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TBC Staff

Paul Davis - Blind und gelähmt, aber mit einer Leidenschaft fürs Beten

Von Edwin Newby, mit Dick York

Paul Davis war der leitende Beamte für Beschaffung im Staate Washington in den 1930er bis 40ern - eine Aufgabe, die mit Ausgabe von Millionen Dollar und ungeheurer Autorität verbunden ist. Leider bekam er Arthritis, die ihm nach und nach seine Beweglichkeit nahm, ihm irgendwann sein Augenlicht raubte, und ihn beinahe taub machte. Seine Frau, die nicht an einen Invaliden gebunden sein wollte, nahm ihren gemeinsamen Sohn und verließ ihn.

Frustriert, einsam und vor Bitterkeit brodelnd, lag er hilflos in seinem Bett. Eines Tages ließ seine christliche Krankenschwester das Radio an, eingestellt auf eine christliche Radiostation. Zuerst schrie und fluchte Paul, aber dann brachte eine „Himmlische Ruhe" Sendung ein Programm mit Kirchenliedern, die die Botschaft der Hoffnung auf Gott brachte. Der Sprecher berichtete von einem Jesus, der Menschen aus der Dunkelheit hob und ihr einsames Leben veränderte. Pauls Geist wurde ruhig, seine beinahe blinden Augen füllten sich mit Tränen und ein Verlangen, Jesus zu kennen, füllte sein Herz. Die Bitterkeit verschwand, als er den Namen des Herrn anrief.

Während sein Herz verändert wurde, wurde sein körperlicher Zustand schlechter. Schließlich war nur noch ein einzelner Finger an einer Hand beweglich. Unglaublicherweise inspirierte ihn die ewige Hoffnung, die er jetzt in Christus hatte, seinen beinahe nutzlosen Körper in den Dienst seines Heilands zu stellen. Entschlossen „dir zu danken mit lauter Stimme und alle deine Wunder zu verkünden" (Psalm 26,7), lernte er, mit seinem Finger einen Schalter umzulegen, der ein Telefon aktivierte. Ein Telefonverstärker über seinem Kopf verband ihn mit der Außenwelt, brachte den Schall an seine Ohren und ließ seine gedämpfte Stimme über dieselbe Telefonlinie hinausgehen.

Obgleich er immer noch unfähig war, sich aus seinem Bett zu bewegen, veröffentlichte Paul später (durch Gottes wirklich erstaunliche Gnade) ein kleines Magazin namens The Glory Road [Die Straße der Herrlichkeit], welches an Eingesperrte auf der ganzen Welt versandt wurde. Mehrere Frauen lasen ihm per Telefon eine unglaubliche Menge an Schrift vor, die er auswendig lernte und zitierte. Er machte Artikel aus anderen Publikationen für The Glory Road druckfertig, und diktierte eigene Artikel. Wenn es die Zeit zuließ, rief er die Vermittlung an und bat sie, Nummern von Leuten aus den Telefonbüchern anzurufen. „Lassen sie uns mit B anfangen", sagte er zum Beispiel. Wer antwortete, hörte dann eine freudige, aber seltsam gedehnte Stimme, die anfing, ihm über den Heiland zu erzählen.

In der Zwischenzeit, nach dem Koreakrieg, hörte ein Mann namens Harry Holt, zusammen mit seiner Frau Bertha, von den vielen Kindern, die von amerikanischen Soldaten gezeugt worden waren und als Waisen lebten. Die Holts adoptierten acht koreanische Kinder, die zu ihren eigenen sechs Kindern hinzukamen. Die Holts begannen, anderen bei der Adoption zu helfen, und was als etwas begann, das vom Küchentisch der Holts in Creswell, Oregon geführt wurde, wuchs zu einer bedeutenden Adoptionsbewegung, die Holt International Children's Services genannt wurde. Bertha (nun verstorben), schrieb, dass nichts ohne Gebet erreicht oder auch nur versucht wurde. In ihrem Buch von 1956, The Seed From the East [Die Saat aus dem Osten], werden viele aus der Gegend von Eugene, Oregon erwähnt, die sie bei diesem bedeutenden Unterfangen unterstützten, besonders in ihren Angeboten, sie im Gebet zu unterstützen. Das am meisten erwähnte Individuum war jedoch Paul Davis, der ein leidenschaftlicher Gebetspartner wurde, als er von Holts Bestreben hörte.

Unter denjenigen, die von Paul Davis beeinflusst wurden, war Dick York, der die Shield of Faith Rescue Mission [Schild des Glaubens Rettungsmission] in Eugene, Oregon gründete, die jetzt als die Eugene Mission bekannt ist. Dick wiederum ging als Missionar nach Korea, und setzt bis heute sein Missionarstraining und Unterrichten bei der Shield of Faith Mission International fort. Dick schrieb über Pauls Zeugnis: „Ich hatte viele Male Jesaja 35,1-6 gelesen [Pauls Lieblingsstelle in der Schrift, die mit der Beschreibung einer Zeit anfängt, wo „die Steppe wird frohlocken und blühen wie ein Narzissenfeld" und mit einer Verheißung endet, dass Gott eine Zeit bestimmt hat, wo „die Augen der Blinden aufgetan und die Ohren der Tauben geöffnet werden; dann wird der Lahme springen wie ein Hirsch"]. Aber wenn ich das jetzt lese, steigen mir Tränen in die Augen. Hier lag mein Freund, lahm und blind und teilweise taub. Das war seine Hoffnung, und weil er es glaubte, konnte er mit unerklärlicher Freude auf den Tag warten, von dem er wusste, dass er so sicher wie der morgige Sonnenaufgang kommen würde. Es gab genau in dieser Stunde Tausende, weit weniger an ihrem Leib behinderte als Paul, die voll Bitterkeit waren, von Selbstmitleid trieften, Einsamkeit und Unglück erfuhren, darauf warteten, ohne Hoffnung zu sterben. Aber es gab andere, die sein Magazin lasen, oder man las es ihnen vor, die von seiner Hoffnung hörten, und wahrscheinlich von seiner Freude angesteckt wurden, die ermutigt wurden, auf Ihn zu schauen, ‚auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens' (Hebräer 12,2)."

Eines Tages fasste Paul Davis kurz zusammen, was er vom Herrn gelernt hatte: „Ich weiß, was der Apostel Paulus meinte, als er sagte, ‚ Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind' (Römer 28,8). Diese Arthritis hat meinen Körper zerstört, aber dadurch hat Gott meine Seele gerettet."