quell geöffnet sein dem Hause Davids und den Bewohnern von Jerusalem für Sünde und für Unreinigkeit…. Und ich werde den dritten Teil ins Feuer bringen, und ich werde sie läutern, wie man das Silber läutert, und sie prüfen, wie man das Gold prüft. Es wird meinen Namen anrufen, und ich werde ihm antworten; ich werde sagen: Es ist mein Volk; und es wird sagen: Jehova ist mein Gott (Sacharja 12,10; 13,1.9).

Auszug aus Verteidigt den Glauben von Dave Hunt