TBC Notizen Oktober 2007 | thebereancall.org

McMahon, T.A.

„Wehrt ihnen nicht, zu mir zu kommen"

In den ersten 30 Jahren meines Lebens las ich nie die Bibel. Ich wuchs römisch-katholisch auf und wurde nie ermutigt, sie zu lesen. Aber nachdem ich das Evangelium der Erlösung verstand und im Glauben annahm - dass Christus die volle Strafe für meine Sünden am Kreuz bezahlt hatte -erhielt ich aufgrund meines Glaubensschritts durch Gnade die Gabe des ewigen Lebens. Nun, hungere ich beständig jeden Tag nach Gottes Wort, Seiner besonderen Kommunikation an mich und die ganze Menschheit.

Das einzige Gelegenheit, wo ich über die Bibel noch begeisterter werde, ist, wenn ich Dave über sie sprechen höre. Er studiert sie seit mehr als sieben Jahrzehnten auf seinen Knien, und ich kann jedes Mal seine Freude fühlen, wenn er berichtet, was er gerade aus Gottes Wort gelernt hat. Das ist nur eine der enormen Qualitäten der Bibel: je besser man sie kennt, desto mehr Begeisterung empfinden wir.

Vielleicht das aufregendste Thema der Bibel ist die Prophetie. Wir wissen, dass sie wichtig ist, weil beinahe ein Drittel der Bibel sich auf Prophetie bezieht. In ihr können wir sehen, wie Gott direkt in die menschliche Geschichte einbezogen ist und Hunderte und sogar Tausende Jahre, nachdem Er es durch Seine Propheten verkündet hatte, erfüllt, was zu tun Er versprochen hatte.

Wo sind sie und ihre Kinder in all diesem? Besonders ihre Kinder! Ich besuchte jüngst drei Prophetiekonferenzen, zwei hier in den USA und eine in Hongkong. An den beiden hier nahmen nur sehr wenige Leute unter 30 Jahren teil; in Hongkong stellten die mehr als 600 jungen Leute bei weitem die Mehrheit. Letztere waren eine Zuhörerschaft, die Notizen machte und vollkommen hingerissen war, als sie Dave Hunt durch einen Übersetzer zuhörten (eine Sitzung dauerte 2 Stunden und 48 Minuten!).

Ich fragte mich, warum es zwischen diesen jungen Leuten dort und denen in den USA solch einen Unterschied gab. Die Antwort sollte offensichtlich sein. Jenen chinesischen Jugendlichen wurde die Bibel von einem sehr frühen Alter an gelehrt. Sie wurden mit der reinen Milch des Wortes genährt und waren bereit für und sogar begeistert über das Fleisch.

Die meisten unserer amerikanischen, evangelikalen Jugendlichen erhalten ihren so genannten biblischen Inhalt durch Unterhaltung, ob durch sprechendes Gemüse oder christianisierte Figuren, die Batman und Robin nachahmen, oder Luke Skywalker oder die neueste Samstag Powerfigur im Fernsehen. Das scheint das geistliche „Ritalin" für biblische Aufmerksamkeitsdefizit / Hyperaktivitäts-Störungen (ADHS) zu sein: Beruhige sie und sieh zu, dass ihre Aufmerksamkeit auf Veggie Tales - Gemüsegeschichten und ähnliches gerichtet ist.

Als Ergebnis wird man ihnen all die Jahre weiter Amüsement geben müssen, weil die Primarstufe mehr Begeisterung bringen muss als die Grundschule, und die Sekundarstufe sogar noch mehr Spaß als die Primarstufe, und mach dir keine Sorgen über biblische Genauigkeit und Belesenheit, solange die Teilnehmerzahlen zufrieden stellend sind. Das führt natürlich zu einer Generation von biblisch unbelesenen, seichten „Christen", reif für jede Art falscher Lehrer und religiöser Täuscher.

Das Gegenmittel ist einfach (wenn auch nicht ohne Disziplin bei allen Beteiligten): Eltern müssen ihren Kindern wirklich das Wort Gottes lehren, die Schrift mit Betonung auf den Worten, wenn ihre Kinder sich dem Lesealter nähern. Das ist die vorrangige Verantwortung des Elternhauses, mit Unterstützung der Gemeinde.

Es ist von existentieller Bedeutung für unsere nächste Generation, dass wir dafür sorgen „Laßt die Kinder zu [Jesus] kommen", indem wir ihnen das Wort geben. Uns gilt, „und wehrt ihnen nicht" (Lk 18,16), damit sie sich nicht, egal wie aufrichtig, dem Amüsement zuwenden.