F&A Dezember 2009 | thebereancall.org

TBC Staff

Frage: Zufällig stieß ich auf einen vermeintlichen Widerspruch, der mich herausforderte. Johannes 1 „scheint" zu sagen, Jesus sei zwischen den Versen 34 und 35 getauft worden. Vers 35 sagt, „am folgenden Tag..." (Tag 1). Vers 43: „am folgenden Tag" (Tag 2), Kapitel 2, Vers 1 sagt, „Und am dritten Tag... in Kana in Galiläa...." Somit scheint Johannes zu sagen, dass Jesus drei Tage nach Seiner Taufe in Kana war, obgleich Johannes Seine Taufe nicht erwähnt. Die anderen Evangelien scheinen zu sagen, dass Jesus genau nach Seiner Taufe 40 Tage lang in die Wüste ging (Matthäus 3,13-4,11). Markus 1,9 sagt uns, dass Jesus getauft wurde, während Vers 12 besagt, „sogleich" treibt ihn der Geist in die Wüste hinaus; Lukas scheint ebenfalls zu sagen, dass Jesus in die Wüste ging, nachdem er getauft wurde. Die Frage lautet, „Wo war Jesus drei Tage nach Seiner Taufe?

Antwort: Paulus ermahnt in 2 Timotheus 2,15: „Strebe eifrig danach, dich Gott als bewährt zu erweisen, als einen Arbeiter, der sich nicht zu schämen braucht, der das Wort der Wahrheit recht teilt." Was ist angesichts dessen der Kontext dieser Verse und wie können sie recht geteilt werden?

Wir halten dies nicht für einen Widerspruch, besonders da die Abhandlung des Johannes über Christus (Johannes 1,29-36) von der Taufe in der Vergangenheitsform spricht. Nachdem Johannes Jesus als das Lamm identifiziert hat, „das die Sünde der Welt hinwegnimmt" (Vers 29), bemerkt er, „Ich sah den Geist wie eine Taube vom Himmel herabsteigen, und er blieb auf ihm" (Vers 32). Er spricht von einem bereits stattgefundenen Ereignis. Folglich sehen wir keinen Widerspruch zu den anderen Evangelien, die von der Versuchung des Herrn kurz danach in der Wüste sprechen. Johannes 1 spricht von einem besonderen Ereignis, das nach den in den anderen Evangelien berichteten Ereignissen stattfand.

Frage: Die Bibel spricht sich oft dagegen aus, den Traditionen mehr zu folgen als dem Wort Gottes. Der Märtyrertod beinahe all der Apostel ist uns jedoch aufgrund der Überlieferung bekannt. Meine Frage lautet, warum geben wir dieser Tradition mehr Gewicht als anderen Traditionen?

Antwort: Sie weisen zu Recht darauf hin, dass der Tradition nie das Gewicht gegeben werden darf, welches die Schrift hat. Deshalb fragen sie sich, warum "wir" der Tradition über den Märtyrertod der Jünger mehr Gewicht geben als anderen Traditionen.

Das tun wir nicht. Bei den äußerst wenigen Malen, wo wir einen Verweis auf „die Traditionen" über den Tod der Apostel gegeben haben, machen wir darauf aufmerksam, dass sie genau das sind, nur Traditionen. Wenn wir „Traditionen" sagen, sollten unsere Leser deshalb erkennen, dass dies nicht das Gewicht der Schrift beinhaltet, und sie sollten entsprechend behandelt werden.

Außerdem verwendet man die Tradition hinsichtlich des Märtyrertods der Apostel zur Abklärung der Geschichte und nicht zum Formulieren von Lehren, wie es bei den Traditionen des Katholizismus geschieht. Das ist ein riesiger Unterschied.

Überdies erhalten wir in den Schriften einen kurzen Einblick in den Märtyrertod, den die Apostel erleiden mussten. Paulus schrieb aus dem Gefängnis in Rom, „Denn ich werde schon geopfert, und die Zeit meines Aufbruchs ist nahe" (2 Timotheus 4,6). Jesus sagte zu Petrus, „Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Als du jünger warst, gürtetest du dich selbst und gingst, wohin du wolltest; wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird dich gürten und führen, wohin du nicht willst. Dies aber sagte er, um anzudeuten, durch welchen Tod er Gott verherrlichen werde. Und nachdem er das gesagt hatte, spricht er zu ihm: Folge mir nach" (Johannes 21,18-19). Wohin wollte Petrus zuvor nicht gehen?

In Johannes 13,36-38 lesen wir, „Simon Petrus spricht zu ihm: Herr, wohin gehst du? Jesus antwortete ihm: Wohin ich gehe, dorthin kannst du mir jetzt nicht folgen; du wirst mir aber später folgen. Petrus spricht zu ihm: Herr, warum kann ich dir jetzt nicht folgen? Mein Leben will ich für dich lassen! Jesus antwortete ihm: Dein Leben willst du für mich lassen? Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Der Hahn wird nicht krähen, bis du mich dreimal verleugnet hast!"

Petrus würde nicht den ganzen Weg zum Kreuz gehen. Die Tradition sagt, Petrus sei mit dem Kopf nach unten gekreuzigt worden. Die Worte der Schrift scheinen dieses Szenario zu unterstützen, aber man kann über Tradition nicht dogmatisch sein, obgleich sie „plausibel" erscheinen mag.

Frage: Wenn Gläubige entrückt werden, werden sie zur Zeit des Tausendjährigen Reiches zur Erde zurückkehren. Doch wissen wir, dass während dieser Zeit Kinder geboren und Leute sterben werden... wie können wir beides vereinbaren? Wäre es den Gläubigen, die umgewandelt worden sind, nicht unmöglich, in einer Welt zu leben, wo der Tod herrscht? Der Tod kommt in der Tat von der Sünde, es sei denn, man ist der Ansicht, die Gläubigen, die regieren, würden dies in einer körperlich anderen Form tun.

Antwort: In Offenbarung 20,6 lesen wir, „Glückselig und heilig ist, wer Anteil hat an der ersten Auferstehung! Über diese hat der zweite Tod keine Macht, sondern sie werden Priester Gottes und des Christus sein und mit ihm regieren 1 000 Jahre."

Die Schriften müssen immer Vorrang vor Spekulation haben. In dieser Schriftstelle wird uns sehr deutlich gesagt, dass die wieder auferstandenen Heiligen mit Christus während der Tausend Jahre des Millenniums herrschen und regieren werden. In 1 Korinther 15,52 erhalten wir weitere Information; „plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune; denn die Posaune wird erschallen, und die Toten werden auferweckt werden unverweslich, und wir werden verwandelt werden."

„Wir werden verwandelt werden...." Was für eine gesegnete Verheißung! Sie fragen, ob es den Gläubigen unmöglich ist, „die umgewandelt worden sind... in einer Welt zu leben, wo der Tod herrscht?" Nein, denn „wir werden verwandelt werden". Die Verwandlung, der wir unterzogen werden, wird uns auch ausrüsten, mit Christus Tausend Jahre lang zu regieren. Wenn wir uns kennen, sind wir uns der Notwendigkeit bewusst, vollkommen verwandelt sein zu müssen, um würdige Mitregenten von Christus zu sein.

Obgleich wir nicht alle Einzelheiten über unsere Verwandlung erhalten, muss sie jenseits unserer Vorstellungskraft liegen, damit wir in die Lage versetzt werden, „das Bild des Himmlischen [zu] tragen". Möge der Herr uns mit Seiner Treue ermutigen.

Frage: Ich erinnere mich an Fälle, wo TBC sagte, jeder, sogar Christen, würden vor dem Richterstuhl Christi stehen. Doch Jesus, der Herr, das lebendige Wort, sagt in Johannes 5,24, „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat [Gegenwart] ewiges Leben und kommt [Zukunft] nicht ins Gericht, sondern er ist [bereits] vom Tod zum Leben hindurch gedrungen".

Anscheinend wird uns von Gott mitgeteilt, dass Christen in keinerlei Gericht kommen werden; sie sind bereits, im Geist, vom Tod zum Leben hindurch gedrungen, da Jesus als voll schuldig für alle ihre Sünden verurteilt wurde. Doch obwohl Johannes 5,24 diese Position unterstützt, beharrt TBC auf der Vorstellung, dass jeder, sogar Christen, vor dem Richterstuhl Christi erscheinen werden, um für jedes Wort und jede Tat im Fleisch Rechenschaft abzulegen.

Antwort: Die Tatsache, dass alle Gläubigen vor dem Richterstuhl Christi stehen müssen, ist etwas, was mehr als einmal in der Schrift bekräftigt wird (Römer 14,10-12, 2 Korinther 5,10). Diese Gewissheit zu verleugnen kommt wohl von der Annahme, das Gericht am „Richterstuhl Christi" sei synonym mit dem „Gericht" von Johannes 5,24. Es ist ein Fehler anzunehmen, jede Verwendung von „Gericht" in der ganzen Schrift spräche nur von dem Gericht Ungläubiger. Der Zusammenhang ist für die Bedeutung immer entscheidend. Wir dürfen nicht dem Beispiel anderer folgen, wie zum Beispiel den Zeugen Jehovas, die darauf beharren, jede Verwendung eines Wortes müsse deshalb, ungeachtet des Zusammenhangs, genau dasselbe bedeuten.

Die Schrift spricht von mehr als eine Sorte von „Gericht", und wir müssen das Wort der Wahrheit recht teilen (2 Timotheus 2,15). Was in Johannes 5 betrachtet wird, ist „ewiges Leben" (Johannes 5,24a, die ewige Glückseligkeit des Gläubigen), und „Gericht" (Johannes 5,24b, die ewige Bestrafung des Verlorenen). Das „Gericht" von Johannes 5,24 ist ein Gericht, dem sich der Gläubige nie gegenüber sehen wird. Dies wird durch die Verse 27-29 bekräftigt, wo steht, dass auferstandene Tote (sowohl gerettete wie verlorene) entweder zur Auferstehung des ewigen Lebens willkommen geheißen werden oder „verurteilt" sind zur „Auferstehung des Gerichts [engl.: Verdammung]" (Vers 29). Das ist gewiss ein „Gericht", aber weit verschieden von dem Gericht, das Jesus für die Gläubigen abhält.

Der Herr warnt wiederholt vor der Strafe, der sich Gläubige am Richterstuhl Christi gegenübersehen. „So wird das Werk eines jeden offenbar werden; der Tag wird es zeigen, weil es durchs Feuer geoffenbart wird. Und welcher Art das Werk eines jeden ist, wird das Feuer erproben. Wenn jemandes Werk, das er darauf gebaut hat, bleibt, so wird er Lohn empfangen; wird aber jemandes Werk verbrennen, so wird er Schaden erleiden; er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durchs Feuer hindurch" (1 Korinther 3,13-15).

Frage: Ist es im Blick auf das vollendete Werk Christi möglich, dass die Juden echte Tieropfer im Tausendjährigen Reich darbringen werden? Welche mögliche Notwendigkeit ist für diese Opfer gegeben?

Antwort: Es wird gefragt, „Wenn alle diese Dinge bloß Absichten und Symbole sind, warum setzt sie der Herr am Ende der Zeit wieder ein?" Nun, es gibt eine Reihe von Dingen, die der Herr wieder nachdrücklich unterstreicht. Es wird zum Beispiel buchstäbliche Blutopfer geben, ausgeführt durch die Juden in der Zeit des Millenniums (siehe Hesekiel 40-48). Bitte behalten sie im Sinn, dass der Herr treu alles erfüllt, und nichts übersieht. Da steht eine Absicht dahinter. Wir müssen es verstehen, egal was es unseren vorgefassten Vorstellungen oder Theologie antut.

Was den Tempel der Juden im Millennium betrifft, so werden sie keine Opfer für ihre Sünden darbringen; die Opfer, die sie darbringen, werden eine Gedenkfeier für das sein, was der Herr getan hat. Anscheinend gilt dies nur für die Juden. Geradeso wie die Gemeinde das Abendmahl erhalten hat, „Denn so oft ihr dieses Brot eßt und diesen Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er kommt" (1 Korinther 11,26), werden die Juden einen festgesetzten Brauch ausüben, der sie beständig daran erinnert, was Christus getan hat, aber nur während des Millenniums.

Während diese Handlung nicht dieselbe Bedeutung für heidnische Gläubige haben wird, bedenken sie, eine wie große Bedeutung dies für das jüdische Volk haben wird, im Blick auf ihr vergangenes Versagen, das Gesetz zu halten. Um konsequent zu sein, beharren wir etwa darauf, dass diese Blutopfer ohne Ende andauern, wie die Sprache, in welcher sie ausgedrückt werden, jenen Versen gleichkommt, die vom Sabbat im Millennium sprechen? Gewiss nicht.

Wie viele erklärt haben sind die Hinweise auf das Halten des Sabbats im Neuen Testament auf jüdische Vorschriften begrenzt. Wir wiesen auf das deutliche Zeugnis von Apostelgeschichte 20, das folglich von jenen angegriffen wurde, denen seine Aussage nicht passt.