F&A Juni 2008 | thebereancall.org

TBC Staff

Frage [Zusammengesetzt aus mehreren]: Ihre Aussagen im Aprilartikel, nur Gläubige würden physisch auferstehen, haben mich sehr beunruhigt. Warum dann wird von der „ersten Auferstehung" gesprochen (Offenbarung 20,5)? Wenn dies die „erste Auferstehung" ist, impliziert dies nicht eine „zweite"? Sie erwähnten Johannes 5,29 und sagten, „aber es kann nicht sein, [dass Ungläubige] wieder auferstehen werden". Aber der Vers besagt, dass alle Toten „werden hervorgehen: die das Gute getan haben, zur Auferstehung des Lebens; die aber das Böse getan haben, zur Auferstehung des Gerichts" Dann ist da Apostelgeschichte 24,14-15. „und ich habe die Hoffnung zu Gott... dass es eine künftige Auferstehung der Toten geben wird, sowohl der Gerechten als auch der Ungerechten." Das Alte Testament steht damit auch im Einklang, wenn es erwähnt, „Und viele von denen, die im Staub der Erde schlafen, werden aufwachen; die einen zum ewigen Leben, die anderen zur ewigen Schmach und Schande" (Daniel 12,2).

Was ist mit der Stelle in Matthäus 18,8-9, die vom Abhauen der Hand oder des Fußes spricht, anstatt dass der ganze Leib in die Hölle geworfen wird? Offenbarung 20,13 sagt sehr deutlich, „Und das Meer gab die Toten heraus, die in ihm waren, und der Tod und das Totenreich gaben die Toten heraus, die in ihnen waren; und sie wurden gerichtet, ein jeder nach seinen Werken". Das klingt nicht wie schriftgemäße Unterstützung, nur die Geretteten erführen eine Auferstehung. Sie sind immer so beständig im Hochhalten der Schriften gewesen. Denken sie nicht, dass sie ihre Ansicht nochmals überdenken müssten?

Antwort: Weder biblisch noch logisch kann argumentiert werden, der Begriff „erste Auferstehung" impliziere notwendigerweise eine „zweite". Tatsächlich findet man den Ausdruck „zweite Auferstehung" nicht in der Schrift. In Johannes 5,28-29 sagte Jesus, „alle, die in den Gräbern sind... werden hervorgehen: die das Gute getan haben, zur Auferstehung des Lebens; die aber das Böse getan haben, zur Auferstehung des Gerichts". Hier wird sicher nicht angedeutet, dass diese Auferstehungen gleichartig sind. Die Auferstehung zum Leben bezieht den Leib mit ein. Das deutet aber nicht an, dass die Auferstehung zum Gericht den Leib überhaupt mit einbezieht. Der Begriff „erste Auferstehung" erscheint nur in Offenbarung 20,5-6. Dort wird beschrieben, sie würde nur umfassen „die Seelen derer, die enthauptet worden waren um des Zeugnisses Jesu und um des Wortes Gottes willen, und die das Tier nicht angebetet hatten noch sein Bild, und das Malzeichen weder auf ihre Stirn noch auf ihre Hand angenommen hatten" (Off 20,4). Dies kann nicht „die Toten in Christus" einschließen, die sieben Jahre zuvor bei der Entrückung auferstanden waren (1 Thes 4,13-18). Da jene Auferstehung vor der hier erwähnten stattfand, warum dann wird diese „die erste Auferstehung genannt"? Es kann nur sein, um zu zeigen, dass dies nicht eine zweite getrennte Auferstehung ist, sondern eine Kulmination der „ersten".

Die „Auferstehung zum Gericht" wird in 1 Korinther 15 nicht einmal erwähnt. Sollten sie Recht haben, wäre es dann nicht seltsam, dass das „Auferstehungskapitel", welches die ausführlichste Beschreibung einer körperlichen Auferstehung in der Bibel zur Verfügung stellt, nichts über eine physische Auferstehung der Verdammten sagt? Alles, was dieses Kapitel sagt, kann sich nur auf die Erlösten beziehen, nicht die Verdammten. Zum Beispiel: „So ist es auch mit der Auferstehung der Toten: Es wird gesät in Verweslichkeit und auferweckt in Unverweslichkeit; es wird gesät in Unehre und wird auferweckt in Herrlichkeit; es wird gesät in Schwachheit und wird auferweckt in Kraft; es wird gesät ein natürlicher Leib, und es wird auferweckt ein geistlicher Leib" (1 Kor 15,42-44). Dieser „geistliche Leib" ist der Auferstehungsleib der Erlösten, dem „geistlichen Leib" von Christus genau gleich. Er konnte gesehen und angefasst werden, konnte Speise aufnehmen, doch konnte er in einem Augenblick durch Wände laufen und überall hingehen, einschließlich in den Himmel.

Der Mensch ist Leib, Seele und Geist - ein dreieiniges Wesen, das zum Teil das dreieinige Wesen seines Schöpfers reflektiert. Im Moment, wo Adam sündigte, starb er („an dem Tag, da du davon isst, musst du gewisslich sterben" - 1 Mose 2,17). Sein Leib, Seele und Geist wurden augenblicklich von Gott, dem Schöpfer und der einzigen Quelle des Lebens, getrennt.

Adam und Eva wussten sofort, dass der Geist Gottes sie verlassen hatte. Das moralische und geistliche Bild Gottes, in dem der Mensch erschaffen worden war (1 Mose 1,26-27), wurde unwiderruflich beschädigt, eine Tatsache, die sich rasch offenbarte. Adam beschuldigte sowohl Eva wie auch Gott („Die Frau, die du mir zur Seite gegeben hast, die gab mir von dem Baum" - 3,12). Eva beschuldigte die Schlange („Die Schlange hat mich verführt" - V. 13). Das „gib keine Schuld zu, rechtfertige dich und beschuldige andere" Spiel dauert bis heute an. Der Leib starb auch unmittelbar, obgleich der Prozess des Sterbens, der im Augenblick unserer Geburt beginnt, damals viel länger als heute dauerte.

Sie zitieren mich falsch, als ob ich sagte, „es könnte nicht sein, [dass Ungläubige] auferstehen werden". In der Tat schrieb ich, „Nichts steht in diesen Stellen über ‚die Toten', dass sie Körper hätten. Wie könnten jene, die vor Gott im Gericht stehen, als ‚tot' beschrieben werden, wenn sie einen auferstandenen Leib, Seele und Geist hätten?"

Eine andere Stelle bezieht sich auf die Auferstehung der Verdammten: „Und das Meer gab die Toten heraus, die in ihm waren, und der Tod und das Totenreich gaben die Toten heraus, die in ihnen waren..." (Off 20,13). Diese Schriftstelle sagt nichts über Leiber. Gewiss hatte der reiche Mann keinen Körper, um aus der Hölle zu kommen; in Gräbern oder im Meer gibt es keine Leiber. Sie sind alle verzehrt worden. Was kam hervor? Die Seelen und Geister der Toten, die alle im Hades eingesperrt sind, egal wo sie begraben waren. Was ist mit den Leibern? Es steht nirgendwo, dass die Leiber der Verdammten auferstehen werden. Fragen sie sich, warum das sein muss?

Offensichtlich bezieht sich Matthäus 18,8-9 nicht auf physische Hände und Augen und Leiber. Jesus deutet nicht an, dass Hände buchstäblich abgehauen oder Augen ausgerissen werden. Deshalb sagt Er auch nicht, physische Körper würden buchstäblich in die Hölle geworfen werden. Das stimmte nicht für den reichen Mann, und wir wissen, in der Hölle gibt es keine Körper. Folglich bietet die bildliche Sprach von Christus keine Grundlage, zu sagen, die physischen Leiber der Verdammten kämen aus dem Grab.

Was die körperliche Auferstehung der Erlösten betrifft, ist diese so wesentlich wie die körperliche Auferstehung von Christus. Warum? Die Strafe für Sünde ist der Tod, der Körper stirbt, und „als letzter Feind wird der Tod beseitigt" (1 Kor 15,26). Christus besiegte den Tod, indem er die volle Strafe für unsere Sünden bezahlte und triumphierend auferstand. Wenn die Körper der Erlösten verrottend im Grab gelassen würden, wäre der Tod nicht besiegt. Würden die Verdammten auch körperlich auferstehen, weil Christus den Tod besiegte? Haben Ungläubige einen Anteil an der Kraft Seiner Auferstehung?

Natürlich nicht! Sie sind immer noch in der Gewalt des Todes, wenn sie zum Gericht hervorgehen: „Und ich sah die Toten, Kleine und Große, vor Gott stehen, und es wurden Bücher geöffnet... und die Toten wurden gerichtet gemäß ihren Werken, entsprechend dem, was in den Büchern geschrieben stand" (Off 20,12). „Tote" scheint eine seltsame Bezeichnung für jene, die einen auferstandenen Leib, Seele und Geist haben. Die auferstandenen Erlösten werden nie „Tote" genannt!

Für die Erlösten besiegte Christus den Tod, nicht für die Verdammten! Diese „Wirksamkeit der Macht seiner Stärke, die hat er wirksam werden lassen in Christus, als er ihn aus den Toten auferweckte" (Eph 1,19-21) war die größte, je da gewesene Zurschaustellung von Gottes Macht. Die Erlösten haben Anteil am Triumph Christi und werden deshalb körperlich auferstehen.

Die Verdammten dagegen könnten nicht körperlich auferstehen, oder der Tod hätte ihre Körper nicht besiegt. Auch kann der Tod, die Strafe für Sünde, ihre Körper nie herausgeben, denn sie haben Christus abgelehnt, „die Auferstehung und das Leben" (Joh 11,25).

Das einzig mögliche, was für eine körperliche Auferstehung der Verdammten sprechen würde, ist die Überlegung, dass sie ewig in physischen Flammen gefoltert würden. So sagen es der Islam und der Katholizismus, aber das ist nicht biblisch. Die Folter der Verdammten ist etwas, was physischer Schmerz nicht hervorbringen kann: der Schrecken und die Schuld, mit der „äußersten Sündhaftigkeit" ihrer Sünde in der Gegenwart von Christus, der für ihre Sünden starb, konfrontiert zu werden. Wie Adam und Eva, nachdem sie rebellierten, werden sich die Verdammten nirgendwo vor Gottes Gerechtigkeit verbergen können. Die überwältigende moralische und geistliche Überführung von der äußersten Schlechtigkeit ihrer Herzen wird für eine Ewigkeit in ihrem Gewissen brennen, das Gott ihnen gab und auf das Acht zu geben sie sich weigerten, dem sie aber nicht länger entkommen können.

Wie könnte physisches Feuer erproben, „welcher Art das Werk eines jeden ist" (1 Kor 3,13)? Es ist nicht möglich! Wie könnte dann das Feuer von Gottes heiligem Zorn über Sünde physisch sein? Jeder weiß, wenn man Teenagern den Hintern versohlt, bringt das keine Besserung, sondern Zorn und Groll. Liegt das daran, dass Teenager keinen Schmerz aushalten können? Nein, sondern es liegt daran, dass physischer Schmerz keinen moralischen oder geistlichen Vorteil bringt.

Die Verdammten werden ewig durch die Überführung von der Sünde gepeinigt werden, auf dem Blut Christi herumgetrampelt zu sein, begleitet von der hoffnungslose Erkenntnis, dass ihr Untergang nicht hätte sein müssen, dass Gott und Christus alles getan hatten, was sie konnten, um sie zu retten, indem sie die volle Strafe für Sünde bezahlten und sie inständig baten, die Vergebung und die Erlösung, die Christus erworben hatte und umsonst anbot, anzunehmen - und nun ist es auf ewig zu spät.

Nirgendwo in 1 Korinther 15, dem „Auferstehungskapitel" (oder anderswo in der Schrift), steht irgendetwas darüber, dass die Körper der Verdammten auferstehen werden. Die körperliche Auferstehung von Christus wird als ein Beweis angeboten, dass die Erlösten körperlich auferstehen werden: „die, welche Christus angehören, bei seiner Wiederkunft" (15,23). Wie könnte das beweisen, dass die Verdammten auch körperlich auferstehen werden? Christi Auferstehung signalisiert die Zerstörung des Todes „des letzten Feindes" (15,26). Die Verdammten haben keinen Anteil am Triumph Christi über den Tod und wiederholt wird über sie als „die Toten" gesprochen, nie als „die Lebenden"!

Welcher Art von Triumph über den Tod hätte Christi Auferstehung den Verdammten verschafft, um körperlich aufzuerstehen, auf dass sie endlos in physischen Flammen gepeinigt werden könnten? Diese Lehre gibt jenen, die Gott hassen, Gelegenheit Ihn zu verurteilen.

Keiner kann sich über die Gerechtigkeit beschweren, dass die Verdammten ewig durch den Schrecken über ihre begangenen Taten gepeinigt werden, aus dem es keine Freisetzung geben kann. Ansonsten wäre Hitler dem Gericht entkommen, indem er Selbstmord beging. Aber was ist sowohl der Zweck wie auch die Gerechtigkeit, ewig physisch gepeinigt zu werden? Ich kann keine einzige biblische Erklärung finden.

Ich hoffe diese Antwort hat geholfen zu erklären, was nach meiner Ansicht die Bibel in dieser Sache lehrt. Wie immer müssen sie Beröer sein und diese Dinge selbst nachlesen und zu ihren eigenen Schlussfolgerungen kommen, die darauf gegründet sind, was der Herr ihnen in Seinem Wort zeigt.

Frage: Ich fragte mich, ob sie wohl ihre Interpretation von 1 Petrus 2,8 mit uns teilen würden hinsichtlich des Gebrauchs des Wortes tithemi, wie es auf die Ungläubigen apeitheo angewandt wird. Wie vereinbart sich dies mit der klaren Aussage in 2 Petrus 3,9, dass Gott nicht will, dass jemand verloren geht? Ich suchte nach einem Hinweis darauf in ihrem Buch Welche Liebe ist das? (was ich als sehr hilfreich empfand), es aber dort nicht finden konnte.

Antwort: In 1 Petrus 2,8 wird Christus genannt „ein »Stein des Anstoßens« und ein »Fels des Ärgernisses«; sie nehmen Anstoß, weil sie dem Wort nicht glauben [apeitheo], wozu sie auch gesetzt sind [tithemi]." Doch 2 Petrus 3,9 besagt: „Der Herr... weil er nicht will, dass jemand verloren gehe, sondern dass jedermann Raum zur Buße habe."

Wenn man diese Verse zusammen nimmt, fragen sie sich, wie Gott gleichzeitig will, dass keiner verloren geht, doch manche dazu bestimmt, über Sein Wort zu stolpern? Oder, um es anders auszudrücken, wie kann Gott „willens sein, dass niemand verloren geht", doch manche zum Ungehorsam und somit zu Gericht bestimmt?

Zunächst muss man erkennen, dass Gott nicht alles Verhalten und Ansichten der Menschen kontrolliert. Solche Lehre ist eine unbiblische kalvinistische Lehre, die Gott zum Verursacher des Bösen macht, den Menschen der Entscheidungsfreiheit und somit der Möglichkeit nimmt, zu lieben, und Gott Seiner Liebe beraubt. Er gesteht Menschen zu, ihren bösen Wegen auf Erden nachzugehen und greift nur ein, um die Gerechten zu retten oder Sünder mit dem Evangelium zu ziehen - was Er beständig für die ganze Menschheit tut, obgleich die meisten Sein Angebot der Erlösung ablehnen. Natürlich kann Gott den Willen des Menschen umstoßen, um Seine eigenen Absichten zu bewirken, aber er kann nicht das Herz eines Rebellen verändern. Wenn Er es könnte, dann wäre das „erste und größte Gebot... Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken" (Mt 22,37-38) sinnlos. Warum sollte Gott den Menschen gebieten, Ihn zu lieben, wenn sie nicht Entscheidungsfreiheit haben, sondern programmiert werden müssen, um Ihm zu gehorchen?

Die Tatsache, dass Gott nicht will, dass jemand verloren geht, heißt nicht, dass keiner verloren gehen wird. Das Gebet, das zu beten Christus Seine Jünger lehrte, „Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden" (Mt 6,10), ist Beweis genug, dass vieles, wenn nicht das meiste, was auf Erden geschieht, nicht Gottes Willen entspricht. Gott will nicht, dass jemand sündigt; die Menschen sündigen gerne nach ihrem eigenen Willen. Die Tatsache, dass Er Rebellen für das Gericht bestimmt hat, bedeutet nicht, dass Er sie zur Sünde veranlasste, so dass Er sie für ihren Ungehorsam bestrafen könnte.

Die sehr wenigen Schriftstellen, die unvereinbar mit Gottes Liebe und mit der Entscheidungsfreiheit des Menschen zu sein scheinen, müssen im Kontext der überwältigenden Anzahl von Schriftstellen (Dutzende) interpretiert werden, die eindeutig wiedergeben „Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat" (Joh 3,16). Doch der Kalvinismus erklärt, dass Gott die ganze Menschheit im Himmel haben könnte, wenn Er das wünschte, aber er hätte souverän entschieden, die große Mehrheit in den Feuersee zu senden. Welche Liebe ist das?!

Lasst uns einen anderen, näheren Blick auf den Absatz werfen, „weil sie dem Wort nicht glauben [apeitheo], wozu sie auch gesetzt sind [tithemi]", Apeitheo bedeutet eindeutig vorsätzlicher, bewusster Ungehorsam. Deshalb kann „gesetzt" [tithemi] nicht bedeuten, dass Gott ihren Ungehorsam vorherbestimmte, noch weniger verursachte. Es kann nur bedeuten, Er ließ ihn zu.