F&A Februar 2011 | thebereancall.org

TBC Staff

Frage: Ich bin seit über 33 Jahren Christ (oder dachte es zumindest). Mit „Christ" meine ich jemanden, der auf dem Blut Christi ruht, der zur Errettung auf das Opfer Christi alleine vertraut. Das Problem ist, dass ich in den letzten Wochen, während ich auf zahlreichen apologetischen Webseiten - seien sie arminianisch oder kalvinistisch angehaucht (einschließlich TBC) - Nachforschungen über die ECM [Emerging Church Movement] und Purpose Driven Bewegungen anstellte - mir manchmal die Frage stellen musste, ob es Christen erlaubt ist, irgendetwas zur Erholung zu tun, ohne dass es Sünde ist - ein Mangel an Anbetung. Ich meine nicht Dinge, die offensichtlich sündig sind, wie betrunken werden oder Unzucht treiben. Ich meine Dinge, wie ein Hobby haben, Sport zu treiben, Kunst zu schätzen, usw. Was ich aus den Artikeln auf den Seiten, die ich geprüft habe und aus vielen Kommentaren und Predigten schließe, kann ein Christ nicht viel mehr tun außer predigen, die Bibel studieren und „Zeugnis geben". In der Tat würde ein wirklich frommer Christ angeblich nichts anderes tun wollen, oder so scheinen diese Leute zu sagen. (Schlafen und essen scheinen gerade noch in Ordnung zu sein). Solch Anforderungen erscheinen mir wie gesetzliche Sklaverei. Ist das nicht das, worum es beim Asketentum geht?

Antwort: Nach der Schrift sind sie ein wahrer Christ, wenn sie in der Tat „alleine auf das Opfer Christi zur Errettung" vertraut haben. Überdies wissen wir nicht, auf welchen Webseiten sie nachgeforscht haben, somit können wir nicht wissen, was diese sagen. Wir können nur vermuten, was sie auf uns gleichermaßen anwenden wollen. TBC ist weder arminianisch noch kalvinistisch. Unsere „Neigung" ist schlicht, biblisch zu sein, und wir hoffen, dass wir unsere Leser auf die Schrift verweisen.

Die Bibel verkündet, dass für die Gläubigen gilt „Denn ihr seid zur Freiheit berufen, Brüder; nur macht die Freiheit nicht zu einem Vorwand für das Fleisch" (Galater 5,13). Sie sagt auch, alles aber, was nicht aus Glauben geschieht, ist Sünde (Römer 14,23). Unser Verständnis dieser und anderer Verse ist, dass wir frei sind, ein Hobby zu haben, Sport zu treiben, Kunst zu schätzen, usw., so lange unsere Beteiligung in Übereinstimmung mit Gottes Wort und somit mit Seiner Freude und Herrlichkeit ist. „Der Gerechte wird durch den Glauben leben" (Römer 1,17; Galater 3,11; Hebräer 10,38).

Für den wahren Gläubigen gibt es keine Zwiespalt zwischen dem Weltlichen und dem Heiligen. Ob alleine oder mit anderen werden er oder sie Gott sowohl in Meditationen des Herzen verherrlichen und immer noch bereit sein für „vernünftigen Dienst" wie der Geist führt und Gelegenheit verschafft, „allezeit bereit zur Verantwortung gegenüber jedermann, der Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist" (1 Petrus 3,15). Der Schlüssel besteht darin, dass wir zuerst „Gott den Herrn in unserem Herzen heiligen" und „allzeit bereit sein" müssen.

Es scheint, ihre Frage müht sich mit den Urteilen, die oft gegen die Emerging Church und die Sucherfreundlichen Bewegungen erhoben werden, die sich oft auf Lebensstilentscheidungen, Persönlichkeiten und Vorlieben konzentrieren, anstatt auf „nicht verhandelbare" Lehren des Evangeliums. Unglücklicherweise zeigen manche, die sich zurecht auf eine Auseinandersetzung einlassen und vor dem Auftreten der abgefallenen Kirche warnen, nicht immer Wohlwollen noch folgen sie der biblischen Ermahnung, „Ein Knecht des Herrn aber soll nicht streiten, sondern milde sein gegen jedermann, fähig zu lehren, standhaft im Ertragen von Bosheiten; er soll mit Sanftmut die Widerspenstigen zurechtweisen, ob ihnen Gott nicht noch Buße geben möchte zur Erkenntnis der Wahrheit" (2 Timotheus 2,24-25). Paulus ermahnte Titus ähnlich, „Die törichten Streitfragen... sowie Zwistigkeiten und Auseinandersetzungen über das Gesetz meide; denn sie sind unnütz und nichtig"(Titus 3,9).

Es gibt klare, von Gott gegebene Richtlinien, welche das Verhalten von Christen bestimmen - besonders von Lehrern, die ein strengeres Urteil erfahren werden (Jakobus 3,1). Was viele „unterscheiden könnende" Individuen nicht erkennen ist, dass Gläubigen große Gnade und Freiheit hinsichtlich persönlicher Vorlieben in der Praxis ihres Glaubens gegeben ist. Der Apostel Paulus stellt dies klar: „Es ist mir alles erlaubt - aber es ist nicht alles nützlich! Es ist mir alles erlaubt - aber es erbaut nicht alles" (1 Korinther 10,23).

Hinsichtlich Essen und Trinken preist Paulus Gott, „der uns alles reichlich zum Genuss darreicht" (1 Timotheus 6,17b) und woanders bekräftigt, „dem Herrn gehört die Erde und was sie erfüllt" (1 Korinther 10,26). Zur selben Zeit werden „gefestigtere" Gläubige (jene, die in der Lage sind, Freiheit mit Beherrschtheit auszuüben) ermahnt, nicht die „schwächeren" zum Straucheln zu bringen: „Wenn aber dein Bruder um einer Speise willen betrübt wird, so wandelst du nicht mehr gemäß der Liebe.... Es ist gut, wenn du kein Fleisch isst und keinen Wein trinkst, noch sonst etwas tust, woran dein Bruder Anstoß oder Ärgernis nehmen oder schwach werden könnte" (Römer 14,15.21). Mit anderen Worten, ein Gläubiger sollte sich selbst nach seinem Gewissen und Überzeugungen leiten, die bestimmte Freiheit erlauben mögen, die keinen Grund für Schande oder Schuld darstellen sollten: „Du hast Glauben? Habe ihn für dich selbst vor Gott! Glückselig, wer sich selbst nicht verurteilt in dem, was er gutheißt" (Römer 14,22); „Und wenn ich es dankbar genieße, warum sollte ich gelästert werden über dem, wofür ich danke?" (1 Korinther 10,30).

Da gibt es eindeutig Grenzen: „Habt aber acht auf euch selbst, dass eure Herzen nicht beschwert werden durch Rausch und Trunkenheit und Sorgen des Lebens, und jener Tag unversehens über euch kommt" (Lukas 21,34). Zudem gibt es strengere Anforderungen an diejenigen, die in der Gemeinde Autoritätspositionen einnehmen (1 Timotheus 3; Titus 1) Paulus fasst das Fazit gut zusammen, und ergänzt eine wichtige Ermahnung vor Selbstsucht: „Ob ihr nun esst oder trinkt oder sonst etwas tut - tut alles zur Ehre Gottes... so wie auch ich... nicht meinen Nutzen suche, sondern den der vielen, damit sie gerettet werden" (1 Korinther 10,31-33).

Wie viele wohlmeinende Kritiker aufzeigen, stehen viele Führer der Emerging Church Bewegung [ECM] oft Model für oder ermutigen den Missbrauch von Gottes Gnade, wenn es zur christlichen Freiheit kommt. Viele Anhänger - und Führer - der ECM scheinen stolz darauf zu sein, „christliche Rebellen" zu sein, und dadurch Gottgegebene Prinzipien in Worten und Taten zu übertreten.

Wir möchten gerne darauf aufmerksam machen, dass ihre Reaktion auf christliche Aktivitäten, begrenzt auf Gebet, Bibelstudie und Zeugnis geben, so klingt, als ob sie diese für freudlose Unterfangen halten. In Wirklichkeit kann kein Hobby oder andere Aktivität auch nur im Entferntesten die Freude hervorbringen, die aus Gebet, Bibelstudie und Teilen der Liebe Christi mit anderen resultiert. Natürlich sind dies keine Freuden für das Fleisch, das sich beständig für Dinge entscheidet, die der eigenen fleischlichen Natur gefallen. Sie mögen vielleicht ihr eigenes Herz in dieser Sache überprüfen.

Schließlich gibt es tatsächlich ein biblisches Gleichgewicht, das im Gebet und schriftgemäß durch den Gläubigen gesucht werden muss. Weder Gesetzlichkeit noch Missbrauch der Freiheit gefallen Gott. Überdies sind, entgegen den gegensätzlichen Extremen, denen sie in ihrer Forschung begegnet sind, Schlafen und Essen mehr als gerade noch in Ordnung für unseren Schöpfer, der genau weiß, was wir benötigen: „Es ist umsonst, dass ihr früh aufsteht und spät aufbleibt und sauer erworbenes Brot esst; solches gibt er seinem Geliebten im Schlaf" (Psalm 127,2).

Frage: Ich benötige eine Antwort auf folgende Frage: Am 26. September predigte mein Pastor eine Botschaft mit dem Titel „Die Macht zu Vergeben". Ich entdeckte einen starken Verweis, dass ich als Christ die Macht hätte, denen zu vergeben, die direkt gegen Gott gesündigt haben (d.h. Blasphemie). Ich erhielt die CD der Botschaft und hörte zweimal zu, was meine Sorge verstärkte.

Seine Botschaft gründete auf mehreren Schriftstellen: Matthäus 9,2-8, Markus 2,1-22 und Lukas 5,17-26.... Mein Hauptproblem war jedoch Johannes 20,21-23: „Da sprach Jesus wiederum zu ihnen: Friede sei mit euch! Gleichwie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Und nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt Heiligen Geist! Welchen ihr die Sünden vergebt, denen sind sie vergeben; welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten..."

Hier sind einige Aussagen, die mein Pastor machte: „Der Zweck, dass wir den Heiligen Geist haben, besteht darin, Sünde zu vergeben. Uns ist die Autorität gegeben zu sagen: ‚Ich lösche das aus deiner Liste aus.' [Und] Jesus sagte. Ihr seid meine Vertretung. Ihr habt meinen Geist, um Sünden zu vergeben." Obwohl ich völlig überzeugt bin, dass wir die Macht und die christliche Verpflichtung haben, die Sünden des anderen einander zu vergeben (Kolosser 3,12-15), ist mein Problem, ob diese Macht die Fähigkeit einschließt, Sünden gegen den Heiligen Geist zu vergeben? Dies ist eines der Probleme, die ich hinsichtlich des Priesters in der Katholischen Kirche gehabt hatte.

Antwort: Wir teilen ihre Bedenken. In Markus 2,1-22 und den Parallelberichten in Lukas und Matthäus sagt uns die Schrift: „Was redet dieser solche Lästerung? Wer kann Sünden vergeben als nur Gott allein?" (Markus 2,7).

Dies ist eine rhetorische Frage mit einer offensichtlichen Antwort: Nur Gott hat die Macht, Sünden zu vergeben. Sünden werden gegen den Herrn begangen. Obgleich wir gegen andere sündigen können, geht unsere ursprüngliche Sünde zuerst gegen Gott, der offenbart hat, wie wir miteinander umgehen sollen.

Obgleich seine Sünde gegen eine andere Person gerichtet war, schrieb David in Psalm 51,6, dass sie letztendlich gegen Gott gerichtet war: „An dir allein habe ich gesündigt und getan, was böse ist in deinen Augen". Da Sünde gegen Gott ist - weil wir Seine Gesetze gebrochen haben - kann sie somit nur durch Ihn vergeben werden. Wenn wir jemandem vergeben, weil er gegen uns gesündigt hat, was Gott gebietet, tut nichts dazu, diese Sünde zu entfernen. Die einzige volle Bezahlung für Sünde ist das, was Christus am Kreuz vollbrachte, mit dem Ergebnis, dass „so fern der Osten ist vom Westen, hat er unsere Übertretungen von uns entfernt" (Psalm 103,12).

In Markus 2,8-10 lesen wir, „Und sogleich erkannte Jesus in seinem Geist, dass sie so bei sich dachten, und sprach zu ihnen: Warum denkt ihr dies in euren Herzen? Was ist leichter, zu dem Gelähmten zu sagen: Dir sind die Sünden vergeben! oder zu sagen: Steh auf und nimm deine Liegematte und geh umher? Damit ihr aber wisst, dass der Sohn des Menschen Vollmacht hat, auf Erden Sünden zu vergeben - sprach er zu dem Gelähmten".

Die Gottheit von Jesus wurde oft durch Israels Religionsführer in Frage gestellt. Jesus sagte ihnen frei heraus, dass Seine Heilungshandlung so war, „damit ihr aber wisst, dass der Sohn des Menschen Vollmacht hat, auf Erden Sünden zu vergeben" (V.10). Jesus stritt nicht ab, dass nur Gott die Macht hatte, Sünden zu vergeben. Der Punkt war, dass Er, als der „Sohn des Menschen" auch diese Macht hatte. Einfach gesagt, Jesus ist Gott. Diese Gespräche findet man in den ganzen Evangelien (Johannes 10,30-39 zum Beispiel).

Johannes 20,21-23 wird als Unterstützung für die Vorstellung gegeben, wir könnten Sünden vergeben. Es wird auch von Katholiken als Nachweistext verwendet, um ihre Lehre zu unterstützen, Christus habe für Priester die Macht eingesetzt, „sakramental" Sünden an Seiner Statt zu „vergeben".

Man muss seine eigenen Voraussetzungen in diese Verse lesen, um diese Vorstellung zu unterstützen oder die Vorstellung, dass Gläubige Sünden vergeben. Überdies sagt der Herr Jesus nichts darüber, einer ausgewählten Gruppe von Individuen, wie katholischen Priestern, solch eine angebliche Autorität zu verleihen. In der Tat bezeugen die Schriften beständig, dass nur Gott Sünden vergeben kann (Lukas 5,21). Schließlich besteht unsere Mission darin, das Evangelium zu predigen. Die Botschaft des Evangeliums ist es, die es für jemanden möglich macht, dass seine Sünden vergeben werden. Unsere Verkündigung ist der einzige Weg, dass wir eine Rolle in der Vergebung der Sünden spielen.

Der Herr Jesus versicherte ihnen, „Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und wird größere als diese tun, weil ich zu meinem Vater gehe" (Johannes 14,12).

Schließlich ist es eine große Anmaßung, zu sagen, dass uns die Macht von Gott gegeben ist, Sünden zu vergeben. Wir verkündigen das Evangelium an die Nichtgeretteten und sie nehmen es an. Das ist es, was sie zur Buße führt, was Vergebung von dem Gott des Universums bringt, gegen den sie vorsätzlich gesündigt haben.

Frage: Wenn ich 1 Petrus 4,17 lese („Denn die Zeit ist da, dass das Gericht beginnt beim Haus Gottes; wenn aber zuerst bei uns, wie wird das Ende derer sein, die sich weigern, dem Evangelium Gottes zu glauben?"), kommt es mir vor, dass dies auf die Verfolgung der Gemeinde zutrifft. Ich bin mir über die Massenverfolgung von Gläubigen an Orten wie China, Pakistan, Sudan und anderen fremden Ländern bewusst, aber ich denke nicht, das ist je in den USA geschehen. Sind wir aus einem bestimmten Grund ausgenommen, oder denken sie, dass sie auch hier geschehen wird?

Antwort: Wir glauben, dass das Gericht, auf das 1 Petrus 4,17 hinweist, ein Gericht der Verfolgung ist, wo Gott es zulässt, dass seine Gemeinde hindurchgeht, damit sie gereinigt und gestärkt wird. Dabei werden Gläubige durch Seine Gnade und Barmherzigkeit unterstützt. Es ist wertvoll für sie und verherrlicht Ihn - sogar wenn es mit dem Tod der Heiligen endet. Der Gegensatz ist Gericht ohne Gnade und Barmherzigkeit, das gegen jene stattfindet, die Gottes Errettung ablehnen und ewige Bestrafung erleiden werden.

Bedenken sie die Liste der verfolgten Gläubigen in Hebräer 11. Ihr Zeugnis war ein ermutigender Beweis für jene, die ihnen später folgten. Verfolgung verursachte Wachstum in der Gemeinde, gerade so wie ein zurechtgestutzter Obstbaum seine Fruchtbarkeit erhöht. Die Geschichte bestätigt, dass das Blut der Märtyrer der Same für die Gemeinde war, und wie Tertullian vermerkte, „Je mehr wir niedergeschlagen werden, desto mehr fahren wir unbeirrt fort."

Gewiss haben Gläubige in den USA nie unter Verfolgung gelitten - als ein Leib - so wie wir es in anderen Teilen der Welt in der ganzen Geschichte gesehen haben. Doch Amerika war etwas unterworfen, was geistlich von zerstörerischer Natur war, das nur wenige Länder erfahren haben: Verführung. In Satans Schlachtplan beim Versuch, die Gemeinde zu zerstören, war Verführung seine bei weitem erfolgreichste Taktik.

Es mag sein, dass die Folgen der Verführung, die zu einer Kirche führten, die vom Wort Gottes „in späteren Zeiten" abgedriftet ist und „sich irreführenden Geistern und Lehren der Dämonen zuwenden" und „die gesunde Lehre nicht ertragen", einen Zustand der Verfolgung in diesem Land begünstigen (1 Timotheus 4,1; 2 Timotheus 4,3-4). Manche waren dem bereits unterworfen, als sie aus ihren „Sucherfreundlichen, Visionsgetriebenen, Marketing und / oder Psychologie orientierten" Kirchen hinausgeworfen wurden, einfach weil sie die biblische Grundlage für solche Programme hinterfragten.

Als Gläubige halten wir schlicht und mit Demut an Gottes Wort fest und reflektieren seine Wahrheit in unserem Leben. Seien sie sich jedoch bewusst, dass wir die Verfolgung sowohl von der Welt wie von einer namenschristlichen Kirche einladen, die uns als intolerant, rassistisch, bigott, selbstgerecht, des Erbarmens mangelnd, arrogant und so weiter ansieht. In dem Maße, wie der Abfall in den USA wächst, ist jedes Anzeichen gegeben, dass Verfolgung auch zunehmen wird.