F&A April 2008 | thebereancall.org

TBC Staff

Frage: Ich wurde als Ergebnis ihrer Darstellung des Evangeliums in The Seduction of Christianity („Die Verführung der Christenheit") gerettet. Ich liebe sie und schätze sie unsagbar. Aber als Erwiderung auf eine Frage im Mai 2007 sagten sie, „Sie begrenzen Gott. Brachte ein Missionar das Evangelium zu Henoch, Hiob, Noah, Abraham...? Durch das Zeugnis der Schöpfung und Seinen Gesetzen, die in ihre Gewissen geschrieben waren, war Gott immer in der Lage, jene mit offenem Herzen zu Sich zu bringen...."

Mein Geist ging zu Römer 10,13-15. Widerspricht diese Stelle nicht ihrer Behauptung? Hat Sich Gott nicht darauf beschränkt, das Predigen des Evangeliums als Mittel zur Erlösung zu verwenden?

Antwort: Ich stelle die Frage nochmals, wer predigte das Evangelium den Helden des Glaubens, wie sie in Hebräer 11 aufgelistet sind. Denken sie, dass jeder Heilige des Alten Testaments das Evangelium im gleichen Ausmaß verstand, wie es uns heute durch die Fülle der Schriften offenbart wurde? Sogar die Propheten hatten nicht das volle Evangelium. Sie verstanden durch Tieropfer, dass ein unschuldiger Stellvertreter für die Schuldigen sterben musste - aber war jedem alles klar, was das zur Folge hatte? Petrus sagt uns

Wegen dieser Errettung haben die Propheten gesucht und nachgeforscht, die von der euch zuteil gewordenen Gnade geweissagt haben. Sie haben nachgeforscht, auf welche und was für eine Zeit der Geist des Christus in ihnen hindeutete, der die für Christus bestimmten Leiden und die darauf folgenden Herrlichkeiten zuvor bezeugte. (1 Pt 1,10.11)

Gehen sie zurück und lesen nochmals das ganze Kapitel von Römer 10. Es besagt nicht, dass ein Prediger wesentlich ist. Die Frage von Paulus ist rhetorisch: „Wie sollen sie aber hören ohne einen Verkündiger"? Beachten sie, nachdem er sagt, „Demnach kommt der Glaube aus der Verkündigung, die Verkündigung aber durch Gottes Wort", (Röm 10,17), fügt er hinzu, „Haben sie es etwa nicht gehört? Doch, ja! Ihr Schall ist ausgegangen über die ganze Erde, und ihre Worte bis ans Ende des Erdkreises [nichts über einen Prediger]".

Diese Feststellung lässt widerhallen, was Psalm 19, 2-5 über das Zeugnis der ganzen Schöpfung Gottes zum Ausdruck bringt: „Es ist keine Rede und es sind keine Worte, deren Stimme unhörbar wäre". Paulus hämmert dasselbe Thema: „denn sein unsichtbares Wesen, nämlich seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit Erschaffung der Welt an den Werken durch Nachdenken wahrgenommen, so dass sie keine Entschuldigung haben..." (Röm 1,20).

Mit anderen Worten, Leute wissen vom Universum um sie herum überall in allen Zeiten der Geschichte, dass Gott als der Schöpfer existiert. Römer 2,14-15 macht es deutlich, dass jede Person irgendwo auf der Welt und zu jeder Zeit in der Geschichte auch in ihrem Gottgegebenen Gewissen weiß, dass sie Seine moralischen Gesetze gebrochen hat und sogar wenn sie in Zukunft ohne Sünde leben könnte, könnte sie nie die Schuld tilgen, dem Gewissen in der Vergangenheit zuwider gehandelt zu haben. Der Heilige Geist gibt in jedem Herzen Zeugnis, dass Gott Liebe ist und dass Er eine gerechte Lösung haben muss. Suchende rufen aus, um Ihn zu kennen zu lernen und werfen sich auf Seine Barmherzigkeit.

Obgleich Er in erster Linie zu Israel durch Seinen Propheten Jeremia sprach, machte der Herr es deutlich, dass Er sich jedem offenbaren wird, der Ihn mit seinem oder ihrem ganzen Herzen sucht: „ja, ihr werdet mich suchen und finden, wenn ihr von ganzem Herzen nach mir verlangen werdet" (Jer 29,13).

Ein üblicher Einwand, den man von Atheisten und sogar von denen hört, die sagen, sie glauben an Gott, aber eine Entschuldigung für ihre Ablehnung Christi brauchen, lautet: „Was ist mit denen, die nie von Christus gehört haben? Sagen sie, dass sie wegen ihrer Unwissenheit zur Hölle verdammt sind?" Nein. Sie werden auf der Grundlage ihres Wissens verdammt werden, und nicht aufgrund dessen, was sie nicht wissen.

Jene, die das Zeugnis der Schöpfung und des Gewissens in ihrem Herzen ablehnen, werden Christus nicht annehmen, wenn sie das Evangelium hören, egal wie klar es gepredigt wird - und sollte Gott es ihnen auferlegen, im Wissen, sie würden nicht glauben, würde ihrer Verdammung nur vergrößern. Erinnern sie sich, was Abraham dem reichen Mann im Totenreich sagte, der sicher war, sollte Lazarus von den Toten zurückkehren und seinen Brüdern Zeugnis geben, würden sie glauben: „Er aber sprach zu ihm: Wenn sie auf Mose und die Propheten nicht hören, so würden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn einer aus den Toten auferstände" (Lk 16,31).

Lassen sie es gut sein mit „Was ist mit den Heiden, die nie gehört haben"? Was ist mit der Person, die die Frage stellt, die das Evangelium wahrscheinlich viele Male gehört hat, und dennoch Christus weiterhin ablehnt? Die Vereinigten Staaten besonders sind mit Millionen solcher Leute gefüllt.

Gott wird die Wahrheit jeder Person nahe bringen, die Ihn aufrichtig sucht. Das ist Seine Verheißung, und wir können darauf zählen. Somit haben die, welche behaupten, den Herrn gesucht zu haben ohne Ihn zu finden, Ihn nie wirklich mit ihrem ganzen Herzen gesucht. Entweder lügen sie oder Gott.

Was ist nun mit der Notwendigkeit eines Predigers? Gott verheißt, Sich jedem redlichem Herzen zu offenbaren, und Er kann es auf übernatürliche Wege tun. Er sandte einen Engel, um Kornelius vorzubereiten und Petrus in sein Haus zu rufen. Und bei diesem Prozess zeigte der Herr dem Petrus folgendes: „Nun erfahre ich in Wahrheit, dass Gott die Person nicht ansieht, sondern dass in jedem Volk derjenige ihm angenehm ist, der ihn fürchtet und Gerechtigkeit übt [nach dem Licht, das er hat]" (Apg 10,34.35). Ich überlasse es ihnen, das zu interpretieren.

Frage: (zusammengesetzt aus vielen, vielen Fragen, zu vielen, um sie einzeln zu behandeln - hinsichtlich der Entrückung und der „letzten Posaune"): Das Ertönen der „letzten Posaune" ruft ganz eindeutig die Toten bei der Auferstehung aus ihrer Gräbern (1 Korinther 15,52). Da die Entrückung und die Auferstehung von den „Toten in Christus" (1 Thes 4,13-18) gleichzeitig geschehen, muss die „letzte Posaune" den Moment der Entrückung signalisieren und würde anscheinend von all den Erlösten in diesem Moment gehört werden. Würde nicht die siebte Posaune (Offenbarung 11,15) die „letzte Posaune" sein und würde uns das nicht die Zeit der Entrückung mitteilen - d.h. zur Mitte der großen Trübsal?

Antwort: Ich kann nicht sagen, dass die siebte Posaune, die der siebte Engel ertönen lässt (Off 11,15), in der Mitte der Trübsalszeit zu hören ist, noch weniger dass dieses die Auferstehung und Entrückung der Heiligen markiert. Erste Thessalonicher 4,16 bezieht sich auf die „Posaune Gottes", aber identifiziert sie nicht als die Posaune, die der siebte Engel erschallen lässt. Eine Reihe von bemerkenswerten Ereignissen werden beschrieben, die geschehen, wenn diese siebte Posaune ertönt (Off 11,15-19), aber die Auferstehung und Entrückung werden nicht erwähnt, was merkwürdig scheint, wenn sie zu dieser Zeit geschähen - auch scheinen sie nicht zu dieser zeitlichen Berechnung zu passen.

Die ersten drei Kapitel der Offenbarung befassen sich mit Ereignissen, die mit der Gemeinde auf der Erde geschehen. Dann plötzlich, „eine Tür war geöffnet im Himmel" (Off 4,1) und Johannes erhält den Befehl, „Komm hier herauf...." Das ist das letzte, was wir von der Gemeinde auf Erden hören. Von dieser Zeit an verschiebt sich die Szenerie in den Himmel, mit Ausnahme des Zweiten Kommens, mit welchem die Große Trübsal und die Offenbarung beide beginnen: „Siehe, er kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird ihn sehen, auch die, welche ihn durchstochen haben..." (Off 1,7).

Das sind zahlreiche Gründe für eine Entrückung vor der Trübsal. Schauen sie in den TBC Nachdrucken über dieses Thema nach.

Frage: In einem der letzten Rundbriefe bezieht sich Dave Hunt auf „aus Wasser geboren" und „aus dem Geist geboren" zu sein, was beides die geistliche Geburt einer Person sein soll. Könnten sie bitte diese Position genauer erklären?

Antwort: Beim „aus dem Geist geboren" kann kein Problem bestehen. Es ist der Ausdruck „aus Wasser geboren", der Fragen aufwirft. Gewiss kann es nicht Taufwasser meinen, weil Paulus eindeutig zeigt, es gibt keine Verbindung zwischen der Taufe und dem Evangelium der Erlösung: „denn Christus hat mich nicht gesandt zu taufen, sondern das Evangelium zu verkündigen" (1 Kor 1,17). Natürlich sind Kindertaufe und Wiedergeburt durch Taufe irgendeiner Art schwere Häresien. Erlösung erfordert Glauben, und Taufe ist nur für jene, die dem Evangelium geglaubt haben (Apg 2,41; 8,37; 10,47.48, usw.) - was für ein Baby unmöglich ist.

Natürlich wird dem Wort Gottes, von dem das Evangelium ein lebenswichtiger Teil ist, zugeschrieben, die neue Geburt zu bewerkstelligen: „denn ihr seid wiedergeboren... durch das lebendige Wort Gottes... das Wort, welches euch als Evangelium verkündigt worden ist" (1 Pt 1,23.25). Gottes Wort wird auf viele Weise beschrieben. Es ist die Saat, die in Matthäus 13, Markus 4 und Lukas 8 gesät wird: „Der Same ist das Wort Gottes" (Lk 8,11). Es ist auch das lebendige Wasser des ewigen Lebens: „Wenn jemand dürstet, der komme zu mir und trinke" (Joh 7,37); „Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, den wird in Ewigkeit nicht dürsten..." (Joh 4,14); „und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst" (Off 22,17). Es wird auch dargestellt, wie Wasser zu sein, das von Sünde beim Prozess der neuen Geburt reinigt: „Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe" (Joh 15,3); „sie gereinigt hat durch das Wasserbad im Wort..." (Eph 5,26).

Kein anderes Wasser als das Wasser des Lebens im Wort des Evangeliums kann durch diesen Ausdruck „aus Wasser geboren" gemeint sein. Überdies ist das Wasser des Lebens des Wortes Gottes wesentlich für die neue Geburt.

Frage: Kennen sie Pastor Hagees neues Buch, In Defense of Israel? („Verteidigt Israel?"). Er sagt, Jesus habe Sich dem jüdischen Volk bei Seinem ersten Kommen nicht als der Messias vorgestellt, eine unbiblische Feststellung. Ich habe auch gehört, er glaube, das jüdische Volk wird auf andere Weise als die Heiden gerettet. Würden sie bitte kommentieren.

Antwort: Ich habe dieses Buch nicht gelesen, somit kann ich nur das kommentieren, was sie darüber gesagt haben, was nebenbei mit den Kritiken übereinstimmt, die ich im Internet gelesen habe, verfasst von denen, die das Buch gelesen haben und besorgt sind über seine vielen Irrtümer. Auch ist das nicht das erste Mal, dass diese Streitfrage aufgetaucht ist.

Sogar die säkulare Presse hat über seine Häresie berichtet. The Houston Chronicle (4/30/88, sec. 6, pg 1) zitiert Hagee, „Ich versuche nicht, das jüdische Volk zum christlichen Glauben zu bekehren... zu versuchen, Juden zu bekehren, ist eine Zeitverschwendung.... Ich glaube, dass jede jüdische Person, die im Licht der Tora lebt, welches das Wort Gottes ist, eine Beziehung mit Gott hat und zur Erlösung kommen wird.... Jeder andere muss an Jesus glauben... aber nicht Juden. Juden haben bereits einen Bund mit Gott, der nie durch das Christentum ersetzt wurde...." Diese säkulare Zeitschrift kommentierte so, „John Hagee, fundamentalistischer Pastor aus San Antonio und Freund Israels, ist wirklich ein sonderbarer Fisch.... Der Mann hat eine Mission. Er versucht den Antisemitismus anzugreifen. Er glaubt auch, dass Juden zu Gott kommen können, ohne durch Jesus Christus zu gehen".

Wem predigte Petrus das Evangelium an Pfingsten, wenn nicht den Juden? Die frühen Christen und Apostel dachten, das Evangelium wäre nur für Juden, und predigten „das Wort zu niemand als nur zu Juden" (Apg 11,19). Gott musste Petrus eine Vision senden, um ihn dazu zu bringen, den Heiden zu predigen (Apg 10,9-16). Durch die ganze Apostelgeschichte ging Paulus in jeder Stadt, die er betrat, zuerst in die Synagoge, wo er den Juden predigte, und nur wenn sie das Evangelium ablehnten, wandte er sich an die Heiden (Apg 9,20; 13,5.14-46; 14,1; 17,2, usw.). Warum bot er die Erlösung immer zuerst den Juden an? Weil gilt, wie uns deutlich gesagt wird, „des Evangeliums von Christus... es ist Gottes Kraft zur Errettung... zuerst für den Juden..." (Röm 1,16). Hat Paulus oder Hagee Recht.

Hagee muss wissen, dass Paulus die Tora perfekt hielt, doch er hielt diese Anstrengung für Selbstgerechtigkeit, nicht besser als Mist (Phil 3,4-9). Hagee macht wahrscheinlich Feststellungen wie diese, um sich mit der israelischen Regierung gut zu stellen, für die er etwas wie ein Held ist, wegen der vielen großen Touren, die er nach Israel führt und der finanziellen Unterstützung, die er gewährt. Können seine christlichen Unterstützer blind gegenüber der Wahrheit sein - oder ist es ihnen egal, dass Hagee den Juden das Evangelium der Erlösung vorenthält und sie des Himmels beraubt?!

Ich war bei einem Treffen im Dezember 2006, wo Hagee öffentlich abstritt, nicht nur habe er gegenwärtig nicht an einen speziellen Erlösungsweg für Juden geglaubt, sondern er habe nie einen „Dualen Bund" gelehrt. Doch seine Lehre ist in seinen veröffentlichten Schriften, denen er nie abgeschworen hat.